Posted by Ahmad
Es wird Zeit, das ich mich hier mal einklinke. Damit ihr nicht gleich ganz auf die Schnauze fallt, wenn ihr meine schöne Heimat besucht, hab ich hier ein paar wichtige Infos für euch zusammengefasst.
Obwohl der Rest Marokkos strikt den Gesetzen der Shari'a folgt, geht es in der Tourismushochburg Casablanca ein wenig lockerer zu. Sowohl was die westlichen Ausschweifungen angeht, als auch wenn es um Magie und Waffenbesitz geht (beides ist in Marokko streng reguliert). Alleine die vielen Konzernenklaven am Stadtrand machen das schon zwingend notwendig.
Casablanca kann man grob gesprochen in drei Bereiche unterteilen, die Medina (was ihr Westies als Altstadt bezeichnet), die eigentliche Stadt und den Hafen.Ich erzähle euch jetzt mal ein bisschen was über die Medina und den Hafen.
Medina
Casablancas Altstadt ist eine typisch arabische Medina. Viele, enge und verwinkelte Gassen, die noch dazu häufig in Sackgassen enden. Den alten islamischen Sitten folgend ist das Gassengewirr um die Freitagsmoschee herum erbaut worden. Direkt bei der Moschee (welche schon lange zerstört und vor wenigen Jahren wieder neu erbaut wurde) findet man dann auch etwas breitere Straßen, welche unzählige kleine Cafés und Shisha-Bars beherbergen. Neben den Cafés und Shisha-Bars findet man aber auch ganze Straßenzüge, welche als Bazaar genutzt werden.
Kurzum, die Medina ist DAS Touristenziel schlechthin. Es ist geradezu schon Tradition, sich auf dem Bazaar von arabischen Händlern Nomadenschmuck, Tee & Gewürze oder die ein oder andere Wasserpfeife zu völlig überteuerten Preisen für die Lieben zu Hause aufschwätzen zu lassen. Anschließend geht man in eines der eher westlich ausgerichteten Cafés oder eine der Shisha-Bars. Letztere bilden eher das normale kulturelle Umfeld des Landes ab. So entspannt man dort mit der Wasserpfeife auf Teppichen und Kissen sitzend bei Tee und Gebäck, während draussen die Menschenmassen vorbeiziehen und das wilde Stimmengewirr von den Wänden widerhallt.
Was es ideal für Extraktionen, Entführungen und Datenübergaben macht...
> Temper
Am Rande der Medina, welche direkt neben dem Hafengebiet liegt, finden sich viele Restaurants und Cafés. Der abendliche Ausblick auf den Hafen und das dahinter liegende Meer sind fantastisch. Am Übergang der Medina zur restlichen Stadt hingegen finden sich unzählige größere und kleinere Clubs und Bars, welche den Touristenstrom geschickt einfangen.
Noch ein paar Worte zur Sicherheit: In der Medina sind neben den Jungs der
Königlichen Garde auch noch regelmässig Patrouillen vom
Amina Sécurité unterwegs. Kleinere Diebstähle lassen sich hier nicht verhindern, aber um die Sicherheit der Touristen zu gewährleisten wird hier gegen alles andere mit schnellen und präzisen Aktionen vorgegangen. Dazu unterhält Amina Sécurité auch an strategischen Punkten mehrere kleine Büros mit Eingreiftruppen. Wenn hier tatsächlich mal was passiert sind die Jungs spätestens in 1 Minute mit schweren Geschützen vor Ort. Der
Stadthalter Saifuddin Atallah Nasir ad-Din ibn Muhammad ibn Ridvan ibn Ahmed at-Rabat (oder kurz Saifuddin Atallah) hat erst kürzlich voller Stolz verlautbaren lassen, dass seit dem schlimmen Bombenattentat 2067 keinerlei Zwischenfälle mehr in der Medina aufgetreten sind.
Das wird natürlich gerne behauptet, aber die Wirklichkeit sieht ein wenig anders aus - man muss nur wissen mit wem man reden muss. Einige Amina-Leute sind der Meinung unterbezahlt zu sein...
> Temper
Also falls du da auf die Aktion letztens in den Abendstunden anspielst, muss ich dich enttäuschen. Die Garde hat die Jungs ganz schnell ausserhalb der Medina gehabt. Die hat man nur ziehen lassen, damit den Touristen nix passiert.
> Rashid
Der Hafen
Casablancas Hafen ist der größte Seehafen Nordafrikas. Man kann gar nicht oft genug betonen, wie wichtig dieser Hafen sowohl für die Wirtschaft Marokkos als auch für ganz Nordafrika ist. Aber auch die Konzerne haben ein großes Interesse am Hafen. So kommt es auch, dass das marokkanische Königshaus ganz besonderen Wert auf die Unabhängigkeit des Hafens legt.
Man munkelt, dass das Königshaus auch eigens Runner engagiert, um diese Unabhängigkeit zu gewährleisten!
> Rashid
Das hält die Schmuggler und Piraten jedoch nicht davon ab, ihren Geschäften nachzugehen. Beide haben dabei mit der marokkanischen Mafia zu kämpfen. Diese will die Piraten aus dem Hafen vertreiben und die Schmuggler unter ihre Kontrolle bringen.
Ironischerweise ist es die Mafia, die am wenigsten Rückhalt hat - Die Konzerne stützen eher die Piraten, die Regierung die Schmuggler. Es bleibt immer wieder spannend nach Sonnenuntergang...
> Temper
Auch die Konzerne spielen hier ihre Spielchen. SaederKrupp konnte seinen Einfluss, nicht zuletzt durch die Fertigstellung und den darauf folgenden Ausbau der Straßenbahn innerhalb Casablancas stark ausweiten. Jetzt hat der alte Wyrm wohl ein Auge auf den Hafen geworfen und beginnt dort immer mehr Lagerhallen und ähnliches zu kaufen.
Das schmeckt weder den lokalen Konzernen noch den anderen Großkonzernen. Auch die islamistischen Extremisten nutzen die Gunst der Stunde und verdammen lauthals den wachsenden Einfluss der Ungläubigen. Das geht so weit, dass sogar das Königshaus in den Medien dazu Stellung beziehen musste.
Zusammenfassend kann man sagen, dass der Hafen momentan für Runner eine wahre Goldgrube darstellt. Mich wundert immer wieder, dass man da Nachts noch laufen kann, ohne alle 2m einem Kollegen über die Füße zu fallen.