Burning Wheel

Vergeet

Lord Helmchen
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1. September 2005
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Wer kennt sich mit dem System aus und kann mir etwas darüber sagen (erfahrungen und meinungen). Über die Suchfunktion habe ich nichts gefunden, falls es doch schon einen thread zu dem thema gibt entschuldigt bitte.
;)
 
AW: Burning Wheel

Eine aktuelle deutsche (Kurz-)Rezension zur zweibändigen "Revised Burning Wheel"-Ausgabe gibt es hier.
 
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Als primäre Informationsquelle würde ich mal noch die offizielle Homepage nennen: www.burningwheel.org ;)

Das Spiel stellt einige traditionelle Rollenspielkonventionen auf den Kopf. Das fällt dem generischen Charakter schon bei der Charaktererstellung auf: Resourcen und soziale Kontakte werden durch einen abstrakten Wert gehandhabt, auf den im Zweifelsfall gewürfelt werden muß.
Zudem sind Überzeugungen und Instinkte eines Charakters fest auf dem Charakterbogen verankert, und spielen durchaus auch eine mechanische Rolle. Instinkte sind zum Beispiel Dinge, die ein Charakter immer tut, auch falls es sein Spieler nicht erwähnen sollte, wie z.B. "Ich halte in Kerkern immer nach Fallen Ausschau.", "Ich schlafe immer mit einem Dolch unter meinem Kissen.", oder "Ich beginne den Kampf immer in einer defensiven Stellung." - diese Dinge geschehen automatisch und nehmen keine Aktion in Anspruch.
Charakterentwicklung geschieht durch den Einsatz von Eigenschaften. So ist eine bestimmte Anzahl von Proben unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade (egal ob erfolgreich oder nicht) nötig um einen Wert um einen Punkt zu steigern. Überzeugungen und Instinkte entwickeln sich durch Gruppenabstimmung. Ein Spieler kann Vorschläge für Eigenschaften machen, die sein Charakter entwickelt, und die anderen Spieler (inkl. Spielleiter) gewähren per Abstimmung diesen Vorschlag, oder machen alternative Vorschläge.
Ein wichtiger Punkt in Hinsicht auf Fertigkeitsverbesserung, und ein Punkt für den BW recht bekannt ist, ist das sogenannte "Let it ride!"-Konzept. Es bedeutet, daß eine fehlgeschlagene Probe einfach fehlgeschlagen ist. Kein zweiter Versuch (außer natürlich per Ausgabe von Glückspunkten, genannt "Artha, die den selben Wurf auf der Stelle wiederholen), kein Abwarten... nur eine Probe pro Aufgabe. Dies bewirkt einerseits praktischerweise, daß Charaktere sich nicht dadurch schneller entwickeln, daß sie etwas solange versuchen bis sie Erfolg haben (z.B. Schlösser knacken), und andererseits, daß die Geschichte sich auch mit Fehlschlägen weiterentwickelt. Dies hat schon mehrfach zu höchst interessanten Spielsituationen geführt.
Dann wäre da natürlich noch das Kampfsystem zu nennen, das sich einer Aufteilung in drei Volleys bedient, die zu Beginn jeder Runde im Voraus geskriptet werden. Dies ist für Anfänger sicherlich noch ein eher ungewohntes Konzept. Aufgrund mangelnder praktischer Erfahrung kann ich hier auch nicht viel über eigene Erlebnisse berichten.

... ich hoffe, daß das mal ein ausreichender erster Einblick ist.
 
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Oh, natürlich einen der grundlegenden Punkte vergessen: das Würfelsystem.

Burning Wheel bedient sich eines simplen W6-Poolsystems, mit dem man eine gewisse Schwelle an Erfolgen erreichen muß. Standard ist ein fester MW von 4, auf den keine Modifikatoren aufgeschlagen werden - diese finden sich nur durch Würfelerhöhungen/-senkungen, bzw. Schwellenanhebungen vor. Jedoch besitzt jede Eigenschaft eine sogenannte "Schattierung" - Schwarz, Grau oder Weiß. Je nach Schattierung variiert der feste MW. Schwarz ist mit MW4 der Standard, während Grau mit MW3 für heroischere Eigenschaften gedacht ist, und Weiß mit MW2 wahrlich legendäre Eigenschaften kennzeichnet.
Eigenschaftsproben sind bis auf wenige Ausnahmen normalerweise nicht "open ended", können jedoch durch Ausgabe von bestimmten Artha-Punkten dazu gemacht werden - d.h. jede gewürfelte 6 liefert noch einen Bonuswürfel. Durch Ausgabe von unterschiedlichen Artha-Punkten kann man eventuell auch irgendwann die Schattierung einer Eigenschaft verbessern.
 
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Hmm, an reinen Regelsystemen hab ich eigentlich kein Interesse, auch wenn sie sich gut anhören.
Wenn ich mir ein Regelwerk zulege, dann sollte darin auch ein Setting enthalten sein.
 
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Im Zweifelsfall immer kaufen. ;)

Auf meiner "haben-will-Liste" steht es schon drauf, aber noch relativ weit unten.

Die Sache mit den Schattierungen hab ich noch nicht ganz verstanden. Grau, schwarz und weiß sind keine moraliosche Wertung (wie z.B. bei Weißer oder Schwarzer Magie), sondern geben einfach nur an, dass jemand in irgendeiner Tätigkeit besonders gut ist.
ein Charakter von mir könnte in einer Tätigkeit schwarz sein, während einer von Toa in derselben Sache "weiß" wäre, ihm also Würfe auf dieses Talent leichter Fallen. Hab ich das richtig verstanden?
 
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Kaufen.

Ghul schrieb:
Grau, schwarz und weiß sind keine moraliosche Wertung (wie z.B. bei Weißer oder Schwarzer Magie), sondern geben einfach nur an, dass jemand in irgendeiner Tätigkeit besonders gut ist.
Exakt.

Ghul schrieb:
ein Charakter von mir könnte in einer Tätigkeit schwarz sein, während einer von Toa in derselben Sache "weiß" wäre, ihm also Würfe auf dieses Talent leichter Fallen. Hab ich das richtig verstanden?
Exakt. Ist halt nur eine Notierungsmethode für den zugrundeliegenden Mindestwurf.
 
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Toa schrieb:
Standard ist ein fester MW von 4, auf den keine Modifikatoren aufgeschlagen werden - diese finden sich nur durch Würfelerhöhungen/-senkungen, bzw. Schwellenanhebungen vor.

"Schwelle" meint hier die Anzahl der zu würfelnden Erfolge, oder?
"Würfelerhöhungen" meint, man bekommt mehr Würfel, als man eigentlich (durch seine Eigenschaften bedingt) hätte?
 
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Hat es hier eigentlich schonmal jemand gespielt?

Ich habe es bisher nur einmal kurz für einen Freund geleitet. (Anmerkung: es ist schön in einem Restaurant zu spielen und dabei nicht angestarrt zu werden... Japaner sind so schön isoliert. ;)) Das System funktionierte an sich sehr gut, nur der Kampf war für uns noch ungewöhnlich. Er stellte sich jedoch als schnell tödlich (in diesem Fall für einen NSC) heraus, zumindest auf niedrigem Powerlevel, wo Charaktere durch Wundabzüge schnell handlungsunfähig werden. Allerdings habe ich hier eventuell auch die Surprise-Regeln etwas fehlinterpretiert.
 
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Luke Crane schrieb:
[...] I'm not going to give any dates just yet, but if all goes according to according to plan, you should have a full-color, hard-cover, 656-page book in your hands very soon: BURNING EMPIRES.
[...] We took BWR's core rules, streamlined them and reintegrated them with some really fucking hot shit: world building (an evolution over what's in Jihad), strategic macromechanics, gun combat like nobody's business, power armor and psychology a la Isaac Asimov.
Sold! (Und ich hab von Iron Empires noch nie was gehört...)
 
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Mh, fast 700 Seiten...

Erfahrungsgemäss sind ja das meiste davon die Burner-Tabellen, aber dennoch, das ist schon eine ziemliche Monsterschwarte...

-Silver, das Buch und einen Gabelstapler preordernd...
 
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Ich rechne ja wieder mit dem kleineren "Paperback-Format"...
 
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Aaaalso:

Es ist tatsächlich das Fast-A5-Format der anderen Burning Wheel Publikationen. Also ein kleines, recht dickes Buch. (Nebenbei bemerkt vom gleichen Drucker, der auch das Artesia-Hardcover gemacht hat, und mit alleredelster Fadenbindung...).

Der Inhalt sieht genial aus. Regeln für Massenschlachten, Raumkämpfe, Orbitalbombardements, ein Technology Burner, einer für Planeten und ein weiterer für Aliens, klar strukturierte Kampagnenziele und ein Setting, das nahezu vollständig in die Burner-Struktur eingebaut ist und nicht mit 150 Seiten Laberfluff ankommt. Das Setting ist quasi für jede Gruppe individuell, bis hin zur Ausrüstung.

Sehr schön, das kommt auf die "Haben Muss!"-Liste.

-Silver
 
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Mjam... *sold²*

Damit kann man mich tatsächlich über das Warten auf den Magic Burner hinwegtrösten. ;)
 
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Hmm, an reinen Regelsystemen hab ich eigentlich kein Interesse, auch wenn sie sich gut anhören.
Wenn ich mir ein Regelwerk zulege, dann sollte darin auch ein Setting enthalten sein.

Das schöne an dem System ist, das das Setting in den Burner-Tabellen für die Charaktere enthalten ist. Es ist kein detailiertes Setting, aber die Implikationen sind klar; man lernt eine Menge über die Kultur der Orks, wenn man sich ihre Burner-Tabellen anschaut.
Burning Empires wird das ganze noch ein wenig ausbauen mit seinen World und Technology Burner Tabellen.


Aber ich hätte mal eine ganz praktische Frage:

Ist der Vorgang der Charaktererschaffung zufällig bestimmt wie bei anderen Lifepath-Systemen?

Und, wie genau funktionieren diese gescripteten Kämpfe? Suche ich mir da 3 Manöver aus und vergleiche die mit denen meines Gegners (was bei 2 aggressiven Individuen zu einem Doppeltod führen müsste)? Oder wird die erste offensive Aktion mit der ersten defensiven verglichen?

Die Beschreibung einer praktischen Kampfrunde wäre sehr interessant, weiterhin würde mich interessieren wie es mit dem Buchhaltungsaufwand generell aussieht. Die Charakterblätter sind zwar recht logisch strukturiert, aber so 100%ig steige ich noch nicht durch...

-Silver
 
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