Wandorra – ein Endzeit-Rollenspiel aus Australien

Dabris

17. Engel
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Wandorra – ein Endzeit-Rollenspiel aus Australien


Hallo zusammen,
ich möchte euch hier mein Rollenspielprojekt Wandorra vorstellen. Es ist ein klassisches Pen-&-Paper-Rollenspiel, angesiedelt in einem postapokalyptischen Australien, etwa 200 Jahre nach der Katastrophe. Staub, Rost und Ruinen gehören dazu – aber ebenso überwucherte Städte, zurückkehrende Natur und neue Gesellschaftsformen, die sich zwischen Hoffnung, Gewalt und Aberglauben eingerichtet haben.


Wandorra ist kein Fallout-Klon, kein ironischer Endzeit-Zirkus und kein reines Mutanten-Ballerfest. Der Ton ist ernst, erwachsen und bodenständig. Gewalt hat Konsequenzen, Technologie ist selten und oft missverstanden, und viele Menschen leben mit der ständigen Frage, ob Fortschritt überhaupt noch etwas Gutes ist.


Die Welt


Australien ist nach der Katastrophe weitgehend isoliert. Große Städte wie Perth existieren noch – allerdings als Trümmerlandschaften, überbaut, umgenutzt und teilweise religiös aufgeladen. Es gibt sichere Orte wie Neu-Perth, aber auch Regionen, in denen Fraktionen, Kulte und Maschinen um Einfluss ringen.


Zentrale Elemente der Welt sind unter anderem:


– Fraktionen wie die Kirche des Blutes, die Stahl-Dynastie, lokale Siedlerverbünde und abgeschottete First-Nation-Gemeinschaften
EXUGs (Externe Unterstützungsgeräte): Exoskelette aus der Vorkriegszeit oder aus Schrott neu zusammengesetzt – laut, dreckig, gefährlich
Mutationen, die nicht heroisch, sondern oft belastend sind
Echo-Phänomene: biomechanische Infektionen, Signale und fremder Code, der Menschen verändert
– Technologie, die häufig als Mythos oder Aberglaube wahrgenommen wird, nicht als verstandenes Werkzeug


Das Spiel


Wandorra nutzt ein eigenständiges Regelsystem. Es ist kein D&D-Ableger und kein „Powered by“-Derivat. Attribute, Fertigkeiten mit Zielwerten, Zustände statt endloser Modifikatoren und ein bewusst hartes, aber spielbares Schadens- und Ressourcenmodell stehen im Mittelpunkt.


Kämpfe sind gefährlich, aber nicht der einzige Fokus. Viele Konflikte lassen sich umgehen, verhandeln oder anders lösen – allerdings nie ohne Preis. Charakterentwicklung entsteht nicht nur über Zahlen, sondern über Entscheidungen, Konsequenzen und Bindungen an die Welt.


Hörgeschichten & Atmosphäre


Ergänzend zum Regelwerk entstehen Wandorra-Hörgeschichten. Diese sind keine Spielrunden-Mitschnitte, sondern erzählerische Episoden aus der Welt: Alltag im Ödland, Begegnungen, Entscheidungen und deren Folgen. Sie dienen sowohl der Atmosphäre als auch der Weltvertiefung und zeigen, wie sich Wandorra „anfühlt“, wenn man darin lebt.

👉 Youtube - Wandorra Endzeit Hörgeschichten


Website


Begleitend dazu gibt es eine Website, auf der nach und nach Inhalte gesammelt werden – Hintergrundtexte, Projekte, Hörgeschichten und experimentelle Formate. Das Ganze versteht sich als wachsendes Archiv rund um Wandorra, nicht als Hochglanz-Marketingseite.


👉 Wandorra Webseite

Discord – Community & Austausch


Neben Forum und Website gibt es einen Discord-Server, auf dem sich Interessierte, Spielleiter und Spieler austauschen können. Dort laufen Diskussionen zu Regeln, Weltfragen, Spielberichten und kreativen Ideen. Der Discord ist bewusst offen gehalten, um direkte Gespräche, spontane Fragen und gemeinsames Denken zu ermöglichen.

👉Wandorra Discord

Mein Arbeitsansatz (inkl. KI-Thema)


Ich arbeite an Wandorra intensiv und langfristig. Texte, Regeln, Weltbeschreibung, Abenteuer und Layout entstehen in Eigenarbeit. Ich nutze ChatGPT dabei als Werkzeug, nicht als Autor.


Texte werden von mir nachbearbeitet, gekürzt, umformuliert und stilistisch angepasst, bevor sie als final gelten. Gleiches gilt für Zeichnungen: Entwürfe oder Varianten werden weiterentwickelt, neu interpretiert oder verworfen. Das Layout entsteht vollständig in eigener Arbeit.


Das Ergebnis ist ausdrücklich kein „KI-Slope“. Entscheidungen, Stil, Gewichtung und Verantwortung bleiben beim Menschen. Die KI beschleunigt Prozesse – sie ersetzt kein kreatives oder handwerkliches Arbeiten.


Warum ich hier poste


Ich möchte Wandorra vorstellen, diskutieren und weiter schärfen. Mich interessieren Rückfragen, Kritik, Regelgedanken, Weltlogik und Tonfall – gern auch Widerspruch, solange er sachlich bleibt.


Wenn Interesse besteht, stelle ich gern nach und nach konkrete Inhalte vor:
Regelmodule, Fraktionen, Orte, Beispielcharaktere oder kurze Spielszenen.


Danke fürs Lesen.
 
Ja, cool. Das werde ich auch auf jeden Fall probieren müssen, KI in die ein oder andere Richtung zu nutzen. Das ist nicht nur eine Übung, sondern auch letztlich eine (dumme) Angewohnheit, das nicht zu tun. Ich denke da werden sich in der nächsten Zeit noch jede Menge Kinderkrankheiten korrigieren.

Wie läuft die Diskussion im Tanelorn?
 
Danke dir!
Ja, KI ist für mich auch eher Werkzeug als „Ersatz“ – gerade zum Ideen sortieren, Varianten ausprobieren oder Formulierungen gegenzuchecken. Entscheidend ist am Ende die Nacharbeit und die Verantwortung beim Autor.

Tanelorn:
Eher ruhig bisher. Es gab am Anfang ein paar gute Rückfragen (Mechanik, warum Diplomatie wirklich relevant wird), aber in den letzten Monaten ist der Thread eher zu einem Update-Log geworden – da haken weniger Leute ein. Ich probiere als Nächstes, wieder mit einer sehr konkreten Designfrage reinzugehen, statt nur neue Inhalte zu posten.

Neuigkeiten:
Episode 3 meiner Wandorra Hörgeschichten ist online – und zwar seit dem 17.12.2025.

Ich wollte kurz dazu sagen, warum sich der Aufbau verändert hat: Nach eurem Feedback zu Episode 1 und 2 (Danke dafür!) habe ich die Struktur angepasst. Weniger „Szenen-Schnipsel“, mehr zusammenhängender Ablauf, damit sich die Stimmung und die Figuren besser setzen können.

Das hat einen ganz praktischen Effekt: Die Folgen sind dadurch deutlich länger geworden – statt vorher ca. 12 Minuten liegt die Episode 3 jetzt bei rund 30 Minuten.
 
Auf jeden Fall mal ein ganz neuer Hintergrund. Gar keine Anleihen bei "Mad Max"? Wie gesagt: Originell.
 
Ganz ehrlich: Der Road-Warrior-Look ist schon geil – den will ich nicht komplett ausklammern. Staub, improvisierte Karren, Zweckästhetik: „aus Schrott wird Überleben“ passt zu Australien und zur Endzeit.


Aber: Wandorra soll sich trotzdem nicht wie Mad Max anfühlen. Der Schwerpunkt liegt bei mir stärker auf „200 Jahre danach“: überwucherte Ruinen, Fraktionen, neue Gesellschaftsformen, Aberglaube vs. seltene Technik – und der Frage, ob Fortschritt überhaupt noch etwas Gutes ist.


Eine Fraktion, die diesen Vibe bewusst bedient, sind die Oktan-Kulte:


„Benzin ist das Blut der Erde, Motoren sind ihre Herzen, und wir sind die Flamme, die sie atmen lässt.“

Aus ehemaligen Konvois, Werkstätten und Tankstellen wurde über Generationen eine Religion. Jeder Tropfen Treibstoff ist heilig, Motoren gelten als lebendig, Tankstellen als Kathedralen. Verschwendung ist Sünde, Zündfunken sind Offenbarungen – und ihre Rituale riechen nach Öl, Rauch und Feuer.


Angeführt werden sie von Hochoktanen (Prediger) und Motorvätern (Mechaniker-Priester), getragen von Benzinbrüdern in Konvois. Gegenüber anderen Fraktionen sind sie zugleich nützlich und gefährlich: Wer Treibstoff braucht, muss ihre Regeln akzeptieren – wer sie bricht, wird als Benzinsünder gebrandmarkt.

Eins noch zum Schluß:

In der Download sektion findet ihr ab heute die Beta 10 des Spielerhandbuches von Wandorra plus Charakterbögen.



Über Feedback würde ich mich sehr freuen.

Edit: Link repariert! Es funktioniert jetzt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber wo soll in dieser Endzeit überhaupt Benzin her kommen?
 
Walter, berechtigte Frage – und genau daran hängt der Kult.

In Wandorra kommt Benzin nicht „einfach so“ aus der alten Welt und liegt 200 Jahre später noch überall rum. Die ersten Jahrzehnte lebte man von Restbeständen (Tanklager, Depots, Fahrzeugfriedhöfe), aber das reicht langfristig nicht.

Darum gibt es nur wenige Knotenpunkte, an denen Treibstoff wieder produziert wird: halb kaputte Raffinerien, reaktivierte Pumpen/Bohrtürme und improvisierte Aufbereitung. Begrenzte Produktion, aber genug für Eigenbedarf und Handel.

Wichtig: Oktan ist selten und regional gebunden, deswegen wird es zur Machtressource. Der Oktan-Kult verehrt es, die Kirche des Blutes behandelt es nüchtern als strategisches Gut (Fahrzeuge, Logistik, Druckmittel).

Dadurch entwicklen sich von selbst Geschichten.
 
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