[Changeling] - Ab ihr Piraten nach St Malo

AW: [Changeling] - Ab ihr Piraten nach St Malo

"Deine Gedanken du sammeln musst, junges Kind der Eshu. Deine Gedanken du sammeln musst. Und Vertrauen haben, nicht leichtsinnig entzweit der Traum Eidbunde, deine Füße den richtigen Weg finden werden, finden müssen, ob du willst oder ob du nicht willst. Die Antwort vielleicht liegt direkt vor deinen Füßen..." Ein Lächeln umglitt ihre runzligen Züge. Bedachte man, dass sie erst vor wenigen Minuten ihre Augen aufgemacht hatte, aus einem scheinbar toten Relikt einer zehnfach größeren Schildkröte entstanden war, wirkte dies alles seltsam. Der Traum...
Dann setzte sie sich in Bewegung, blieb vor der Reling stehen. "Es wird Zeit für mich, junges Pirateskind."
 
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Die Eshu sah mit einem undeutsamen Blick auf Keupa hernieder.
"Mögen die Winde dir gewogen sein, alte Keupa", versetzte Mhorag dann und nickte der Schildkröte zu.
 
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Keupa drehte sich noch einmal um, ihr Blick suchte Mhorags Augen. "Immer noch nicht verstanden du hast, nicht allein ich gehen werde."
 
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"Dich, mein Kind, dich. Du Antworten suchst und wir sehen wollen, ob Erde nicht geben dir sie kann... Nicht umsonst deine FÜße den Weg auf die Insel gefunden sie haben!"
 
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Mhorag starrte Keupa eine Weile an.
Brüllte dann nach dem Steuermann, gab ein Handzeichen. Eilte hinunter zum Steuerrad und gab Befehle, den Anker zu legen. Knappe Erklärungen wurden gewechselt, ein Nicken geantwortet, dann war die Eshu zurück.
"Gut, alte. Ich werde dir folgen. Aber ich muss wiederkehren, denn dieses Schiff kann keinen zweiten Mann entbehren."
 
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"Das ich weiß und es nicht lange wird dauern," entgegnete sie lächelnd "selbst in deiner Zeitwahrnehmungen nicht!" Dann trabte sie los in Richtung Beiboot und wartete.
 
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OT: Wir springen also nicht über Bord und nehmen wieder das Beiboot? Um so besser! ^^

"Runter lassen!", brüllte die Eshu, über den Arbeitslärm hinweg, auf das Beiboot deutend. Nickte den beiden Matrosen knapp (dankend) zu und stieg dann wieder die Strickleiter an der Schiffswand hinab, Keupa vorsichtig unter ihren linken Arm geklemmt.
 
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Sehnsüchtig blickte Keupa das Schiff an, dass sich langsam entfernte als Mhorag anfing zu rudern. Seufzend wendete sie ihren sehnsüchtigen Blick wieder Richtung offenes Meer und navigierte Mhorag. Sie schien einen Plan zu haben.
 
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Auch Mhorag blickte sehnsüchtig zum Schiff, allerdings eher zum Rehlingsrand, auf dem John Silver wartend Platz genommen hatte.
Na immerhin einer von uns, der mehr als nur den Weg kennt! Da komm mir noch mal so ein Schlitzauge mit seinen dummen Sprüchen! Der Weg ist das Ziel! Ha!
 
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John Silvers Gesicht - jedenfalls dem Bereich um seinen Schnabel herum - konnte man die erleichterung ansehen, nicht wieder zusammen mit der Schildkröte zurück auf eine erst noch aufzutauchende Insel zu gehen. Manchmal war er doch eher - vorsichtig. Die Geschichte der alten Schildkröte dauerte die ganze Nacht, so dämmerte inzwischen wieder der Morgen über der Bonnie Prince Charlie.
Keupa schloss die Augen, witterte mit ihrer Nase den richtigen Weg und nach vielleicht einer Stunde - was war denn schon Zeit im Traum? - drehte sie sich um: "Wir da sind, junge Gefährtin, wir da sind." Und ohne eine Antwort abzuwarten, auch wenn die Langsamkeit der Bewegungen locker eine Antwort zu ließen, berührte Keupa mit einem Fuß das wogende Meer. Zunächst geschah nichts, doch dann sah Mhorag wie Keupa anfing rot zu glühen, spürte eine sengende Hitze von ihr ausgehen, spürte wie das Boot diese sengende Hitze ausstrahlte und wie sie plötzlich auch von innen diese Hitze spürte. Sie wurde zu Feuer und spürte im nächsten Augenblick um sich herum die Stille, eine unheimliche RUhe, wie sie sie zuletzt auf der Insel, im Wald wahrgenommen hatte. Doch wo jene Stille bedrückend, unheimlich, beklemmend war, fühlte sich Mhorag von der sie nun umgebenden Stille geborgen und geschützt. Dann riss es sie hinunter, neben sich fühlte sie Keupa, das Boot, und - da waren noch zwei andere Wesen, Schatten und Schemen nur, aber sie erkannte eine aus Feuer entstandene Frau und eine irdene Frau, die sich beiden lachend umarmten, ein Spiel der Elemente. Eine Woge der Hoffnung schwappte auf Mhorag zu, als es tiefer und tiefer auf den Meeresgrund ging. Das Gelächter von Feuer und das hoffnungsvolle Lächeln von Erde. Keupa musterte Mhorag neugierig, mit einer resignierenden Hoffnung in den Augen.
 
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Mhorag wehrte sich für den Bruchteil einer Sekunde gegen den Sog, aber dann ließ sie sich von ihrer Abenteuerlust anstecken. Ohne große Widerstände ließ sie sich in die Tiefe reißen. Wem, wenn nicht dem Traum, hatte sie zu vertrauen? Keupa hatte fast ein bisschen den Eindruck, die Eshu lächelte.
 
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Schließlich endete die Reise abwärts. Sie landeten auf dem Meeresgrund, dunkel war es, nur aus Erde hinaus, die in sich Feuer trug, leuchtete es. Ruhe umfing Keupa und Mhorag, dann jedoch bebte der Meeresboden, er riss auf und von einer unheimlich Hitze begleitet wogte die Erde, bäumte sich auf und wuchs und wuchs. Das Meer schien sich zu wehren, wollte nicht verdrängt werden und Mhorag meinte in den Fluten das Gesicht eines Mannes zu erblicken von ebenmäßigen Zügen, es war das Bild, das sie bei Keupas Geschichte stets vor Augen hatte. Die beiden schemenhaften Gestalten lachten vor Freude, doch dann war es vorbei, seltsam hohl klang das Gelächter, aufgebraucht, sinnentleert. Dann war es vorbei, Mhorag stand nass im Krater des Vulkans. Die Insel war errichtet. Die Mittagssonne brannte auf sie hinab. Die Schemen waren verschwunden, nur Keupa war noch da. Kraftlos blickte sie in den Vulkan, in die wogenden Lavamassen. Wenige Stunden zuvor hatte sie hier ihren kurzen Tod gefunden - auch wenn es Jahre her zu sein schien.
 
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Die Eshu griff wie beiläufig nach dem von Salz und Gisch verfilzten, langen rotblonden Haaren und warng sie aus wie ein nasses Segeltuch. Der Wollstoff ihres Plaids war schwer und troff vor Wasser. Daran schien sie sich jedoch nicht zu stören.
Sie trat neben Keupa, folgten deren Blick und wartete.
 
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In der Hitze der flüssigen Erde trockneten Haare und Plaid schnell. Minutenlang stand Keupa da, blickte stumm in die Tiefe bis sie sich wieder Mhorag zuwendete. "Dies mein Kind die Erschaffung der Insel war, wie sicherlich du aber gemerkt hast." Ihr trauernder Blick wendete sich wieder den Lavamassen zu, drehte sich um und marschierte aus dem Krater hinaus. "Wir den Eingang zur Höhle müssen suchen."
Alles schien plötzlich auf der Insel zu Mhorag zu sprechen, die feindseelige Athmosphäre, die sie beim ersten Besuch spürte, hatte auf einmal einen Sinn. Sie meinte den Schmerz zu spüren, der allem innewohnte, die Enttäuschung und den maßlosen Hass, gegen das, was außerhalb der Insel lag, gegen das was kommt, und, was besonders bitter schien, den Hass des Steins gegen den Baum, der neben im stand, gegen den Stein, der neben ihm lag und sogar gegen sich selber, gegen die eigene Unvergänglichkeit.
 
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Mhorag sah sich um, halb erstaunt, halb ergriffen, und setzte dann langsamen Schrittes hinter Keupa her.
In ihrem Geist sammelten sich die Meoldien von der Große Stille, von dem Schweigen der Toten und dem Schmerz vor so langer Zeit, damals, in Culloden... Damals, das Beltaine Gathering...
Die Eshu verspürte einen entsetzlichen Stich und mühte sich um so mehr, hinter der Schildkröte her zu kommen und die schrecklichen Erinnerungen abzuschütteln.
 
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Stunden schienen vergangen zu sein, Stunden, in denen Keupa Mhorag hinab vom Vulkan führte, durch das Nebelfeld, das sich vor ihnen lichtete, durch den Wald, dessen Zweige diesmal ihr nicht den Weg versperrten. Schließlich - es dämmerte bereits - hielt Keupa an, schloss die Augen und stieß einen brummenden Ton aus, der tief aus ihrem Panzer vibrierte, dessen Schwingungen Mhorags Haare weitertrugen, und, wie sie sah, auhc die sie umgebenden Zweige, Blätter, die ganzen Stämme wogten sich im Klang des Summens. Ein Loch öffnete sich in der Erde. Breite Stufen führten hinunter in die Finsternis, Die Stufen, soweit Mhorag es erkennen konnte, waren aus Vulkangestein.
Wortlos ging Keupa voran, die Stufen hinab, und die Eshu folgte. Fast blind stolperte sie einmal beinahe gegen Keupa, als diese etwas nuschelte und es ein wenig heller wurde. Sie konnte nun sehen, und staunen: Vor ihr endete die Treppe und es eröffnete sich eine riesige Halle. Die Wände waren aus Vulkangestein und von dichtem Wurzelwerk durchzogen. Der Boden war teilweise uneben, die Wurzeln, die aus der mehrere Meter hohen Decke hingen, die Wände hinabliefen, bedeckten auch den Boden. Etwas höher gelegen war eine Plattform, eine ebene Fläche, auf der ein Obelisk aus Vulkanstein stand und schwarz glänzte. Die Wand hinter ihm, glühte rot, als wär sie dabei zu schmelzen und sandte eine angenehme Hitze aus und tauchte die Halle in ein rotes Licht. In den Obelisten hinein hatten sich grün leuchtende Wurzeln gefressen und bildeten von Ornamenten verzierte Bilder. Als Mhorag sich diese genauer ansah, erkannte sie die Geschichte der Insel, angefangen bei der Geburt von Erde und Feuer, ihrer ersten Begegnung und dem Verbot sich zu sehen. Es waren unzählige Bilder, plötzlich gewahrte Mhorag an der Ecke, dort wo das letzte Bild war, eine Bewegung. Ein neues Bild entstand, es zeigte Mhorag, sie sie von der Insel rannte, Papagei und Keupa in der Hand, während hinter ihr die Insel explodierte. Trotz der Entfernung konnten ihre Augen es mühelos erkennen.
Währenddessen hatte Keupa sich an der Rückseite des Obelisken aufgebaut und blickte auf die spiegelnde freie FLäche der Rückseite. Dann wandte sie sich an Mhorag: "Dein Traum nun verwoben mit dem Traum der Insel ist, junge Piratin. Du nun auch Einblicke in das tiefe Wissen der Insel darfst nehmen. Erde sammelte Wissen, speicherte sie in dieser heiligen Halle, Wissen über Zukunft und Vergangenheit. Aber diese Insel gerade neugeboren wurde, daher du heute nur kannst stellen eine Frage. Was genau ist die eine Frage, die zu stellen du erlaubt bist am heutigen Tag?"
 
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Die Eshu sog die Eindrücke in sich auf, fast schon trotzig, entschlossen, sie zu bewahren, von Erde und Feuer zu erzählen, zu singen.
Mit einem leichten Anflug von Ehrfurcht trat Mhorag an das Gestein heran.
"Ich bin auf der Suche nach Mona der Roten. Wo ist sie?"
Es war kaum mehr als Flüstern, das wie gespenstisch durch die schweigenden Hallen krabbelte.
 
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OffTopic
und cut... oder soll hier noch was anderes ausgespielt werden? irgendwas? von mir aus auch ich in der rolle der besatzung und du /ihr in der rolle der erzähler? (natürlich nix, was die laufende chronik beeinflusst)
 
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OffTopic
Der Internet-Nomade und der Master-Student hätten auch nichts gegen eine Pause! ^^
 
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