Unsere Lankhmar-Highlights #8: Struktur der Stadtbeschreibung

Den Abschluss unserer kleinen Artikelreihe liefert uns Jonas. Sein Highlight ist der Aufbau der Box.

Im Rollenspiel lieben wir es, dem Alltag zu entfliehen und in fremde Welten einzutauchen. Manche Spielleiterinnen denken sich eigene Welten aus, manche Spielleiter nutzen vorgefertigte Kampagnenwelten. Die Hintergrundbände mancher Fantasywelten füllen ganze Regale und als Fan kann ich mir ein wahrlich enzyklopädisches Wissen zu dieser Welt aneignen – auch wenn ich das wenigste davon am Spieltisch brauche. Gegen solche detailverliebten und ausführlichen Hintergrundbeschreibungen ist nichts einzuwenden. Und doch: Keine Weltenbeschreibung, kein Hintergrundbuch, keine Kampagnenbox barg für mich jemals so viel Potenzial für das eigentliche Spiel, war jemals so sehr auf Spielbarkeit ausgerichtet, bot mir jemals so viel unmittelbaren Nutzen am Spieltisch wie DCC Lankhmar. Das hat aus meiner Sicht folgende Gründe:

1. DCC Lankhmar ist gut strukturiert. In der Vorbereitung der Spielrunde muss ich mich nicht durch lange Fließtexte kämpfen, um relevante Informationen herauszukondensieren, sondern finde diese dank der kleinteiligen und logischen Aufteilung schnell.

2. DCC Lankhmar ist kompakt und gleichzeitig vollständig. Da die Beschreibungen nie ausufernd sind, kann ich Informationen zügig erfassen und mich schnell in die Spielwelt und ihre ganz eigene Atmosphäre hineinversetzen. Dabei wurde nichts weggelassen oder runtergedummt. Stattdessen gelingt es dem Buch, mit wenigen Wort lebhafte Bilder vor meinem geistigen Auge zu erzeugen.

3. DCC Lankhmar stellt viele Werkzeuge für das Spiel bereit. Zum Beispiel kann ich als SL mit dem Baukasten für das eigene Viertel schnell die Welt erweitern, ohne dabei vom Buch alleingelassen zu werden. Stattdessen unterstützt das Spiel mich darin, mir die Welt eigen zu machen.
Ein hervorragendes Beispiel dafür sind die Hintergründe der Charaktere oder die Regeln fürs Zechen. Indem besonders atmosphärische Aspekte der Spielwelt mit guten Regeln unterstützt werden, tauchen sie garantiert in der Spielrunde auf und verleihen der Welt ihr ganz eigenes Flair.

4. DCC Lankhmar liefert konkrete Spielinhalte und bleibt nicht abstrakt. Konkrete Zufallsbegegnungen, direkt bespielbare Orte, kompakt beschriebene Personen, Namenstabellen, … Alles ist auf das Spiel ausgelegt. Die Box wartet nur darauf, am Spieltisch ausgeschlachtet zu werden (und nicht nur im Regal gut auszusehen).
Jede der Zufallsereignisse in den Vierteln birgt ein Abenteuer für sich, jedes Erlebnis beim Zechen treibt die Handlung voran, ja selbst der Kalender ist ein Quell für verrückte Geschichten – und immer geht es abenteuerlich her. Hier wird nicht die Katze vom Baum gerettet, sondern ein Spionagenetzwerk aufgedeckt, ein Todeskult infiltriert oder am Tag des Hundes die Stadt belagert.

All diese Punkte machen DCC Lankhmar zur besten Hintergrundbeschreibung, die ich im Rollenspiel je gesehen habe. Wie beim DCC-Regelwerk gilt hier ebenso: Wenn ihr eine Idee für eure nächste Spielrunde sucht, dann schlagt eine zufällige Seite in einem der Hefte auf, und ihr werdet ihr fündig. Im wahrsten Sinne des Wortes: Fantastisch!



Jonas: Korrektorat

Neugierig geworden auf DCC: Lankhmar?
Die Lankhmar-Box gibt es natürlich noch im Shop


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