[06.04.04]-Besuch bei Meyye

Dem jungen Kerl fiel vor Schreck auf diese Antwort, die Dose aus der Hand und starrte Meyye mit offenem Mund an. Dann stieß er seinem Kumpel, der auch nicht gerade gelassen drein blickte. "He Mann, ich habs dir doch gesagt ... alle Negerinnen sind Schlampen." Er sagte es zar nicht zu laut ... aber verständlich. Der andere antwortete darauf nur mit einem leisen "cooool".

Wieder lauter und vor allem etwas gefasster, sprach sie nun Meyye an. "Du fragst, ob wir fähig sind?" Er fasste sich nun mit der Hand, wo eben noch die Dose war, in den Schritt. "Aber klar, für dich reicht es noch alle mal, Kleine!" Er legte etwas seinen Kopf schräg und zog schnell (total männlich und cool) die Nase hoch. "Und wenn er hinterher noch drüber dürfte, wäre das eine echt geile Sache. Wir können auch gleich zu dritt. Das ist scheißegal. Coole Einstellung Mädchen, so wirst du es noch zu etwas bringen." Anerkennend nickte er ihr zu. "Willst du mit in unsere Bude?"
 
Volltreffer. Leider hält der Moment der Wahrheit (der nämlich, in dem die Typen so dämlich aussehen wie sie offenbar sind) nicht lange an, aber das ist auch nicht nötig. Sie hat sich die beiden ja nicht wegen ihrer Intelligenz ausgesucht, im Gegenteil, der Mangel daran gereicht ihr zum Vorteil. Die können echt von Glück sagen, und eigentlich ist es fast unfair... dafür, dass sie ihre schmutzigen Phantasien (fast) erfüllt bekommen, tut sie ihnen nicht mal was an.

Sie zuckt mit keiner Wimper, blickt den zweiten Kerl nur kurz an, als er seinen rassistischen Spruch losläßt. Früher mal, als sie noch lebte, hat sie sowas furchtbar aufgeregt. Es wurmt sie auch heute noch, aber sie kann sich beherrschen. Sie wendet sich wieder dem Sprecher zu und tut zumindest so, als würde sie sein Proletengehabe beeindrucken. Sie grinst. "Na schön... erst du, dann er... aber nur nen Quickie, ich bin schon so richtig drauf. Und er wartet erstmal draussen. Kannst ja noch eine rauchen." verkündet sie ihre Bedingungen, die ein in Erfüllung gegangener Wunschtraum für diese Sorte Mann klingen müssen. Sie müßte sich schon sehr täuschen.
 
Die beiden Kerle sahen sich an ... der erste Kandidat grinste breit. "Ich hoffe doch, dass du es ihm dann auch so richtig besorgen kannst, oder?" Aber eigentlich war es ihm egal. "Komm mit. Ich zeig dir meine Villa." Er grinste wieder dreckig. Auch der zweite setzte sich in Bewegung. Er war auch sehr aufgeregt ...

Weiter hinten in der Gasse, gingen ein paar Stufen nach oben, dort war eine Hautür. Der Kerl meinte zu seinem Freund. "Bruder, bleib hier, ich ruf dich, wenn ich mit ihr fertig bin." Der andere nickte nur. Der Kerl führte sie durch einen kleinen Gang. Es war wohl eine kleinere Wohnung ... aber ausreichend für die beiden. Überall hingen die Aufklappbilder des Playbos herum ... nackte Mädels in erotischen Posen ... wohin auch nur das Auge fiel. Er führte sie in das Schlafzimmer. "Willst du es lieber hart und dreckig besorgt kriegen? Ich hätte auch noch einen stabilen Holztisch ... bläst du auch?"
 
Keine Sorge Kleiner, im Gegensatz zu dir kann ich ganz sicher zweimal. Aber das sagt sie dann lieber doch nicht, auch wenn es sich auf die Zunge drängelt und nur mit Mühe wieder runterschlucken läßt. "Du weißt doch wie das ist. Deutsche Frauen kannste voll vergessen, die haben kein Feuer. Ich schon." läßt sie sich auf das Niveau der Gehirnathleten herab. Naja, mit den Wölfen heulen und so (sorry Tatjana, aber so geht das Sprichwort nunmal!).

Sie folgt den beiden zur Tür und dann auch dem ersten Kandidaten in die Wohnung. Die Kapuze streift sie ab, achtet aber darauf, dass ihre Ohren verdeckt sind. "Nett hier." sagt sie, während sie den Silikonbusen irgendeiner falschen Blondine mit hohlem Gesichtsausdruck betrachtet, und er sieht ihr Lächeln nicht und dass es einen verächtlichen Zug hat. Im Schlafzimmer hält sie sich nicht lange mit seinen Reden auf und setzt sich einfach mal aufs Bett. "Komm schon her, Baby." sagt sie und schmunzelt mit einem Funkeln in den Augen, von dem sie weiß, dass es verheißungsvoll wirkt. Dabei ist es nur die Vorfreude auf das Blut. Sie streift die Jacke mit genau der richtigen lässig-lasziven Bewegung ab. "Ich wette ich hab dich in fünf Sekunden auf hundert Sachen."
 
Der Typ grisnte wieder. "Ja, die Bude ist total abgefahren ... und kostet noch nicht mal viel. Als sich Meyye aufs Bett setzte und ihn zu sich rief, rollte er noch ein "R" ... das hatte er bestimmt irgendwo aufgeschnappt. "Da bin ich mal gespannt! Laß dir ruhig Zeit. Und glaub mir ... ich kann ewig. Ich komm nie zu früh. Bin ich nicht ein Held?" Er deutete mit beiden Händen auf sich, zog eine Augenbraue hoch und nickte zustimmend.

"Also los, Kleine, lass uns mächtig Spaß haben!" Er war sich aufs Bett und blinzelte Meyye an. "Gibs mir!"
 
Ja, Casanova, jetzt mach schon, ich hab Hunger. Wieder etwas, das sie am besten nicht laut ausspricht. "Sieht aus als hätt ich das große Los gezogen. Vielleicht komm ich ab jetzt öfter hierher." gurrt sie stattdessen und wartet bis er da ist und sich gleich in Position geworfen hat. Sie krabbelt zu ihm aufs Bett legt sich an seine Seite und streicht mit der Hand über seinen Bauch nach unten, unter die Hose. Ja, das muß sein, der Tarnung wegen. Wenn der Held ein Badezimmer hat, wäscht sie sich nachher gleich die Hände. Sie lächelt ihn verheißungsvoll an, dann beugt sie sich vor um seinen Hals zu küssen. Der zweite Kuß ist bereits mehr als das. Mister Kann-Ewig ist heute sehr früh dran.

Er merkt wahrscheinlich gar nicht, wie sich die Hand wieder zurückzieht, sich auf seine Brust legt. Leben, Wärme, Herzschlag... recht wild gerade, wie immer. Er fühlt sich gerade im Siebten Himmel. Er ist am Leben, jung und halbwegs gesund. Und er weiß es nicht zu schätzen, er hat keine Ahnung, wie glücklich er eigentlich ist, dieser Bastard. Vorsichtig zügelt Meyye ihre aufglimmende Wut, mit der sie stärker angezogen hat, und hält ganz inne, als sie soviel hat wie sie nehmen kann ohne dass er Schaden davonträgt. Sie rechnet damit, dass der Alkohol und die Zigaretten des heutigen Abends ihn genug geschwächt haben, dass er deutlich mehr groggy ist als gänzlich gesunde Blutspender. Er wird ihr keinen Ärger machen, sie müßte sich schon sehr irren.

"Na, war das nicht toll?" fragt sie, als sie sich wieder aufgerichtet hat und auf ihn hinuntersieht. Keine Wunde und keine klare, ungetrübte Erinnerung deuten darauf hin, was sie getan hat. Und wie sie erwartet hat, ist der Nachgeschmack nicht so gut. Verdammtes Nikotin. Wieviel Bier hatte er eigentlich schon? Sie lauscht in sich hinein.

Out of Character
Das wären 3 BP. ;)
 
Out of Character
Hat das Nebenwirkungen, wenn ein Opfer zuviel Alkohol intus hat? Bei ihm waren es vier Bier oder so.


Der Kerl lies sich zurückfallen und starrte an die Decke. Er war nur noch zu einem schwachen Nicken fähig ... Wie war das denn nur passiert? ... Wohltuende Schwere und Müdigkeit schlugen wie eine Welle über ihn ein. Eigentlich würde er jetzt am liebsten eine rauchen ... wie immer nach dem Sex ... aber dann war er auch schon irgendwie ... zu nichts mehr imstande.

Die Wohnung war ansonsten wirklich sehr unaufgeräumt, aber was hatte sie auch erwartet? Hier wohnten zwei Halbstarke drin ...
 
Out of Character
Es ist nix Regeltechnisches festgeschrieben, aber ich geh davon aus, dass Alkohol und Zigarettenkonsum die allgemeine Widerstandsfähigkeit des Körpers eher senken... und da begibt sich Meyye fast schon auf dünnes Eis, wenn sie trotzdem 3 BP trinkt, bei 4 BP gibt es ohne medizinische Hilfe wahrscheinlich schon Komplikationen.


"Ich geh mal an die frische Luft. Lauf nicht weg." sagt sie, wobei sie mit Zufriedenheit feststellt, dass der nirgendwohin geht. Einen kritischen Blick wirft sie ihm noch auf seinen Zustand, entscheidet aber, dass der nicht allzu bedrohlich aussieht. Sie schnappt sich ihre Jacke und geht aus dem Zimmer, würdigt die 'Gemälde' auf dem Gang keines Blickes mehr auf dem Weg nach draussen. Sie spürt den Alkohol im Blut, das sie gerade getrunken hat. Zum Glück beeinträchtigt es sie noch nicht, aber wie wird das beim zweiten sein? Na, sie findet es ja gleich heraus.

Inzwischen hat sie die Jacke nämlich wieder an und tritt aus der Haustür, wo noch der andere herumstehen sollte. Sie schmunzelt und kommt näher. "Er hat noch was größeres vor, im Badezimmer. Da dachte ich, ich fang halt schonmal mit dir an." Sehr nahe kommt sie, so nahe dass sie ihm die Arme um den Hals legen kann, mit dem entsprechend verheißungsvollen Blick.
 
Out of Character
Ich meinte eigentlich ab welchem Maß bei einem Vampir bemerkbar ist, wenn das Opfer Rauschmittel oder Alkohol intus hat. *g*


Der Kerl lachte dreckig. "Typisch, der hat doch nur ne große Klappe und zu früh kommt er auch immer. He Baby, ich schwör dir ... ich kann die ganze Nacht! Sollen wir wieder hinein gehen?"
 
"Klar, Kleiner, wir gehen gleich rein. Aber ich hol mir schonmal Appetit..." raunt sie ihm zu und drängt sich an ihn. Sie will das Ganze jetzt eigentlich über die Bühne bringen, denn jede Minute, die sie mit diesen Nulpen verbringt und nicht Blut trinkt, ist eigentlich verschwendete Zeit. Daher fackelt sie auch diesmal nicht lange, als er den sanften Forderungen ihrer Hand gefolgt ist und ihr den Hals darbietet, zum Kuß wie er glaubt, ihre langen Zähne hineinzuschlagen und zu trinken...

Out of Character
Nochmal 3 BP. Also, ein bißchen angeheitert wird Meyye nach den beiden wohl sein... *g*
 
Anscheinend konnte der zweite Kerl auch nicht die ganze Nacht über ... Er sackt nach dem "Akt der Liebe" auf der Treppe zusammen. Er stöhnte noch etwas vor sich hin. Dann hatte er nur noch ein seeliges Lächeln auf seinen Lippen und kippte zur Seite.

Tatjana blieb verborgen und war stinksauer. Erstens einmal hätte sie die beiden Ekelpakete sofort in der Luft zerissen, wenn sie solche Bemerkungen über sie gemacht hätten ... und ausserdem ... sie fand es sooo ungerecht! Warum durften alle anderen, die sie beißt das schönste auf Erden erleben ... und sie nicht?!? Sie war so sauer, blieb aber weiter verborgen.
 
Meyye ahnt gar nichts von Tatjanas Nöten. Sie schaut nur, ein wenig wie durch einen Schleier, zu wie der Kerl vor ihr zusammensackt, als sie von ihm abgelassen hat. Dann legt sie den Kopf schrägt und beugt sich hinunter, um seinen Puls zu fühlen und sein Augenlid anzuheben. Erstaunlich sorglos beläßt sie es bei dieser oberflächlichen Untersuchung und geht mit zufriedenem Gesichtsausdruck die Treppe hinunter und den Weg zurück, der zum Innenhof und dann zur Straße führt.

Auf der Straße bleibt sie stehen und schaut sich genauestens um, es wirkt ein wenig übertrieben. Sie kichert sogar. "Komm raus, ich seh dich." sagt sie, schaut dabei aber in eine völlig verkehrte Richtung. "Ich bin satt... wir können heimgehn. Oder noch den Wald unsicher machen, was meinst du? Ich will jetzt laufen!"
 
Tatjana tritt von der richtigen Seite an Meyye heran und tippt ihr von hinten auf die Schulter und zog ihre Augnebraue nach oben. Eigentlich würden ihr ja nun tausend Späße in den Sinn kommen ... weil Meyye eben in die falsche Richtung sah. Aber sie war gerade nicht unbedingt zu Späßen bereit ... "Wenn du mich da siehst, wo du gerade hinschaust ... das bin ich nicht ... Was ist denn mit dir los? Du kicherst, ohne das ich mich erinnern könnte, dass du einen wahnsinns Witz gerissen hättest. Aber egal, ja ... machen wir noch den Wald unsicher und laufen eine Runde. Du holst mich eh nicht ein ..." Die Garou kratzte sich dann hinter dem Ohr und wartete, bis sich Meyye in Bewegung setzte.
 
Erst blinzelt sie, dann schaut sie sich um, wo dann Tatjana vor ihr steht. "Das hab ich gewußt." behauptet sie. Dann schaut sie sich ihre Freundin genauer an. "Ist dir irgendeine Laus über die Leber gelaufen? Wolltest du auch nen Anteil haben?" fragt sie und deutet schmunzelnd auf den Innenhof. "Tschuldigung wegen dem Gekicher, aber die hatten Alkohol im Blut... den hab ich jetzt auch. Nicht schlimm, aber merklich."

Damit marschiert sie Richtung Wald los und achtet darauf, dass Tatjana mitkommt. "Werden ja sehen wer da wen einholt." provoziert sie. Angeblich können Wölfe ja Herausforderungen aus dem Rudel nicht widerstehen. Hm, woher hat sie das? Wenns ein Disney-Film war, sollte sie sich vielleicht nicht auf den Wahrheitsgehalt verlassen.
 
Etwas gereitzt antwortete sie zurück. "Mir ist keine Laus über die Leber gelaufen ... und .. und nen Anteil brauch ich auch nicht ..." Sie verzog etwas die Schnute und überlegte angestrengt. "Also kannst du dich auch betrinken? Das ist ja mal witzig! Paß auf sonst füll ich dich irgendwann mal ab." Sie ging mit Meyye Richtung Wald.

"Also ich weiß, dass du mir im Wald ohne dein Fahrrad nicht hinterher kommst ... noch nicht mal mit Fahrrad ... Sag mal ... du hast doch mal anklingen lassen, dass du dich doch auch mal verwandeln kannst ... Kannst du das nicht bald mal lernen? Du bist so ein Lahmarsch ... und als Wolf sind deine Sinne auch schärfer ... wäre doch recht praktisch ... dann wärst du zwar noch ein bisschen blinder ... aber hören könntest du besser ... Ach ja, übrigens ... es gibt ja Stämme, die auf die Litanei noch ein paar Punkte mit drauf schlagen ... Die sagen zum Beispiel sowas in der Art, wie: Nimm jede Herausforderung an. Das von dir war ne Herausforderung ... schau mir noch einmal tief in die Augen, Schwester! Denn von jetzt an, wirst du mich nur noch von hinten sehen." Ihre Laune hatte sich doch etwas gebessert ... obwohl sie es schon wieder gesagt hatte ... Schwester ... aber sie würde es wieder ins Lächerliche ziehen, also machte sich Tatjana darüber keine Gedanken mehr.

Sie hatten den Waldrand erreicht, Tati schenkte der Gangrel noch ein gehässiges Grinsen und verwandelte sich ... sie wollte sich zumindest verwandeln. In ihrer Brutsgestalt war sie natürlich augenblicklich ... aber dann passierte etwas sehr merkwürdiges. Tatjana bekam wohl so eine Art Krampf ... es sah ungeheuer lustig aus. Ihr Körper verwandelte sich nicht ... gleichmässig und in die Richtung des Lupi, sondern Meyye sah mal kurz den erstaunten menschlichen Kopf von Tati, die Wolfsrute schaute hinten raus, hier ein Glabro-Bein und eine Crinos Hinterbein, eine riesige befellte Hand an einem Lupi-Vorderbein usw. Alles durcheinandergemischt und wirklich verdreht. Ihre Gliedmassen verwandelten sich immer wieder anders ... Diese seltsame Verwandlung dauerte nur 10 Sekunden, dann saß Tati auf ihrem Hosenboden (der ganze Körper war nun in ihrer Brutgestalt). Schwer atmend sah sie Meyye an, hob ihren rechten Zeigefinger und meinte ... "... oder auch nicht ... mir ist schlecht." Dann kippte sie nach hinten und schloss die Augen.
 
Ein wenig überrascht, leicht die Brauen gehoben schaut Meyye ihre Freundin an auf die gereizte Antwort. "Dann eben keine Laus, sondern ein ausgewachsener Riesenhirschkäfer. Und um mich wirklich abzufüllen muß es schon jemand sein, der schon halb Alkvergiftung hat. Sag mal, was ist los?"

Aber anscheinend will Tatjana nicht darüber sprechen, dafür plappert sie anderweitig drauflos. Meyye solls recht sein, vor allem weil sie wieder auf andere Gedanken zu kommen scheint. "Wirst schon sehen, wollen wir wetten dass ich schneller bin? Wir könnten ein Wettrennen machen... du als Wölfin, ich so wie ich bin, und dann fünf Meter - aufwärts, einen Baum rauf. Ich gewinne." Sie grinst, nur um gleich darauf in künstlich empörten Ausdruck zu verfallen. "Sag nochmal Lahmarsch zu mir, Schwanzwedlerin, dann zieh ich dir das Fell über die Ohren. Immer mit der Ruhe, vor der Tiergestalt gibt es noch was anderes, das ich lernen muß. Bin ja auch fleissig dabei, wenn du mich nicht ablenkst." Sie blickt Tati spöttisch an. Diesmal geht sie nicht auf die Schwester ein.. sie scheint der Bezeichnung keine gesteigerte Bedeutung zuzumessen. Wenn es für die Garou eine hat, ist ihr das nicht bekannt. "Wieso von hinten? Weil du vor der Herausforderung davonläufst?" neckt sie stattdessen.

Inzwischen haben sie die letzten Häuser und Zäune passiert und stehen vor den Bäumen. Noch macht es sich Meyye nicht einfach und steht im Dunkeln, an das sich ihre Augen leichter gewöhnen, seit sie eine Vampirin ist. So kommt es ihr jedenfalls vor. Nur die fernen Lichter der Stadt sorgen dafür, dass sie überhaupt noch etwas sieht, und so schaut sie Tatjana zu, als diese sich verwandelt. Oder es versucht. Nicht belustigt, eher erschrocken sieht sie den grotesken Mutationen zu, die sich bilden und wieder vergehen. Gleich ist sie an ihrer Seite in der Hocke, als sie umfällt. "Tati... was ist los? Was war das? Wie... gehts dir?" Ein wenig merkwürdig ist es schon, sie so aus nächster Nähe in ihrer Crinos-Gestalt anzusehen und an der Schulter zu fassen... aber das ist immer noch Tatjana, und welche Gestalt sie hat ist Meyye dabei herzlich egal. Nur wenn sie sie nachhause tragen soll, wird sie damit ein Problem haben...
 
Tatjana macht die Augen auf und sieht ihre Freundin an ... sie lacht kurz auf. "Ich hab´s gleich wieder ... einen Moment noch ... mir gehts blendend ... gleich ... ich bin sofort wieder fit ... nur was schwindelig ..." Die Garou blinzelte kurz und schüttelte dann ihren Kopf um die Benommenheit abzuschütteln. Sie verwandelt sich wieder in das Mädchen ... langsam, aber es ging.

"Ähm ... das war ... heheee ... ähm ... wie soll ich es ausdrücken ... Das passiert sehr selten. Ich meine, wir verwandeln uns ja nicht automatisch ... wir müssen uns darauf schon konzentrieren und ich hab wohl irgendwie an was anderes gedacht. Die ersten male ist das sehr viel häufiger passiert ... das kann auch schon mal üble Verspannungen geben ... Aber mir gehts jetzt wieder gut ... Das war wahrscheinlich nur, weil du so frech zu mir warst ..." Sie grinste Meyye frech an.

"Und das Wettrennen ist ok ... nur nicht nen Baum rauf ... das ist ja wohl recht großer Blödsinn ... Also? sollen wir was laufen? Ich kann dir ne recht hübsche Stelle zeigen ... wenn du mir folgen kannst." Sie grinste und stand auf. Ihre Knie wackelten noch etwas.
 
Sie lächelt erleichtert, als es sich als halb so wild herausstellt und fängt sich schnell wieder. "Puh, gut... ich hab schon befürchtet, ich müßte dich nachhause tragen... dann hätt ich mir erst Kran und Lastwagen besorgen müssen." meint sie, schaut zu wie sich Tatjana in das Mädchen zurückverwandelt und grinst. "Ja, das könnt ich dann schon eher schaffen."

"Ja klar, jetzt bin ich wieder schuld weil du mit deinen Gedanken schon durch den halben Wald gerannt bist und mich fünfmal abgehängt hast... mit anderen Worten, bei denen Wunschträumen." Sie schmollt kurz gespielt. "Klar, Blödsinn ist alles wo du sowieso keine Chance hast... na dann komm, zeig mir deine hübsche Stelle, ich werd dann da auf dich warten... bist du sicher dass du laufen kannst?" Sie scheint Tatjanas wackelige Knie noch bemerkt zu haben.
 
Tatjana streckte ihr frech die Zunge heraus. "Weißt du was? Klar kann ich laufen ... denn ich habe einen entscheidenen Vorteil! Ich habe VIER Beine!" Das nächste Zunge rausstrecken wurde für Tatis Gegenüber leicht feucht. Sie verwandelte sich diesmal wirklich in einen Wolf und fing an in den Wald zu springen ... springen, im Sinne von Hüpfen mit hochgestellten Ohren und immerwieder zurückblickend. (Es fehlte bei diesem dämlichen Anblick nur noch, dass sie gegen einen Baum hopste ...)

Dann fiel sie in leichten Trab und da Meyye ihr immernoch gut und locker hinterher kam ... legte sie einen Zahn zu. Mal abwarten, bis du ausser Puste bist ... Meine Güte ... du dumme Kuh ... da hast du was übersehen ... Sie brauchte keine Puste ... dafür aber Tatjana ... sie musste kräftesparender Laufen, damit Meyye sie wirklich nicht noch überholte ... sie hätte das alberne Gehopse am Anfang einfach sein lassen sollen ...

Sie wusste, wie sie etwas kräftesparender und gemütlicher laufen konnte ... ausserdem war das Gefühl dann auch schöner ... Tatjana lenkte ihre Schritte neben die Gangrel und mit heraushängender Zunge passte sie sich ihrer Geschwindigkeit an. Es war so richtig schön, wie die beiden durch den Wald liefen ... so könnte es immer sein. Tatjana sprang über einen Baumstamm und merkte, wie sie etwas striff. Ein kleiner stechender Schmerz begann sich etwas in ihrem Unterleib auszubreiten ... es war bestimmt nichts ... nur etwas die Narbe, die sich bei der Bewegung meldete ... Sie konnte nun einmal Nachts nichts sehen ... da hatte Meyye wieder einen Vorteil. Aber sie waren gleich da.

Tatjana wurde langsamer ... und führte Meyye auf eine kleine Lichtung. Es tanzen kleine leuchtende Käfer umher und hier befand sich auch ein kleiner See ... ein Mini-Wasserfall plätscherte stetig. Die Luft summte von Leben. Tatjana hob eine Pfote und leckte sich kurz die Stelle, die so schmerzte ... sie war tatsächlich irgendwo hängengeblieben. Meyye konnte bestimmt etwas Blut riechen. Sie verweilte noch einen Augenblick in der Gestalt und konzentrierte sich auf die kleine Wunde. Dann ging sie wieder in ihre menschliche Gestalt. Sie war außer Atem von der Rennerei und setzte sich an das Ufer. Mit einer Hand hielt sie sich den Bauch.

"Schön hier nicht war ... ich finds unfair ... klar, dass du mich einholen kannst ... wenn du auch mal zum Wolf werde kannst ... hab ich keine Chance mehr ... wie gemein ... Und frag blos nicht ... ob alles in Ordnung ist ... und ob es mir gut geht. Mir gehts gut. Danke!" Wieder streckte Tatjana ihr spielerisch die Zunge heraus.
 
Meyye reagiert wie alle Leute, die mit wölfischem Zungensprühregen eingedeckt werden, sie blinzelt, verzieht das Gesicht und versucht es mit dem Arm zu schützen. Dann stellt sie fest, dass die Verwandlung diesmal wohl wieder besser geklappt hat. Das Gehopse reizt sie zum Lachen. Aber da es jetzt in den Wald hineingeht, werden die Stadtlichter sie bald endgültig nicht mehr erreichen. Augen des Tiers.

Dann, als auch Tatjana mehr in einen vernünftigeren Trab verfällt, beginnt sie zu laufen. "Na komm schon, Hundchen." neckt sie wieder und spart nicht an kleinen Stunts... mal dieser Baum im Weg, wodurch sie einen Haken schlagen muß, mal dieser Busch den sie halb mitnimmt als sie hindurchspringt, dann ein Baumstamm zum drüberspringen... sie hat es schon immer gemocht, durch den Wald zu laufen, jetzt hat sie eine Begleiterin, der sie manchen Blick seitwärts widmet und die ihr Interesse teilt. Es ist noch viel besser als früher. Und wenn sie erstmal auch eine Wölfin ist... aber bis dahin ist es noch weit.

Dass Tatjana langsamer wird, merkt sie erst einige Laufschritte später, bleibt ebenfalls stehen. Erst jetzt kommt ihr in den Sinn, dass die Wölfin ja noch eine Kondition hat, um die sie sich sorgen muß. Meyye fragt sich manchmal, ob es für sie eine Grenze gibt oder sie auch die ganze Nacht durchsprinten kann, wenn sie will... sie hat es noch nie ausprobiert. Aber anscheinend gibt es noch einen anderen Grund, warum Tati hier angehalten hat. "Ist hier die Stelle?" fragt sie und folgt der Wölfin zur Lichtung.

Im ersten Moment erschreckt sie. Funkenflug! Bloß weg hier! Aber dann erkennt sie die Glühwürmchen... oder Leuchtkäfer, das kann sie sich später noch genauer anschauen. Erstmal sieht sie sich den See an, den Wasserfall und die nähere Umgebung. "Wow... es ist wirklich schön hier." sagt sie ernsthaft, bevor ihr der Blutgeruch in die Nase steigt und sie unwillkürlich Tati ansieht, gerade als sie sich mit der Pfote beschäftigt. Es scheint nicht schlimm zu sein, also sagt sie nichts. Sie läßt sogar erst die Wölfin-jetzt-wieder-Mädchen reden, und schmunzelt dann nur leicht. "Du hättest dich nicht so hetzen müssen." sagt sie trotzdem und geht ans Ufer heran, in die Hocke. Mit der Hand spritzt sie ein paar Tropfen in Tatjanas Richtung. "Ein toller Platz. Ist das dein persönlicher Badeteich? Im Übrigen... ich hab nie behauptet, fair zu sein."
 
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