[31.5.06] No Sex, no Rockn`Roll... just Drugs

Discordia

B! scheuert
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7. Januar 2005
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Enio verzichtete heute auf sein Motorrad und war zu Fuß in Finstertal unterwegs. Wie üblich lungerte er in den etwas düsterern und verlassenen Gegenden der Stadt herum. Er hatte den Rest der gestrigen Nacht und einen großen Teil des heutigen Abends damit verbracht ein paar wichtige Dinge zu erledigen um sich in Fistertal etwas heimischer zu fühlen. Dazu gehörte an erster Stelle sein Hab und Gut aus den diversen Schließfächern ins Hotel zu holen und dort sicher zu verstauen. Die Bude war wirklich nicht schlecht aber Enio nahm sich vor trotzdem in den nächsten Nächten nach einer Bleibe zu suchen, die ihn irgendwie unabhängiger machen würde und seiner Persönlichkeit auch eher entsprechen würde. Aber alles zu seiner Zeit.

Zunächst war der Brujah dabei sich wieder mit Marc zu treffen. Der Hehler hatte ihn angerufen und ihm mitgeteilt, daß er jemand gefunden hatte, der sich für seine Ware interessieren würde. Enio hatte sich für ein Treffen bereiterklärt aber dem Dealer nicht erklärt, daß sich seine Situation mitlerweile etwas verschärft hatte und das Speed nicht mehr sein einziges organisatorisches Problem war. Eigentlich bestand sein Problem aus zweien und die waren in Verbindung miteinander betrachtet eigentlich mehr als dämlich. Einerseits hatte er eine relativ große Menge Speed, das er nicht an den Kunden gebracht hatte. Erneute Verhandlungen würden nichts bringen, da Enio mit Toten nicht mehr verhandeln konnte. Andererseits hatte er letzte Nacht noch einen interessierten Kunden für eine größere Menge Kokain gefunden und fand es jetzt wirklich komplett scheiße, daß er Speed anstatt Koks sein Eigen nennen konnte. Warum mußte sich das aber auch so blöd überschneiden. Mit so viel Drogen herumzulaufen war meistens nicht besonders klug, auserdem hatte Enio nicht genug Bares um sich das Koks leisten zu können bevor er das Speed verkauft hatte. Also eine recht vertrakte Situation, die Enio aber unbedingt lösen wollte. Was wohl überwiegend daran lag, das der Italiener für die nächste Zeit fiinanziell ausgesorgt haben dürfte, wenn er beide Deals über die Bühne bringen würde und den erhofften Gewinn der Handel einstreichen konnte. Leider gab es da zuviel wenn und aber.

Enio lief die Straße entlang und sah bereits von weitem Marc und 2 andere Typen an der Straße stehen. Der Brujah nahm zur Kenntnis, daß Marc diesmal offenbar pünktlich gekommen war und war wenig beieindruckt von den 2 Schlägertypen, die sich sein Kontaktmann besorgt hatte. Immerhin besaß der Mensch soviel Verstand um nicht irgendwo alleine an der Straße mit knapp 4000 € in der Tasche herumzustehen. Enio verzichtete auf irgendwelche effektvolle Auftritte und näherte sich den dreien mit einem formlosen läpischen Wink seiner Linken Hand. In seiner Rechten trug er einen kleinen Koffer, der einen sehr guten Eindruck vermitteln konnte, wie schlecht Leder nach einer Weile aussieht, wenn man es mies behandelt. Der Italiener nickte Marc kurz zu, ignorierte die anderen Idioten aber völlig. "Und? Alles dabei was einen Mann glücklich macht?"
Marcs` Begrüßung fiel etwas enthusiastische aus. Er schien fast aus dem Häuschen zu sein. "Natürlich Mann... und nicht nur das. Wie ich bereits gesagt habe, habe ich versucht den Preis ein klein wenig nach oben zu treiben und siehe da..." Er breitete die Hände aus und machte eine vielsagende Geste, die man nur schwer falsch deuten konnte. Danach übergab er Enio ein kleineres Päckchen und machte einen erwartungsvollen Gesichtsausdruck. Enio schenkte dem Bündel Geldscheine nur einen flüchtigen Blick. Er ging nicht davon aus, das Marc es wagen würde ihn zu bescheißen. Er schlenzte lässig den kleinen Koffer in die Richtung von Marc und nahm zufrieden zur Kenntnis, daß auch er den Inhalt nur Oberflächlich betrachtete. "Ist echt nett mit dir Geschäfte zu machen Enio. Wende dich ja an keinen anderen, wenn du mal wieder was am Start hast."

Enio mußte darauf tatsächlich ein wenig grinsen. Wie passend doch die Bemerkung des Sterblichen war. "Jetzt wo du es erwähnst... ich hätte da tatsächlich noch was auf Lager." Der Brujah schilderte Marc kurz seine Situation und die Tatsache, das er nun zwar eine Menge Speed los war, sich aber wiederum auf der Suche nach Kokain befand für das er bereits einen guten und liquiden Kunden hatte. Marc hörte sich Enios`Ausführungen in Ruhe an und verbreiterte sein Grinsen mit jedem Satz ein wenig mehr. "Au Mann... Alter. Das ist ja echt ein Ding. Wären die Leute doch nur nicht so wählerisch was die Art ihrer Drogen angeht, hättest du heute Nacht gleich zwei Deals durchziehen können. Aber weißt du was? Koks her zu schaffen dürfte eigentlich kein so ein großes Problem sein... ich bin mir nur nicht so sicher ob ich es auch in so rauen Mengen besorgen kann wie du es brauchst."
Enio gab sich galassen und winkte gleichgültig ab. Danach machte er eine kreisende mit den Fingern seiner rechten Hand, die Marc symbolisieren sollte, daß er nicht weiter Zeit vergeuden sollte um ihn zuzutexten, sondern endlich sein beschissenes Handy herauskramen sollte und ein klein wenig herumtelefonieren sollte.

Marc ließ sich nicht lange bitten und ging im Kopf eine Liste mit Leuten durch, bei denen er sich melden konnte. Nach ein paar Sekunden mit nachdenklichem Gesichtsausdruck begann er auch schon die erste Nummer zu wählen. Der Glatzkopf gab sich wirklich Mühe diskret zu bleiben und quatschte niemand am Telefon voll, daß er auf der Suche nach Kokain sei, stattdessen redete er häufig von Dr. Schöllers Milchflip, was wohl dem derzeitigen Dealerwort für Koks entsprach. Eine Tatsache, die Enio mit großer Zufriedenheit hinnahm. Es gab wohl nichts unangenehmeres als einen auffälligen Geschäftspartner.

Fünf Versuche später und fünf Absagen später machte Marc bereits einen leicht verzweifelten Eindruck. Es wollte sich wohl doch nicht so einfach eine größere Menge Koks aufttreiben lassen. Der Deutsche murmelte noch etwas vor sich hin und betrachtete unschlüssig sein Handy. "Es gibt da noch jemanden, mit dem ich bereits ein paar mal zu tun hatte. Mulier ist sein Name. Ich hab zwar echt keine Ahnung ob der Drogen besorgen kann aber der kennt echt ziemlich viele Leute aus der Szene und ich denke, das müßte unser Mann sein." Er sah unschlüssig zu Enio und erwartete offensichtlich eine Reaktion des Italieners. Enio zuckte nur gelangweilt die Schultern und erwiederte: "Na auf was wartest du dann noch...?"

Marc tippte auf seinem Handy herum und wählte die Nummer von Mulier.


Out of Character
Hey Lou! Räum mal dein Postfach auf. Du kannst keine PN mehr empfangen ;)

Übrigens habe ich einfach mal geraten was das weiße Pulverchen sein könnte. Wenn es doch "H" ist gib bescheid. Speed sollte es aber nicht sein... sonst bekomme ich ein Problem mit der Plausibilität :]

 
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Die Luft des Clubs ist stickig, schwanger von einem salzigen, bitteren Geruch diverser menschlicher Körperflüssigkeiten, ganz zu schweigen davon, dass er alles erfahren hat, was er wissen wollte und ausserdem ist das Bier warm. Zeit zu gehen.

Die kalte Nachtluft trifft ihn wie eine gnädige Faust und treibt seine pochenden Kopfschmerzen in die hinterste Ecke seines Bewusstseins.

Ich sollte mich frisch machen, bevor ich mich mit Schaffenberg heut Nacht treffe ... und einen Ort wo ich ein paar Stunden schlafen kann.

Brrrrrit Brrrrit

Wer ... Marc? ... Was will?

"Ja."

"Wenn du stören solltest, wäre es dafür nun zu spät, aber du rufst mich ja nicht grundlos an."

"Verstehe."

"Ich glaube ich kann dir helfen, aber nur, wenn es sich auch wirklich lohnt und du schuldest mir was"

"Ich werde da sein."

Nachdem er das Telefon weggesteckt hat, hält Mulier einen Moment inne, drückt sich die Bierflasche gegen die Stirn in der wagen Hoffnung seinen Kopf kühlen zu können und stellt resigniert fest: Das Bier ist einfach zu warm.
 
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Enio hatte eigentlich nicht erwartet, daß die ganze Sache so schnell funktionieren würde und Marc tatsächlich noch in dieser Nacht einen potentiellen Verkäufer finden würde. Das dem aber doch so war erhellte die finstere Mine des Brujahs ein klein wenig. Wenn er diesen Deal auch noch über die Bühne bringen würde, hätte er warscheinlich soviel verdient, daß er die nächsten 3 Monate eine sehr ruhige Kugel schieben könnte und sich auf andere Aufgaben als den erhalt seines finanziellen Status konzentrieren könnte. Enio hielt nicht viel von Vorfreude und nahm die bisherige Entwicklung des heutigen Abends stoisch hin.

Marc hatte mit diesem Mulier ein Treffen in einem Café in der Nähe des Rotlichviertels ausgemacht. Zwischen ihrem Telefongespräch und dem Treffen lag nur ein Stunde Zeit, sodaß es sowohl für Enio als auch für Marc etwas hektisch zuging, weil beide ihre "Güter" des vorherigen Geschäfts noch in sichere Verwahrung geben mußten und nicht mit den Altlasten ihres krimiinellen Daseins in der Gegend herumlaufen wollten. Für Enio war die ganze Sache aufgrund seiner übernatürlichen Geschwindigkeit relativ schnell erledigt aber der Brujah stieß dabei auch auf ein anderes Problem. Er hatte sich seit er in Finstertal angekommen war noch nicht genährt und spürte zum ersten Mal den Hunger in sich, den das Tier in ihm antrieb. Er würde nicht drumherum kommen noch am heutigen Abend etwas Nahrung zu sich zu nehmen.

Überpünktlich wie immer traf Enio in dem Café ein und sah sich erst einmal um. Er hatte keine Beschreibung von dem anderen Typen und würde wohl warten müssen bis Marc auftauchen würde. Der Brujah hatte Zeit und für einen seines Clans auch recht viel Geduld. Zum Schein bestellte er sich einen Capuccino und zündete sich eine Zigarette an. Zum Glück herrschte in Deutschland noch kein Rauchverbot in der Öffentlichkeit und Enio konnte den Rauch hinpusten wo auch immer er wollte.
 
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Auch Mulier war in der Zeit nicht untätig. Drei Hände kaltes Wasser ins Gesicht, Trockenshampoo und eine Asperin machten einen frisch ausgeruhten Menschen aus ihm. Naja, fast. Das er dabei aus versehen seinen Verband am Auge naß gemacht hatte versuchte er weitesgehend zu ignorieren. Er müsste ihn sowieso schon längst wechseln.
Später, wenn ich Zeit habe

Fünf Minuten vor der vereinbarten Zeit betritt er das Café, schaut sich suchend um und erblickt auch schon Marc, der sich grade an einen Tisch mit einem Fremden setzten will. Ein Gesichtsausdruck des Erkennens huscht über Marcs Gesicht, als er Mulier erblickt und er geht ein paar Schritte auf ihn zu.

"Guten Abend Marc"
...
"Das dachte ich mir schon."
...
"Ich gehe davon aus, dass du für ihn bürgst. Also habe ich keine Probleme damit." Mulier lächelt Marc vollkommen freundlich an. Dieser dreht sich zu Enio um und stellt die beiden eineinander vor.

"Wie kann ich ihnen helfen?"

Out of Character
Mulier trägt statt einer Lederjacke (wie am Abend des Black Sluts) im Moment einen etwas altmodisch wirkenden Anzug, seine Verletzungen sind aber noch da. Entscheid du, ob Enio ihn wieder erkannen kann, ich würde ja eher auf nein tippen. Er wirkt ein wenig erschöpft, aber auch sehr konzentriert.
 
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Out of Character
Geistesschärfe + Aufmerksamkeit gegen 7
 
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Enio sah nicht einmal auf als Marc an seinen Tisch trat. Er hatte ihn bestimmt schon 5 bis 10 Schritte vor dem Eingang wahrgenommen und ebenfalls die Tatsache, daß Marc alleine kam und die Quadratschädeltypen nicht mehr mitgebracht hatte. Um so besser. Es sah meistens nicht besonders gut aus, wenn sich so ein attraktiver Mann wie Enio mit so potthässlichen Typen in der Öffentlichkeit zeigen ließ. Auserdem hatte Enio die Angewohnheit den Kontakt mit Menschen auf ein Minumum zu beschränken und das er heute Abend schon wieder einen neuen kennenlernen mußte nervte ihn eigentlich schon genug.

Gerade als sich Marc zu ihm setzen will dreht sich der Deutsche nach rechts und blickt einen anderen Neuankömmling an. Enio vermutet das es sich um diesen Mulier handeln muß und behält natürlich recht. Der Brujah mustert Mulier zunächst oberflächlich... vertieft seinen Blick aber sofort als ihm der rampunierte Zustand des Typens auffällt. Enio war nicht gerade das was man einen Gedächnisspezialisten nennen konnte aber irgendwie kam ihm dieser Mulier bekannt vor. Oder täuschte er sich da? Konzentriert aber ohne jegliche Gesichtsregung durchforschte Enio seine Erinnerung.

Out of Character
aaahhh... mein erster Wurf in diesem Forum *bibber*


[dice0]
 
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Out of Character
2 Erfolge = Ja, das könnte er sehr gut gewesen sein
 
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Aber natürlich... . Enio brauchte zwar ein paar Sekunden aber schließlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Das war der Typ, der für den Aufruhr vor diesem Black/Slut verantwortlich war und dem Italiener fast zeitgleich mit den beiden Malkavianern begenet war... zumindest sag er ihm verflucht ähnlich und die Verletzungen wäre damit ebenfalls erklärt. Was für ein irrwitziger Zufall war denn das? Mulier war Enio eigentlich kaum aufgefallen und er hatte ihn an dem Abend fast ignoriert, da er sich relativ schnell mit Stella und dieser Katinka befassen mußte. Wie klein die Welt doch manchmal sein konnte. Enio mußte sich zusammenreissen. Er sah Mulier bereits zu lange an ohne auf seine Frage einzugehen. Der Vampir hatte zwar alle Zeit der Welt und verfing sich manchmal im Augenblick aber sein Gegenüber würde wohl nur schwer Verständnis dafür aufbringen können. Vorher wandte sich Enio noch einmal an Marc. "Sorry Marc aber mir wäre es am liebsten, wenn du uns vorläufig alleine lassen könntest. Was natürlich nicht bedeuten soll, daß deine Provision geflöten geht." Marc machte kein großes Aufsehen darum und verschwand kurz an die Theke. Letztendlich war es ja auch für ihn nicht schlecht. Je weniger er wußte, desto weniger konnte er irgendjemandem erzählen.

Enio verzichtete darauf sein Anliegen zu sehr in irgendwelcher blumigen Sprache zu formuieren, sondern entschied sich Tacheles zu reden, da sich niemand in ihrer unmittelbarer Nähe befand und Enio davon ausging, daß sich niemand die Mühe machen würde und sie abhören wollte. "Ich habe interesse an aner größeren Menge... wie hat es Marc nochmal formuliert... Schöller Milchflip?" In Enios Tonfall war deutlich rauszuhören, daß er für solch idiotischen Formulierungen nicht viel übrig hatte. "Ich nenne es gerne Mamma-Kokaina und sie können es nennen wie sie wollen." Enio wirkte nicht unfreundlich... er war einfach nur sachlich und ohne jegliche Regung. Eine geschultes oder gewohntes Auge würde Enio vielleicht als das erkennen was er war. Zumindest konnte man ihm bereits ansehen, daß er ein Stück Menschlichkeit hinter sich gelassen hatte und sich von seiner ursprünglichen Art entfernt hatte. Der Brujah verzichtete darauf zu erwähnen, daß er Mulier schon einmal gesehen hatte... jedenfalls vorläufig.


Out of Character
ich wäre ursprunglich eigentlich auch eher davon ausgegangen, daß Enio vor dem Black/Slut eigentlich Mulier nicht wirklich wahrgenommen hat... aber die Würfel waren anderer Meinung *g*

 
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"Koks ... ist am kürzesten." Mulier zuckt leicht mit den Schultern.

Irgend etwas stimmt nicht .. Sein Auftreten ... Der Blick ... ich sollte aufpassen

"Verzeihen sie, wenn ich so direkt bin, aber Marc hat heute Abend wirklich dringend ein "Calciumgetränk" gesucht. Entweder versprach er ihnen etwas, was er beinahe nicht halten konnte, oder er wittert eine Gelegenheit.
Es ist im Moment nicht leicht in dieser Stadt an Koks zu kommen " Weil bestimmt 1/3 er momentanen Vorräte in meiner Obhut sind. "Wie viel zu welchem Preis schwebt ihnen denn vor?"

Out of Character
Das war bestimmt die besondere Austrahlung, die von SC ausgeht und unbewusst von anderen SC wahrgenommen werden kann ;)
 
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Enio machte eine kaum wahrnehmbare und lässige Geste. "Was ist heute schon einfach? Wenn ich leichte Dinge erledigt haben möchte, wende ich mich meistens auch an einfache Menschen mit kindlichem Gemüt und begrenzten Möglichkeiten. Sie hingegen wären bestimmt beleidigt, wenn ich mit einem einfachen Problem zu ihnen kommen würde." Hochgezogene Augenbrauen oder ein Augenzwinkern hätten Enios` Worten vielleicht mehr Charme verliehen und ihn warscheinlich normaler wirken lassen aber die Mine und der Tonfall des Brujah waren eingefroren und monoton, sodaß er manch einem den Eindruck vermitteln konnte, daß er sich mit einem Anrufbeantworter unterhält.

Wärenddessen kritzelte Enio mit einem Kugelschreiber ein paar Zahlen auf die vor ihm liegende Serviette. Darauf war die Gesamtmenge und der Preis pro Gramm abzulesen. Der Italiener schob unter minimalem Einsatz von Körperbewegung die Serviette zu Mulier hinüber und versuchte sich nebenher Gedanken zu machen, wie der Aufruhr vor dem Black/Slut und das Auftauchen von den zwei Malkavianern zusammenhängen könnte. Selbstverständlich gab es einen naheliegenden Verdacht, wenn man die Worte von Stella bedachte aber Enio konnte sich natürlich täuschen und Mulier hatte rein gar nichts mit dem merkwürdigen Duo zu tun. Ein Zufall? Jaja... ganz bestimmt. An Zufälle glaubte der Turiner eigentlich schon lange nicht mehr.

Die Zahlen, die Mulier zu Gesicht bekam verdeutlichten, daß sein Gegenüber tatsächlich eine raue Menge an Koks haben wollte. Die Menge belief sich auf ca. 90% des gesamten Koks, daß der Ghul besaß. Der Preis pro Grammm war jedoch alles andere als ein Supergeschäft. Selbstverständlich war es üblich bei so einer Menge einen guten Preis zu machen aber wenn Mulier tatsächlich selber was dran verdienen wollte, würde er mit dem Italiener wohl noch ein wenig verhandeln müssen. "Falls sie sogar noch mehr anzubieten haben... auch recht", fügte Enio noch hinzu.
 
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Mulier faltet die Servierte einmal zusammen und schreibt selber zwei Zahlen auf sie, faltet sie erneut und schiebt sie Enio herüber.
Es stehen zwei Zahlen auf dem Papier. Eine, die ein gutes Geschäft für Mulier darstellt und eine, die ein ordentliches Geschäft für ihn bedeutet.

"Für die eine Zahl liefere ich ihnen den Stoff noch in dieser Nacht. Sollten sie mir nächste Woche die gleiche Menge noch einmal abnehmen, so gilt der andere."

Mulier betrachtet den Turiener dabei fast regenlos. Sollte dieser genug Empathie besitzen, dürfte er zumindest unbewusst wahrnehmen, dass sich Mulier in Körpersprache und Verhalten seit Anfang des Gesprächs deutlich bedeckter hält. Nichts ist mehr von der kumpelhaften Freundlichkeit zu spüren mit der er Marc bedachte.

Sollte der ein Vampir sein? Das kann eigentlich nicht sein. Das wäre fast zu viel Zufall für 2 Tage.
 
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Enio sah sich die Zahlen in Ruhe an und nahm sich dabei soviel Zeit, daß so manch einer geglaubt hätte er wäre über der Serviette eingeschlafen. Kein Atmen, kein Augenblinzeln, keinerlei Bewegung... nur ein strenger Blick, den man nicht deuten konnte. Nach einem Moment der Bewegungslosigkeit ließ sich Enio in seinen Stuhl zurückfallen und lächelte Mulier auf eine Weise an, die nur als gekünstelt bezeichnet werden konnte. Der Brujah versuchte sich über seinen Gegenüber klar zu werden. Seiner Einschätzung nach handelte es sich jedenfalls nicht um einen Bullen. Zumindest hatten die Ordnungshüter meist ander Verhandlungstaktiken, wenn sie versuchten einen Verdächtigen über den Tisch zu ziehen. Enio hatte das mehr als einmal erlebt aber war bisher noch nie darauf hereingefallen. Soweit konnte er eigentlich seiner Intuition trauen. Der Brujah glaubte Mulier, daß er ihm das Koks besorgen konnte aber im Kopf des Italieners ratterten noch ein paar Rädchen, die gerne Mulier einen eindeutigen Platz an seinem ersten Abend in Finstertal gegeben hätten um ihn bei dem Tumult vor bzw. im BLACK/SLUT besser zuordnen zu können. Immerhin wußte er woher er seine Verletzungen her hatte. Wer konnte schon wissen, was Enio aus ihnen herausinterpretiert hätte ,wenn ihm das nicht klar gewesen wäre.

Enio war gewillt auf die zweite Alternative seines Gegenübers einzugehen. Sein Kunde hatte gierig gewirkt und obwohl die Menge eigentlich den Wunsch des Kunden überschritt, war sich der Turiner sicher, daß er bei einer grüßeren Menge auch nicht nein sagen würde. Das Geld würde Enio auch noch besorgen müssen. Das war zwar nicht unmöglich aber bei solch einer Geldmenge würde er es auch nicht aus dem Ärmel schütteln können.

"Ich gehe davon aus, daß wir keine Schwierigkeiten miteinander haben werden. Falls dem so ist und wir heute Nacht alle zufrieden schlafen gehen, werde ich ihnen gerne nächste Woche die gleiche Menge nocheinmal abnehmen." Preisverhandlungen hielt Enio für unnötig. Der Preis den er geschrieben hatte war eigentlich lediglich ein Test und hätte Mulier ihn angenommen, wäre es Enio sowieso viel zu verdächtig vorgekommen und er hätte dankend abgelehnt. Wenn Mulier und er ins Geschäft kommen sollten, wäre der Profit genug um für den Rest des Monats Urlaub zu machen.
 
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Entweder ist der auf Drogen ... oder ...

Man könnte erwarten, dass die Erkenntnis schlagartig kommt. Wie ein Blitz durch seine Gedanken schießt und ihn elektrisiert. Vielleicht hätten auch seine Augen sich vor derselben weiten sollen.

Nichts von dem -- zu Muliers eigener stillen Verwunderung -- tritt ein. Vielleicht weil seine Sinne eh schon geschärft sind, wegen dem anstehenden Deal. Vielleicht beginnt sich auch ein zynischer Fatalismus in seinem Denken zu bilden. Genährt von der Angst vor dem bevorstehendem Ende seines schwindenen Blutvorrats.

Aber nur kurz sinnt er selber über diese Fragen nach. Verschiebt sie nach hinten und richtet seinen Geist auf das Geschäft.

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"Eyy mann ...", murmelt Marc leise vor sich hin, als er nervös zum bestimmten 100ersten Mal über die Schulter schaut.

Jetzt sitzen die beiden schon seit Ewigkeiten wie verdammte Salzstatuen gegenüber. Das ist doch nur ein Scheiß-Deal, was ist deren verdammtes Problem?

Marc wendet sich wieder seinem dritten Claustahler zu. Wenn das gewusst hätte, hätte ich auch richtiges ...
Ein Stuhlrücken lässt Marc wieder nach hinten Blicken. Sie scheinen fertig zu sein. Mulier ist aufgestanden nickt Enio noch einmal abschließend zu und geht zur Tür. Im vorbeigehen sagt er leise zu Marc: "Alles geklärt. Morgen um elf auf dem Nachtflohmarkt am Südeingang. Ich ruf dich morgen Mittag noch einmal an. Sei da."
Out of Character
Herzlich willkommen zum alten Spiel im neuem Forum Discordia ;)

Zusatz: Ich habe das eigentlich schon gestern gepostet, es wurde anscheinend vom Forum "gefressen" -- wie gut, dass ich vorgeschrieben hatte und so noch auf meinem Rechner. Das werde ich wohl sicherheitshalber in nächster Zeit immer machen.
 
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Enio gelang es nicht wirklich Mulier in der kurzen Zeit einzuschätzen aber bisher hatte er zumindest kein schlechtes Gefühl mit dem Typen. Er war wenigstens nicht geschwätzig und nervtötend wie so viele seiner Mitmenschen. Der Deal war beschlossen und es war vorläufig alles gesagt was gesagt werden mußte.

Der Brujah stand auf und verabschiedete sich von seinem Verhandlungspartner ebenso wortlos wie sein Gegenüber es selbst getan hatte. Als Mulier das Café verlassen hatte schlenderte Enio zu Marc an die Bar und sah mit gekräuselter Stirn in Richtung Ausgang. Was mit seinem neuen Geschäftspartner neulich vor dem BLACK/SLUT passiert war bzw. was dafür die Ursache war, wollte Enio noch immer nicht richtig einleuchten, obwohl natürlich der Verdacht nahelag, daß er für die Verletzungen verantwortlich war, die Katinka erlitten hatte. Letztendlich war es dem Brujah aber egal... zumindest so lange bis Enio den Verdacht, den er Mulier gegenüber hegte als nützlich empfand und es sich lohnen würde ihn auszuspielen. Aber vielleicht mochte dieser Augenblick nie kommen.

"Bis Morgen." Verabschiedete sich Enio von Marc und trat ohne ein weiteres Wort aber mit weiterhin nachdenklichem Gesichtsausdruck hinaus in die Dunkelheit.


Out of Character
danke danke... ebenfalls welcome back ;)
und nein... ich trau dem Board schon lange nicht mehr über den Weg und schreib alles in einem ex-edit um es danach hier einzufügen... einfach zu viele posts schon verlorengegangen *heul*
 
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