14.04.04 - Sankt Benediktus Dom

Eldrige

Zombie-Survival Experte
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Lurker war Dimitri durch die Straßen von Finstertal gefolgt. Sein Partner war zwar wirklich sehr groß, aber die wenigen Gestalten denen sie begegneten waren nicht sonderlich an dem einsamen Spaziergänger interessiert.
Sie hatten keinen Laden für ihre Bedürfnisse gefunden, aber das war von geringerer Priorität. Er würde einfach auf dem Rückweg in einer Telefonzelle nach einer Adresse suchen.
Jetzt, wo sie wirklich auf dem Weg zu der großen Kirche waren, knetete er immer öfter seine Brust und versuchte sich abzulenken. Sie waren tatsächlich auf dem Weg zu heiligem Boden.
Bei dem Gedanken wogte sein Inneres hin und her. Seine Hoffnung war, das der Dom sich als gar nicht so heillig herraustellen würde. Die großen Gebäude der Christen stanken häufig vor Korruption und Geld. Wie alle großen Organisationen faulte es auch bei dieser Gruppierung und je weniger die Menschen vor Ort wirklich glaubten, je weltlicher ihre Ansichten waren, desto weniger heillig kamen Lurker ihre Stätten vor.
Allerdings gab es in seiner Heimat einige kleine Kirchen in denen alte Priester leben und dort glühten die Steine im Eifer der Leute die dort zu ihrem Gott beteten. dort hinein würde Lurker nicht mal ein Feuer so groß wie ein Waldbrand bringen.
Er war in grüblerischer Stimmung, als sie die letzte Kreuzung passierten. Gleich würde der Dom in Sicht kommen und all seine Gedanken lügen strafen, oder bestättigen.
 
"Lurker...", Dimitri flüsterte als niemand in der Nähe war und die letzten Häsuer den Weg der Beiden säumten. "Was warst du vorher? Wo kommst du her?"

Er wusste zwar, dass Lurker in der Nähe war, aber irgendwie hatte es etwas beängstigendes an sich. Er fühlte sich einen kurzen Moment etwas verlassen und vielleicht auch verloren. Lurker war zusammen mit Brenda momentan sein einziger Halt. Es grauste ihm davor, wieder alleine durch Finstertals Straßen laufen zu müssen.

"Pass auf, wenn du Angst hast, dann werde ich dich schützen, egal was passiert!", waren Dimitris Worte. Leise wie flatternde Schwingen einer Fledermaus in die Nacht hinaus getragen.
 
Dimitri sah eine Bewegung zwischen zwei parkenden Autos, Lurker kam hervorgekrochen und setzte sich mit dem Rücken gegen einen Reifen gelehnt. Es war ihm sehr recht das sie jetzt, noch bevor der Dom in Sichtweite kam, eine kurze Pause einlegten und darüber sprachen was sie nun tun wollten.
Aber zuerst schwieg Lurker eine Weile, so als suche er einen Punkt an dem er mit einer Geschichte beginnen konnte.
Er mußte sich hierzu überwinden, denn es war ihm eingebleut worden das sein Leben als Mensch nun unwichtig war. Dies war seine neue Existenz und er sollte sich abwenden von seinem Leben. Er war nun nicht mehr der Mann der er einst gewesen war, hatten sie ihm gesagt, dieser Mann ist tot. Du bist jetzt `Lurker´, bediene dich des Wissens das Du im Leben gesammelt hast, aber streife die geistige Hülle des Menschen ab.
Er hatte viele Nächte allein, eingesperrt, heulend in der Finsterniss verbracht, sie hatten ihn eingesperrt, weil er nicht loslassen wollte, nicht ablassen konnte von dem Menschen der er gewesen war.
Irgendwann hatte er angefangen diesen Menschen zu hassen, denn er war es schuld das `Lurker´immer bestraft und geschlagen wurde. Und so wurde der Mensch eines Nachts eingesperrt, tief im Verließ seiner Erinnerungen und Gefühle, wo ihn niemand mehr finden konnte. Wenn sie ihn nicht fanden, konnte sie ihn nicht bestrafen.

Was haben sie mir angetan ?

Als er den Blick hob, schimmerte ein blotruter Film in seine Augen. Mit heiserer Stimme hob er an zu sprechen, er leierte wie ein Tonbandgerät, sprach ohne Betonung.

Mein Name ist Patrick Vincent. Ich wurde 1931 in einem kleinem Dorf namens Munkshire nahe der schottischen Grenze geboren.

Er machte eine Pause, sein Blick ging hin und her, so als sähe er sich das erstemal seit Jahren wirklich um. Es hatte sich seit so unglaublich langer Zeit niemand gefragt wer er überhaupt war. Er war ein Nosferatu und man wollte ihn nicht in der Nähe haben, das waren die Informationen die den Leuten in der Regel reichten.

Ich war der Gehilfe des Buchhändlers dort... als ich ein Kind war.... Dann irgendwann war ich alt genug um hinauszuziehen, denn mein Vater hatte Schwierigkeiten alle Mäuler zu stopfen. Es war Krieg weißt Du ? Es ging niemandem gut. Also zog ich in die Stadt und lebte dort in den Armen Vierteln. Ich arbeitete in einer Bibliothek. Ich schrieb an einem Buch und als es fertig war verkaufte es sich sogar recht gut..

Er sah zu Dimitri und ein schwaches Lächeln blitze unter dem Hut auf. Er war ein wenig stolz auf sich.

So wurde ich Autor, und konnte mich ein paar Gesellschaftsschichten hoch arbeiten. Als der Krieg zuende war, wurde ich vorgeladen und beakm das Angebot nach Deutschland zu ziehen und die Akten der Nazis zu durchsuchen. Ich war so etwas wie eine kleine Koryphäe auf dem Gebiet okkulter Geschichten, deshalb kam ich in einen Mitarbeiter Stab, der die Obsession des dritten Reiches am übernatürlichem recherchieren sollte.
Aber das Interesse der Regierung ließ bald nach, als sich das ganze als alptraumhafte Wahnidee herrausstellte. Ich blieb als einziger übrig und blieb in Deutschland. Ich hatte keine Frau, keine Kinder, und so arbeitete ich auf eigene Faust weiter, brachte Bücher herraus. Folgte allen möglichen Spuren. Irgendwann.... habe ich dann.. ein wenig mehr gefunden als ich gedacht hätte.


Er hob die Arme und sah an sich herunter um zu zeigen was oer wen er gefunden hatte. Ein trockens bitteres Auflachen und er zuckte mit den Schultern.

Und was ist mit Dir ? Dimitri ? Wer bist Du ?

Er sah den Anderen an und nickte ihm aufmunternd zu.
 
Dimitri setzte sich neben Lurker und lehnte sich an die Tür des Autos um ihm zuhören zu können und sich auf ihn zu konzentrieren. Als Dimitri den blutigen Schimmer in seinen Augen sah, tat es ihm fast leid, dass er gefragt hatte. Aber vielleicht tat es Lurker gut mal mit jemanden, einem Freund, darüber reden zu können was er gewesen war. Er legte ihm sanft den Arm kurz auf den Oberschenkel und drückte ihn sanft. Nahm die Hand dann aber wieder weg. Er wollte ihn nicht verunsichern.

Als er über das Buch und die Nazis sprach nickte Dimitri lächelnd. Das war also der Grund gewesen warum man ihn aussuchte, kein Wunder. Wenn jemand bei Nachforschungen so einen Enthusiasmus an den Tag legte blieb den Nosferatu wohl gar keine andere Wahl. Es war eine gute Geschichte, eine Geschichte die sein Bild von Lurker zu einem Ganzen zusammenfügte. Vor allem war er froh, dass Lurker soviel Vertrauen zu ihm hatte, dass er ihm das alles erzählte.

Als Lurker ihn fragte, was er früher war. Schloss Dimitri kurz die Augen bevor er anfing.
Er sah die Sonne im Osten aufgehen, wie sie langsam die Dächer Prags golden färbte und ihr den Namen "Die goldene Stadt" einbrachte. Er sah dampfende Gullideckel. Er sah seine Heimat in weiten Teilen. Er sah Budapest. Die Stadt in der er geboren wurde.

"Ich wurde 1920 in Budapest geboren. Ich bin dort am Stadtrand in einem großen Landhaus meiner Familie aufgewachsen und hab mich schon immer für den menschlichen Körper interessiert und viel in Büchern gelesen als ich jung war. Wir hatten damals eine riesige Bibliothek im Haus. Mein voller Name lautet Dimitri von Nyari, ich komme, kam aus recht wohlhabenden Verhältnissen."

Er öffnete die Augen wieder und sah kurz zu Lurker herüber bevor er seinen Blick wieder auf die Straße abwandt.

"Als ich 25 Jahre alt war ging ich auf die Universität für Medizin in Budapest und wollte dort meinen Titel für Medizin erreichen. Ich arbeitete hart und sehr intensiv an Leichen, sowie lebenden Menschen, welche allerdings oft bei meinen Untersuchung verstarben. Aber nicht immer, sonst hätte ich meinen Titel nie bekommen. Ich studierte bis 1955 und erreichte meinen Titel als Arzt für innere Medizin und chirurgische Eingriffe. Schon vorher ist mein Clan auf mich aufmerksam geworden und nachdem ich mein Studium beendet hatte, wurde mir diese neue Existenz geschenkt."

Er nickte und strich sich durch das Haar. Jetzt war es raus. Niemand wusste davon, ausser Valerius.
 
Lurker nickte bedächtig, Dimitri hatte defintiv das auftreten aus einer wichtigen Familie. Vor allem sein Umgang mit den Menschen war für Lurker jetzt verständlicher. Was er als grausam und unmenschlich empfand, das wurde ihm nun klar, war viel menschlicher als er es sah.
Denn es schien als hätte sich Dimitris Sicht der Dinge durch sein Leben als Mensch gebildet. Alles was danach kam, war nur die Folge des Weges den er ohnehin eingeschlagen hatte. Wahrscheinlich sahen viele Mediziner das Thema Mensch wesentlich nüchterner als er selber, obwohl sie welche waren.
Überhaupt vertrat Lurker diesen Standpunkt, diese Sichtweise, erst seit er selber kein Mensch mehr war, seit er sich selber als Mensch verloren hatte.
Unter diesem Licht war Dimitris Sichtweise vielleicht wesentlich ehrlicher als seine eigene.
Er rückte ein Stück näher zu dem Anderen. Sie waren wie zwei Lausbuben, sogar ungefähr gleich alt, denn die wenigen Jahre die sie trennten waren in ihren Maßstäben wohl nicht erwähnenswert, die auf einer Bank saßen und Kirschkerne weitspuckten. So fühlte es sich zumindest an.
Jetzt wo er darüber sprach, kamen die Erinnerungen. Er hatte mit einem Jungen damals genau so gesessen, auf der stillgelegten Eisenbahnbrücke. Sie waren sieben Jahre alt gewesen, hatte Äpfel geklaut und nun ließen sie ihre Beine in die Tiefe baumeln und tauschten Murmeln.
Lurker sah zu Dimitri.

1968, in dem Jahr wurde ich in Prag in die Kreise der Nosferatu geboren. Ich habe dort viele Jahre verbracht....

Er schwieg wieder, Wut stieg in ihm auf. Warum konnte er nicht mit Dimitri, der in wenigen Tagen sein Freund geworden war, vielleicht auch weil sie eine gemeinsame Vergangenheit hatten, gemeinsam durch die Straßen von Budapest gehen ? Trinken ? Feiern und Wetten, wie Männer das taten. Es war ungerecht das man ihnen das alles genommen hatte, schrecklich ungerecht.

Eines Tages, werden wir gemeinsam durch Osteuropa reisen, was hälst du davon ?
 
Dimitri nickte und lächelte kurz. Er kam sich seltsam vor, ziemlich sogar. Wenn jetzt jemand an ihnen vorbeigelaufen wäre, hätte er sicher den Kopf geschüttelt und die beiden für die Hauptdarsteller eines schlechten B-Movies gehalten. Der Nosferatu der der Kinoleinwand entsprungen zu sein schien, der Angst vor Kreuzen und der Kirche hatte. Und Dimitri der inbegriff des anderen klassischen Vampirs, hochgewachsen mit slawischem Akzent. Es müsste ein Bild für die Götter sein, wenn man hinter die Fassade blickte.

"Ja, das machen wir auf jeden Fall, wenn wir hier fertig sind."

Dimitri erhob sich langsam und strich sich das Hemd glatt. Anschließend reichte er Lurker die Hand. "Komm Bruder, wir haben einen Job zu erledigen."
 
Lurker hob den Kopf und nickte grimmig. Dann streckte er die Hand aus und ließ sich aufhelfen. Dann strich er seine Kleidung glatt.
Dimitri würde auf ihn aufpassen, das hatte er gesagt. Und Lurker würde dem in nichts nachstehen. Das Gespräch hatte ihm enormen Mut gemacht.

Dann los... Bruder..

Er grinste wild und bleckte dabei die Zähne. Dann gingen sie los, marschierten auf die Kreuzung zu und bald würden sie den Dom erreichen.
Lurker hatte den Hut zwar teif im Gesicht und seine Halstücher gründlich geknotet, damit man nichts sehen konnte, aber er war nicht verborgen. Er ging neben Dimitri.
 
Dimitri fühlte sich stark mit Lurker, er bereute nicht einen Moment den sie zusammen verbracht hatten. Er hatte einen Gefährten, einen Freund, einen Bruder an seiner Seite. Sie würden dieses Rätsel lösen, koste es was es wolle.

Out of Character
Kann hier vielleicht ein SL mit uns weitermachen?
 
Lurker erinnert sich noch, dass der ganze Domplatz inklusive Dom zum Elysium bestellt ist. Man hörte zwar nie, dass hier Kainiten verkehrten, doch war das ein vom Prinz ernanntes Elysium.

Die Mauern waren im unteren Teil bestimmt 1000 Jahre alt, der obere Bereich war wohl später umgebaut worden. Das riesige Gebäude war in den heutigen Nächten kein Ort mehr, zu dem die Gläubigen zu tausenden kamen. Doch hätte der Dom sicher diese Massen aufnehmen können. Die eifrigsten Kirchgänger waren wohl die allgegenwärtigen Tauben.
Doch trotz allem lag das Gebäude trotzig seit Jahrhunderten an diesem Ort. Es strahlte von außen eine gewisse Ruhe und Beständigkeit aus. Etwas, dass in der heutigen Gesellschaft immer mehr verdrängt wurde.
Eigentlich die ideale Zuflucht für einen Methusalem unter den Kainiten. Man konnte sich förmlich vorstellen, wie ein alter Voivode die zentnerschweren Flügeltüren aufstieß, um euch willkommen zu heißen.
Aber diese Gedanken verblassten schnell wieder, als eine Gruppe von Menschen aus dem Dom heraustrat. Anscheinend gab es noch immer einen eingeschworenen Kreis an Gläubigen, dem die Jahrhunderte genauso wenig antuen konnte, wie dem Dom selbst.
 
Die Türen öffneten sich und Lurker war für einen Moment fest der Überzeugung das dort nun Zacharii persönlich stehen und ihnen applaudieren würde. `Gratuliere, ihr habt mich gefunden, ihr gewinnt eine Kaffeemaschine´hörte er die spöttische Stimme des Uralten in seinem Kopf schnarren.
Aber herraus kam eine Gruppe Menschen. Sofort machte er einen schnellen Schritt zur Seite und duckte sich in einen Schatten, so das man ihn nicht sehen würde.
Dann wartete er ab bis der Trupp sich entfernt hatte. Als er wieder hervortrat sah er Dimitri an.

Ich... mir ist gerade eingefallen das der Dom ein Elysium ist...

Er glaubte nicht das Dimitri dem viel Bedeutung zu maß, aber er hatte es immerhin erwähnt. In ihm selber brannte das Feuer der Neugierde und sein Drang dieses alte Geheimniss zu lüften gegen die mulmige Kälte heiligen Boden zu betreten.

er war beruhigt, das der uralte Dom eher wie das Schloß eines Vorfahren, als wie eine Stätte der gläubigen wirkte, aber es war und blieb eine heilige Städte. Lurker trippelte auf der Stelle und winselte leise. Er würde warten bis Dimitri sich in Bewegung setzte.
 
Dimitri sah Lurker an und lies danach die Gäste der Messe, oder was auch immer vorhin gewesen war passieren. Er blickte den gewaltigen Dom hinauf und schüttelte einmal den Kopf und seufzte.

"Komm Lurker, wir müssen da jetzt rein, ob wir wollen oder nicht."

Dimitri trat mit stolz geschwillter Brust Richtung Eingang und blieb im Türrahmen stehen, wo er auf Lurker wartete und einen Blick in die riesige Halle warf.
 
Lurker trottete nervös hinter dem Anderen her. Er hatte es sich fest vorgenommen, er würde jetzt Mut beweisen. Allerdings war das ein sehr einfach zu treffender Entschluß wenn man eine Straße weiter, außer Sicht dieses Koloßes von einer Kirche, irgendwo saß, aber irgendwie schwieriger einzuhalten wenn man in der Tür stand. So wie er jetzt gerade

Oh nein...oh nein... oh nein... das ist schon die Schwelle..

Lurkers Blick fiel einen scheinbar unendlich langen Gang hinab und was er als allererstes erblickte war tatsächlich, ein riesiges, funkelndes Kreuz, das von warmen Licht angestrahlt wurde.
Sofort schrumpfte Lurker, er wimmerte und dann sprang er tatsächlich hinter Dimitri, verbarg sich hinter dessen Rücken.
Erst als er hinab blickte, war ihm klar das damit das Gebäude betreten hatte.
Er grunzte und huschte blitzschnell hinter eine große Säule und preßte sich dagegen.
Er mußte einen klaren kopf bekommen. Seine Gedanken rasten wild hin und her. Er dachte an eine kühle Nacht in Prag, an einen Spaziergang durch die Wälder, an einem im Mondschein schimmernden Fluß. Dimitri war da und Brenda auch. May, seine kleine wilde May, lugte aus den Wäldern hervor, blinzelte ihnen zu und verschwand dann wieder. Alles war in bester Ordnung.
Er öffnete die Augen und blickte in Dimitris besorgtes Gesicht. Es würde gehen. Solange er sich ein wenig vorsah und das Kreuz nicht anschaute, würde es gehen.

Es geht schon wieder... alles in ..Ordnung

Er lächelte schwach und löste seine Arme und Hände, die er fest um seinen spindeldürren Körper geschlungen hatte um sich zu schützen.

Dann bedeutete er Dimitri sich im Schatten der Säule zu bleiben und kroch eine Bankreihe entlang. Er spinste um eine Ecke und versuchte einen Überblick über die Kirche zu bekommen. War jemand hier außer ihnen ? Wo waren die Treppen hinauf in den Glockenturm ?
 
Kalter Stein und kahle Holzbänke empfangen euch. Wenig Pomp und Zierrat sind zu finden. In den Kirchenschiffen halten sich insgesamt ca. 20 Leute auf. Ein Küster räumt im Altarbereich Kerzen um.

Es ist ruhig und ein stetes Raunen hängt in der Luft des hohen Gewölbes.
 
"Lurker, ganz ruhig bleiben." platzte es aus Dimitri heraus und das bleiben hallte von den Wänden der Kriche bedrohlich wieder. Dimitri senkte seine Lautstärke und flüsterte noch zu Lurker hinüber.

"Und was jetzt? Soll ich mal mit dem Küster reden? Ihn fragen wie lange hier noch geöffnet ist oder sowas?"
 
Lurker schüttelte den Kopf, er hatte sich zunächst einmal genug umgesehen. Er kam dicht zu Dimitri, damit sein wispern nicht auch eine Lärm Kaskade ausgelöst hätte. Allein der Gedanke das sein Gekrächze von den Wänden widerhallte und auf sie einstürzte riß an seinen Nerven.

Ich denke das Gebäude wird die ganze Nacht geöffnet haben. Was wir suchen ist der Aufgang zum Glockenturm. Gehen wir einfach dort hinüber, in richtung des Turmes, der Aufgang muß dort irgendwo sein.

Je mehr Lurker sich an ihr Vorhaben klammerte, desto leichter fiel es ihm sich durch das Gebäude zu bewegen. Er duckte sich zwar tief, damit er das Kreuz nicht sah, oder damit es ihn nicht ansah ? Aber er ging vorwärts, schlich leise in Richtung des Glockenturmes.
 
Dimitri zuckte mit den Schultern und ging langsam hinter Lurker her und vermittelte mit seinen Bewegungen und dem stetig wandernden Blick, einen Besucher. Einen Touristen vielleicht, der sich hier umsehen wollte. Er war momentan nur zur Rückendeckung da, falls etwas passieren sollte. Lurker hatte für so etwas hier einfach den besseren Riecher.
 
Im hinteren Bereich der Kirche befindet sich eine alte eisenverstärkte Tür. Sie müsste genau unter dem Glockenturm liegen. Die Tür ist verschlossen.
 
Sie erreichten die Stelle über der der Glockenturm sein sollte. Zumindest wenn man von außen schaute sollte es hier sein.
Lurker preßte sich in eine Ecke zwischen einem Beichtstuhl und der Wand. Er schnüffelte und schaute sich um.
Irgendwo mußte es hier hinauf gehen. Er strich mit den Fingerspitzen die Wand entlang. Einen Augenblick vergaß er die schreckliche Kirche und sah nur ein wunderbares, altes Gebäude.
Die Steine flüsterten Geschichten, denn sie hatten unglaubliches gesehen. Die Zeit war für sie wie das Wasser eines Flußes dahingeflossen, Jahr um Jahr.
Es roch nach altem Pergament, nach Wachs und nach Weihrauch. Das Raunen der Leute füllte das Schweigen der Leere im Raum. Eigentlich war das hier ein sehr schöner Ort.
Lurkers Blick fiel auf die bunten Fenster, auf dunkle Gemälde und auch knarzende alte Holzbänke.
Dann riss er sich von dem alter des Gebäudes los. Wo ging es hinauf ?
Dort, eine Türe, das mußte es sein. Lurker huschte hinüber und sah sich nocheinmal verstohlen um. Niemand der zu ihm hinsah.
er drückte die Klinke. Abgeschlossen. Mit einem leisem Grummeln eillte er zurück zu Dimitri.

Verschlossen, ich glaube dort müssen wir hinein. Fällt dir etwas ein wie wir dort hinein kommen ? Wenn nicht können wir vielleicht von außen so weit hochklettern das wir durch ein Fenster hinein können. An den ganzen Verzierungen kann man sicher sehr gut klettern. Außerdem sind die Steine alt, man kann sich in die Fugen hineinkrallen.

Möglicherweise konnten sie auch nach einem anderem Aufgang suchen, Lurker schaute sich noch einmal suchend um. Vielleicht kam über eine Treppe oder durch eine weitere Tür auf eine höhrere Etage die auch einen zugang hatte ?

Ich könnte auch mal nachschauen ob ich irgendwo einen Schlüssel finden kann. Hier gibt es bestimmt eine Art Büro oder so etwas.

Lurkers Geist schien wie eine Maschine zu surren als die Ideen aus ihm hervorsprudelte. Er schien sich woh zu fühlen. Tatsächlcih fühlte er sich, lebendig.
 
Dimitri versteckte sich in einer Ecke und sah Lurker wieder zu ihm herübereilen, nachdem er die Klinke heruntergedrückt hatte. Verschlossen klang alles andere als gut.

"Ob ich eine andere Idee habe? Nein, allerdings ist das mit dem Schlüssel nicht verkehrt. Ich bin beim Klettern nicht so gewandt wie du und ich möchte mich nicht gerne den ganzen Turm hinauf ziehen, verstehst du? Tauch doch in die Schatten ein, wie du es so gut kannst und dann suchst du mal nach einem Schlüssel für das hier. Ich werde so lange warten."

Dimitri hockte sich nieder und blickte Lurker in die Augen.

"Wir haben beide unsere Aufgaben. Das hier, das kannst du viel besser als ich. Lass uns als Team zusammenarbeiten. Ich werde die Augen offen halten so lange du fort bist."
 
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