AW: Zuhören und Spielen
Also zB keine Einzel(Personen)aktionen mehr (die anderen würden ja automatisch zu Zuschauern), dafür mehr Gruppenaktionen wie im Kampf.
Einzelaktionen wie "Reden" z.B.?
Reden kann nämlich immer nur EINER, während der Rest der Spielenden "automatisch zu Zuschauern" wird.
Oder Einzelaktionen wie "Kampf".
Bis auf sehr wenige Ausnahmen linearisieren Kampfsysteme nämlich die Handlungsabfolgen derart, daß auch immer nur EINER gerade jetzt, gerade in seinem Initiativ-Segment, auf seiner Aktionskarte, zu seinem 0,1-Sekunden-Zeit-"Tick" handeln kann, wärhend der Rest der Spielenden "automatisch zu Zuschauern" wird.
@Skar: Beobachte Dich und Dein Spiel doch einmal ein wenig. Versuche einmal ganz bewußt zu erkennen, wann Du selbst "Zuschauer" bist, wann "Akteur", und wann anderweitig beteiligt. Und dann achte mal darauf, WIE SCHNELL solch ein Wechsel z.B. zwischen Handelndem und Zuschauendem in einer normalen Rollenspielrunde bei normalen Rollenspielern erfolgt. Und WIE OFT solch ein Wechsel pro Stunde, pro Minute(!) stattfindet.
Deine zur Wahl gestellten Alternativen implizieren eine stärkere TRENNBARKEIT als es sie meiner Erfahrung nach überhaupt geben KANN.
Niemand spielt "Rollenspiel-Trennkost". Man spielt immer ALLES und hat dabei "Positionswechsel", die in Sekundenschnelle erfolgen.
Als Zuschauer sieht man die schöne 3D-Szenerie der aktuellen Kampfszene und freut sich an den schönen Figuren. Identifiziert mit dem schon verletzten Charakter nimmt man aber die 90 Zombies, die auf die vier SCs in dieser schönen Szenerie losgehen wollen, nicht nur als Zuschauer war, sondern man sorgt sich etwas, ob und wie man aus dieser Lage herauskommen mag.
Als Taktiker erfaßt man die schöne Farbgebung der Szenerieteile nur am Rande, dafür aber umso mehr die taktischen Möglichkeiten, die einem erhöhte Position, eingeschränkter Zugang, labile Wandkonstruktionen etc. verschaffen können - das ist alles andere als "Zuschauen", das ist aktives Analysieren der Szenerie noch bevor man überhaupt selbst eine aktive Handlung ausführen kann.
Als Spiele-Spieler nimmt man seine Spielwerte wahr, weiß, daß man mit seinem Flammenwerfer bestenfalls 15 bis 20 von den Zombies in den Flammenkegel bekommen kann und daß diese einen Rettungswurf haben werden, so daß ziemlich sicher nicht einmal die Hälfte von einem Flammenstoß ausgeschaltet werden können.
Als Mitspieler weiß man, daß der Spieler Fritz immer seine Charaktere mit Granaten, Dynamit etc. ausstattet, so daß man ihn gleich fragen kann, ob denn sein aktueller Charakter "F.K. Hugh" auch wieder Dynamit dabei hat (hat er natürlich).
Und wenn man dann handeln kann, dann läßt man seinen wagemutigen Charakter mit Todesverachtung auf die schmale Brüstung balancieren, dort rufen "Hugh! Schmeiß Dein Dynamit da drüben hin. Ich halte mit dem Flammenwerfer drauf, sobald Du es geworfen hast!" und hoffen, daß man bei der Explosion nicht nach unten in die Zombiehorde stürzen wird.
Diese Wechsel zwischen den "Rollen", den Blickwinkeln eines Spielers erfolgen SCHNELL! SEHR SCHNELL!
Hier nach Präferenzen für nur eine von zwei - noch nicht einmal ALLEN(!) - der möglichen Rollen/Blickwinkeln eines Spielers zu fragen, ist ziemlich sinnlos.
Auch dürften selbst einstimmige Antworten darauf für eine "Steigerung des Spielwertes" nutzlos sein. - Dazu sind diese einzelnen Blickwinkel zu FLÜCHTIG. Sie kommen und gehen wie Wolken am Himmel. Sie haften aber nicht so auf Dauer, daß man Rollenspiele nur auf diesen einen Blickwinkel hin "optimieren" kann.
Dazu hängt der Wechsel und die Wechselgeschwindigkeit auch viel zu sehr vom Spieler selbst ab. Von seiner Tagesform (übernächtigt und unaufmerksam), seinen aktuellen Vorlieben (mag Zombiesplätten), seiner Lieblingsfarbe (haßt die Farbgebung der 3D-Szenerie), seinen Mitspielern, usw.