Rund um Bücher "Sprachzensur" und Rassismus in Literatur und der Umgang damit.

OffTopic
Wahrscheinlich derselbe, der hier im Forum rumrennt und behauptet, man wäre selbst an seinem Schicksal Schuld, wenn einem was Schlimmes passiert und der Nacktheit stets als etwas diskriminierendes und abwertendes betrachtet. Soll ja auch immer beim Würfeln schummeln und über "seine" Rollenspielgruppe herrschen wie ein größenwahnsinniger Despot mit Raubtierpsychose. Die Sau. Und jetzt hasst der auch noch Kinder, hab ich gehört.
Also das oben Hervorgehobene kam, wenn ich mich recht entsinne, von "Kaffeebecher" in dem Thread, wo gleich mehrere sich zusammengerottet hatten und Teylen so arschig angegangen sind.

Hat Kaffeebecher behauptet "Rücksichtnahme = Totalitarismus"? - Wo denn? (Link bitte)

Die anderen "Eigenschaften" wie die Punkte zu Nacktheit, das Propagieren des Würfeldrehens, despotisches Spielleiten - da mußt Du sicher mehrere unterschiedliche Leute meinen, denn die würde ich auf die Schnelle nicht bei einem einzigen markant vereint sehen.

Mir erschließt sich aber nicht, was Deine Offtopic-Anmerkung mit dem seltsamen Ansinnen "Rücksichtnahme und Totalitarismus gleichzusetzen" zu tun haben mag. Das hat hier in diesem Thread jedenfalls NIEMAND getan.

Dieses Gleichsetzen ist somit NEU und wirkt auf mich ziemlich aus der Luft gegriffen - eben WEIL ja niemand dieses Gleichsetzen von Rücksichtnahme und Totalitarismus vorgenommen hat.



Meine Vermutung: Hier liegt einfach eine Leseschwäche oder Leseunwilligkeit bei manchen Leuten vor, die einfach nicht Willens oder beklagenswerterweise nicht in der Lage sind einen Beitrag vollständig zu lesen und ihn dann auch noch zu verstehen. Das kommt vor, ist immer PEINLICH, aber gerade in diesem Forum regelrecht zu erwarten.

Nur hilft absichtsvolles oder unabsichtliches Mißverstehen(wollen) ja KEIN STÜCK weiter das Thread-Thema zu behandeln. Aber darum geht es ja letztlich eh keinem der hier Postenden mehr, nicht wahr?
 
Meine Vermutung: Hier liegt einfach eine Leseschwäche oder Leseunwilligkeit bei manchen Leuten vor, die einfach nicht Willens oder beklagenswerterweise nicht in der Lage sind einen Beitrag vollständig zu lesen, ihn dann auch noch zu verstehen und dann einfach wild irgendwas reinspekulieren weils gerade passt. Das kommt vor, ist immer PEINLICH, aber gerade in diesem Forum regelrecht zu erwarten.

Ergänzung unterstrichen.

Und ich denke genau das wollte HJ scherzhaft ausdrücken, indem er all diese prominenten, wilden Unterstellungen der jüngeren Vergangenheit ironisch einer geisterhaften Person zugesprochen hat, die immer wieder diese schlimmen Sachen sagt.

Zusammengerottet hat sich übrigens Niemand irgendwo.
 
Du STEHST grade auf dem SCHLAUCH, zorniger Zornhau.

Was HJ uns mit diesem GENIALEN Satirepost wohl sagen wollte, ist:
Im B! unterstellt in JEDEM Thread IMMER irgendwer irgendwem irgendwas gesagt zu haben, was der garnicht gesagt hat oder sonst irgendwelches unsinniges Zeug. Glaubt man den Aussagen der Leute hier im Forum über die "anderen", dann sind hier nur völlig verquere Gestalten unterwegs.
 
Du STEHST grade auf dem SCHLAUCH, zorniger Zornhau.
Ähm, NEIN!

MICH hat nämlich gerade Hesha via PN/Unterhaltung blöde angemacht, weil er wissen wollte, wo ICH diese SCHEISSE, die da HJ in seinem ach so "satirischen" Beitrag aufgeführt hat, geschrieben haben soll!

Das ist wieder einmal ein richtig toller Beweis dafür, wie sehr BÖSGLÄUBIGKEIT beim Lesen in Foren für ÄRGER UND NICHTS ALS ÄRGER sorgen!

Da braucht mir hier in diesem Thread wirklich KEINER mehr mit "Rücksichtnahme" herumzuheucheln!
 
Du STEHST grade auf dem SCHLAUCH, zorniger Zornhau.

Was HJ uns mit diesem GENIALEN Satirepost wohl sagen wollte, ist:
Im B! unterstellt in JEDEM Thread IMMER irgendwer irgendwem irgendwas gesagt zu haben, was der garnicht gesagt hat oder sonst irgendwelches unsinniges Zeug. Glaubt man den Aussagen der Leute hier im Forum über die "anderen", dann sind hier nur völlig verquere Gestalten unterwegs.
Und ich hab's nicht gerafft und nach dem Post gesucht, wo Zornhau erklärt hat, dass jeder an seinem eigenen Schicksal schuld ist... bitte in Zukunft solch geniale Posts mit "Lesen bitte nur mit dreistelligem IQ"-Warnung versehen...
:confused:

Ähm, NEIN!

MICH hat nämlich gerade Hesha via PN/Unterhaltung blöde angemacht, weil er wissen wollte, wo ICH diese SCHEISSE, die da HJ in seinem ach so "satirischen" Beitrag aufgeführt hat, geschrieben haben soll!

Das ist wieder einmal ein richtig toller Beweis dafür, wie sehr BÖSGLÄUBIGKEIT beim Lesen in Foren für ÄRGER UND NICHTS ALS ÄRGER sorgen!

Da braucht mir hier in diesem Thread wirklich KEINER mehr mit "Rücksichtnahme" herumzuheucheln!
Ich habe niemanden blöd angemacht, ich habe mich lediglich erkundigt, ob Du Dich erinnerst, in welchem Thread Du das gesagt hast...
 
Das ist wieder einmal ein richtig toller Beweis dafür, wie sehr BÖSGLÄUBIGKEIT beim Lesen in Foren für ÄRGER UND NICHTS ALS ÄRGER sorgen!

Ach, komm. DU bist doch eh nur son WÜRFELDREHER und BESCHEISSER!

Achtung, ironischer Verweis auf eine zurückliegende Debatte, in der eben diese benannte Bösgläubigkeit dazu geführt hat, dass mal schlapp die halbe Userschaft des Forums aufgrund unterschiedlicher Spielweise ernsthaft mit Kriminellen gleichgesetzt wurde. Das ist kein wirklicher, persönlicher Angriff.

Bei Risiken und Nebenwirkungen schlagen sie sich doch bitte mit einem Buch.
 
Ich habe niemanden blöd angemacht, ich habe mich lediglich erkundigt, ob Du Dich erinnerst, in welchem Thread Du das gesagt hast...
Sehr schön, daß DU Dich selbst wenigstens für "rücksichtsvoll" hältst - Aber Dich interessiert ja KEIN STÜCK, wie Deine BLÖDE ANMACHE bei MIR angekommen ist, nicht wahr?
 
Genau das ist der Punkt. Die Menschen interessieren sich viel zu selten dafür, wie etwas beim Rezipienten ankommt.

Warum eigentlich?
 
Worte als "unerwünscht", als (U)N-Worte zu deklarieren ist ein Mittel direkt aus dem Arsenal des Totalitarismus.

Man mag noch so hochstehende moralische Zielsetzungen verfolgen, aber in Meinen Augen ist es NIE akzeptabel, wenn man auf moralisch verwerfliche Mittel zu deren Erreichen zurückgreift.

Wer andere Menschen - aus welchen Gründen auch immer - gering achtet, der wird dies auch unter Verwendung von "politisch korrekten" Begriffen weiterhin tun.

Auf 1984-Art nachträgliche "Geschicht(en/s)fälschung" zu betreiben und eine Art "Neusprech" einzuführen, mittels dessen durch aufgenötigte Durchsetzung (= Gewalt!) aus ideologischen Gründen geänderter Begriffe ein "neuer Mensch" mit "neuem Bewußtsein" (im Sinne der Treibenden dieser gedanklich-sprachlichen Gleichschaltung, versteht sich) erreicht werden soll, halte ich wiederum für AN SICH schon verwerflich.

NICHTS "heiligt" diese totalitäre Methode!

Ach, das ist doch Unsinn.

Rücksichtnahme und Totalitarismus gleichzusetzen.

Stimmt, aber teilweise nimmt das Bemühen um „herrschaftsfreie Sprache“ skurile Züge an und gipfelt dann schnell in gegenseitigen Unterstellungen:

http://www.taz.de/!114947/

http://www.taz.de/!115381/

http://isdonline.de/offener-brief-an-die-taz-stellungnahme-der-isd/

http://www.taz.de/Verbale-Diskriminierung/!114886/
 
Ich wollte dich nicht ärgern, lieber Zornhau.

Nur darauf hinweisen, dass du in deiner Polemik in der Vergangenheit durchaus schon bewiesen hast, dass du auch gerne mal ein Opfer dieser Bösgläubigkeit bzw. des "nicht gerade wohlwollend lesens" geworden bist.

Deine Worte hatten mich daran erinnert. Ich flieg eben schnell auf solche Diskrepanzen. Darfst meine dicke, rote Nase auch nächstes Mal in meine Hybris stecken, wenn du eine erkennst.
 
Lies erstmal, bevor du noch nen Herzkasper bekommst.

Ich habe dich tatsächlich nicht ernsthaft als "Bescheisser" und "Würfeldreher" angegriffen. Das wäre ein wenig absurd. Letzteres ist für mich nicht mal ein persönlicher Angriff oder eine Beleidigung. Und es waren Zitate aus der entsprechenden Diskussion. Ich hab dich also mit deinen eigenen Zitaten beleidigt?

Wenn der ironische Verweis auf deine eigene Verfehlung für dich ein persönlicher Angriff ist, tut mir das leid. Soviel Kritik muss man allerdings in meinen Augen einstecken können, wenn man so deutlich aussteilt, wie du. Wird von mir ja auch erwartet.

Deine Reaktion ist der beste Beweis dafür, dass der nachträgliche Spoiler offenbar dringend nötig war. In dem übrigens auch mehr steht, als du rausgerissen hast. Hast du dich nicht gerade noch beschwert, dass die Leute hier im Forum sich nicht die Mühe machen, Postings ganz zu lesen und zu verstehen?
 
Sehr schön, daß DU Dich selbst wenigstens für "rücksichtsvoll" hältst - Aber Dich interessiert ja KEIN STÜCK, wie Deine BLÖDE ANMACHE bei MIR angekommen ist, nicht wahr?
Falsch, es verletzt mich, Dich mit meiner naiv-unschuldigen Anfrage derart aufgebracht/verletzt zu haben und ich entschuldige mich nochmals aufrichtig. In Zukunft werde ich Aussagen bezüglich Deiner Person sorgfältiger prüfen, bevor ich sie glaube oder Dich auf sie anspreche.
 
Falsch, es verletzt mich, Dich mit meiner naiv-unschuldigen Anfrage derart aufgebracht/verletzt zu haben.
Da darf ich Dir gleich mal den guten "Kaffeebecher" als Berater in diesen Fragen zur Seite stellen:
Verletzungen sind eine Sache, aber der Frust ist ganz alleine Dein eigenes Erzeugnis. Im Endeffekt sind es sogar die Verletzungen, so lange sie nicht physisch sind.

Kein Mensch auf der Welt kann mich beleidigen, wenn ich es nicht zulasse.

Und Frust, ob Du frustriert bist oder nicht, entscheidest Du. Darueber bestimmt niemand sonst. Du erzeugst ih. Du kannst aich bestimmen, ihn nicht zu erzeugen.

Denk mal drueber nach!
Was "Kaffeebecher" hier von sich gibt, ist natürlich die ZYNISCHSTE GEFÜHLLOSIGKEIT, die mir seit langem in diesem Forum untergekommen ist. - Aber da er sich mit solchen Themen ja offenbar "professionell" auskennt, wird er schon recht haben müssen. Oder so.
 
Zornhau schrieb:
Stimmt. Das ist Unsinn. - Hat das hier irgendwer getan?

Zornhau schrieb:
Eine Auseinandersetzung mit Diskriminierung kann man NICHT durch 1984-artige "nachträgliche Geschichtsanpassung" führen.[...] Nur so kann unsere deutsche Sprache wieder so sauber und so rein sein, wie unsere heutigen Meinungs- und Gewissensführer es wollen.

Und diesen FÜHRERN zu folgen ist uns eine EHRE!
[...]Dabei geht es keinesfalls um die Kinder! - Daß hier bestimmte Themen nur aufgrund des Bezugs zu Kindern ("Denkt an die Kinder!") angegangen werden, stimmt ja so nicht. Da spielen Leute mit ganz anderer Agenda ihren "Kinder-Joker" aus. Der hilft über die Verbindung der "Sorge um die Jüngsten" so ziemlich JEDE Beschneidung bürgerlicher Freiheiten, die über Jahrhunderte mit dem Blut von Generationen mühsam errungen wurden, irgendwie zu "rechtfertigen".
[...]
Denn wenn die Sondereinsatzkommandos kommen und mit den Büchern mit "unzeitgemäßer Wortwahl" das anstellen, was hier die tatsächlichen Gutmenschen zu tun vorhaben, dann sieht das so aus:[...]Worte als "unerwünscht", als (U)N-Worte zu deklarieren ist ein Mittel direkt aus dem Arsenal des Totalitarismus.[...]
So weit, so gut, könnte man dir ja bis dahin noch wohlwollend generelle Weichhirnigkeit unterstellen. Zumal ja einiges davon Satire gewesen sein soll. Die sich aber interessanterweise inhaltlich nicht merklich vom Ernsten unterscheidet. Aber nachdem Jack ausführlich erklärt hat, worum es bei der Sache eigentlich geht, um Rücksichtnahme gegenüber betroffenen nämlich,
Jack schrieb:
[...] Es gab laut Wikipedia im Jahr 2009 etwa 300.000 bis 800.000 Schwarze in Deutschland, 500.000 davon anscheinend mit deutscher Staatsbürgerschaft, 70.000 davon hier bei mir in Berlin, was zum damaligen Zeitpunkt bei 3,5 Millionen Menschen 2 % der gesamten Bevölkerungsdichte ausmacht. Zwei Prozent, also nicht besonders viele. Die fallen dramatisch auf.

In Deutschland schwarz zu sein bedeutet, schon auf einen halben Kilometer Entfernung als Mitglied dieser Menschengruppe erkannt zu werden. (Im Gegensatz zu den Homosexuellen, die zwar ebenfalls nicht unbedingt zahlenmäßig sind, aber zumindest den einen Vorteil haben, dass man ihnen nicht ansieht, dass sie homosexuell sind.) Es bedeutet, im Freundeskreis selbst einen ganzen Haufen Nichtschwarzer zu haben, wenn man sich nicht verstecken will. (Türken, Russen, Polen und selbstverständlich Deutsche können sich dahingehend den Luxus erlauben, zu klüngeln. Und sie haben eine größere Auswahl an potentiellen Freundschaften aus der gleichen Menschengruppe. Was mache ich denn als Schwarzer, wenn die drei anderen Schwarzen, die ich hier kenne, Idioten sind?) Es bedeutet auch, dass viele Menschen in Deutschland gar keinen persönlichen Kontakt zu dieser Menschengruppe haben, weil das statistisch gar nicht möglich ist. (Im Gegensatz zu den Frauen, die immerhin knapp 50 % der Bevölkerung ausmachen, und die zumindest einen ganzen Batzen Gleichgesinnter parat haben, bei denen sie sich auskotzen können. Und natürlich im Gegensatz zu uns Deutschen, die in Deutschland wohl kaum Probleme haben werden, Ohren zu finden, um sich über rassistischen Nazi-Bemerkungen aufzuregen, die ein derartig seltenes Event sind, dass wir nie müde werden, uns darüber lang und breit zu beschweren.)

In Deutschland schwarz zu sein bedeutet, ständig mit der eigenen Hautfarbe konfrontiert zu werden, ohne die geringste Möglichkeit, mal unterzutauchen. Man wird ständig von anderen Menschen angestarrt und „anders“ behandelt. Auch von russischen Frauen und homosexuellen Juden. Garantiert nicht von jedem, aber bei 98 % Nichtschwarzen recht vermutlich andauernd. Kinder reagieren aufgrund der Hautfarbe auf einen, wo sie von Frauen und Türken in Deutschland aufgrund der zahlenmäßigen Häufigkeit gar keine Notiz nehmen. Und man kennt zudem viel weniger Freunde im Bekanntenkreis, bei denen man sich mal schnell über diese Dinge austauschen kann, um sich Luft zu machen, die tatsächlich nachvollziehen können, was man überhaupt erlebt. Auch Frauen in Deutschland fragen sich, ob sie nun eine Absage für einen Job erhalten haben, weil sie nicht qualifiziert waren, oder weil sie diskriminiert wurden. Auch von den Arabern in Deutschland werden immer wieder mal routinemäßig die Taschen durchsucht. Aber sie haben Rückzugsmöglichkeiten, die einem Schwarzen in ganz vielen Fällen einfach verwehrt bleiben. (Und wie oben schon erwähnt, bedeutet „einen anderen Schwarzen kennenzulernen“ ja noch lange nicht, dass man mit dem persönlich überhaupt klar kommt.) Inder sind nicht besonders zahlenmäßig, und auch ziemlich dunkelhäutig, aber wer zur Hölle kennt denn eine abwertende Bezeichnung für einen Inder? Und wer zur Hölle druckst denn rum wie ein ritalierter Affe, wenn man in Deutschland mal das Wort „Inder“ aussprechen muss, wie es bei ganz vielen Deutschen der Fall ist, wenn man sie „Schwarzer“ sagen wollen, während einer im Raum ist? (Die Juden in Deutschland kennen das bestimmt auch ziemlich gut, das Phänomen...aber die sind in den meisten Fällen wenigstens weiß und erfahren vielleicht nicht so häufig das Gefühl, was verpasst zu haben, wenn sie in einen Raum kommen und plötzlich irgend jemand verstummt. Dafür hören sie sicherlich mehr Judenwitze, als ihnen lieb ist.) Und „die Asiaten“ sehen für uns Weiße in Deutschland wenigstens alle schon mal so gleich aus, dass die Häufigkeit ziemlich in die Höhe schießt, einen zu sehen. Da werden dann Thailänder, Chinesen, Japaner und Koreaner alle in einen Topf geworfen, was ein vollkommen anderes Fass aufreisst, aber zumindest starren deswegen vermutlich weniger Menschen in Deutschland Mandelaugen an, als sie es bei schwarzer Haut tun.*

Für die Schwarzen in Deutschland ist Diskriminierung, ob nun absichtlich oder unabsichtlich, also beileibe keine Angelegenheit, mit der sie keinen potentiellen täglichen Kontakt hätten und mit der sie in ganz vielen Fällen lernen mussten, alleine fertig zu werden. Wenn in einem schwedischen Kinderbuch in der deutschen Übersetzung von einem „Negerkönig“ die Rede ist, dann werden die sich wohl in vielen Fällen gar nicht so sehr nach außen hin darüber aufregen, wie die politisch korrekten und unglaublich weißen Vollidioten und Möchtegernhelden da draußen es tun.

Wenn aber selbst ein sympathischer deutscher Weißer wie du (oder ich, völlig Latte) schreibt, es gäbe bei dem Wort „Neger“ in „Pippi Langstrumpf“ gar keine Geschädigten und es müsse auch nicht immer einen Geschädigten geben und das wäre auch nicht immer sinnvoll, nach einem zu suchen und darüber zu sprechen, obwohl dieser deutsche Weiße in Deutschland nicht die geringste Vorstellung davon hat und auch gar nicht haben kann, was es bedeutet, ein Schwarzer in Deutschland zu sein, weil er so unglaublich weit weit weit weg von dieser Erfahrung ist, dass er, obgleich er beileibe kein Rassist ist und vielleicht selbst sogar schwarze Freunde hat, gedankenlos einen solchen Faux Pas rauszuballern in der Lage ist....dann sind wir an dem Punkt, an dem man sich als Schwarzer in Deutschland wirklich verloren vorkommt.

Das Wort "Neger" ist ein Auslöser, bei dem die weiße, nicht-rassistische Bevölkerung normalerweise laut aufschreien würde, aber in diesem Fall zu großen Teilen tatsächlich kein Problem darin sehen kann, dieses diskriminierende Wort im Buch stehen zu lassen, weil's "ein Klassiker ist", weil's "ja nichts an der Diskriminierung ändert, wenn es rausgenommen wird", weil's "ihnen auch nicht geschadet hat" und der größte Gag "WEIL MAN SICH DAMIT RUHIG AUSEINANDER SETZEN SOLL". Aha. Immerhin hat's uns soweit geschadet, dass wir - mich zu Beginn der Diskussion eingeschlossen -, in dieser speziellen Situation das Wort plötzlich nicht mehr als wirkliches Problem erkennen können. Und es hat scheinbar auch nicht dazu beigetragen, dass wir uns damit soweit auseinander setzen können, dass wir die Situation der Schwarzen lange genug wahrnehmen, um sie nicht mit einem ganzen Haufen anderer unabsichtlich der faschistisch-motivierten Buchverbrennung zu bezichtigen. Plötzlich scheint es so, als gäbe es diese alltägliche Diskriminierung nicht mehr. Für uns Weiße. Und dass wir das Feingefuehl fuer die Diskriminierung von Schwarzen an und abschalten können, weil wir selbst nicht betroffen sind, schmieren wir den Schwarzen damit nicht nur unbeabsichtigt daumendick aufs Brot, wir erwarten auch noch von ihnen, das auch zu können.
kommt heute wieder der selbe Unsinn von dir.
Zornhau schrieb:
Auf 1984-Art nachträgliche "Geschicht(en/s)fälschung" zu betreiben und eine Art "Neusprech" einzuführen, mittels dessen durch aufgenötigte Durchsetzung (= Gewalt!) aus ideologischen Gründen geänderter Begriffe ein "neuer Mensch" mit "neuem Bewußtsein" (im Sinne der Treibenden dieser gedanklich-sprachlichen Gleichschaltung, versteht sich) erreicht werden soll, halte ich wiederum für AN SICH schon verwerflich.
Insofern: Ja, hat jemand.

Von daher nochmal QFT:
Saint schrieb:
Eine totalitäre Methode wäre es, wenn man bestimmte Worte poenalisiert (also Geld und oder Haftstrafen dafür verteilt). Darauf hinzuweisen das bestimmte Worte verletzend sind und darüber aufzuklären und zu bitten sie doch nicht mehr zu verwenden, ist gerade keine totalitäre Methode, sondern ein Merkmal für Demokratie.

Ich darf hier "Zigeunerschnitzel" schreiben ohne mich strafbar zu machen. Ich darf auch jemanden als Neger bezeichnen, ohne gleich jemanden beleidigt zu haben (Hängt natürlich von den Umständen ab). Es ist ein UNREDLICHES Argument, von Totalitarismus zu sprechen, um eine gesellschaftliche Entwicklung die einem nicht schmeckt zu bezeichnen.

Jack schrieb:
OffTopic:
Wahrscheinlich derselbe, der hier im Forum rumrennt und behauptet, man wäre selbst an seinem Schicksal Schuld, wenn einem was Schlimmes passiert und der Nacktheit stets als etwas diskriminierendes und abwertendes betrachtet. Soll ja auch immer beim Würfeln schummeln und über "seine" Rollenspielgruppe herrschen wie ein größenwahnsinniger Despot mit Raubtierpsychose. Die Sau. Und jetzt hasst der auch noch Kinder, hab ich gehört.
... und von "islamistischen Blutsäufern", die deutsche Städte überrennen fantasiert. ;)
 
Und zum eigentlichen Thema: Ich fand es schon damals etwas seltsam, dass die rassistischen Begriffe (und rassistisch sind sie nicht erst nach heutigem Verständnis, unsere Gesellschaft ist nur -zum Glück- sensibler dafür als damals) so vehement verteidigt werden. Schließlich hat ja niemand vor, die alten Exemplare von Pipi Langstrumpf von SoKos aus deutschen Eigenheimen holen und verbrennen zu lassen. Worum es höchstens gehen kann, ist eine Neuübersetzung. Und die sollte ohnehin immer mal wieder vorgenommen werden. Das Ziel einer guten Übersetzung kann ja nicht sein, möglichst wortgetreu, sondern möglichst sprachpraxisadäquat zu übersetzen. Und wenn wir heute eben nicht mehr Neger sagen wollen, dann ist es nur richtig, wenn aktuelle Auflagen von Pipi Langstrumpf dahingehend mal aktualisiert werden. Dem ORIGINALTEXT wird damit nicht weh getan.
Zumal ich auch gar nicht weiß, ob Frau Lindgren im schwedischen Original an der Stelle überhaupt ein Wort benutzt hat, das ähnliche Negativkonnotationen wie das deutsche "Neger" aufweist. Aber das würde ich bei ihrer dezidiert linken (wie manch dümmerer Mensch in Deutschland heute wahrscheinlich sagen würde "gutmenschenhaften") politischen Haltung eher nicht annehmen.
 
"gutmenschenhaften"

Das Wort finde ich gut, daran entlarvt man immer die Vollidioten.

Was mich betroffen macht ist, dass Ignatz Bubis Anfang der 200er Jahre eine Kandidatur als BuPrä abgelehnt hat, mit der Begründung, die Zeit sei noch nicht reif für einen jüdischen Bundespräsidenten. Was mich betroffen macht ist, dass wir auch 2014 nichts dazu lernen, dass wir uns taub und gefühllos machen gegenüber denjenigen denen es schlechter geht. Eine spanische Familie bekommt Hartz IV - und in den Kommentarspalten des Internets wird eine Jauche ausgegossen, die man sich gar nicht vorstellen möchte.

Es ist nicht die Oma, die ganz selbstverständlich "Neger" sagt als wäre nichts dabei die mich entsetzt (Weil - die meint das nicht böse), es ist der widerliche, menschenverachtende, gefühllose Absud der fordert das er das Wort gefälligst sagen darf und der diese Forderung unter dem Deckmäntelchen einer Freiheit absetzt, die er für sich selbst haben will aber dem anderen nicht gewähren will.

Wir reden hier von Leuten, die scheinheilig öffentlich herumheulen, das jeder gemein zu ihnen ist, wenn man sie als Rassisten bezeichnet und sich darüber ausgießen, wie sehr sie das verletzt - die aber keinen Gedanken darauf verschwenden wie sie andere bezeichnen.

Ich habe das Glück, zufällig als weißer, heterosexueller Mann in einem der reichsten Länder der Welt geboren zu sein. Nichts davon ist mein Verdienst. Ich bin die verdammt privilegierteste Kreatur auf diesem Planeten. Ich sollte eigentlich auf Knieen dankbar sein und meine Zeit darein investieren, dass es anderen besser geht. Das mache ich aber nicht, weil ich ein böser, selbstsüchtiger Mensch bin, der seine Privilegien nicht abgeben will. Aber, wenn ich dafür Sorgen kann, das es anderen besser geht, ohne das ich dafür etwas tun muss - z.B. die Spanier die Geld bekommen das nichtmal mir gehört, dann mache ich das doch - ich bin ja kein Sadist.

Aber wir befinden uns hier in einem Bereich, wo alles was ich tun muss ist, andere in RUHE zu lassen - und nichtmal DAS bekommen wir hin. Man muss sich das auf der Zunge zergehen lassen - die meisten wären zufrieden, wenn man sie in Ruhe ließe, indem man darauf verzichtet sie mit Worten zu kränken (und zwar mit Worten, die keiner wirklich vermisst - wie oft sagt man schon "Neger" am Tag? Wie oft "Zigeuner"?). Indem man ihnen erlaubt zu heiraten. Indem man nicht noch klatscht, wenn's ihnen schlecht geht.

Die Latte hängt so dermaßen tief, und wir tänzeln noch immer darunter hinweg. Das finde ich erschreckend.
 
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