[11.05.2008] Ehre, Blut und klingende Münze

"Ich wechsle mich mit einer Kollegin ab und da kennt man doch die meisten, das wird hier erwartet", erwiderte Sophie. "Suchen sie jemanden oder wollen sie etws wissen?"
War schon blöd, wenn man neu war und nicht so recht wußte, wen man ansprechen sollte.
 
Gretes Gesicht wurde erst ernst, dann regelrecht traurig.

"Nun... ich komme aus München, wissen Sie? Eigentlich bin ich nach Finstertal gekommen, weil ein Bekannter von mir, Herr Esteban sich hier niedergelassen hat."
Grete biss sich auf die vollen Lippen.
"Aber, naja... wie soll ich sagen..."

Sie seufzte noch einmal traurig. Zuckte hilflos mit den Schultern.

"Haben Sie ihn gekannt?"
 
"Könnte sein, Zottelhaare, immer Sonnenbrille?" fragte Sophie, alles andere, was ihr dazu einfiel, konnte man schlecht anführen. "Ist mit einem einem jungen Toreador unterwegs gewesen, wenn es der ist. Richard Stein heißt er, aber in den letzten Tagen habe ich ihn auch nicht mehr gesehen."
 
Gretchen seufzte wieder.

"Ich weiß... ich habe diesen Richard Stein heute durch Zufall getroffen. Scheinbar ist Esteban... nun... vernichtet..."
Grete blickte auf, ihre Augen waren geweihtet und wirkten als starrten sie in eine weite Ferne.

"Wenn man mit einer langlebigen Existenz gesegnet ist, dann ist man auch gezwungen, mehr Leid zu sehen..."
Ihr Blick klärte sich überraschend schnell wieder.
Sie schüttelte den Kopf, rührte in ihrem Kaffe, wie um sich selbst abzulenken.

Blickte dann auf. Einen der beiden Anzugträger.

"Kann es sein, dass ich diesen Herren dort aus München kenne? Zumindest kommt er mir vom Sehen her bekannt vor..."
 
"Ich kenne nur die Namen der Leute, die hier ein und ausgehen, aber nicht ihre ganzen Lebensgeschichten, da sie auch erst ein paar Tage hier sind, ist es schon möglich, aber sie machten mir eigentlich nicht den Eindruck als ob sie sich schon vorher gekannt haben."
Mehr konnte Sophie nicht sagen, mehr stand auf den Datenblöcken nicht, die sie bekam.
"Vielleicht fragen sie sie einfach. Was Tod und Vernichtung angeht, wir hatten hier in der letzten Zeit Krieg und einige Verluste, alles in allem war es keine gute Zeit."
 
Auch Antonia warf einen Blick auf die Fremde, doch dann wandte sie sich doch wieder ihren Gesprächspartnern zu.

"Ich würde mich jedenfalls freuen, wenn sie die Fallen entschärfen, auch wenn ich keine Ahnung habe, was für kranke Ideen noch in dem Haus stecken." Sie hatte leise gesprochen, ging ja nicht jeden im Umkreis was an.
 
"Nun, da sind wir ja schon mindestens zu viert!" lächelte Moishe Antonia an. "Darf ich Sie noch ein kleines Detail fragen das ich bei unserer Unterhaltung am früheren Abend vergessen habe? Ist ihnen hinter der Eingangstür für die wir den Schlüssel der letzten Bewohnerin haben vielleicht eine weitere Einlasskontrolle aufgefallen als Sie den Ort damals besucht haben?"
Weiterhin war Moishe bemüht das auch ein aufmerksamer Lauscher aus der Unterhaltung nicht das Ziel ihres Plans erkennen konnte. Antonia erschien ihm geistesgegenwärtig und vorsichtig genug bei dem Spiel mitzuspielen.
 
Iain folgte der Unterhaltung weiterhin gespannt, mischte sich aber nicht ein. Er wollte Antonia nicht noch einen Grund geben, nach ihm zu hacken. Nunja... vielleicht würde sie ja mit der Zeit erkennen, dass er gar nicht so widerlich war, wie sie anzunehmen schien.

Ein bißchen tat es ihm ja leid, sich nicht auf 'die Neue' konzentrieren zu können. Aber das hier war bedeutend wichtiger.
 
Gretchen nickte etwas abwesend auf Sophies Bemerkung hin, blickte dann wieder in ihren Café und rührte dann scheinbar abwesend und introvertiert darin herum.
Gleichzeitig schärfte sie jedoch ihre Sinne und versuchte, so viel wie möglich zu erlauschen, was in diesem Meeting besprochen wurde...
 
Antonia überlegte einen Augenblick.
"Außer dass er mit einem kleinen Kästchen gespielt hat nichts, sah aus wie so eine Fernsteuerung von einem Garagentor, aber das benutzte er auch nicht jedes Mal", sagte sie dann. "Aber wer so paranoid ist, einen Flammenwerfer zu installieren, der hat vielleicht auch jetzt andere Dinge als vor ein paar Monaten."

Alles in allem war es nicht sehr ermutigend, was man über den Clansbruder da sagen konnte, außer vielleicht, er war im falschen Clan.
 
Moishe sinierte über Antonias klugen Sicherheitshinweis.

Könnte das sein, das Mentesse dieser paranoide Irre wirklich alle paar Wochen umgebaut hat? Wahrscheinlich wäre es ihm zuzutrauen aber es würde ur zeugen wie töricht sein Sicheerheitsdenken war denn er hätte sich jedesmal aufs Neue Handwerker in seine Zuflucht geholt, die er dann wieder maskeradegerecht hätte entsorgen müssen. Nein, ich rechne nicht damit das alle Infos überholt sind, aber ich bin darauf vorbereitet.

"Danke Frau de Groot, das ist eine wirklich gute Warnung. Das Mentesse alles wieder über den Haufen geworfen hat ist mir noch garnicht in den Sinn gekommen. Wir werden alle bereit sein müssen zu improvisieren, uns wird nichts anderes übrig bleiben!"
 
"Leider kann ich jetzt nicht mehr dazu sagen, ich hatte ein paar Mal versucht ihm zu sagen, dass er übertreibt." Antonia zuckte mit den Schultern. "Anscheinend genutzt hat ihm die Sache nämlich nichts.

Zugegebenermassen hatte ich auch einen Ruf an ihm ausprobiert, doch es kam auch nach 3 Tagen keine Reaktion, ich glaube nicht, dass er so stark gewesen wäre, diesem zu widerstehen, also rechnen sie mit dem schlimmsten, wer weiß, vielleicht fiel er auch der Gräfin zum Opfer."
 
Out of Character
de Groote ist richtig, oder? Mitra schreibt nur de Groot in der Charauflistung, aber Du selbst hast bei offensichtliches zu den Chars de Groote geschrieben...


"Umbaumaßnahmen sind immer mit einem gewissen Aufwand verbunden, auch zeitlich...
Die Frage ist, wie viel Möglichkeit unser bedauerlicher Clansbruder Mentesse zu solchen gehabt haben mag... wenn Sie die Frage entschuldigen, Frau de Groote, wann hatten Sie zuletzt das Vergnügen, bei Herrn Mentesse zu Gast sein und seine Sicherheitsanlagen mitbekommen zu dürfen?

Vielleicht könnte uns das einen Hinweis darauf liefern, ob er noch einen Umbau in Auftrag geben konnte..."

Iains hatte einen passenden Moment abgewartet, um sich in die Unterhaltung mit einzubringen. Seine Stimme war respektvoll, ehrerbietig und ruhig, ganz wie es gegenüber Antonias Position als Harpyie angemessen war.
 
"Wenn er eines hatte, dann Geld", sagte Antonia dazu. "Ich habe ihn immer lieber zu mir in die Galerie oder nach Hause eingeladen, denn ich habe mich bei ihm nie wohl gefühlt, von daher ist es bestimmt 3 Monate her. Vermutlich genug Zeit, wenn sie mich fragen."

In 3 Monaten konnte man einiges tun, das wußte sie selber ganz genau.
 
Ein Ruf? Dann ist da wirklich einiges schief gegangen. Er hätte kommen müssen, er hätte keine Wahl gehabt wenn es ihm irgendwie möglich gewesen wäre.

In Moishe machte sich wieder einmal Respekt für die Toreador breit, sie war keine eine eitle Schwätzerin wie viele andere in diesem Amt, im Gegenteil, sie beherrschte einige außerordentliche vampirische Kräfte, auch wenn sie ihrem Clan qasi ins Blut geschrieben waren, meisterhaft. Auch ihre Hinweise waren scharfsinnig und zeugten von ihrem wachen Verstand.

Sorge dafür das die Frau nicht zu Deinem Feind wird, Moishe, das könnte Dein Verderben sein.
 
Moishe rang schon eine Zeit lang mit sich. Irgendwie war es ein Wagnis und wie sein Mentor immer sagtte: Wer wagt verliert!

Aber was hast Du schon zu verlieren? Auf der anderen Seite ist doch so viel zu gewinnen.

Schnell warf er einen Blick in den Spiegel hinter der Bar. Seine Haare waren in Ordnung, zumindest in so weit das Gestrüpp auf seinem Kopf ihm nicht wirr ins Gesicht hing, der Untot hatte seine Geheimratsecken konserviert, da lies sich eben nichts machen. Der Schlips hing gerade und war zu einem konservativen Windsor - Knoten gebunden, die gedeckten Farben der Krawatte passten zu seinem weissen Hemd und zu seinem grauen einreihigen Business - Anzug von Armani, die teuren italienische Lederschuhe rundeten den äusseren Eindruck eines erfolgreichen Managers ab. Seine Nervosität war dem Ventrue nicht anzusehen aber er war froh das bei einem Kainskind kein Schweiß mehr auf die Stirn trat. Schließlich fasst Moishe sich ein Herz und sprach Antonia erneut an.

"Frau de Groote, wenn es nicht aufdringlich ist. Ich bin überzeugt dass Sie ebenfalls eine Einladung zur Begrüssungsfeier von Monsignore Galante erhalten haben. Sollten Sie nicht bereits andere Vorbereitungen getroffen haben wäre es für mich ein ausgesprochenes Vergnügen und Privileg wenn Sie mir erlauben würden Sie zu dieser Feierlichkeit als Ihr Begleiter geleiten zu dürfen."

So, die Katze ist aus dem Sack, viel Glück Herr ben Levy und danke fürs Mitspielen.
 
Oha! Da wagte sich Moishe aber tatsächlich weit vor! Aber wie hatte Iains Erzeuger immer gesagt? 'Nicht nur auf dem Parkett der Finanzwelt musst Du brillieren, sondern auch und nicht zu knapp auf dem gesellschaftlichen Parkett!' Im Grunde genommen war der schottische Ventrue aus London seinem jüdischen Blutsbruder dankbar, war es doch hilfreich, wenn zumindest ein Ventrue in Finstertal nicht auf der persönlichen Abneigungsliste der Harpyie stand. Antonia hatte es ja gerade selbst gesagt: Clan Ventrue konnte momentan in Finstertal durchaus ein paar Sympathien dringend gebrauchen!
 
Umbaumaßnahmen... Flammenwerfer... Begleitung zum Ball... da sollte einer draus schlau werden. Hier in Finstertal waren sie wirklich so verrückt wie die Scheißhausratten!

Hihi... das gefällt mir, da fühle ich mich doch gleich heimisch!

Gretchen rührte weiter abwesend in ihrem Blutkaffee und spitzte die Ohren, während sie dem Wallen und Wogen der Flüssigkeit verfallen zu sein schien...
 
"Gerne, da ich bis jetzt offiziell von nichts weiß und sich auch noch niemand angeboten hat, nehme ich die Einladung gerne an", erwiderte Antonia.

Bei einem Ventrue war jedenfalls nicht damit zu rechnen, dass er sie mit seinem Aufzug blamieren würde, wobei auch da sollte es Ausnahmen geben, mit einem leichten Lächeln erinnerte sie sich an den Ahnen, der es auf einem Ball im Stile des der Golden Zwenties als angemessen erschien in einer Uniform aus der französischen Revolution zu erscheinen.
 
Moishes Mienenspiel erweiterte sich um ein erfreutes und man konnte fast sagen glückliches Lächeln.

"Damit machen Sie mir eine große Freude Frau de Groote. Ich hoffe ein moderner schwarzer Smoking mit weissem Hemd und ebenso weisser Fliege passt zu Ihrer Garderobe für den Ball?"

So, Aaron, mein Freund, morgen wird der Wagen noch gewaschen, poliert und gereinigt!

"Der Ball beginnt um Mitternacht. Wäre es Ihnen Recht wenn ich Sie gegen 23.30 Uhr abhole und wo darf ich Sie diesbezüglich aufsuchen?"

Moishe war sich nicht sicher ob Antonias Adresse mit der des Ateliers identisch war. Also lieber noch einmal fragen bevor es zu Missverständnissen kommt.
 
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