Ich mache so etwas sehr stark von dem Charakter des NPCs abhängig. Wie viel jemand erlebt, wieviele Erfahrungen man macht und wie gut man diese Erfahrungen in gelerntes umsetzt hängt sehr stark vom Charakter jedes einzelnen ab und auch von den Umständen. Jemand der ein relativ glückliches Unleben hatte, in dem er sich seinen Geschäften und seinen "Hobbys" widmen konnte und selten echter Gefahr ausgesetzt war wird nach wenigen Jahrzehnten an einen Punkt gekommen sein, wo er praktisch perfekt agiert für alle seine Belange und nur noch wenige Finessen alle paar Jahrzehnte dazulernt. Jemand mit dem das Schicksal es nicht so gut meinte und der ständig die schlimmsten Krisen managen muss und es trotzdem schafft diese zu überstehen wird auf sehr viel breitere und tiefere Erfahrung zurückblicken und auch ansonsten entschlossener und gesetzter sein.
Dazu kommt noch, dass Leute unterschiedlich offen für neues sind. Es gibt unzählige 70 jähirge Einfaltspinsel und Idioten, die nach einem dummen und ignoranten Leben auch dumm sterben und es in KEINER Weise mit einem aufgeschlossenen, weit herumgekommenen 30 Jährigen aufnehmen können.
Bei der Mehrheit der Menschen (und sicher auch Vampire) flacht die Lernkurve schon im Alter von etwa 25 Jahren extrem ab. Sie verbessern sich vielleicht noch in den Gebieten ihres Jobs und ihrer 1-2 Hobbys, aber das wars. Wieviele Leute die älter als 30 sind kennst Du, die noch eine Fremdsprache erlent haben? Wieviele ändern noch ihre Weltanschauung? Wer lernt noch etwas völlig neues? Wer kommt ohne Fernseher aus
Auch mit eiserner Routine und Vorsicht kann man sehr alt werden und für diese Ahnen würde ich mit den von Dir angegebenen Erfahrungspunkten arbeiten. Du erstellst dann einen "typischen" Ahnen, der eben eher durch Vorsicht und Sicherheitsbewusstsein alt geworden ist.
Wenn Du aber einen NPC im Sinn hast, der ein sehr bewegtes Unleben hinter sich hat und zu den Vampiren gehört, die das Potential haben Großes zu tun (bzw. schon getan haben) und sich jede Nacht neu auf die Gegebenheiten einstellen, dann würde ich die XP je nach Deinem Anspruch an den NPC durchaus verdoppeln oder sogar noch stärker aufstocken. Ich nenne sowas in meiner Kampagne Signatur-NPCs (natürlich nicht vor den Spielern), denn das sind die wenigen NPCs die neben den Spielern wirklich etwas bewegen und bewegt haben und am wenigsten den gängigen Klischees entsprechen. Dies sind dann auch zumeist die NPCs, die sehr genau und detailliert ausgearbeitet sind.
Eine feste Regel für alle zu nehmen finde ich extrem unrealistisch, da sich ja wie vorher von mir erwähnt schon in einem Menschenleben die Spreu vom Weizen trennt und einige Menschen eben viel mehr Wissen und Fähigkeiten ansammeln, als andere.
Gruß,
Ismael