Zuhören und Spielen

Skar

Dr. Spiele
#StandWithUkraine
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Beim Rollenspiel ist man Zuschauer und auch Akteur. Und man bezieht sich hauptsächlich auf den SL oder andere Spieler.

Was ist der beste Part daran (jeweils aus Spielersicht und ingame)?

Also:
  • Zuschauen oder Agieren
  • Zuschauen
    - dem SL
    - den Spielern
  • Agieren
    - mit dem SL
    - mit anderen Spielern
"Alles" zählt nicht. :cool:
 
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Zuschauen & Agieren.

Nur agieren finde ich doof, weil Entscheidungen keinen Spaß machen, wenn man sie nicht aus Beobachtung der Spielverhältnisse getroffen hat. Leider ein häufiges Problem bei D&D 3.5 (und vielen Rollenspielern, sobald das Spiel in die Kampfrunden zerfällt).
Zuschauen kann Spass machen, aber irgendwann reicht es einem auch und man will was machen.
 
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Zuschauen kann Spass machen, aber irgendwann reicht es einem auch und man will was machen.
Ja.

Rollenspielen ist wie Kino und du bist der Protagonist.

Zuschauen macht im Kino Spaß. Da ist aber in der Regel auch alles auf möglichst angenehmes Zuschauen ausgelegt. Im Rollenspiel hat man idR nur Amateure. Dafür darf man mitmachem.

Aber was ist jetzt der besser Part? Daher bringt mich "Zuschauen und Agieren" nicht weiter. ;)
 
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Agieren. Mit den anderen Spielern.

Wobei ich darunter nicht nur das Schauspielen verstehe, sondern auch Handlungen, die dazu führen, dass der SL ebenfalls am Spiel beteiligt wird, weil die Spielwelt in die Handlung einbezogen wurde.
 
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Statt zuschauen wäre ja doch eher "zuhören" treffender, oder?

Und bevorzugen tu ich:
erst zuhören (oder zuschauen), dann agieren.
 
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Glasklar agieren - das unterscheidet das Rollenspiel vom Hörbuch. (Auch wenn manche SLs und Abenteuerschreiber das noch nicht mitgekriegt haben.)
 
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Beides. Wenn man eines streicht - egal welches - ist es kein RPG mehr. Wer NUR agieren will, muß alleine spielen, denn niemand kann immer agieren, es gibt immer mitspieler.
 
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Agieren mit allen anwesenden. Der SL agiert halt in dem er die Welt/NSC etc beschreibt, die Spieler in dem sie ihre Charaktere beschreiben. Da muß man zwangsläufig auch mal zuhören sonst kriegt man nicht mit was passiert. Deswegen pro agieren mit ;)
 
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Interaktion erfordert Wahrnehmung. Daher: zuschauen UND agieren.
Aber was ist jetzt der besser Part? Daher bringt mich "Zuschauen und Agieren" nicht weiter. ;)
Warum hast du es dann als Kategorie aufgestellt? (edit: sehe gerade das hast du nicht. Ich Blinfisch habe nur "und" statt "oder" gelesen- trotzdem würde ich bei meiner Antwort bleiben, da ich (aus o.g. Gründen) auf keines von Beidem beim Rollenspiel verzichten wöllte).
 
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Es geht ja (so weit ich Skar verstehe) darum was einem wichtiger ist, nicht darum einem abzusprechen zum Rollenspiel zu gehören.

Zuhören alleine ist ein Hörbuch, Agieren alleine ist ein Parkinsonanfall.
 
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Kann und werde ich nicht beantworten, das klingt für mich so nach "Was ist ihnen an ihrem Auto wichtiger, dass es einen Motor hat oder Räder?", und darauf ist "Na beides!" eben nunmal die für mich einzig rational nachvollziehbare Antwort, die ja leider hier nicht zulässig ist...
 
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Kann und werde ich nicht beantworten, das klingt für mich so nach "Was ist ihnen an ihrem Auto wichtiger, dass es einen Motor hat oder Räder?", und darauf ist "Na beides!" eben nunmal die für mich einzig rational nachvollziehbare Antwort, die ja leider hier nicht zulässig ist...
Die Frage ist ja in keiner Weise technisch.

Magst du in deiner Suppe lieber die Nudeln oder die Markklößchen? Das bedeutet noch lange nicht, dass du kalte Markklößchen aus der Packung essen musst oder trockene Nudeln.

Sollten zB 100 % der Leute hier sagen, dass ihnen das Agieren wichtiger ist, dann könnte man vielleicht durch das Erhöhen des Agieren-Anteils den Spielwert verbessern. Also zB keine Einzel(Personen)aktionen mehr (die anderen würden ja automatisch zu Zuschauern), dafür mehr Gruppenaktionen wie im Kampf.
 
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Also zB keine Einzel(Personen)aktionen mehr (die anderen würden ja automatisch zu Zuschauern), dafür mehr Gruppenaktionen wie im Kampf.
Einzelaktionen wie "Reden" z.B.?

Reden kann nämlich immer nur EINER, während der Rest der Spielenden "automatisch zu Zuschauern" wird.

Oder Einzelaktionen wie "Kampf".

Bis auf sehr wenige Ausnahmen linearisieren Kampfsysteme nämlich die Handlungsabfolgen derart, daß auch immer nur EINER gerade jetzt, gerade in seinem Initiativ-Segment, auf seiner Aktionskarte, zu seinem 0,1-Sekunden-Zeit-"Tick" handeln kann, wärhend der Rest der Spielenden "automatisch zu Zuschauern" wird.



@Skar: Beobachte Dich und Dein Spiel doch einmal ein wenig. Versuche einmal ganz bewußt zu erkennen, wann Du selbst "Zuschauer" bist, wann "Akteur", und wann anderweitig beteiligt. Und dann achte mal darauf, WIE SCHNELL solch ein Wechsel z.B. zwischen Handelndem und Zuschauendem in einer normalen Rollenspielrunde bei normalen Rollenspielern erfolgt. Und WIE OFT solch ein Wechsel pro Stunde, pro Minute(!) stattfindet.

Deine zur Wahl gestellten Alternativen implizieren eine stärkere TRENNBARKEIT als es sie meiner Erfahrung nach überhaupt geben KANN.

Niemand spielt "Rollenspiel-Trennkost". Man spielt immer ALLES und hat dabei "Positionswechsel", die in Sekundenschnelle erfolgen.

Als Zuschauer sieht man die schöne 3D-Szenerie der aktuellen Kampfszene und freut sich an den schönen Figuren. Identifiziert mit dem schon verletzten Charakter nimmt man aber die 90 Zombies, die auf die vier SCs in dieser schönen Szenerie losgehen wollen, nicht nur als Zuschauer war, sondern man sorgt sich etwas, ob und wie man aus dieser Lage herauskommen mag.
Als Taktiker erfaßt man die schöne Farbgebung der Szenerieteile nur am Rande, dafür aber umso mehr die taktischen Möglichkeiten, die einem erhöhte Position, eingeschränkter Zugang, labile Wandkonstruktionen etc. verschaffen können - das ist alles andere als "Zuschauen", das ist aktives Analysieren der Szenerie noch bevor man überhaupt selbst eine aktive Handlung ausführen kann.
Als Spiele-Spieler nimmt man seine Spielwerte wahr, weiß, daß man mit seinem Flammenwerfer bestenfalls 15 bis 20 von den Zombies in den Flammenkegel bekommen kann und daß diese einen Rettungswurf haben werden, so daß ziemlich sicher nicht einmal die Hälfte von einem Flammenstoß ausgeschaltet werden können.
Als Mitspieler weiß man, daß der Spieler Fritz immer seine Charaktere mit Granaten, Dynamit etc. ausstattet, so daß man ihn gleich fragen kann, ob denn sein aktueller Charakter "F.K. Hugh" auch wieder Dynamit dabei hat (hat er natürlich).
Und wenn man dann handeln kann, dann läßt man seinen wagemutigen Charakter mit Todesverachtung auf die schmale Brüstung balancieren, dort rufen "Hugh! Schmeiß Dein Dynamit da drüben hin. Ich halte mit dem Flammenwerfer drauf, sobald Du es geworfen hast!" und hoffen, daß man bei der Explosion nicht nach unten in die Zombiehorde stürzen wird.

Diese Wechsel zwischen den "Rollen", den Blickwinkeln eines Spielers erfolgen SCHNELL! SEHR SCHNELL!

Hier nach Präferenzen für nur eine von zwei - noch nicht einmal ALLEN(!) - der möglichen Rollen/Blickwinkeln eines Spielers zu fragen, ist ziemlich sinnlos.

Auch dürften selbst einstimmige Antworten darauf für eine "Steigerung des Spielwertes" nutzlos sein. - Dazu sind diese einzelnen Blickwinkel zu FLÜCHTIG. Sie kommen und gehen wie Wolken am Himmel. Sie haften aber nicht so auf Dauer, daß man Rollenspiele nur auf diesen einen Blickwinkel hin "optimieren" kann.

Dazu hängt der Wechsel und die Wechselgeschwindigkeit auch viel zu sehr vom Spieler selbst ab. Von seiner Tagesform (übernächtigt und unaufmerksam), seinen aktuellen Vorlieben (mag Zombiesplätten), seiner Lieblingsfarbe (haßt die Farbgebung der 3D-Szenerie), seinen Mitspielern, usw.
 
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Ja, wenn ich zuhöre und das geistig verwerte ist das ja sicher auch schon eine Form von Agieren.

Aber mal andersrum:

Im Kino hab ich den SL für mich alleine. Ich kann aber nichts am Verlauf ändern.

Im Computer-Rollenspiel hab ich den SL für mich alleine. Er kann gut visuell rüberbringen, was er meint, dafür ist er doof. Allerdings brauche ich mich dadurch auch nicht allzu viel anstrengen.

Im pen&paper muss ich mir den SL teilen. Der wird idR nicht ganz so gut sein, wie der Film-SL, das wird aber locker dadurch ausgebessert, dass ich mich selber verwirklichen kann. Durch das Teilen mit anderen Spielern nimmt man mir das Agieren aber teilweise wieder ab, womit wir wieder beim Zuschauen sind.

Ist die Frage ob sich das über die Mitspielerzahl alleine schon genug regelt, dass es in einem erträglichen Rahmen bleibt, bis ich mal wieder an der Reihe ist. Oder ob man nicht unterstützend in seinen Spielmechaniken oder SPielabläufen eingreifen will, um hier ein besseres Agieren-Zuhören-Verhältnis zu schaffen.
 
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Wenn ich die beiden schon auseinanderdividieren und mich schon auf eines festnageln lassen muss: zuhören.

Grund: "nur zuhören" kann spannend sein (vorausgesetzt man lauscht einem begnadetem Erzähler)- wenn es dauernd passiert ist es imo kein Rollenspiel mehr, sondern eine erzählte Geschichte, aber diese kann durchaus lohnend und fesselnd sein. Bei "nur agieren" dagegen wäre das nicht der Fall, da könnte ich ebensogut ein selbstausführendes Programm starten, welches für mich agiert und meine Anwesenheit nicht erforderlich macht.
Da ich mir "zuhören" eher als Selbstzweck vorstellen kann, als "agieren", muss mir folglich zuhören wichtiger sein.
 
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Besonders da agieren ohne zuhören zwangsläufig völlig ohne Resonanz zum Umfeld geschieht, denn um das Umfeld, dessen Erwartungen und Reaktionen überhaupt wahrzunehmen muss man ja erstmal zuhören. Wie will man überhaupt agieren ohne dem SL zuzuhören?
 
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Wie will man überhaupt agieren ohne dem SL zuzuhören?

Eben. Agieren ist die Wirkung, Zuhören ist die Ursache.

Sicher gibt es Spiele auch wo der SL sagt: "Ihr seid jetzt in der Stadt Gradnochsnjepengurken. Los gehts." und die Spieler agieren von nun an nur noch selbstständig. Der SL wird nur aktiv wenn er einen Regelwürfelwurf einfordert.

Ist nicht ganz meins, das Wechselspiel von Ursache (Zuhören) und Wirkung (Agieren) macht für mich den Reiz vom Rollenspiel aus.
 
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