[5.5.06] Tag einer Entscheidung

Salazar

Vampierkiller
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26. Februar 2004
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Out of Character
ich sag mal es ist 10.30... und dass ich die kleine noch rumgekriegt hab ^^ die muss ja sicher zur Arbeit, oder in die Uni... also wacht Michael allein in ihrer Wohnung auf... :]


Als Michael an diesem Morgen erwacht stand die Sonne bereits hoch am Himmel. Er hatte verschlafen, was stark gegen seine Gewohnheiten ging, und ihn direkt zu der Frage führte, was gestern alles passiert ist.
...
Es musste etwas passiert sein, schließlich fühlte er sich körperlich wie erschlagen und aufstehen wollte er eigentlich sowieso nicht. Er hatte in der Nacht Alpträume gehabt, soviel wusste er, denn er hatte mehrmals hochschrecken müssen, aber was er geträumt hatte...
...
Die Standartantwort in solchen Fällen lautet eigentlich: "Zieh dir ne Line" um die lästigen drängenden Stimmen wegzublenden, aber auch dies war heute kein Motivation für Michael aufzustehen.
...
Er wälzte sich von einer Seite auf die andere. Sein Kopf dröhnte wie von einem heftigen Kater heimgesucht, aber er wusste nicht, wann er gestern getrunken haben sollte...
Seine Glieder schmerzten, schlicht, er war ziehmlich fertig und konnte sich an nichts von dieser offensichtlich geilen Nacht erinnern.
Aber das war nicht alles. Mit einem starken Schrecken stellte Michael fest, dass er selbst das Zimmer, in welchem er erwacht war, und bislang schmälich ignorierte, ihm keineswegs bekannt vorkam.
Out of Character
ehrlich leute, geht es euch nicht auch manchmal so?? :ROFLMAO:


Das Bett roch seltsam, die Möbel gehörten definitiv nicht ihm und so langsam machte sich Panik in ihm breit. Verdammt, was sollte das hier? Wo war er?
Was sollte er hier? Und egal wie lange er grübelte, sein Gehirn war definitiv belockiert. Scheiße.
Mit einer schnellen Bewegung, die er fast zeitgleich wieder bereute, versuchte er aus dem Bett zu kommen. Bittere Magensäure erreichte im selben Moment seinen Gaumen, wie seine wackligen Füße den schwankenden Boden. Er musste dringend ins Bad, jetzt, sofort verdammt.
Aber wo war das? So ein Mist. So schnell es geht versucht Michael voranzukommen, und das fremde Schlafzimmer zu durchqueren. Er betet, dass jetzt niemand kommt, der seine Peinlichkeit miterleben muss und ihm unlösbare Fragen stellt, die er mit einem Mund voll Magensäure und ... eh niemals beantworten kann. Sein Kopf dröhnt. Alles schmerzt. Jede Zelle will weg hier.
 
Und wieder ist es einer dieser Tage, wo Mann besser im Bett geblieben wäre, und auch wenn es ein vollkommen fremdes ist.
Aber da er schonmal aufgestanden ist rennt Michael chronologisch erst in die Küche, wo eine fette schwarze Katze ihn verträumt und wohl ebenfalls verkatert angrinst, dann in die Besenkamme, die ebenfalls nicht vertrauenserweckend erscheint, um schließlich Hals über Kopf im Bad zu landen.

Unbeachtet bleibt der sanitäre Luxus. Die vielen hellen Fliesen, in denen sich das gespiegelte Licht, was von einem Kronleuchter ausgehen könnte, bündelt, um ihm hinterhältig zu blenden... eine Klobrille aus Elfenbein erduldet schmächlich unbeachtet den Kopf der sich ausnahmsweise in ihrer Mitte befindet und auch das samtig weiche Klopapier (Charmin oder so) dass ihm jetzt von einem palmwedelnden Pagen gereicht worden wäre tangiert Michael sowas von peripher...
er kotzt sich erst mal gründlich die Seele aus dem Leib und blickt dann traurig und auch leicht angewiedert auf das gestrige Abendessen.

Als er nach einer halben Stunde den locus wieder verläßt zeugt eigentlich nur noch das allgemeine Schwächegefühl sowie das hämische Glucksen der sich wieder auffüllenden Klospülung von der Tat...

Die Küche der 2-Zimmer-Wohnung findet er problemlos wieder und setzt sich erstmal zu der Grinsekatze, die pompt die Gelegenheit wahrnimmt, sich dem neuen Gast von ihrer besten Seite zu zeigen. Nach ein paar szenisch höchst interessanten Verrenkungen läßt sie grazil wie eine Katze auf dem Tisch neben einem vollgekritzelten Zettel nieder, der boshafterweise Michaels ganze Aufmerksamkeit auf sich zieht.

"Morgen Süßer
hab heut früh noch ein Koloquium...
bin dann gegen halb 1 zurück...
nimm dir was du möchtest...
ich tu es schließlich auch...
Janine"
(daneben ein Kussmund von dem wohl gerade aufgetragenen Lippenstift- na was das wohl wieder für ein Koloquium ist?)

Michaels Verstand arbeitet zwar auf Sparflamme, aber irgendwie kommen ihm chronologisch nicht ganz einwandfrei leise Ahnungen des gestrigen Abends wieder hoch.
(Also das Hammer, und der Typ auf der Straße... Mahmud? NEIN, Lemmy hatte gespielt ... Aber wer verdammt nochmal war jetzt Janine?)

Und dann von letzter Nacht.... WOW! Jetzt brauchte er einen Kaffee.
Out of Character
ich lass das jetzt mal mit den details ... war jedenfalls eine sehr schöne Nacht für den Kleinen, er hatte ja auch viel nachzuholen

Naja, und so wie die Worte auf dem Zettel ihn anblickten, war auch sie scheinbar mit dem Verlauf zufrieden...

"Hallo Janine" meint Michael nur knapp, als er noch immer etwas wacklig im Schlafzimmer vor einem Photo steht. Der Blick auf die Uhr bestätigt, dass inzwischen eine halbe Stunde vergangen sein muss, und er ein wenig Zeit hat, bis die Dame seines Herzens (der Verstand wird als Bestrafung für seine Inkompetenz nicht erwähnt) wieder auftaucht.

Bei einer zweiten Tasse Kaffee und einem leckeren Vollkornbrötchen mit Pflaumenmuß geht Michael den letzten Tag durch und rekonstruiert die Verpflichtungen des heutigen. Nur langsam und zähen Tropfen gleich kommen die Erkenntnisse in den Bereich seiner Wahrnehmung. Und immernoch ist das das paranoide Gefühl beobachtet zu werden, was sich nach Minuten der Angst und einem erneuten Schweißausbruch in der Katze, die sich beleidigt wieder auf die Fensterbank zurückgezogen hat, lokalisieren läßt.

Also die ersten Handwerker werden wohl schon an Mahmuds Haus sein. Ist ja immerhin um 11. Also die gleich mal anrufen. Heute nachmittag muss ich unbedingt Neo wiedersehen, dann die Kamera checken und heut abend wieder zu ... ihm.
NEIN, verdammt du hast ja Luise den Abend versprochen und der Grieche ist auf... na, halb 8 bestellt. Na mal sehen, ob der alte Herr auch warten kann.

Mit einem Seufzen stellt Michael fest, dass die Chance, Janine heut noch wiederzusehen, verschwindend gering ist und er entscheidet sich spontan für ein kleines Präsent was über seine unbeabsichtigte Nichtexistenz hinwegtrösten soll.

Beim nahegelegenen Blumenladen kauft er einen schönen Sommerstrauß, in der Drogerie ein paar Räucherstäbchen, ein paar edle (oder edel aussehende) Badezusätze und eine große Packung Ferrero Küsschen.
Nachdem die erworbenden Artikel an strategisch wichtigen Stellen in der Wohnung verteilt wurden und ein weiterer Zettel von seinen guten Absichtung und Wünschen zeugt, verläßt Michael mit Kopfschmerzen um 11.18 die Wohnung und ... sucht erstmal nach seinem Auto, was er eine halbe Stunde später auf dem Parkplatz vor dem Hammer wie selbstverständlich wiederfindet.
 
Der weitere Tagesverlauf ergibt sich quasi von selbst...

Nach dem Anruf bei den Handwerkern vor Ort, den diese auffällig gelassen zur Kenntnis nahmen (warum denn arbeiten? bezahlt wird eh) fährt er zunächst nach Hause, duscht sich ausgiebig und macht sich dann auf den Weg zu Mahmud.

Wie abgesprochen (nur mit einer Stunde Verzögerung) beginnen die Arbeiten an den Fenstern und auch die ersten Kameras werden installiert. Die entsprechende Hardware wird wohl noch bis übermorgen auf sich warten lassen, aber Rom wurde schließlich auf nicht in einer Nacht erbaut.

Die Kopf- und Gliederschmerzen begleiten Michael den ganzen Nachmittag und machen ihm deutlich zu schaffen...
Aber da die beiden Fachkräfte der Firma nicht auf den Kopf gefallen sind, und die zusätzliche Mittagspause durchaus zu würdigen Wissen, geht die Arbeit relativ schnell von der Hand.
So schnell, dass Michael die beiden Männer bittet, im Wagen vor dem Haus zu warten, bis der Hauseigentümer zurückkommt und den Schlüssel abholt.

Mahmud soll schließlich bei Kräften sein, wenn er heute Abend erwacht...

Michael fährt um 18.30 wieder nach Hause, bemerkt verärgert, dass er Leo ganz vergessen hat und geht mit ihm noch eine Joggingrunde durch den Park...
Quasi als Entschädigung gibt es für den Armen ein Festtagsmenue zum Abendessen. Sein vergessliches Herrchen wird ja gleich beim Griechen in angenehmer Gesellschaft dinieren.
Und nach einer weiteren Dusche steht Michael im feinsten Anzug, den er sein Eigen nennt, vor seinem Rendevouz und wartet auf Luise...

Inzwischen setzt ein leichter, feiner Nieselregen ein, der sich wie Puder über sein langes offenes Haar und den Anzug legt. Dies und auch den auffrischenden Wind begrüßt Michael mit einem spöttischen Grinsen...

Hoffentlich kommt sie bald...

Out of Character
wieder ist keine Handlung eines SL erforderlich... ich möchte mir für die Gestaltung des Abends ein wenig Zeit nehmen ... kann ja sein, dass Mahmud das tete a tete schon in Bälde für beendet erklärt und Michael herpfeift...

ob der dann prompt kommt steht allerdings auf einem anderen Blatt :motz:
 
Und da war sie auch schon.
Lange braune Haare wehten offen und klebten ihr gleichzeitig zuhauf im Gesicht, da sie wohl die letzte Strecke gelaufen zu sein schien. In den Händen hielt sie einerseits ihre schmucke neue Handtasche und die ewigen Birkenstocksandalen, die sie ausgezogen hatte, um auf dem nassen Kopfsteinplaster besseren Halt zu finden.
Abgerundet wurde die alternative Erscheinung von einem luftigen Sommerkleid, blau, mit weißer Spitze und einem Blumenmuster... unvergleichlich Luise.

Um Atem ringend kam sie schließlich in Michaels Armen an und japste etwas von...
"Auto nicht ... nicht zu spät?...keine Bahn gekriegt... total fertig... hoffentlich"
bis sie es schießlich aufgab und erstmal tief Luft holte.

Michael hatte für sie nur das ewig amüsante Grinsen bereit gelegt, da sich diese Frau, seit er sie vor Jahren zufällig in Hamburg kennen gelernt hatte, kaum verändert hatte. Er wies ihr zuvorkommend wie selbstverständlich den Weg zur Damentoilette und wartete anschließend schon am Tisch mit einem naturtrüben Apfelsaft auf sie.

Dankbar erzählte sie ihm innerhalb der nächsten 10 Minuten, lediglich unterbrochen vom Kellner, der hin und wieder den leisen Versuch wagte, zu fragen, ob man schon gewählt hatte, ihre Storie. Und darin war sie ungeschlagener Meister. Auch wenn sie nur davon berichtet hätte, wie man eine Waschmaschiene ohne die passende Anleitung zusammenbaut, lag eine Energie und detailreiche Beschreibung in ihren Worten, die den Hörer fesseln konnte...

Um es kurz zu machen, und dem Kellner zu Tisch kommen zu lassen kürzte Michael die Storie für sich so.
Luise hatte es irgendwie geschafft dank ihrer Blumenliebe mit sämtlichen Nachbarn auf Kriegsfuss zu stehen...
Ganz nachvollziehen konnte Michael dies eigentlich nicht, aber jedenfalls hatte ihr "dämlicher Lackaffe" von Nachbar sie mal wieder derart eingeparkt, dass sie ihn hätte abschleppen müssen. Der Abschleppdienst aber wäre ewig nicht gekommen und so hätte sie versucht, noch per Bahn ihr Date einzuhalten.

Doch die wär ihr wie so häufig vor der Nase weggefahren und als sie sich dann dazu durchringen konnte, zu laufen, fing es an zu regnen.
Wiedereinmal musste Michael zugeben, dass vor ihm wohl die vom Glück verlassenste Person saß, die er kannte und die zu allem Überfluss eigentlich keinen Ansatz zur Melacholie oder Pessimissmus zeigte.
Nein, sie grinste ihn frech an, als würde sie über seine Sorgenfalten lachen, die sich dank seiner nichtigen persönlichen Probleme langsam anhäuften und als würde die Botschaft in ihren Augen stehen...

"Was denn? Shit happens? Na und?"

Hin und hergerissen bestellte er sich schließlich die Merkur-Platte, wobei sich hinter dem vielversprechenden Namen mehrer Lammkottletts in Metaxasauce, ein Kleks Zaziki auf einer ästehisch ansprechenden Grünbeilage nebst Pomm Frites und in Olivenöl eingelegten grünen Bohnen verbarg.
Dazu Imiglikos, wobei er bei dem kelchartigen Glas, in welchem ihm die rote Flüssigkeit serviert wurde, ein wenig zurückschreckte und unangenehm an gestern Abend erinnert wurde.

Madame begnügte sich mit einem großen Salat-Fisch-Teller und hielt sich streng an die Maxime: kein Alkohol und Sex vor der Ehe.
Jedem das seine, dachte Michael wie schon so oft zuvor als sie ihm ihre Philosophie darlegte.

Das Essen war köstlich, die Unterhaltung fand stets wieder interssante Höhepunkte und so überrascht es wohl niemanden, dass Michael fast erschrak, als er kurz nach um Neun auf die Uhr schaut, während beide das inzwischen sehr gut gefüllte Lokal verlassen...

Mit einem deutlichen Schmollen läßt Luise sich auf demnächst vertrösten, bedankt sich mit einem provozierendem Grinsen für das Essen und blickt Michael noch lange nach, als dieser sich schnell zu seinem Van begibt.

Out of Character
hoffe ich habs nicht allzusehr übertrieben...
ab hier gehts weiter zu Mahmud
 
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