AW: Sprachen
Das ist Literatur, Schriftsprache.
Fontane gehört zum sogenannten "Realismus" - in dieser Zeit war es üblich die Sprache echt abbzubilden. Sehr viele deartige Texte beinhalten starke Dialekte. Fontane beschreibt die Adelsschicht, die wohl etwas hochdeutscher spricht, da sie mehr herumkommt und die Kommunikation so leichter fällt.
Also, nein - Bei Fontane ist Schriftsprache wohl mindestens ähnlcih, wenn nicht gar identisch zu "Sprachsprache"
weil auch die Buchstaben und Grammatik anders waren.
Bei dem Gedanken dreht sich mir der Magen um... größere Veränderungen der Grammatik zerstören das komplette Versmaß, kleinere widersprechen immer noch deiner Behauptung der "Unverständlichkeit".
Ohne Beweis:
Das glaube ich nicht. Der Modernisierer sollte verprügelt werden, wenn er tatsächlich wesentliche Dinge am Text verändert hat.
Hast du eine Quelle die belegt, dass der Originaltext von z.B. Faust sprachlich unverständlich war?
Und nur ums vorzubeugen, mein Vater hat deutsch gesprochen. Regionaler Dialekt. Mein Onkel ist Ostfriese und wenn der Spricht wirds lustig, da habe sogar ich hin und wieder probleme das kauderwelch was er da von sich gibt zu verstehen.
Dann ist das eine individuelle Sache. Dann habe ich wohl die Spezialkenntnis "Dialekte" auf Stufe 4 und du auf 1. Ich verstehe bei den meisten leichten Dialekten mindestens den Sinn des gesprochenen - von einzelnen Extremen, wie z.B. echtem alten Plattdeutsch einmal abgesehen.
Aber hey, vielleicht bist du einer der Supercracks die Goethe in originalfassung ohne Probleme lesen können, aber wenn dem so ist, solltest du eigentlich noch soviel aus deiner Schulzeit wissen (angenommen dein Lehrer war auch so gut wie unserer und hat mal Schriftproben aus der Zeit luthers mitgebracht) das die mehrheit der Personen mit sowas nichts anfangen können und probleme haben es zu lesen und zu verstehen.
Hmmm... das könnte echt sein.
Also eine Frage in die Runde:
Ich habe bei wikipedia sowohl (s. Beispiel-Link oben) den Anfang des Nibelungenliedes auf Mittelhochdeutsch als auch den Text der Niederländischen Nationalhymne jeweils im Original inhaltlich verstanden.
Ist das wirklich so ungewöhnlich?
Ich dachte die Probleme bei Faust wären in erster Linie aufgrund der Textform (wie viele der oben erwähnten Gruppe in deiner Klasse verstehen den Sinn sprachlich morderner Lyrik?).
Aber dafür gibts bei VtM ja den Göttern sei dank einen Skill auf den man Würfeln kann um zu sehen ob der Spielercharakter es versteht, ohne die Out of Game Fähigkeit Dialekte zu verstehen der Spieler bemühen zu müssen und OOC mit IC zu vermischen.
Das stimmt allerdings. Ich habe auch besseres zu tun als sämtliche gesprochenen Fremdsprachen zu lernen oder Mittelhochdeutsch zu sprechen.
In der Praxis genügt mMn ein kurzes Würfeln und anschließendes (1 Erfolg)
"Du verstehst, dass er sich als Karl der Große vorstellt und wissen möchte wie es dir geht... außerdem sagt er etwas, dass sich wie Swimming Pool anhört, aber da hast du dich wohl verhört..."
Ich habe die Frage allerdings eher so verstanden:
Berücksichtigt ihr die Tatsache, dass verschiedene Menschen aus verschiedenen Zeiten verschiedene Sprachen sprechen. Und darauf lautet meine Antwort "ja".
Auch wenn ich mich in Extremfällen (und damit meine ich in Deutschland entweder extreme Dialekte oder Vampire aus dem Mittelalter oder früher, die reden wie damals) auf Würfeln beschränke.
Und ganz am Rand:
Ob man die Schrift lesen kann ist eine ganz andere Geschichte - früher benutzte man halt deutsche Buchstaben, heute Lateinische... aber beim Reden hört man da kaum einen Unterschied
