Zornhau
Freßt NAPALM!
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- 18. März 2004
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Ich bin jetzt erst mit gelindem Erstaunen über diese gegenüber der englischen SW Deluxe Editon von den Machern der SW-GER ZUSÄTZLICH hineingebrachte Settingregel gestolpert.
Darin wird vorgeschlagen statt 20 XP = 4 Aufstiege pro Rang nunmehr 30 XP = 6 Aufstiege pro Rang zu verwenden. Damit verschöben sich die Rang-XP-Spannen von 20/40/ usw. auf 30/60/ usw.
Die ABSICHT dahinter soll angeblich sein "Vielseitigere Charaktere" zu erhalten. - Als Beispiel wird hier der Zauberer angeführt, der ja einmal pro Rang ein Attribut und einmal pro Rang seine Machtpunkte erwerben möchten wird, womit ja schon der halbe Rang festgelegt sei. - Mit 6 Aufstiegen pro Rang könne er halt auch anderes Lernen.
Meine Sicht in Kürze: UNFUG!
Aber vor der eigentlichen Diskussion hier noch ein FEHLER, der in diesem neuen, unnötigen und unsinnigen und seine Zielsetzung eklatant VERFEHLENDEN Regelabschnitt steckt (ist auch schon in der Savagepedia bei den Errata zur SW-GER eingepflegt:
Meanwhile back at the ranch...
Das Aufweiten der XP-Spanne eines Rangs hatte schon das LEGENDÄR GESCHEITERTE Shaintar-Settingbuch verwendet. Die Idee von Sean Patrick Fannon war leider Unfug, und das ist in Savage-Kreisen seit der ersten Ausgabe des Shaintar-Players-Guides bekannt und berüchtigt.
Was SOLL diese Regel bewirken?
Sie soll "vielseitigere Charaktere", also Charaktere, die mehr Unterschiedliches können, hervorbringen.
Warum ist aber dieser Ansatz zwei Aufstiege mehr pro Rang zu verwenden UNFUG?
Weil hier der Effekt nicht wirklich VIELSEITIGERE Charaktere zu erhalten ist, sondern die Charaktere AUSZUBREMSEN!
Savage Worlds legt die Individualisierung auf TALENT-EBENE und nicht auf Fertigkeits-Ebene aus.
Mehr Aufstiege bei Anfänger-Rang bedeuten, daß es LÄNGER dauert, bis ein Charakter die vielen, eigentliche Kompetenz und Individualisierung bietenden FORTGESCHRITTENEN-Talente erwerben kann. - Er bleibt an den Anfänger-Talenten als einziger Auswahl länger "kleben". Das führt dazu, daß er sich eher ein paar mehr Fertigkeiten steigert. Da diese aber mit dem Attribut kostenmäßig verbunden sind, führt das dazu, daß bei der Charaktererschaffung die Charaktere auf "Alles auf W4"-Gießkannenprinzip erstellt werden, damit sie ihre Anfänger-Rang-Aufstiege wenigstens halbwegs produktiv verbraten können.
Wenn man NUR aus Sicht der Zauberer sieht, dann kann der Zauberer mit 6 Aufstiegen pro Rang soviel wie ein normaler SW-NICHT-Zauberer UND er kann auch noch seine Magie-Talente nehmen! - Das ist nett, wenn man NUR Zauberer spielt und diese gegenüber allen anderen Arten von Charakteren noch mehr aufwerten möchten.
Savage Worlds ist aber auf BALANCE zwischen den Spieler-Charakteren ausgelegt.
Und diese wird durch solch eine einseitige Regelung zugunsten der Magiebegabten ZERSCHOSSEN!
Denn die Nicht-Zauberer-Charaktere wollen und SOLLTEN auch so schnell es geht an die Fortgeschrittenen-Talente für das Ausfüllen ihres Charakterkonzepts kommen. Und denen wird jetzt die Eisenfessel angelegt!
Savage Worlds ist vor allem aber auf FOKUSSIERTE Charaktere ausgelegt.
Bei Savage Worlds spielt man nicht den Charakter mit den 200 Skills "für alle Eventualitäten", der aber nichts richtig kann. Solche LUSCHEN-Charaktere gibt es in SW nicht! - Wer solche breite Fähigkeiten für sein Charakterkonzept braucht, für den gibt es das entsprechende Talent "Multitalent". (blöder Name, wo ist der "Alleskönner" aus der SW-GE eigentlich hin und WARUM zum Teufel MUSSTE "Alleskönner" als Bezeichnung für dieses Talent von SW-GE auf SW-GER eigentlich GEÄNDERT werden? Was stimmte denn mit dem Begriff "Alleskönner" nicht? )
In Savage Worlds muß der Spieler klare SCHWERPUNKTE setzen. Will ein Spieler, daß sein Magier-Charakter sich auch noch gut rumprügeln kann, dann wird er darauf eben WERTVOLLE Aufstiege verwenden müssen. Folge ist: Ein solches "Multitalent" ist dann eben NIE so gut wie ein vollwertiger Magier oder ein vollwertiger Kämpfer.
Solche KRITISCHEN Entscheidungen bei einem Aufstieg treffen zu müssen, ist ABSICHT. - Der Spieler kann in SW mit JEDEM Aufstieg BEDEUTENDE Weichenstellungen für den Charakter treffen. - Die Option "Vielseitigere Charaktere" bremst den Charakterkompetenzaufstieg aus und sorgt dafür, daß einseitig Charaktere mit Arkanem Hintergrund bevorteilt werden, und sie führt weit, weit weg vom Entwurfsziel bei SW eben FOKUSSIERTE Charaktere zu haben.
Ich wüßte jetzt gerne ein paar Hintergründe von den Verantwortlichen für die Änderungen in der SW-GER. So kommentarlos und UNVERMITTELT wie bestimmte Änderungen in SW-GER gegenüber der SW-GE vorgenommen wurden, finde ich das wenig hilfreich für all die TREUEN Kunden, die sich die SW-GE UND die SW-GER zugelegt haben!
Zum einen wüßte ich gerne, WARUM diese dubiosen und UNBEGRÜNDETEN UMBENENNUNGEN von SW-GE auf SW-GER vorgenommen wurden.
Das ist eine TODSÜNDE bei einer Neuausgabe eines eingeführten, übersetzten Regelwerks! Ohne NOT macht man so etwas doch nicht!
Wo lag also die NOT, die "Alleskönner" oder "Strahl" und andere zur Umbenennung hat anstehen lassen?
Zum anderen wüßte ich gerne, WARUM diese dubiose, mit dem Schandmal der Shaintar-Heartbreaker-Historie versehene Regelung für "Vielseitigere Charaktere" in die SW-GER aufgenommen wurde.
Wo lag hier die NOT? Warum sollte eine Regelung aufgenommen werden, die den Entwurfsprinzipien von SW genau entgegen läuft?
Werte Savages, was meint Ihr zu der obigen Doppelproblematik - "Vielseitigere Charaktere" und "Unbegründete Umbenennungen"?
Darin wird vorgeschlagen statt 20 XP = 4 Aufstiege pro Rang nunmehr 30 XP = 6 Aufstiege pro Rang zu verwenden. Damit verschöben sich die Rang-XP-Spannen von 20/40/ usw. auf 30/60/ usw.
Die ABSICHT dahinter soll angeblich sein "Vielseitigere Charaktere" zu erhalten. - Als Beispiel wird hier der Zauberer angeführt, der ja einmal pro Rang ein Attribut und einmal pro Rang seine Machtpunkte erwerben möchten wird, womit ja schon der halbe Rang festgelegt sei. - Mit 6 Aufstiegen pro Rang könne er halt auch anderes Lernen.
Meine Sicht in Kürze: UNFUG!
Aber vor der eigentlichen Diskussion hier noch ein FEHLER, der in diesem neuen, unnötigen und unsinnigen und seine Zielsetzung eklatant VERFEHLENDEN Regelabschnitt steckt (ist auch schon in der Savagepedia bei den Errata zur SW-GER eingepflegt:
S. 198 die Settingregel "Vielseitigere Charaktere" enthält einen Fehler. Dort steht "Dementsprechend dürfen legendäre Charaktere auch nur alle drei Aufstiege ein Attribut steigern oder mehr Machtpunkte erwerben." - Stand der Regeln ist aber, siehe auch Kapitel 1, daß Machtpunkte nur genau EINMAL pro Charakter-RANG, also somit im Legendären Rang auch nur genau EINMAL erworben werden dürfen. Ein Charakter ist somit grundsätzlich nach den SW-Grundregeln auf seine Start-Machtpunkte plus maximal FÜNF MAL das Machtpunkte-Talent (also Start-Machtpunkte + 25) beschränkt. Mehr geht nach den Grundregeln nicht. Auch nicht für diese Option "Vielseitigere Charaktere", da diese ja dazu dient den Machtzuwachs der Charaktere "auszubremsen". - Die korrekte Formulierung wäre also: "Dementsprechend dürfen legendäre Charaktere auch nur alle drei Aufstiege ein Attribut steigern."
Meanwhile back at the ranch...
Das Aufweiten der XP-Spanne eines Rangs hatte schon das LEGENDÄR GESCHEITERTE Shaintar-Settingbuch verwendet. Die Idee von Sean Patrick Fannon war leider Unfug, und das ist in Savage-Kreisen seit der ersten Ausgabe des Shaintar-Players-Guides bekannt und berüchtigt.
Was SOLL diese Regel bewirken?
Sie soll "vielseitigere Charaktere", also Charaktere, die mehr Unterschiedliches können, hervorbringen.
Warum ist aber dieser Ansatz zwei Aufstiege mehr pro Rang zu verwenden UNFUG?
Weil hier der Effekt nicht wirklich VIELSEITIGERE Charaktere zu erhalten ist, sondern die Charaktere AUSZUBREMSEN!
Savage Worlds legt die Individualisierung auf TALENT-EBENE und nicht auf Fertigkeits-Ebene aus.
Mehr Aufstiege bei Anfänger-Rang bedeuten, daß es LÄNGER dauert, bis ein Charakter die vielen, eigentliche Kompetenz und Individualisierung bietenden FORTGESCHRITTENEN-Talente erwerben kann. - Er bleibt an den Anfänger-Talenten als einziger Auswahl länger "kleben". Das führt dazu, daß er sich eher ein paar mehr Fertigkeiten steigert. Da diese aber mit dem Attribut kostenmäßig verbunden sind, führt das dazu, daß bei der Charaktererschaffung die Charaktere auf "Alles auf W4"-Gießkannenprinzip erstellt werden, damit sie ihre Anfänger-Rang-Aufstiege wenigstens halbwegs produktiv verbraten können.
Wenn man NUR aus Sicht der Zauberer sieht, dann kann der Zauberer mit 6 Aufstiegen pro Rang soviel wie ein normaler SW-NICHT-Zauberer UND er kann auch noch seine Magie-Talente nehmen! - Das ist nett, wenn man NUR Zauberer spielt und diese gegenüber allen anderen Arten von Charakteren noch mehr aufwerten möchten.
Savage Worlds ist aber auf BALANCE zwischen den Spieler-Charakteren ausgelegt.
Und diese wird durch solch eine einseitige Regelung zugunsten der Magiebegabten ZERSCHOSSEN!
Denn die Nicht-Zauberer-Charaktere wollen und SOLLTEN auch so schnell es geht an die Fortgeschrittenen-Talente für das Ausfüllen ihres Charakterkonzepts kommen. Und denen wird jetzt die Eisenfessel angelegt!
Savage Worlds ist vor allem aber auf FOKUSSIERTE Charaktere ausgelegt.
Bei Savage Worlds spielt man nicht den Charakter mit den 200 Skills "für alle Eventualitäten", der aber nichts richtig kann. Solche LUSCHEN-Charaktere gibt es in SW nicht! - Wer solche breite Fähigkeiten für sein Charakterkonzept braucht, für den gibt es das entsprechende Talent "Multitalent". (blöder Name, wo ist der "Alleskönner" aus der SW-GE eigentlich hin und WARUM zum Teufel MUSSTE "Alleskönner" als Bezeichnung für dieses Talent von SW-GE auf SW-GER eigentlich GEÄNDERT werden? Was stimmte denn mit dem Begriff "Alleskönner" nicht? )
In Savage Worlds muß der Spieler klare SCHWERPUNKTE setzen. Will ein Spieler, daß sein Magier-Charakter sich auch noch gut rumprügeln kann, dann wird er darauf eben WERTVOLLE Aufstiege verwenden müssen. Folge ist: Ein solches "Multitalent" ist dann eben NIE so gut wie ein vollwertiger Magier oder ein vollwertiger Kämpfer.
Solche KRITISCHEN Entscheidungen bei einem Aufstieg treffen zu müssen, ist ABSICHT. - Der Spieler kann in SW mit JEDEM Aufstieg BEDEUTENDE Weichenstellungen für den Charakter treffen. - Die Option "Vielseitigere Charaktere" bremst den Charakterkompetenzaufstieg aus und sorgt dafür, daß einseitig Charaktere mit Arkanem Hintergrund bevorteilt werden, und sie führt weit, weit weg vom Entwurfsziel bei SW eben FOKUSSIERTE Charaktere zu haben.
Ich wüßte jetzt gerne ein paar Hintergründe von den Verantwortlichen für die Änderungen in der SW-GER. So kommentarlos und UNVERMITTELT wie bestimmte Änderungen in SW-GER gegenüber der SW-GE vorgenommen wurden, finde ich das wenig hilfreich für all die TREUEN Kunden, die sich die SW-GE UND die SW-GER zugelegt haben!
Zum einen wüßte ich gerne, WARUM diese dubiosen und UNBEGRÜNDETEN UMBENENNUNGEN von SW-GE auf SW-GER vorgenommen wurden.
Das ist eine TODSÜNDE bei einer Neuausgabe eines eingeführten, übersetzten Regelwerks! Ohne NOT macht man so etwas doch nicht!
Wo lag also die NOT, die "Alleskönner" oder "Strahl" und andere zur Umbenennung hat anstehen lassen?
Zum anderen wüßte ich gerne, WARUM diese dubiose, mit dem Schandmal der Shaintar-Heartbreaker-Historie versehene Regelung für "Vielseitigere Charaktere" in die SW-GER aufgenommen wurde.
Wo lag hier die NOT? Warum sollte eine Regelung aufgenommen werden, die den Entwurfsprinzipien von SW genau entgegen läuft?
Werte Savages, was meint Ihr zu der obigen Doppelproblematik - "Vielseitigere Charaktere" und "Unbegründete Umbenennungen"?