[Irgendwann, einmal...]Immer noch unter der Ruine?

AW: [Irgendwann, einmal...]Immer noch unter der Ruine?

Aus dem südlich gelegenen Wald erklangen einschüchternde Rufe.
Wolfsheulen, hasserfülltes Knurren und Gebell gesellten sich zu den angsterfüllten Befehlen die auf den Zinnen der Burg verteilt wurden. Der Angriff der Garou stand unmittelbar bevor. Wenn man den Geräuschen trauen durfte, dann war Zachariis Festung tatsächlich umzingelt. Außerdem war der Feind nun nicht mehr weit entfernt. Nie zuvor dürfte einer der Anwesenden bewusst gewesen sein, wie furchteinflößend allein das Geräusch brechenden Holzes sein konnte. Wie schrecklich es war, zu hören wie zentnerschwere Pranken sich unaufhaltsam den Mauern der Burg näherten. Wahrscheinlich hatte Max recht, die Werwesen waren nicht gekommen um zu verhandeln, sie gierten nach Blut und Vernichtung.
Ein Blick auf die Mauern zeigte, das der Widerstand der Soldaten nicht lange wären würde. Einem jeden stand die nackte Angst im Gesicht. Wer die erste Welle überlebte würde sein Heil in der Flucht suchen. Wahrscheinlich ohne Erfolg, aber wer wollte es den armen Männern verdenken.

Unten im Hof tauchte plötzlich Ziege auf. Gelassen, ja beinahe gut gelaunt schritt er auf den Leichnam der Dienstmagt zu und trat ihr lustlos on die Seite. Er murmelte etwas. Worte waren nicht zu verstehen, aber die Tonlage verriet eine gewisse Gehässigkeit.

Plötzlich ertönte ein lautes Krachen am Haupttor.
Lauter und eindringlicher als noch Sekunden zuvor.
Gefolgt vom Kratzen riesiger Krallen in hartem Holz.

Die Wölfe kamen, der Angriff hatte begonnen...
 
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"Die Frage bleibt nur noch, von den Wölfen zerreissen lassen oder aus dem Fenster stürzen", sagte Kiera und auf einmal wirkte ihre Stimme nur noch kalt und berechnend. Es gab keine andere Chance mehr.

Natürlich hatte sie Angst, aber das half nun nichts mehr und es wäre ihr bestimmt lieber in den Tod zu springen als die Krallen der Bestien zu spüren. Was würde sie erwarten, wirklich das Nichts? Es war abzuwarten.

'Könnt ihr mal hine machen, sonst überlege ich es mir vielleicht doch nochmal anders.'
 
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Wie es der Zufall will denkt auch Meyye kurz darüber nach, ob sie nicht Ziege hier irgendwie zurücklassen könnten... aber das würde bedeuten, dass sie dafür sorgen müssten, dass die Garou ihn nicht töten, und mal abgesehen von der Frage, ob die ihr überhaupt zuhören würden, eines kann Ziege verdammt gut: Provozieren. Vor allem wenn weibliche Garou unter den Angreifern sind, überlebt er keine drei Sekunden nachdem er das Maul aufgemacht hat. Da kann sie sich sicher sein.

Aber das ist nur nebensächlich.. je näher die Meute kommt, je mehr der Lärm ansteigt, desto mehr Angst hat sie. Ihre Gedanken rasen zwischen der Notwendigkeit des Todes und dem Klammern an das bißchen kleines Leben das sie hier und jetzt hat hin und her, und sie steht wie erstarrt. Dann stützt sie sich an die Wand und keucht leise.. fast die Vorform eines Schluchzens. Der Gedanke, den Herzschlag, die Wärme, die Sonne, das alles wieder zu verlieren, ist unerträglich. Sie muss etwas tun. Jetzt sofort. Oder sie macht noch sowas Erbärmliches wie rauszurennen, sich in irgendeine Ecke zu verkriechen und um ihr Leben zu betteln wenn sie doch noch gefunden wird.

Also atmet sie durch und strafft sich wieder, geht mit hölzern wirkenden Schritten zum Tisch und nimmt sich ein Messer. "Das muss wohl jeder selber wissen was er tut." antwortet sie Kiera ohne hinzusehen, dann geht sie hinaus und zur Treppe nach unten. Wenn sie so aussieht als wolle sie sich verteidigen werden die ihr sicher schnell den Garaus machen. Hoffentlich sind sie bald durch, bevor sie doch noch schwach wird...
 
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"Also hier bleiben werde ich nicht, bringen wir es hinter uns", stimmte die Voodoohexe zu. Sah sich kurz um, eine Waffe, ein Messer wäre eh lächerlich, also würde sie so gehen, mit bloßen Händen, vollkommen irre, aber das ganz war völlig irre.

"Kommt ihr mit?" Hatte einer das Zittern in der Stimme gemerkt, na hoffentlich nicht, das mußte keiner merken, das sollte keiner merken und auch dass ihr die Knie zitterten sollte keiner merken. Jedenfalls folgte sie der Schwarzen auf den Fuß, Gott im Himmel, laß es schnell gehen. Die Treppe schien ihr sehr lange vor zu kommen sehr viel länger als es rauf war. Aber sie hatte es geschafft, sich nicht zu verkriechen, kam ihre Schwester mit?

Nein, sie konnte nicht warten.
 
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Anna war ganz flau im Magen. Es war eine Sache, Prügel durch zu stehen, die einem die Haut vom Leib schälte mit so einer verfluchten Peitsche. Aber sie hatte irgend wann immer gewusst, dass sie daran nicht sterben würde. Sogar die Schmerzen waren weit ertärglicher gewesen, als wären ihre Nervenbahnen lebendig gewesen. Ja, es war die Hölle gewesen aber nichts im Vergleich zu dem, was einem lebendigen Körper angetan werden konnte. Und sie konnte wirklich nichts tun? Nichts anderes? War es wirklich unvermeidlich, was hier geschehen sollte? Was war, wenn sie durch diesen 'Tod' noch fester in die Fänge des Koldunen gerieten? Ihnen blieb wohl nicht viel mehr als zu hioffen, das Libby ihnen den richtigen Weg gezeigt hatte.

Anna hatte Angst. sie hatte eine Scheiss Angst. Sie wollte nicht sterben. Nicht so, nicht auf diese Art. Oh, und sie beneidete Ziege. Wie oft hatte er schon diesen Horror durch gemacht und hatte sich danach wieder lebendig gefunden. Diesem Typen machte das Sterben nichts aus. Na ja, oder wneigstens nicht viel. Irgend wie war das schon pervers. Wenn er dem Tod ins Gesicht lachen konnte, dann konnten sie das auch. Sie waren besser als er.

Ihr Blick fand die Schale mit Äpfeln auf dem Tisch. Einer sprang sie mit ihrer roten Farbe förmlich an. Er würde ihr helfen. Ja, noch einmal diese süße Säure kosten. So bald sie wieder gewandelt waren, ging das nicht mehr. Die Salzsäule zwang sich zur Bewegung. Sie nahm den Apfel auf und gesellte sich direkt zur Regentin. Sie würde einfach da bleiben, wo ihr Platz war. knapp hinter ihr. An mehr wollte sie gar nicht denken. Und natürlich an den Apfel in ihrer Hand. Sie wollte ihn essen und genießen. Jede einzelne Sekunde, jeden einzelnen Bissen.

Sie klammerte sich an diesen Gedanken fest und blendete alles andere aus, so weit es ging. Sie hatte Angst davor, feige weg zu laufen. Hoffentlich war es ihnen vergönnt wie normale Menschen in den Wahnsinn zu verfallen, der ihnen jede Erinnerung und jedes bewusste Wahrnehmen ersparte. Der Apfel. Er war rot. Sie konnte ihn riechen. sie musste einfach einen Bissen nehmen. JA, das war besser. Sie schloß kurz ihre Augen, um den Geschmack des Apfels richtig zu genießen. Ja, das gönnte sie sich. Für alles andere war noch Zeit. Die Säure des Apfels war fein und zog das Innere ihres Mundes zusammen. Er war wirklich gut. Etwas von seinem Saft lief auf ihrem Mundwinkel hervor. Es störte Anna nicht.
 
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Mit einem Kopfschütteln und einem Schulterzucken wandte sich Enio in Richtung Ausgang. „Das nennt man wohl Ironie des Schicksals. Scheißdreck!“

Ohne zunächst auf irgendjemand anderen zu achten schritt Enio voran und hatte sich damit abgefunden, daß gleich was sehr traumatisches und furchtbares passieren würde. Was sollte man da noch groß Worte drüber verlieren? Naja… warscheinlich könnte man sogar ein ganzes Buch drüber schreiben und es gäbe wohl keinen besseren Autor über Nahtod- oder Toderfahrung als ein Untoter. Aber wer würde soetwas lesen wollen?

Ohne wirkich auf die Regentin zu warten wandte er beim Rausgehen doch noch einmal seine Worte an sie. „Komm Signorina Hexenmeisterin. Laß uns ein bißchen sterben gehen… einmal im Leben reicht ja offenbar nicht.“ Es klang fast wie ein lustiger Kommentar zu einer furchtbaren Szene aber die Bitterkeit und die Schwere des Schicksalsschlages konnte man sich ohne weiteres dazudenken und ruckzuck verschwand alles Lustige an der ganzen Sache. Waren sie nicht alle schon einmal gestorben? Und wurden sie nicht alle auf eine lebensverachtende Weise ins „Leben“ zurückgeholt? Warum reichte das nicht? Warum mußte man immer wieder und wieder sterben und die Hoffnung auf Erlösung entfernte sich bei jedem mal etwas mehr.

Ein paar Augenblicke später stand Enio auf dem Hof und wartete mit schwerem Herzen. Die Geräusche die zu hören waren liesen nichts Gutes erahnen. Einem Tod durch Klauen und Fänge entgegenzublicken war keine sehr unbeschwerliche Zeitüberbrückung. Zum reden war Enio noch weniger zumute als sonst. Denken konnte er noch… aber auch die Gedanken vermochten keinen freundlichen oder lebensbejahenden Weg mehr einzuschlagen. Lange verborgen in den dunklen Gehirnwindungen des ehemaligen Brujah drangen ein paar Zeilen ans Licht, die irgendwann einmal für irgenjemanden eine Bedeutung gehabt hatten. Für Enio waren sie keinen Trost. Nur eine wiedergekehrte Erinnerung.

Ja, düster ist des Schicksals Wille
Und kalt vermag es zuzusehn,
Wie ein Leben so in der Stille
Muss ungenutzt zu Grunde gehn.
 
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Ich will nicht sterben!
Ich habe doch noch soviel vor...


"Oh Mann, echt jetzt! Ihr seid so scheiße! Da springt irgend so eine blöde Kuh vom Balkon und plötzlich seid ihr alle ganz scharf darauf auch den Arsch aufreißen zu lassen. Mir ist klar, dass das alles hier nicht echt sein kann, aber das heißt doch nicht das wir es einfach so die Toilette runterspülen. Es fühlt sich alles echt an und ich hatte noch nicht einmal nen Mann."

Jenny war wohl eine der Letzten die sich von der Tafel erhoben. Der Widerwille gegen dieses wahnwitzige Unternehmen stand ihr ins Gesicht geschrieben. In ihn mischte sich nackte Angst. Sei war des Unlebens müde und daher als Kainit eine der mutigsten und verwegensten Vampire die man sich vorstellen konnte, suizidal eben. Nun aber, als Mensch wollte sie das Leben genießen und um jede Sekunde kämpfen die ihr noch gegeben war. Allerdings war ihr auch bewusst, dass eine Flucht unmöglich war. Sie war nur noch ein Mensch und besaß keine übersinnlichen Kräfte mehr. Wie sollte sie fliehen und vor allem wohin? Sie stieß einen wilden Fluch aus und erhob sich nun ebenfalls vom Tisch.
Als sie einen letzten großen Schluck direkt aus dem Metkrug nahm, konnte sie nicht verbergen, dass sie am ganzen Körper zitterte. Sie hatte eine Scheißangst. Egal wie oft man sterben konnte. An so etwas gewöhnte man sich nicht. Sie griff zwei der schwersten Messer die sie finden konnte und machte sich auf.

Langsam folgte sie den anderen in den Hof.
Als sie neben Enio stand, sah sie kurz zu ihm hinüber.

"Ich werde nicht kampflos untergehen, Enio. Ich halte nichts vom Aufgeben. Wahrscheinlich werde ich es nicht überleben, aber ich werde versuchen mir einen Weg nach draußen zu erkämpfen. Meinetwegen könnt ihr euch in den Tod flüchten, ich aber werde mein Leben verteidigen! So gut es eben geht..."
 
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Caitlin hatte ihre Gesichtsfarbe verloren und sah nun genau so aus, wie sie sich fühlte. Wie eine leichenblasse Kainitin. Dieses Menschsein war falsch, eine Illusion, eine Foltermethode des Koldunen. Doch sie war auch gefasst. Jahrelanges Training und vielleicht sogar die geziehlte Geist und Meinungsformung von HuC taten seine Wirkung. Sie war Tremere. Nichts anderes. Kein Mensch, kein clanloser Kainit, einfach Tremere. Wurde verlangt, dass sie für Ihren Clan ein zweites Mal sterben sollte, so würde sie das tun. Sie würde wieder Caitlin McKinney sein. Dieser momentane Zustand war es jedenfalls nicht. Und Schmerzen fürchtete die Regentin der Hexenmeister nicht.

Statt dessen rang sie sich ein Lächeln ab, das seltsamerweise auch echt war, nickte ihrem Zwilling zu und ergriff deren Hand. Mehr um Kiera Trost und Stütze zu sein, als alles andere. Sie würde ihrer Schwester da durch helfen und es ihr versuchen, leicht zu machen. Auch Anna bekam das warme Lächeln und einen zuversichtlichen Blick, als sie sich zu ihrer Regentin gesellte. Der Apfel wurde schmunzelnd ignoriert. Warum nicht, schaden würde er sicher nicht. Caitlin lachte leicht auf Enios Worte, obwohl sie die Bitterkeit dahinter heraushörte. Sie würde auch für ihn eine Stütze sein wollen, und harkte sich bei ihm unter, während sie antwortete: "Auf dann also. Wir sind zwar ein wenig aus der Übung gekommen, aber das bekommen wir sicher hin." So begleitete sie Enio, Kiera, Anna und all die anderen die mitkamen, auf den Hof hinaus, wo der Lärm der nahenden Werwölfe immer deutlicher wurde. Nachdenklich hörte sie dem einen Moment zu und meinte dann trocken: "Selbstmord? Was haltet ihr von einem Untergang mit wehenden Fahnen? Kniend auf mein Ende zu warten, war noch nie mein Ding. Auch wenns unwahrscheinlich ist, vielleicht haben wir ja noch ein bischen Spaß mit diesen Fellknäulen. da gebe ich jenny vollkommen recht. Das zu überleben ist allerdingsnicht mein Ziel. Aber warum es ihnen nicht teuer verkaufen."
 
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Mit dem Blaßwerden hat es Meyye nicht so, aber sie starrt das Burgtor auf das sie zugeht an als wäre darauf geschrieben 'Lasst alle Hoffnung fahren!'. Sie versucht sich auf etwas anderes zu konzentrieren.. schöne Gedanken, vielleicht klappt ja auch das? Aber es fällt ihr schon schwer, sich an den Geschmack der Speisen zu erinnern, was bestimmt auch an ihrer Angst liegt.. und am Bauchweh. Na toll, sie wird mit Bauchweh sterben. Aber wenigstens im Sonnenschein, oder? Das wäre der Zeitpunkt, wo es in einem Film anfangen könnte zu regnen.. ein Lacher für das Publikum und eine viel passendere Kulisse für einen Heldentod. Aber das hier ist kein Film, sie sind keine Helden und sie fühlt sich alles andere als zum Lachen aufgelegt.

Als sie Jenny hört wendet sie den Kopf und sieht zu ihr. "Ich tu dir damit keinen Gefallen.. aber ich helf dir." sagt sie. Ein Ziel, etwas das sie noch erreichen will.. wie dumm es auch sein mag. Meyye weiß, was Garou anrichten können, und sie ist nicht (mehr) die Kampfmaschine die sie vor ihrer.. Belebung war. Das Messer in ihrer Hand ist auch nicht aus Silber. Sie haben keine Chance. Sie will auch keine für sich, aber vielleicht kann sie Jenny ja wirklich ein paar Sekunden erkaufen. Was denn.. dachte denn wirklich irgendjemand, Meyye würde kampflos stehenbleiben und sich umnieten lassen? Auch den Tod muss frau sich verdienen...
 
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Die Garou ließen sich nicht lange bitten. Dem Knurren, Jaulen und Bellen folgten Kampfschreie die den nun unmittelbar bevorstehenden Angriff ankündigten. Kaum hatten die Kainiten den Innenhof der Burg erreicht, da sprangen die ersten felligen Ungetüme auch schon über die Brüstung. Steinschlossgewehre spien ihren tödlichen Inhalt gegen den monströsen Feind. Piken und Degen wurden zum Kampf erhoben, fielen aber nur Sekunden später, begleitet von rötlichen Wolken spritzenden Blutes wieder zu Boden. Die mutige Abwehr der Landser brach schon in den ersten Minuten in sich zusammen. Niemand von ihnen hatte den Garou auch nur das Geringste entgegenzusetzen. Selbst für eine Panik unter den Soldaten blieb keine Zeit. Jeder der sich auf die Mauern begeben hatte, starb in den ersten drei Minuten. Diejenigen, die auf dem Hof versammelt, als mögliche Eingreifreserve vorgesehen waren, mussten mit stummen Entsetzen mit ansehen, wie der Feind die hohen Zinnen der Burg ignorierend über die fast wehrlosen Kameraden herfiel und nur Tod und Verderben zurückließ. Ihren Blicken war zu entnehmen, dass sie die Szenerie nicht begreifen konnten und sich so sehr in einem Alptraum gefangen fühlten, dass sie zu keiner anderen Reaktion befähigt waren, als mit offenem Mund auf das stattfindende Massaker zu starren.

Die Garou befanden sich mittlerweile in einer Art Blutrausch. Als sie die Verteidigung auf der Burgmauer überwunden hatten, galt ihrer Suche, wie auch ihr ganzes übriges Denken, nur noch dem nächsten Opfer. Die Wölfe unterschieden nicht mehr nach Soldat und Zivilist, Mann und Frau, Kind oder Greis. Sie töteten was sich bewegte und hieben mit ihren Pranken solange auf die Körper ihrer hilflosen Opfer ein, bis sie sich nicht mehr unter ihnen regten. Eine Gegenwehr fand nicht mehr statt.

In diese Szene unbeschreiblichen Grauens mischte sich das plötzliche Bersten dicken Holzes. Mit einem lauten Krachen brachen die Verankerungen und die großen Flügel des Burgtores fielen polternd zu Boden. Nur wenig später rannte ein Trupp Menschen durch den nun frei gelegten Zugang in die Burg hinein. Sie trugen keine Uniform und keine Anzeichen die sie irgendeiner Gruppierung zuordneten. Stattdessen hielten sie Fackeln und bäuerliche Werkzeuge in Händen, die sie zu Waffen umfunktioniert hatten. Wie schon ihre Brüder, die als mächtige Crinosgestalten blutige Ernte hielten, flammten ihre Blicke voll Hass und bitterer Entschlossenheit. Umgehend begannen sie damit überall wo es möglich schien, Feuer zu legen. Bis zum Ausbruch eines alles verzehrenden Großfeuers war es nur noch eine Frage der Zeit.

Viele Opfer blieben nicht mehr und die kämpfende Meute näherte sich nun den letzten Überlebenden auf dem Innenhof zu, zu denen auch die verbliebenden Gäste aus der anderen Zeit gehörten. Die todbringenden Killermaschinen waren auf die kleine Brücke aufmerksam geworden. Bevor für sie aber die letzten Sekunden auf dieser Welt gekommen waren, ereignete sich noch eine seltsame Szene.

Über ihren Köpfen, auf einem schmalen Balkon der zweiten Etage des Wohngebäudes erschien die Herrin der Burg. Schwarze Wolken umwoben ihren kostbar gekleideten Körper, zuckende Tentakeln suchten nachmöglichen Opfern die es zu bekämpfen galt. Zornig und ohne eine Spur von Furcht ergriff sie das Wort. Ihrer befehlsgewohnten Stimme war es wohl zuzusprechen, das das Massaker für den Bruchteil tatsächlich ins Stocken geriet.

„Hinaus mit euch ihr Unholde! Dies ist das Heim des Koldunen Zacharii te Zlodúch. Ihr mögt denken, dass ihr hier einen leichten Sieg erringen könnt, doch seid euch gewiss dass seine Rache fürchterlicher sein wird, als ihr es euch in den wildesten Träumen vorstellen könntet. Trollt euch zurück in eure schmutzigen Erdlöcher und fürchtet seine Rache. Geht oder sterbt einen grauenhaften Tod, der über Jahrzehnte wären wird!“

Blutbeschmierte Fratzen ruckten in die Richtung der Sprechenden. Dann machten sich einige der Garou auf die Lasombra zu richten. Der Rest von ihnen wandte sich den verbliebenen Zeitreisenden im Innenhof zu. Geifernd und brüllend fielen sie über sie her. Ziege war einer der Ersten der unter den Klauen zu Tode kam. Ohne Gegenwehr stellte er sich einem der Wölfe in den Weg. Das Monster zerriss ihn in Fetzen.
 
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Und wäre sie keine Tremere... nein... und wären sie allein gewesen, wenigstens ohne exkainitische Zuschauer... wie Jenny wohl auf einen Kuss reagiert hätte? Es wäre wenigstens ein Kuss gewesen, kein Fick oder sonst etwas und sie war ja auch kein Mann. Statt dessen folgte nur ein zweiter Bissen. Nein, Anna war allein. Klar, kurz war da noch das Lächeln der Regentin gewesen, sogar ein kurzes Schmunzeln wegen des Apfels. Wie schaffte die Regentin das nur? Solche Gefühle zum Ausdruck zu bringen. Anna konnte nicht anders als ihre Vorgesetzte zu bewundern. Wieso behielt sie verdammt noch mal einen klaren Kopf? Sie müsste ein genau so sabbernder Idiot sein wie die anderen Menschen. Aber dieses Glück war ihr nicht vergönnt. Natürlich hatte die Regentin recht. Sie starben nicht das erste mal. Genau genommen versprach dieser Tod leichter zu werden als der erste. Ihrer war alles andere als freundlich gewesen. Sie hatte nur wenig Blut erhalten. Gülden hatte gehofft sie würde krepieren statt die Wandlung zu schaffen. Wie oft hatte er ihr das gesagt, wenn er wieder einmal einen Fehler bei ihr gefunden hatte. Irgend ein Häckchen, das nicht exakt so gesetzt worden war, wie er es wollte. Immer bei diesen... Nichtigkeiten. Oh ja, er würde sich freuen, wenn er hiervon erfuhr. Er würde über ihre Schwäche lästern, gegessen zu haben. Fast ein wenig trotzig biss sie das nächste Stück von dem Apfel ab.

Sich wehren. Gegen die Wölfe. Ja wie denn? Sie hatten kein Silber, kein nichts. Oder besiegte die Lasombra doch noch in letzter Sekunde die Wölfe? Es war hinrlos, aber Anna klammerte sich doch an diese kleine Hoffnung. Sie stand nicht vorn. Da war nicht ihr Platz, wenn es ihr nicht befohlen wurde. Sie stand schräg hinter der Regentin und damit auch hinter dem Sheriff und dann war da noch die Schwester der Regentin. Jenny und Myye waren auch vorne. Wie sollte sie es ertragen, sie sterben zu sehen und ruhig stehen zu bleiben? Wie sollte das gehen? Schon lag Ziege zerfetzt da. Er hatte sich natürlich einfach seinem Tod gestellt. Darin hatte er ja schon Übung. Panik drohte anna zu überwältigen. Sie wollte einfach nur weg rennen. Aber es gab ja kein Entkommen. Sie schloß ihre Augen und biss ein letztes Mal von dem Apfel ab.
 
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Auch Kiera hatte Angst, sie blicke zu den Anderen, wie lächerlich die Waffen doch waren, doch was sollten sie tun, der eine nahm den Tod an, der andere wollte kämpfen und diese Lasombrahexe da oben mache irgendwelchen faulen Zauber.

'Verdammt, hör auf', dachte sie, wenn wir sterben müssen, dann durfte sie nichts erreichen und auch die Lasombra mußte sterben, jetzt hier, gleich und ganz, vielleicht dieses Mal wirklich ganz? 'Träum weiter, das ist nicht echt!' Verdammte Realität, man konnte sie nicht ändern, zumindestens nicht auf Dauer. Sie hielt die Luft an, bis, ja bis sie fast krampfhaft Luft holte, sie hatte einen Moment vergessen, dass sie die im Moment brauchte.

Und doch, diese Mal war es Absicht, dieses Mal starb sie mit voller Absicht, war das verrückt? Und wie.

'Komm, Wölfchen, mach schon, erledige es, bevor ich mich wie ein Held benehme und schreiend wie ein kleines Mädchen wegrenne.' Für den Moment hielt sie Caitlins Hand fester.
 
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Es war alles so wie Enio es schon recht früh vermutet hatte. Sie wurden Teil der Geschichte. Der kranke Geist des Tzimiscen hatte sie hierher gebracht um genau an dem Ort zu sein, zu genau dem Zeitpunkt wann die Werwesen sich entschieden hatten die Burg anzugreifen und die Lasombra vernichtet wurde. Ein Schauder lief Enio eiskalt den Rücken herunter. Kainskind hin oder her und völlig unabhängig was man schon alles erlebt hatte… so in einen Teil der Vergangenheit transportiert zu werden und auf diese Art daran teilhaben zu müssen war einfach grausam und brutal. Aber trotz der Situation konnte Enio nicht aufhören sich Fragen zu stellen und das obwohl die ersten Garou schon die vorderste Linie überwunden hatte und der Tod nicht mehr lange auf sich warten lassen wollte. Warum hatte Zacharii sie hierher gebracht? Was sollte dieser ganze Mumpiz? Aus welchem Grund sollten sie dies alles sehen… miterleben. Es war auch keine Option gewesen das hier zu erleben. Sie hatten ja von vorneherein gar keine andere Möglichkeit gehabt als hier zu bleiben und das zu erleben. Also was war das überhaupt tatsächlich für ein Angebot von Zacharii? Während die Fragen durch das Gehirn des Italieners puzelten ergriff die Lasombra das Wort. Enio hörte nur halbherzig zu. Letzten Endes hatte sie sogar recht und Zacharii würde sich tatsächlich furchtbar rächen. Das würde der potugisischen Witwe aber auch nicht ihren Arsch retten.

Selbstverständlich blieb es bei den Fragen… Antworten kamen keine. Aber Enio hatte sich schon ein Stück weit daran gewohnt. Es kamen keine Antworten aber der Tod kam… wiedereinmal. Enio trat sogar einen Schritt nach vorne und versuchte somit seiner Angst entgegenzuwirken. Es gelang nicht einmal ansatzweise. Mit einem Gefühl der Genugtuung, das eigentlich völlig unagebracht und nutzlos war, bekam Enio den Tod von Ziege mit. Es war kindisch aber was sollte man machen? Ziege war gut im Sterben, das mußte ihm der Neid lassen. Enio versprach sich selbst den verdammten Wiedergänger bei seiner endgültigen Vernichtung langsam und grausam sterben zu lassen. Er hatte es mehr als verdient.

Es war soweit. Enio bekam die Aufmerksamkeit eines Crinos. Irgendwoher hatte Enio plöltzlich einen Dolch in der Hand. Man könnte manchmal meinen, daß der Turiner die Klingen aus seinen Fingern wachsen lassen konnte. Ein letzter Blick zu Jenny, ein zaghaftes Lächeln, das mehr von dem Menschen Enio Pareto zeigte als Jenny warscheinlich jemals zu sehen bekommen würde, danach hob Enio seinen bewaffneten Arm und ging auf den grauenvoll anzusehenden Feind zu. Seine Knie zitterten. Er konnte es nicht vermeiden aber er schämte sich auch nicht dafür. Keiner sollte so sterben. Der große hellgraue Crinos wechselte keine Worte mit Enio und er hatte auch nicht vor mit ihm zu verhandeln. Der erste Schlag zog mehrere tiefe Schlitze durch Enios Torso. Kaum ein Laut kam von den Lippen des Kriegsherren. Nicht weil er nicht schreienn wollte, sondern weil der erste Schlag ihm bereits die Lungen zerfetzt hattte und es ihm unmöglich war noch Luft in irgendeine Richtung bewegen zu können. Noch stand Enio und starrte den Werwolf nur an. Sein Arm war nach unten gesunken und das Blut… sein Blut spritzte aus seinem Leib. Enio hatte noch die Zeit an sich heurnterzuschauen.

Es tut gar nicht weh! War der letzte und groteske Gedanke von Enio Pareto. Übermannt durch den Schock reagierte der Körper so wie er es bei vielen tat. Er legte die Nerven lahm und lies nichts mehr empfinden. Es dauerte keine ganze Sekunde ehe der Crinos erneut zuschlug und dabei fast die Hälfe des Oberkörpers von Enio abtrennte.

Die Stille folgte. Dunkelheit. Keine Erlösung nur Verdammnis. Keine Vergebung und noch nicht einmal Schmerz den man vielleicht verdient hätte. Vorbei! Völlig unspektakulär. Es hatte keinen Kampf gegeben… Enio wurde hingerichtet. Ohne eine Chance sich wehren zu können. Nein… die Garou waren auf keinen Fall besser als die Untoten. Sie waren nur andere Monster, die vergessen hatten wie viel unschuldiges Blut an ihren Klauen klebte.

Enios Körper fiel bewegungslos und wie ein leerer Sack zur Seite. Blut durchdrängte den Boden und mischte sich zu dem der anderen Menschen. Beim sterben waren doch alle gleich.
 
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Caitlin drückte sanft Kieras Hand, als diese nach einem tiefen Luftholen verkrampfte. Sie wendete den Blick von dem sterbenden Enio ab, der einen Meter vor ihr zu Boden fiel. Grausam. Und so geplant. Sie hatten keine Chance und wussten es. Das Messer in Caitlins Hand war nutzlos. Zwar vom kostbaren silbernen Tafelbesteck des Tisches drinnen, aber ein Käsemesser und nicht dazu gedacht, einen Garou zu töten. Sie zwang sich die Augen offen zu halten und nicht dem Drang zu folgen, sie zu schließen. Caitlin drehte den Kopf, sah Kiera tief in die Augen und wisperte: "Ich liebe dich. Wir werden uns wiedersehen."

Dann blickte sie nach vorne und sah dem anstürmenden Garou in die wutverzehrten Augen. In ihrem Blick lag keine Wut, nichteinmal Angst oder Trauer. Nur Konzentration auf die Aufgabe die vor ihr lag und die besagte "Sterben". Caitlin spürrte den Atem des Monsters an ihrer Kehle und den Widerstand, den ihre Klinge am dichten Fell des Garous fand und überwand. Sie hörte noch das Wutgebrüll, als sie mit zerfetzter Kehle niedersank und mit gebrochenen offenen Augen zur Seite fiel. Und dann endlich war Stille...
 
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Was mit ihrer Schwester geschah bekam Kiera schon garnicht mehr mit als sie mit einen lauten Schrei auf eine der Bestien losging. Sie hatte keine Chance das war klar und schneller war das Biest auch noch, so dass sie die Krallen schon spürte, bevor sie ihn ganz erreicht hatte. Es war komisch, eine Sekunde, nein eher ein Sekundenbruchteil des Schmerzes und dann war da nichts mehr, als würde jemand das Licht ausknipsen, so war der Schmerz weg und sie brach zusammen. Das Sterben als Richard unter der Hand der anderen Wölflinge war schlimmer gewesen, da waren die Schmerzen bis zum Ende gewesen.

Ohne das sie es wollte, erschien sogar ein kleines Lächeln, eine Muskelreaktion vielleicht, als ihr der Fellberg den Kopf abriss und es dann dunkel wurde.
 
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Für den Moment herrschte so etwas ähnliches wie Ruhe, doch während Max gerade in
Gedanken verloren zu gehen drohte übrschlugen sich die Ereignisse fast. Ein lautes
Geräusch, große Klauen auf Holz, es war unausweichlich. Für einen Moment dachte er an
Waffen, aber diese waren keine Option. Er dachte an die Worte von Libby und hatte vor
sich daran zu halten, ein Kampf wäre nur die normale Reaktion gewesen. Der Schweiß auf
der Stirn des Brujah wurde mehr, ständig war die eine große Frage die für Unsicherheit
sorgte: was wenn alles doch echt ist? Aber sein Verstand sträubte sich dagegen. Wie
benebelt folgte er nach einigen Momenten und stand schon bald auf dem Hof.

Und ihr wollt wirklich kämpfen....

Es war eine Trotzreaktion einiger die herrschte, selbst dann noch als diese
Kampfmaschinen anfinge mit ihrem Werk. Schreibe waren zu hören, nicht einfach Schreie
von sterbenden sondern von solchem die dem größten Horror entgegenstanden den sie sich
vorstellen konnten, deren Verstand nicht mehr erfassen konnte was geschah während ihre
Körper verstümmelt und zerfetzt wurden. Schreie die schlimm waren wie tausend Augen
die einen anstarrten.

Fuck, der Mist ist nicht echt

Aber die Schmerzen die er bald fühlen würde waren echt. Er erinnerte sich für einen
Moment an den Werwolf den er getötet hatte, der ihm mit seinem letzten Atemzug aber
noch mehrere Rippen mitsamt Fleisch und Lunge herausgerissen hatte.

"Oh Kacke"

Es war nur ein Flüstern, aber er war sich klar das er eben dies nicht nochmal spüren
wollte, die Umstände ihn aber dazu zwangen. Und im Moment konnte er nichts anderes als
warten. Er sah die Menschen die hingerichtet wurden, wie Köpfe zu fliegen schienen auf
dem blutigen Weg auf den Boden und rote Pfützen in denen Menschen lagen die das Pech
hatten nur unsauber getroffen worden zu sein. Nichts davon erzeugte Mitleid im
schlagenden Herzen von Max. Und als wäre es nicht genug traf nun auch noch menschliche
Verstärkung für die Wölfe ein. Die Menschen legten Feuer, bald würden nicht einmal
mehr die Leichen hier übrig sein, ein Massaker in diesem Ausmaß schien für die normale
Zeit in der Max lebte unvorstellbar in Finstertal, aber die Wölfe waren eine reale
Gefahr.

Was will die ?! Nich im Ernst...

Es waren die Worte der Lasombra die zu ihm durchdrangen und ihm wieder alle Sinne
brachten, sowie ein bisschen Klarheit.

Fuck

Konnte es wirklich so gewesen sein? Für einen Moment festigte sich in Max das
vertrauen in die Worte von Libbi, so musste dieser Moment aus der Sicht von Zacharii
gewesen sein, hier starb seine Frau. Und gleich auch er selbst.

Es gab Dinge innerhalb der eigenen Existenz die man beeinflussen konnte,
Entscheidungen die man treffen konnte. In diesem Moment gab es nur die Entscheidung
wie man abtreten wollte. Er erkannte wie tatsächlich einzelne der Gruppe versuchten
Waffen zu heben, für Max kam dies allerdings nicht in Frage. Aus dem Augenwinkel
heraus war der Tod von Ziege zu sehen, still und ohne Widerstand.

Dann lass die Viecher nicht warten.

Er riss sich ein letztes Mal zusammen, es war nicht das erste Mal das er einem Monster
gegenüberstand und es würde auch nicht das letzte Mal bleiben. Hoffentlich. Er sah
einen der Wölfe in seine Richtung blicken, mit einem dunklen Fell wie dem Gegenstück
zu einer Lederjacke. Ihre Augen trafen sich, der Wolf hatte seine Beute ausgesucht und
keiner der anderen schien sie ihm nehmen zu wollen. Max machte keinen Schritt in
dessen Richtung, es wäre unnötig gewesen und er hätte es nichtmal geschafft einen Fuß
zu bewegen. Sein Mut war groß, sein Wille gewaltig, aber manche Dinge waren nichtmehr
im Bereich seiner Möglichkeiten. Während ansetzte um in Richtung von Max zu stürmen
hob dieser seinen Linken Arm. Es war kein Versuch der Verteidigung, kein Flehen um
Gnade, nur der Versuch seine Meinung klarzustellen. Eine Hand in Richtung des Wolfes
mit einem ausgestreckten Finger. Einen kurzen Moment, solange wie er den Crinos auf
der anderen Seite des Fingers sah sehnte er sich nach Geborgenheit, nachdem Trost und
Schutz. Der Moment wich der Erkenntniss das der Wolf vielleicht in seiner Zeit nicht
wusste was dieser Zeichen bedeutete, es aber zumindest richtig einschätzen konnte. Der Blick von Max füllte sich mit Schrecken uns Entsetzen als er den festen Griff des Werwolfes um seine Hand spürte, er wollte es nicht schnell machen sondern Wut an seinem Opfer herauslassen. Es war seltsam, Max hörte wie sich Fleisch, Sehnen und Knochen lösten, aber er hätte größere Schmerzen erwartet. Innerlich dankte er dem Addrenalin,den Anblick den ihm seine Augen boten konnte er dabei noch nicht ganz glauben. Sein eigener Arm war nicht mehr dort wo er hingehörte, dieses Monster hielt ihn nun. Mit weit aufgerissen Augen stand Max da, seine Augen fest auf seinem herausgerissenen Arm, der nun wie eine große Keuel geschwungen wurde. Es war eine ungeheure Gewalt die hinter den Hieben lag, bereits der erste fällte den Koloss, der hier klein wirkte. Die Knochen in seinem Gesicht brachen, immer mehr, als der Wolf weiter mit seinem eigenen Arm auf ihn einschlug. Nun spürte er die Schmerzen, sein Kopf konnte nur noch aus Trümmern bestehen. Schmerz und Übelkeit überragten alles.Im Innern bat er den Wolf es endlich zu beenden, aber für den Moment schien er nichts machen zu wollen. Max sah nach oben, das Monster warf seinen Arm zur Seite und blickte ihm direkt in die Augen. Es schien zu lachen. Ein letztes Mal brüllte der Crinos Max ins Gesicht, die Klauen die in einem weiten Bogen geflogen kamen verliessen blitzschnell sein Sichtfeld. Seinen Körper konnte Max nicht sehen, das spritzende Blut und der Schmerz brachten ihm allerdings die Gewissheit das dieser Alptraum nun vorbei sein würde. Vielleicht auch sein Leben. Aber ganz gewisse die Schmerzen.
 
AW: [Irgendwann, einmal...]Immer noch unter der Ruine?

Roxana hatte auch nur eines der Messer gegriffen, egal ob als Sterbliche oder Kainskind, sie hasse die Fellknäule schon immer. Waren nicht früher einige von ihnen auch mit ihnen gefahren, so hatte es sich geändert, wie die alten Geschichten erzählten als Ravnos zum Bluttrinker geworden war und es zu Machtkämpfen kam. Sicher, es waren alles Geschichten und es wurden viele erzählt, doch hatte nicht jede Geschichte einen wahren Kern?

Sie war alt, älter vermutlich als die meisten hier, doch die lange Zeit machte das Sterben nicht einfacher, nein, es wurde sogar schlimmer. Würde es wirklich klappen? Würden sie wirklich in ihrer eigenen Zeit wieder aufwachen?

"Ca o ceata", kam es über ihre Lippen als sie dann auf eines der riesigen Fellknäule losging und ihn versuchte mit der Messer zu treffen, das kaum mehr als ein Obstschäler war, wenn man von der Größe des Gegner ausging.

So war es auch kein Wunder, dass es den Wolf auch herzlich wenig interessierte, was ihn da traf, er schien sich auch keine Gedanken zu machen, ob er nun einen Menschen oder einen Vampir erwischte. Er holte aus und schlug zu. Auch wenn sie gewollt hätte, hätte die Roma keine Chance gehabt. Er brauchte nur einen Schlag um ihr den halben Oberkörper wegzureissen. Noch 1 oder 2 Mal pumpte das nun freiliegende Herz Blut, dann war es vorbei, die Schmerzen und auch das Leben.
 
AW: [Irgendwann, einmal...]Immer noch unter der Ruine?

Und schon starb der Kriegsherr so unheimlich schnell. Das Blut spritzte nur so. Es roch gar nicht mehr so lecker und verführerisch wie noch vor einer Nacht. Es stank einfach ganz erbärmlich nach Angst. Und war sie jetzt eine Salzsäule? Es fühlte sich so an. Wie sollte sie auch nur einen Muskel bewegen können? Und da stürmten sie auch schon heran. Schnell war klar, welche beiden Wölfe die Schwestern gleich erwischen würden.

Und da kam Bewegung in Anna. Sie rannte. Sie rannte nicht vor den Wölfen weg, aber sie brauchte einige kostbare Sekunden Leben. Nur ein paar. Mehr war gar nicht nötig. Wut brandete in ihr hoch, unheimlich schnell und köstlich. Sie war gar nicht allein. Da war nicht nur sie selbst, um die sie sich kümmern musste. Einer der Wölfe hatte begonnen sein Schlachtfest zu genießen. Der Kampf war fast vorbei und er ließ sich jetzt Zeit bei einem ganz gewöhnlichen Menschen. Was für ein Arschloch. War das der Stolz und die Kampflust der Wölfe? Darauf konnte man nur spucken. Verdammt, er verprügelte Max mit seinem eigenem Arm! Max! Wie pervers war das denn denn?

Aber das wütende Knurren blieb wie immer in Annas Kehle stecken. Zu stark war ihr Training, zu stark die Lektionen, die ihr eingebläut waren. Aber es gab schon etwas, womit sie die Aufmerksamkeit dieses Fellknäuls erregen konnte.

Noch ein paar Meter von den beiden entfernt schnipste sie ihre Apfelgripsche auf den Körper des Wolfes. „Ist das dein Stolz Hund? Dein Machwerk zu genießen?“ Rief sie ihm entgegen und das Arschloch hielt inne. Voller Wut darüber, gestört zu sein, brüllte er Max noch einmal direkt an und machte seinem grausigen Treiben endlich ein Ende. Immerhin präsentierte sich da ja ein neues Opfer, auch wenn es weit zierlicher und zerbrechlicher war als der Koloss, den er so eben zerfleischt hatte. Was für Anna noch mehrere Schritte gewesen wären, überwand der Wolf in einem Satz. Alles, was sie noch schaffte, war, den Mistkerl anzuspucken. Sie hatte verflucht noch mal Angst. Sie wollte nicht so leiden wie Max. Sie wollte es schnell. Also musste sie ihn provozieren.

Und er war gnädig. Erleichtert sah sie, wie seine krallenbewehrte Klaue sich hob um sie zu zerfetzen. Sie war einfach kein lohnendes Opfer. Seine Krallen fuhren durch ihren Oberkörper nur den Bruchtteil von Sekunden früher als die Klauen in ihrem Rücken. Der Graue, der der Regentin ihr Ende bereitet hatte, hatte ihr nach gesetzt. Wahrscheinlich war es ihr Glück gewesen. So hatte der Folterer einfach keine Zeit Zeit für sie gehabt.

Schmerz? Schmerz war da nicht. Es ging viel zu schnell. Das Adrenalin tat zuverlässig sein Werk. Wenigstens das war Anna vergönnt, als sie in der Dunkelheit versank.
 
AW: [Irgendwann, einmal...]Immer noch unter der Ruine?

Anscheinend war Jenny die einzige, die beinahe verzweifelt an ihrem neuen Leben festzuhalten schien. Sie würde sich nicht so einfach töten lassen! Niemals! Ihr war es egal, dass sie sich irgendwo in der Vergangenheit befand, ihr war es auch egal, dass es sich möglicherweise um einen riesigen Betrug handelte. Sie wollte Leben, sie wollte überleben. Atmen, Lachen, die Sonne genießen! Sie war fest entschlossen alles zu versuchen, damit sich dieser unbändige Wunsch bewahrheitete.
Als dann die Garou auf sie und ihre Freunde aufmerksam wurden, sich ihnen zuwandten und den letzten Akt ihres Massakers einleiteten, wurden ihr jedoch die Knie weich. Tränen aus nackter Angst sammelten sich in ihren Augen. Diese Garou waren so schrecklich groß, so wahnsinnig stark und so unfassbar brutal. Was sollte eine kleine Frau wie sie dagegen ausrichten? Die Szenerie um sie herum glich einem Blutbad. Überall lagen zerfetzte Leichen und grausam zugerichtete Körper. Frauen, Kinder, Alte, Soldaten, die Wölfe hatte vor nichts und niemandem halt gemacht.
Sie waren unbesiegbar!

Jenny war ihrer eigenen übernatürlichen Stärke beraubt und fühlte sich so hilflos und nackt wie seit Jahren nicht mehr. Hilfesuchend richtete sah sie zu Enio hinüber. Der Sheriff schien entschlossen und kampfbereit, hatte aber trotzdem einen warmen Blick für sie übrig. Im Gegensatz zu ihr, war er voller Mut und Zuversicht. So schien es ihr! Die junge Anarche durchlief ein kalter Schauer, in eben dieser Sekunde liebte sie den bärbeißigen alten Italiener aus vollstem Herzen. Sie spürte wie ihr eben dies auch bis zum Halse schlug, wie sich ein warmes Gefühl der Zuneigung in die nackte Panik mischte.
Plötzlich wurde alles klar und rein. Sie wusste mit einem mal genau was zu tun war. Nie zuvor hatte sie sich lebendiger gefühlt. Sie war überzeugt dass sie es schaffen konnte. Ohne auf das Schicksal der Freunde zu achten, spurtete Jenny mit einem Mal los. Sie mochte nicht mehr so kräftig sein, aber sie war noch immer äußerst geschickt und durchtrainiert. Gekonnt wich sie zwei schlecht gezielten Hieben aus, rollte sich unter einem heran springenden Ungetüm hindurch, schlitterte ein wenig über den festgetretenen Lehmboden und kam wie durch ein Wunder wieder zum stehen. Sie schlug Haken und hangelte sich von einer vermeintlichen Lücke zur nächsten. Ein Gefühl der Hoffnung stieg in ihr empor. Es waren keine fünf Meter mehr bis zum weit offen stehenden Haupttor. Wenn sie erst hier hindurch war, konnte sie sich vielleicht im Wald verstecken und bis zur Stadt durchschlagen.
Sie konnte es schaffen…

Noch einmal steckte Jenny alles an Kraft in ihre Flucht, was sie noch zu geben hatte. Ein weiterer Schlag verfehlte sie. Fast hätte er sie aus der Bahn geworfen. Allerdings entging sie ihm allein aus Glück, denn sie hatte ihn weder kommen sehen, noch war sie ihm ausgewichen. Sie erreichte das Tor und wollte aufschreien vor Glück, da realisierte sie das ihr die Luft dazu fehlte. Verblüfft und mit einem Ausdruck des Erstaunens in den Augen blieb sie stehen. Ungläubig fasste sie sich an die Brust und spürte warmes, feuchtes Blut daraus hervorquellen.

Was…?
Wie…?


Jenny verstand nicht was geschehen war.
Fragend richtete sie ihren Blick zurück zu ihren Freunden, aber die waren nicht mehr da. Anstelle der vertrauten Gesichter lagen reglose Körper, hässlich verunstaltet und schrecklich zugerichtet auf dem schmutzigen Boden des Hofes. Mehr unförmige Haufen als menschliche Überreste. Es gelang ihr noch immer nicht, die Zusammenhänge zu begreifen. Sie blickte umher und wurde sich plötzlich bewusst, dass ein Garou direkt neben ihr stand. Seine Augen waren hasserfüllt.

Warum lasst ihr meine Freunde dort im Schmutz liegen? Können wir sie nicht aufheben? Bitte?, wollte sie das Ungetüm fragen. Es kam jedoch kein einziges Wort über ihre Lippen. Ihr Mund formte Worte, die nie ausgesprochen wurden. Jenny fiel ein, dass sie ja fliehen wollte. Langsam wandte sie sich wieder dem Burgtor zu. Sie hatte kaum noch Kraft und nahm sich vor es langsam angehen zu lassen. Es war ein weiter Weg bis Finstertal.

Der Werwolf hatte leichtes Spiel mit der kleinen Frau. Einige Sekunden lang sah er amüsiert dabei zu wie sie in wackeligen Tippelschritten auf den Ausgang zu wankte. Dann aber wurde er dem Spiel überdrüssig. Mit einer fast beiläufigen Bewegung seiner mächtigen Klaue zerfetzte er den Kopf der Närrin und machte sich auf die Suche nach weiteren Opfern.
Heute Nacht würde niemand mehr diese Burg verlassen…
 
AW: [Irgendwann, einmal...]Immer noch unter der Ruine?

Unwichtig, wer als Erster und wer als Letzter starb.
Unwichtig auch, ob wer direkt unter den Klauen der Ungetüme starb und wer sich im wilden Todeskampf noch eine Weile auf dem feuchten Lehmboden wand.

Irgendeiner der Getöteten mochte noch einige Augenblicke seinen sterbenden Blick auf die Freunde gerichtet haben. Neben dem offensichtlichen Entsetzen des eigenen qualvollen Dahinsiechens würde sich in diesem Fall ein weiteres, wesentlich verstörenderes Gefühl gesellen. Die Kameraden, dem Erlebten nach auferstanden von den Toten zu denkenden und fühlenden Menschen, lagen nicht nur da in ihrem Blute. Nein, ihre Körper schienen förmlich in einer inneren Hitze zu kochen. Ihre Haut warf wiederlich aussehende Blasen, die schmatzend zerplatzten und stinkende Flüssigkeit auswarfen. Stoffe rissen. Tote Glieder zuckten unter diesem Schauspiel, während sie dahinschmolzen und langsam vergingen. Ein Tanz der Toten. Die Leichen der Zeit- oder Dimensionsreisenden, gerne auch der schlicht träumenden, blähten sich indes immer weiter auf, bis sie in einem nicht zu beschreibenden Geräusch zerplatzten. Körperflüssigkeiten, Eingeweide und stinkende Jauche verteilte sich und landete feucht klatschend auf dem unliegenden Boden. Hier kochte es weiter, getrieben von einer unsichtbaren Quelle unsäglicher Hitze, bis nichts, aber auch rein gar nichts mehr von ihnen übrig blieb. Kleidung, Knochen, Haare und Fleisch verschwanden bis auf das letzte Gramm.

Als dann auch dieses verschwunden war, löste sich auch die Welt um sie herum auf. Ohne einen Zeugen gab es kein Ereignis. So einfach, aber auch so philosophisch war es. Wie hieß es so schön? Wenn in einem tiefen Wald ein Baum fällt, ohne das dort jemand ist der es hören könnte? Ergibt das Brechen der Holzes dann trotzdem ein Geräusch?


Out of Character
Es geht weiter, wenn die andere Gruppe unter der Ruine zu einem Schluß gekommen ist!
 
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