Idee: Memetic und Info-/Psychologischer Krieg

Nogger

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Im Rahmen der Diskussion über die Funktion von Science Fiction, hatte ich dann doch tatsächlich eine Inspiration für ein Science-Fiction-Setting. Wobei Setting zuviel gesagt ist, eher ein Thema. Ich denke, in dem Umfang gibt's die Idee noch nicht und ich weiss nicht ob das überhaupt als Rollenspiel geht, aber wenn es geht, dann sicher nur als Rollenspiel.

Thema: Memetischer Krieg

Grundgedanken:
1. Erinnerungen: Heutzutage vermutet man, dass unsere Erinnerung nicht objektiv funktioniert. Das Gehirn speichert lediglich (emotional) kritische Ereignisse und reinterpretiert diese bei jedem Aufruf im Kontext de momentanen Vorstellungen, Werte und Erwartungen neu. Der Auspruch "Keine Ahnung was ich mir damals gedacht habe" ist absolut wahr. Wir wissen heute gar nicht mehr, was wir und vor 10, 20 Jahren bei einer Entscheidung gedacht haben. Und wenn wir glauben uns daran zu erinnern, dann täuscht uns unser Gehirn nur eine plausibel rekonstruierte "Erinnerung" vor.
2. Plausibilität: Das Gehirn benutzt dabei sehr hinterhältige Tricks. Zum Beispiel funktioniert unser Gedächtnis schlechter, wenn eine externe Referenz vorhanden ist. Anders ausgedrückt, wenn wir jemandem, der nicht dabei war eine alte Erinnerung auftischen, dann "erinnern" wir uns besser daran, weil es nichts gibt was unsere "plausibel rekonstruierte" Erinnerungen in Frage stellen könnten. Unterhalten wir uns dagagen mit jemandem, der dabei war, haben wir plötzlichz "Erinnerungslücken" und Unsicherheiten, da unser Gehirn genau weiss, dass eine "plausible Rekonstrukton" hier nicht ausreicht, da das Gegenüber eventuell eine andere "plausible Rekonstruktion" hat. Kommt es dann zu krassen Implausibiltiäten können wir diese sogar spontan wieder vergessen. Gerade im Bereich des eigenen "Rechthabens" in jeglicher Form haben Menschen extrem stabile Verdrängungsmechanismen.
3. Persönlichkeitsstruktur- und Änderung: Dieser Effekt führt dazu, dass unsere Erinnerungen sich teilweise ändern, wenn sich unsere Perönlichkeit ändert. Persönlichkeitsveränderungen finden immer wieder statt, man wird "erwachsener", eröffnet sich neue Horizonte, entdeckt neue Ideen und Überzeugungen, macht mehr oder weniger einschneidende Erfahrungen. Diese Änderung der eigenen Weltsicht durch Informationen ist ein Thema der Memetik.

Idee:
Es herrscht memetischer Krieg. Mit einer Kombination aus Brainwashing-Propaganda, biochemischer Kriegsführung in Form diverser psychoaktiver Drogen bis hin zu Nanitenwaffen die massenweise gezielte Gehirnchirurgie vornehmen wird versucht "die Herzen und Köpfe" des Gegners in noch nie dagewesener Form zu gewinnen. Man muss keinen Gener besiegen, der überläuft. Die "eigene Seite" kontert mit den selben Methoden, was dabei völlig auf der Strecke beleibt ist die Identität des Individuums. Erinnerungen, Überzeugungen und sogar Emotionen werden unzuverlässig.
Ist "meine Seite" überhaupt meine Seite, oder bin ich schon ein Opfer der "feindlichen" memetischen Waffen? Liebe ich den Menschen dort drüben wirklich oder liebe ich ihn weil er dem Führer/Ayatollah/Messias/... ähnlich sieht und ich konditioniert bin diesen zu lieben? Ist meine Erinnerung meine Erinnerung oder ist diese nur eingepflanzt? Wenn es meine Erinnerung ist, in welchem Kontext rekonstruiere ich diese? In meinem selbst gewonnenen oder einem mir eingepflanzten?

Die Idee ist der Überlebenskampf der eigenen Identität.

Wie soll das gehen (ehrlichgesagt weiss ich nicht ob das überhaupt geht, aber versuchen wir's mal):
Es startet mit einer Art Amnäsie-Prämisse. Die SCs sind Agenten im memetischen Krieg, die realisieren, dass auch Ihre momentanen Erinnerungen nicht echt sind und machen sich auf die Suche nach ihren eigenen Erinnerungen, und einer Orientierung, was "das Richtige ist".
Um das Umzusetzen sind die Kerneigenschaften des Charakters seine Persönlichkeitsstruktur und seine Erinnerungen. Die Erinnerungen sind dabei emotional gravierende mentale "Schnapschüsse", die sich auch faktisch verifizieren lassen. Es soll "falsche" Erinnerungen geben, aber diese sollen auch mit relativ einfachm Aufwand aufgedeckt werden können. Das ist der einfach Part. Der spannende Part ist, sich diese Schnapschüsse "zu erklären". Das bedeutet, parallel dazu hat der SC ein Persönlichkeitsraster, anhand dessen er in ausgespielten Flashbacks die Ereignisse rund um den Schnapschuß wiedererlebt. Jedesmal wenn im Spiel eine signifikante Persönlichkeitsänderung eintritt (durch Entdecken neuer Erkenntnisse oder externe Manipulation) wird ein Flashback ausgespielt, indem er Kernszenen seines Lebens erneut erlebt, aber jedesmal neu interpretiert.

Das Spiel läuft also parallel in der Gegenwart, in der die SCs versuchen, Ihre Wahrnehmung der Welt gegen harte Fakten zu prüfen und ihre eigene Persönlichkeit zu "reparieren" und in der Erinnerung, in der diese Reparaturversuche immer wieder zu Änderungen führen. Damit das nicht ein ständiges One-on-One wird sollten alle Scs bereits den größten Teil Ihres Lebens eine enge emotionale Bindung gehabt haben (positiv oder negativ).

Was ist das Ziel:
Gute Frage... Folgende Idee: Der Spielleiter entwirft bei Kampagnenbeginn zufällig für jeden Spieler dessen "originale" Persönlichkeitsstruktur. In dem Moment wo der SC diese wiedergefunden und verifiziert hat "fühlt" er sich einfach richtig. Aber damit ist die Kampagne nicht vorbei. Nach allen Erfahrungen der Kampagne weiss jeder SC jetzt, das er auch anders sein kann. Vielleicht ist er originär ein Waschlappen oder ein Arschloch oder neigt sich zum Opfer missbräuchlicher Beziehungen zu machen. Und der memetische Krieg beitet jede Möglichkeit sich vollständig zu ändern...
 
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Interesante Idee.
Welche Kniffe auf der Regelebene könnte das verhalten von Spielern gegen ihr OT Wissen und ihre Charakterkonzepte hinweg dazu bringen ihre Gesinnung zu ändern? Mann kann ja leider nicht davon ausgehen das alle Menschen am Tisch da so gelassen auf der Charakterebene ihre Konzepte verdrehen lassen (Ein ganz ähnliches Problem sehe ich auch bei meinem 2Welten Konzept)
 
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Das man sowas nur mit einer ganz bestimmten Klientel von Spielern und Spielleitern spielen kann, die bereit sind sich auf so einen Mindfuck einzulassen liegt leider in der Natur der Sache. Das ist sicher nichts für jedermann.
 
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In der Tat, Kader 13 spielt mit einer ähnlichen Idee, um obiges Konzept spielbar zu machen müsste man aber ein Regelset kreiieren, das Persönlichkeitsstrukturen abbildet und das gibt Kader 13 leider nicht har.
 
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Und wie würdest Du dort sowas umsetzen? THS z.B. benutzt ja GURPS-Regeln wo Du überhaupt keine Persönlichkeits-Atrribute hast.
 
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Und wie würdest Du dort sowas umsetzen? THS z.B. benutzt ja GURPS-Regeln wo Du überhaupt keine Persönlichkeits-Atrribute hast.

Da müsste ich mal in das Memetik Quellenbuch schauen.

Und was Heavy $|v|09 anbelangt: Mit Hero geht ALLES.

Grüße
Hasran
 
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Hmm, erste Voraussetzung wäre schonmal eine neutrale Attributsskala, die meisten System gehen ja von Besser/Schlechter-Vertelungen aus... Wobei mir eingällt das ich sowas schonmal überlegt habe, einen Stellregler mit doppelter Werteskala, sozusagen Attribute die sich gegenseitig aufwiegen, die Verbesserung in eine Richtung führt zur Verschlechterung in die andere Richtung...

Aber System-Umsetzung sei mal dahingestell...
Die Frage ist eher, haltet Ihr sowas vom Konzept her für spielbar?
 
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Es herrscht memetischer Krieg. Mit einer Kombination aus Brainwashing-Propaganda, biochemischer Kriegsführung in Form diverser psychoaktiver Drogen bis hin zu Nanitenwaffen die massenweise gezielte Gehirnchirurgie vornehmen wird versucht "die Herzen und Köpfe" des Gegners in noch nie dagewesener Form zu gewinnen.
Sorry, aber hier habe ich schon ein Problem. Warum sollte jemand bzw. ein Staat oder Konzern einen memetischen Krieg führen wollen? Ein einzelner Bürger/Person/Arbeiter zählt nichts und kann oft schnell ersetzt werden. Die memetischen Kriegsführung ist viel zu kostspielig für das Umdrehen einer einzelnen Person. Wenn man Loyalität zu einem Konzern einfordern will, mischt man entsprechende Drogen in Kantinenessen, die nicht nur das Essen besser schmecken lassen, sondern auch noch den Arbeiter an den Konzern binden. Die Kinder werden in Konzernkitas aufgezogen, natürlich auch mit entsprechenden Essen und Konzernmitarbeiter, die Eltern geworden sind bekommen eine gratis Babyausstattung mit entsprechenden Babyessen.
Eine andere Methode wäre, wenn das Genom entschlüsselt ist, entsprechende Mitarbeiter genetisch herzustellen.

Ich kann mir einen gezielten Memetikeinsatz in zwei Szenarien vorstellen:
- Agentenszenario zur Zeit des Kalten Krieges, Memetik ist ein Sonderforschungsgebiet eines verrückten Wissenschaftlers, der seine Methoden an ein paar Testsubjekten und Agenten ausprobiert. Diese finden sich nach dem Tests irgendwo gemeinsam wieder. Vielleicht werden sie als Schläfer oder Maulwürfe eingesetzt. Sie merken aber schnell, dass mit ihnen etwas nicht stimmt.
- Zweiter Weltkrieg auf Seiten der Nazis: Ein hochrangiger Nazi weis, dass der Krieg verloren ist und hat den Weitblick zu erkennen, dass die Siegermächte ihn und andere hochrangige Personen nach dem Krieg nicht ungeschoren davonkommen lassen. Er hat Einsicht in entsprechende Forschungen des Geheimdienstes, die sich mit Gehirnwäsche bei Agenten, Memetik als geheimes Forschungsprojekt befassen. Entweder ruft er seinen Beraterstab und Freunde zusammen, erklärt ihnen die Kriegssituation, die möglichen Folgen des Sieges der Alliierten und stellt ihnen frei als Teilnehmer an dem Geheimprojekt an der Implantation einer neuen Identität teilzunehmen oder er macht sie zwangsweise zu Testsubjekten der Gehirnwäsche. Beides hat den Nebeneffekt, dass sich keiner aus seinem Beraterstab und Freundeskreis ihn mehr kennt. Mit der neuen Identität setzten sie sich vor Kriegsende ins Ausland ab.
Die Spieler machen sich nun einen Charakter mit der neuen Identität. Nach und nach merken sie, dass das nicht stimmt z.B. warum hat jeder seiner Freunde an der gleichen Stelle am Arm eine Narbe. Der eine sagt, er hätte sich da einen großen Leberfleck rausmachen lassen, der andere ist dort vom Hai gebissen worden, ein weiterer hat gar den ganzen Arm bei einem Unfall verloren... Wenn sie weiterforschen finden sie irgendwann ihre echten Identitäten raus (Was? Ich war <Name>, der Schlächter von <Stadt> ). Ob sie damit glücklicher sind? ;) oder ihre implantierten Identitäten nicht doch besser waren. :)

Damit das nicht ein ständiges One-on-One wird sollten alle Scs bereits den größten Teil Ihres Lebens eine enge emotionale Bindung gehabt haben (positiv oder negativ).
Das engt die Charakterauswahl aber arg ein: Ehepartner, Kind, Eltern, Arbeitskollegen einer Firma, in der die Familie der Angestellten sich mit den Arbeitskollegen zu vielen Terminen treffen.

Der Spielleiter entwirft bei Kampagnenbeginn zufällig für jeden Spieler dessen "originale" Persönlichkeitsstruktur.
Du schreibst Kampagnenbeginn und da empfinde ich für mich einen Char, der vom SL erstellt wurde, als No-Go.
Für einen Oneshot würde ich das akzeptieren, aber in einer Kampagne spiele ich nicht das, was der SL meint, das ich spielen soll. Etwas anderes wäre, wenn die Charaktererstellung durch Auswürfeln auf Random Tables passiert und ich als Spieler und ebenso der SL nicht wissen, was ich spielen werde.
 
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HERO Ansatz:

Was ist "Memetische Manipulation" in Spielwerten? => Eine Art Telepathie. Bzw. Mind Control.

Von dieser Erkenntnis an ist alles andere nur eine Frage des Abstraktionsgrads.
 
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Sorry, aber hier habe ich schon ein Problem. Warum sollte jemand bzw. ein Staat oder Konzern einen memetischen Krieg führen wollen? Ein einzelner Bürger/Person/Arbeiter zählt nichts und kann oft schnell ersetzt werden.

Hmm, hab ich wohl nicht klar fromuliert: Der memetisceh Krieg richtet sich nicht gegen Einzelpersonen oder die Führungsschicht sondern gegen ALLE. Es ist ein strategisches, flächendeckendes Bombardement der gesamten Bevölkerung des Ziels, dass sie überzeugen soll dass die eigenen Führer der Feind und man selbst der Freund/Befreier ist.

Das engt die Charakterauswahl aber arg ein: Ehepartner, Kind, Eltern, Arbeitskollegen einer Firma, in der die Familie der Angestellten sich mit den Arbeitskollegen zu vielen Terminen treffen.
Das ist in der Tat eine Hürde, aber ich denke eine überbrückbare. Ich habe schon erlebt, das Spieler sehr viel Spaß daran hatten so ein Band von selbst zu knüpfen. Man kann das auch pseudoerklären, um trotz aller Manipulationen die Teamkohäsion zu gewährten werden gezielt Gruppen von Leuten mit geeigneten Hintergründen und langjährigen emotionalen Bezieheungen ausgewählt.

Du schreibst Kampagnenbeginn und da empfinde ich für mich einen Char, der vom SL erstellt wurde, als No-Go.
Für einen Oneshot würde ich das akzeptieren, aber in einer Kampagne spiele ich nicht das, was der SL meint, das ich spielen soll. Etwas anderes wäre, wenn die Charaktererstellung durch Auswürfeln auf Random Tables passiert und ich als Spieler und ebenso der SL nicht wissen, was ich spielen werde.

Es ist keinesfalls gedacht, dass der SL den Charakter erstellt. Erstens ist die "originäre" Persönlichkeit gerade NICHT die, die der Spieler ausspielt. Und zweitens kann die natürlich großteils zufäälig bestimmt sein. Kennen muss die der SL aber, sonst kann er dem Spieler ja kein Feedback geben, ob er sich seiner Originalpersönlichkeit annähert.

Allerdings haben auch schon meine Leute hier um mich rum gemeint, dass das eine Kampagne ist, die man nur einmal spielt und wohl auch eher kurz.
 
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Der memetisceh Krieg richtet sich nicht gegen Einzelpersonen oder die Führungsschicht sondern gegen ALLE. Es ist ein strategisches, flächendeckendes Bombardement der gesamten Bevölkerung des Ziels, dass sie überzeugen soll dass die eigenen Führer der Feind und man selbst der Freund/Befreier ist.
Das wäre dann aber bloß eine kleine Änderung in der Persönlichkeit X ist nicht mehr dein Freund sondern dein Feind und Y ist nicht mehr dein Feind sondern dein Freund. Ein flächendeckendes Bombardement erfasst alle und kann keine individuellen Änderungen für Einzelpersonen erzeugen. Oder willst Du allen Menschen in einem bestimmten Gebiet die gleiche Erinnerung einpflanzen?

Erstens ist die "originäre" Persönlichkeit gerade NICHT die, die der Spieler ausspielt. [...] Kennen muss die der SL aber, sonst kann er dem Spieler ja kein Feedback geben, ob er sich seiner Originalpersönlichkeit annähert.
So ist es verständlicher.
 
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Das wäre dann aber bloß eine kleine Änderung in der Persönlichkeit X ist nicht mehr dein Freund sondern dein Feind und Y ist nicht mehr dein Feind sondern dein Freund. Ein flächendeckendes Bombardement erfasst alle und kann keine individuellen Änderungen für Einzelpersonen erzeugen. Oder willst Du allen Menschen in einem bestimmten Gebiet die gleiche Erinnerung einpflanzen?

Die Erinnerungen an sich werden nicht geändert. Aber die Werte, Motivationen und Prägungen.
Stell Dir vor Fundamentalisten führen Krieg gegen Anarchisten. Die Fundamentalisten starten ein memetisches Bombardement, dass die Leute ängstlicher, extrovertierter (im Sinne von aussenmotiviert) und mit dem Bedürftnis nach einer Führerfigur ausstattet.

Plötzlich erinnert man sich nicht mehr mit Stolz daran, wie man damals im Kindergarten tapfer und mit angeborener Dominanz den Sandkasten für sich erobert hat, sondern mit Angst, was damals alles hätte schiefgehen können, Scham über die eigenen Rücksichtslosigkeit und fragt sich, ob es nicht einen besseren gegeben hätte, dem man sich hätte anschliessen sollen. Die Erinnerung ändert sich nicht, aber ihre Interpretation.
 
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Nogger schrieb:
Das Spiel läuft also parallel in der Gegenwart, in der die SCs versuchen, Ihre Wahrnehmung der Welt gegen harte Fakten zu prüfen und ihre eigene Persönlichkeit zu "reparieren" und in der Erinnerung, in der diese Reparaturversuche immer wieder zu Änderungen führen
Das "Problem", dass ich sehe ist, dass Rollenspiel eh schon so funktioniert.
Der SL kann Situationen und Szenerien auftischen, die es zu lösen gilt. Wenn vielschichtige Antagonisten vorhanden sind, deren Handlungsantrieb eben durch fremde Einflüsse bedingt ist (ich sollte euch ausschalten, weil meine Tochter gekidnapped wurde), dann funktioniert dieses Aufdecken nach den gleichen Funktionen, wie bei aufzudeckenden Erinnerungslücken. Es gibt halt irgendwo den Trigger, der dich deine Erinnerungen durchschauen lässt und neue Bedingungen schafft.

Eine regeltechnsiche Grundlage sehe ich daher gar nicht als nötig an. Von daher würde mich das auch als Kader13-Setting interessieren. Hör doch mal bei m4lik/grasi nach, ob noch ein Slot frei ist.
 
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In der Tat, Kader 13 spielt mit einer ähnlichen Idee, um obiges Konzept spielbar zu machen müsste man aber ein Regelset kreiieren, das Persönlichkeitsstrukturen abbildet und das gibt Kader 13 leider nicht har.
Was man aber einfach dazu bzw. umschreiben könnte. ;)

Die Mentale Stabilität regeneriert sich ja selbstgeschaffene Erklärungen für Ereignisse, mit denen die Chars konfrontiert werden. In Deinem Setting, was ich übrigens sehr geil finde, könnte man ein weiteres Merkmal einführen oder Stereotyp umdeuten, zu einer Art psychologischem Fingerprint als Grundtendenz der Weltsicht, variabilisiert durch die eintretenden Veränderungen.

C. G. Jung dürfte da einiges an standaradisierten Persönlichkeitstypen geben, ebenso die großen Arkana aus jedem x-beliebigen Tarot, wenn man es etwas esoterischer mag. Die Mentale Staibilität würde dann zu einem Indikator dafür, wie stark sich die guten Eigenschaften des jeweiligen Typs durchsetzen, bzw. wenn sie absinkt, wie stark die negativen Aspekte sie dominieren. Je besser man seine Persönlichkeit rejustieren kann, desto leichter hat man es als Spieler und desto interessanter wird das Spiel, weil man ständig Facetten seiner Persönlichkeit (bzw. der Persönlichkeit des gespielten Charakters) ändern muss.

Ebenfalls interessant könnten in diesem Zusammenhang morphogenetische Felder für Dich sein. Als Medium zur Massenmanipulation, etc.
 
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In Deinem Setting, was ich übrigens sehr geil finde, ...

Fühl Dich frei Dich an der Idee zu bedienen, wenn ich die für mich behalten wollte würde ich sie nicht so freizügig posten. Wir können uns da auch gerne mal die Köpfe zusammenraufen, wenn Ihr Eure momentan aktuellen Projekte durch habt. Der Hinweis auf die morphologischen Felder war übrigens sehr interessant.
 
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Vorgesehen ist, dass es irgendwann 12 weitere Minisettings für Kader 13 gibt, die den jeweiligen Hintergrund und notwendige Regeln mitliefern. Aktuell ist eines fertig und wartet auf sein layout. Wenn Du Dich an einem weiteren Setting versuchen willst, unterstütze ich Dich gerne. Meld Dich einfach via PN, wenn Du Lust drauf hast.
 
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Ihr habt als Waffe "Kabelfernsehen" übersehen - siehe: SLA
 
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