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Out of CharacterImmer rein wer rein will, ich überlasse das euch…Aber einigt euch!
Kaum habt ihr den Kellerraum betreten, da schlägt hinter euch die Tür zu.
Plötzlich ist es dunkel in dem kleinen Kellerraum, nur eine einsame Fackel taucht die Szene in das fahle Licht tanzender Flammen. Ein deutlicher zu vernehmender Luftzug streicht über eure Haut. Ohne das es ihn geben dürfen. Immerhin blies er von innen nach außen und das ohne die geringste Öffnung am anderen Ende. Trotzdem war er für alle spürbar. Kühl und erstaunlich frisch. Die Härchen auf eurer Haut stellen sich auf. Ihr fröstelt und bemerkt erstaunt eine Gänsehaut die an den Armen beginnend über die Schultern hinweg den Rücken hinunter gleitet. Auch nachdem der Luftzug vergangen ist, bleibt es recht frisch. Der Atem der aus euren wärmenden Lungen durch Mund uns Nase nach außen strömt kondensiert direkt und bildet kleine Wölkchen die für Sekunden frech vor eurem Gesicht tanzen. Die Luft ist erfüllt von dem Geruch nach alten Äpfeln. Gemischt mit einem Hauch von Käse oder Schinken. Tief zieht ihr den leicht modrigen Duft durch eure Nasenflügel…
Moment!?
Atemluft?
Wieso Atemluft?
Jedem von euch dürfte in den nächsten Sekunden klar werden, dass etwas mit euch ganz und gar nicht stimmt. Oder besser gesagt, endlich wieder vollkommen in Ordnung ist. In eurer ehemals toten Brust schlägt ein kräftiges Herz, warmes Blut pulsiert durch eure Adern und eure Lungen füllen sich in regelmäßigen Abständen mit der typisch kalten Luft eines steinernen Kellergewölbes.
Ihr lebt, auch wenn das eigentlich vollkommen unmöglich ist.
Was einmal tot ist, bleibt auch tot. So war es schon immer! Ihr mögt euch in den letzten Jahren bewegt haben. Wie Geister seid ihr durch die Nacht geschlichen und habt euch vom Blut, vom Leben der Menschen und Tiere ernährt. Ihr wart da, aber eben nicht mehr als Teil der lebenden Welt. Jede Sekunde eurer widernatürlichen Existenz wurdet ihr an diese Tatsache erinnert. Kein Sonnenlicht für euch, die dauerhafte Gier nach Blut, die Unfähigkeit sich auf biologischem Wege zu vermehren. Verrotendes Fleisch auf bleichen Knochen, wenn man so will!
Ihr befandet euch die gesamte Zeit am Rande einer Gesellschaft die nichts mehr für euch übrig hatte. Nicht weil man euch nicht kennen wollte, sondern allein aus dem Grund weil die Toten (selbst wenn sie hartnäckig und starrsinnig noch immer durch das Dunkel der Nacht schleichen) keinen Platz mehr unter den Lebenden haben.
Nun aber seid ihr wieder ganz normale Menschen.
Atmen, Fühlen, Frieren, Leben! Ihr fühlt eine weitere Regung in der Gegend eures Bauches. Eine heftige. Etwas das ihr beinahe vergessen hattet. Ihr erinnert euch dunkel daran, dass es... Hunger ist. Natürlich, ihr habt seit Jahren nichts gegessen. Man könnte lachen, wenn der Grund dafür nicht so verwirrend wäre.
Ein Blick in eure Umgebung zeigt, dass sich auch der Kellerraum verändert hat.
Anstelle der düsteren Hinterlassenschaften des üblen Zacharii befinden sich Lebensmittel der unterschiedlichsten Art um euch herum. Regale mit Äpfeln und Birnen. Körbe mit zweifach oder schwarz gebackenem Brot. Käseräder, Dauerwürste und große Rauchschinken die von der Decke baumeln. Ihr seid ganz offensichtlich in einem Kühlkeller. Einem Vorratsraum. Viel mehr ist nicht zu erkennen. Die brennende Fackel vergeht langsam und vermag nur noch wenig Licht zu spenden. Welch Ironie, während eure toten Körper in neuem Leben erstrahlen, stirbt nur eine Handbreit von euch entfernt eine kleine Flamme den endgültigen Tod.
Was auch immer geschehen sein mag, oder warum.
Die Lösung für dieses Rätsel werdet ihr nicht hier im Dunkel finden....