AW: Umbrareisen
Wie sehen denn bei euch so die Umbrareisen aus?
Sehr unterschiedlich. Generell versuche ich Spieler davon abzuhalten, die Penumbra als Möglichkeit zu nutzen bestimmte, Wege zurück zu legen. Also nicht dass sie am Caern seitwärts wechseln und 50km in die Stadt laufen um dort ein Haus in der Umbra zu untersuchen. Stattdessen erwarte ich, dass sie zu dem Haus fahren und dort seitwärts wechseln.
Der Grund dafür ist, dass die Umbra unvorhersehbar ist und obwohl die Penumbra relativ stabil ist, so grenzt sie doch über all an das Nahe Umbra an. Solange die Garou keinen Führer haben (und warum würde ein Waldgeist sie über die Felder in die Stadt führen, woher kennt der den Weg?) oder Mondpfaden folgen (und wieso sollte ein Mondpfad auf kürzestem Weg zu dem Ort führen, an den sie wollen) ist also die Gefahr relativ groß, dass sie sich verlaufen. Das heißt, selbst wenn sie in die Richtung laufen in der im Tellurischen die Stadt wäre, so begeben sie sich doch ggf. erstmal tiefer durch den Wald und wenn sie die subtilen Zeichen nicht erkennen kann es passieren, dass sie den Penumbrawald, der ein Spiegel des realen Waldes ist, verlassen und übergangslos in einen Nahumbrawald laufen, der ein Spiegel des Konzeptes "Wald" ist. Da dann wieder raus zu finden ist nicht so einfach. Nicht umsonst ist die Routenbestimmung in der Umbra (altes Umbrabuch Seite 23) an Wahrnehmung + ENIGMAS geknüpft. Daneben existieren all die Gefahren die sich mit Umbrareisen ergeben. Nicht nur Plagen, sondern auch neutrale Geister schätzen es ggf. nicht, wenn dahergelaufene Garou ihr Territorium betreten und greifen ggf. an.
Anders sieht es natürlich aus, wenn die Charaktere ein Zeil in der Nahen Umbra oder einem der Reiche ansteuern. Dann ist es klar, dass sie all diese Gefahren auf sich nehmen. Aber dann ist ggf. jeder Schritt durch die Umbra auch einer auf dem Weg zu ihrem Ziel.
Wie beschreibt ihr im Regelfall den Übertritt ins Penumbra und wie geht es von da weiter?
Eigentlich so ähnlich wie Doomguard. Wobei ich auch manchmal ein Flugszenario durch ein übergroßes Spinnennetzgeweben beschreibe.
Wenn die Spieler so langsam tiefer ins Umbra reisen, müssen sie dann jedes Mal eine Probe würfeln?
Sie müssen ggf. Proben würfeln den Weg zu finden oder so etwas. Aber alle Übergänge zwischen Umbrateilen, wie man sie aus Magus kennt (Membran und so) ignoriere ich für Garou.
Wie sehen die Tore in die tieferen Reiche aus, wie beschreibt ihr Mondbrücken?
Sehr unterschiedlich. Manchmal sind es Portale die frei in der Luft schweben, durch die man nur Licht kommen sieht oder manchmal die andere Seite. Manchmal sind Geistertore aber auch einfach ein Trampelpfad zwischen Bäumen hindurch ohne Möglichkeit den Weg nach den Seiten zu verlassen. Wer diesen Pfad (wie ein Flur) durchläuft erreicht einen anderen Ort.
Mondbrücken erscheinen auch als Portale. Wenn man das Portal durchschreitet befindet man sich auf einem quasi festen Boden, wobei man diesen nicht sieht, weil die Garou bis zu den Waden in einem bläulich schimmernden Nebel stehen, der die Brücke umgibt (man sollte den Nebel auch besser nicht aufwirbeln, um den Boden zu sehen, weil der ist nur aus Licht und wenn man den Nebel wegwirbelt, fällt man ggf. durch). Die Brücke erstreckt sich dann in einem Bogen gen Himmel, immer auf ein übergroßes Abbild Lunas zu, bzw. von Scheitelpunkt aus, wieder abwärts. Andere Brücken sind auch zu sehen, übereinen, neben einem, unter einem (man kann theoretisch draufspringen). Ansonsten verläuft die Brücke durch Nachthimmel, der Boden ist nicht zu sehen.
Die Beschreibung ist eigentlich aus dem Stammesroman Schwarze Furien (glaub ich) geklaut, weil dort die schönste Beschreibung stand, die ich bislang gelesen habe (bin mir nicht sicher, ob meine Beschreibung dem gerecht wird).
Auf welchen Pfaden wandeln die Charaktere normalerweise tiefer ins Umbra?
Wenn sie einen erfahrenen Umbrareisenden um Hinweise gebeten haben, wissen sie ggf. die richtigen Mondpfade. Diese verändern ihren Verlauf normalerweise nicht, sind durch Lunen einigermaßen beschützt, führen aber nicht unbedingt auf kürzestem Weg zum Ziel. Im Gegenteil muss man sich eben an die Wege halten.
Wenn die Charaktere einfach so loslaufen, gehen sie meist abseits der Wege...
Umbrareisen für Dummies bitte: Ich kann theoretisch aus dem Bereich des Umbras in dem ich mich gerade befinde einfach raustreten, stehe dann im Strukturnetz und kann (natürlich nur, wenn ich das Proseminar "Umbrareisen für Fortgeschrittene" besucht habe) auf dem Strukturnetz durch die Gegen hopsen und dann in ein anderes Umbrareich wieder reingehen?! Kann ich dann vom Strukturnetz auch "Kiebitzen" und kucken, in welches Umbrareich ich gerade im Begriff bin einzutreten, oder sehe ich das sowieso irgendwie?
So handhabe ich das nicht.
Ich sehe das Struckturnetz als etwas, dass in der Umbra ggf. großflächig Objekte umgibt, von Hochhäusern bis zu Landstrichen bis hin zu einzelnen Arealen im Wald. Über all dort wo Strukturspinnen eben etwas eingesponnen haben und kein anderer Geist das Struckturnetz wieder zerstört hat. Indem man in dieses Netz (wie Spinnennetz) hineinklettert, so kann man an anderen Orten wieder hinausklettern, an denen Struckturnetz ist. Allerdings sollte man es ohne die entsprechende Gabe nicht versuchen, weil man beim Klettern das Netz erschüttert und so Struckturspinnen anlockt, die nachsehen was da los ist.
Entsprechend auch kein Kiebitzen.
Hmm... und was ist mit Wraith? Bei KdL ist es ja auch nicht ganz unbedeutend, aber im Prinzip gebe ich dir recht. Das Umbra ist wohl ca. 50% von Werwolf... (zumindest so wie ich Werwolf - bislang - sehe)
Der Hinweis auf die Einführung ist super! Die habe ich nämlich immer noch nicht gelesen *beschämt hüstelt*
In der westlichen Welt sind die spirituelle Umbra (nach Magus Mittelumbra) und das Totenreich (nach Magus tiefes Umbra) strikt voneinander getrennt.
Es gibt zwar Geister die dort die Idee oder den Aspekt von Tod vertreten (z.B. Eule, Morrigan), aber keine Seelen in dem Sinne - zumindest nicht die der Toten. Axis Mundi sagt auch, das Wraith und Geister quasi nie interagieren.
Gleiches gilt für Wechselbälger. Auch der Traum und die spirituelle Umbra sind von einander getrennt. Es gibt zwar Feengeister und dergleichen, aber in welcher Beziehung diese zu den Feenseelen in Menschenkörpern (Wechselbälgern) stehen ist unklar.
Es gibt dann aber natürlich wieder Ausnahmen. In der spirituellen Umbra gibt es im Nahen Umbra einen Bereich den man Traumzone nennt und der ggf. den Zugang in den Traum der Wechselbälger ermöglicht.
Auch gibt es ein Ritual, dass das betreten des Totenreiches erlaubt und einige Theorien besagen, dass sich das Labyrinth in Malfeas (dem Reich des Wyrm) und das Labyrinth in den Tiefen des Totenreiches überschneiden, so dass man ggf. hinüberreisen kann. Aber das sind nur Theorien, die nie jemand groß ausprobiert hat.
Hmm... ich will es mal mit einer Analogie versuchen:
Es ist durchaus reizvoll, am Anfang einer Reise zu stehen... Aber auf die Erfahrungen einer getätigten Reise zurückzublicken und mit diesen ausgestattet eine neue zu wagen, birgt zwar vielleicht andere, aber nicht unbedingt weniger Reize.
Könnte man sagen.