[26.04.08] Salem's Ankunft

Salem

Kainit
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20. Oktober 2008
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Blau war die Farbe der Nacht, dunkelblau der Himmel und von einem bleiernem graublau die Wolken. Schwärzlich blau war das Gras und die Bäume, rauschend im Wind, waren Meeresblau, als würde ein Algenteppich dicht unter ihrer Oberfläche schimmern. Die Erde roch neu und sie roch nicht nach Wildniss. Salem war so nahe an dem hektischem Lichtermeer Finstertal, dass das Land gezähmt war. Hier waren schon Menschen gelaufen, das wusste er. Auch die Anderen waren hier, das wusste er.
Unruhig lief er geduckt die Baumgrenze entlang zu einer Lichtung hin. Hier und da blieb er stehen und sog tief die Nachtluft in seine Nase, riss sie beinah an sich um eine Vorstellung dieses Fleckens Erde zu bekommen.
Schließlich erreichte er die Strukturen die er aus der Ferne bereits gesehen hatte. Es war ein Gebäude und das zugehörige Gelände das es umgab. Schmiermittel lag in der Luft, Autos. Essensdünste, eine Küche. Saurer Schweiss, noch mehr Menschen.
Salem machte einen großen Satz und hastete einen Baum hinauf, hockte sich auf den untersten stabilen Ast den er finden konnte und las die Leuchtreklame, die das Gebäude als das Hotel El Privilegio auswiesen. Seine Augen glommen in dem blauen Vorhang der Nacht. Ein kurzes wittern, dann hastete er weiter. Näher heran an dieses Haus mit seinen weißen Säulen, das in ein warmes Glühen aus Millionen kleiner, funkelnder Lichter getaucht war.
Er sah dreckig aus. Seine Hände waren bis zu den Handgelenken hinauf mit Schmutz bedeckt. Unter seinen Fingernägeln hatten sich schwarze Halbmonde gebildet. Seine Kleidung hatte eindeutig zuviele Nächte im Freien hinter sich. Sein Gesicht war mit Streifen von Schlamm bedeckt. Er hatte sich mit seinen Händen ein unfreiwilliges Campuflage hineingezaubert, wenn er sich mit ihnen über sein Gesicht gestrichen hatte. So durften die Menschen ihn nicht sehen, das würde unerwünschte Aufmerksamkeit auf ihn lenken. Immer noch gehockt wanderte er nun langsamer am Rande des Lichtes entlang und beobachtete das Gebäude. Vielleicht konnte er hier Beute reißen, bevor er sich weiter in die Stadt wagte, hinein in das höllisch tobende Wummern der Zivilisation. Ein kleines Lächeln hing in seinen Mundwinkeln, während er sich über seine Zähne fuhr. Eine kleine, wütende Melodie schlich sich in seinem Kopf herum, über einen Soldaten. Es war ein beligisches Lied glaubte er sich zu erinnnern. Egal, Beute ? Irgendetwas bemerkenswertes ? Erreichte jemand das Gebäude oder das Gelände während seiner Patrouliie ? Oder stieß er weiter vor ? In das Herz der Stadt ? Es war an der Zeit, er hatte lange in der Wildniss zugebracht. Es war an der Zeit.



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Iss ja für Neuankömmlinge hier.
 

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AW: [26.04.08] Salem's Ankunft

Kurz vor 23 Uhr erreichte Hannah - aus Richtung des Bahnhofs kommend - das Hotel. Eigentlich hätte sie einen Anruf machen sollen, sobald sie angekommen war. Nicht nur, dass sie einen Tag später ankam, als sie geplant hatte, nein, sie hatte auch die Nummer nicht anrufen können, die ihr gegeben wurde, weil ihr verdammtes Telefon leer war.

Entsprechend genervt war der Gesichtsausdruck des augenscheinlich jungen Mädchens - oder der jungen Frau - als sie das Hotel erreichte. Sie fuhr sich mit der linken Hand einmal durchs Haar, schulterte ihren schweren Rucksack nochmals anständig und hielt auf den Eingang des Hotels zu. Mit der abgetragenen Lederjacke, Lederstiefeln und ziemlich mitgenommen wirkenden Jeans, sowie den Pins an ihrem Kragen, wirkte sie auf eventuelle Beobachter absolut nicht, als gehöre sie in diese Gegend.

Dead on. So ein Nobelschuppen. So eine verf...

Sie knirschte mit den Zähnen, als sie das Hotel etwas näher betrachtete, ihren Blick über die abgestellten Fahrzeuge wandern lies. Was hatte sie erwartet? Sie sollte ein Mitglied der Blaublütigen treffen und irgendeinen verkackten Brief überbringen. Es war abzusehen gewesen, dass diese Typen nicht in einem "vernünftigen" Ort wohnen würden.

Ihr entfuhr ein leises "Fuck." als sie den Blick von den Fahrzeugen abwandte. Sie wünschte, sie hätte Ahnung davon, wie man Autos "kurzschließen" konnte. Mit dem Gedanken besserte sich ihre Laune etwas. Es sprach doch eigentlich nichts dagegen, sich in Zukunft irgendwann mit soetwas zu beschäftigen, oder? Zumindest jetzt, da ihr Erzeuger sich in Starre begeben hatte, würde von seiner eher vernünftigen Art her nichts mehr im Wege stehen. Eine Freizeitbeschäftigung... jeder braucht ein Hobby... hatte sie neulich irgendwo gelesen. Vielleicht konnte sie aber auch in dem Hotel "zufällig" einen Schlüssel für einen der Schlitten hier draussen finden.

Als Hannah die letzten Schritte zu dem Hoteleingang zurück legte, war ihr genervter Gesichtsausdruck einem munteren Grinsen gewichen.
 
AW: [26.04.08] Salem's Ankunft

Out of Character
@Salem, ich geh mal noch nicht näher auf dich ein, ich denke du kommst 'noch' alleine klar!?


Kaum hatte die Brujah die Lobby betreten, da wurde ihr schlagartig bewußt wie nobel des 'El Privilegio' sogar in Wirklichkeit war. Das was das Äußere bereits versprochen hatte, wurde durch das Innere noch bei weitem übertroffen. Hier weilten ganz Eindeutig nur die berühmten 'Oberen Zehntausend' und diese ließen es sich während ihrer kostspieligen Aufenthalte so gut gehen, wie es für Geld nur irgendwie ging.
Man musste nicht lange nachfragen um zu wissen, dass allein eine einzige Nacht hier so viel kosten würde, wie ein gebrauchter Mittelklassewagen.
Hannah musste sich fremd vorkommen in diesem seltsamen Ambiente, das beinahe so unwirklich auf sie wirken musste, wie der schüchterne Blick eines kleinen Mädchens in eine Märchenwelt. Jedes noch so feine Detail hier versprach puren Luxus und unerschwingliche Kosten.

Trotz allem schien der perfekt gestilte Mann an der Rezeption nicht sonderlich erstaunt eine junge Frau wie Hannah in diesem Nobelschuppen zu erblicken. Im Gegenteil, aufmunternd forderte er sie mit einem freundlichen Blick auf, doch näher zu treten.
Für eine Vielzahl der anwesenden Gäste, anscheinend gelangte man von der Lobby direkt in die anliegende Hotelbar, galt dies jedoch nicht. Unverholen machten sie durch abwertende Blicke und eindeutige Gesten klar, was sie von einer Göre wie ihr hielten.
 
AW: [26.04.08] Salem's Ankunft

Das Grinsen war Hannah schon wieder aus dem Gesicht gewichen, als sie durch die Eingangstür getreten war. Selbst ohne die Blicke der Leute fühlte sie sich an solchen Orten nicht wohl - es kam ihr schlicht nicht richtig vor, dass irgendjemand von soviel Luxus umgeben war. Sie drehte sich einmal um sich selbst, während sie die überschwänglichen Details in sich aufnahm und ihren Weg in Richtung der Rezeption fortsetzte.

Oi! Netter Anzug. sprach die Brujah den Mann an der Rezeption an. Die Untertreibung der Nacht. Sie tat sich schwer ob der schieren Zurschaustellung von finanzieller "Kraft" nicht wie erschlagen zu wirken. Schmerzlich wurde ihr einmal mehr bewusst, welche Macht hinter Reichtum stecken konnte. Diese Erkenntnis weckte tief in ihrem Inneren allerdings etwas auf, das schon seit über einem Jahrhundert half, ihrem Unwillen und Unmut Ausdruck und Kraft zu verleihen - und das weckte sie aus ihrem geradezu betäubten Zustand.

Ein verstohlenes Grinsen zeigte sich in ihrem Gesicht, als sie sich an die Rezeption lehnte.

Meine Großtante ist hier abgestiegen. Von Liebenstein. fuhr sie fort, ohne ihre Stimme wirklich zu senken und blickte den Rezeptionisten abwartend an.
 
AW: [26.04.08] Salem's Ankunft

Nichts ungewöhnliches war an dem Laden. Obwohl er von Außen hell erleuchtet war sah man nur einen einzelnen Mann am Empfang stehen. Hinter dem Gebäude war es noch öder. Aber wer würde auch erwarten hier mitten in der Nacht viele Leute ein und ausgehen zu sehen ? Gerade war Salem wieder an der protzigen Frontseite angekommen, da sah er ein junges Mädchen ankommen. Sie sah nicht so jung aus das es bemerkenstwert war das sie zu dieser Uhrzeit noch herumlief, aber da sie die Einzige war die hier aufmarschierte fiel sie ihm nunmal automatisch auf.
Das, und natürlich die Tatsache das sie angezogen war als käme sie gerade aus dem Hard Rock Cafe Finstertal.
Er legte sich flach auf den Boden, seine Hände strichen durch die Erde und er grub seine Zehenspitzen ein paar Zentimeter in das Erdreich, damit er schnell wieder aufspringen konnte.
Die Kleine sah eigentlich aus wie jede x-beliebige Göre, nur im Kontrast zu diesem durchaus prächtigem Hotel wirkte sie eben auffällig. Trotzdem ging sie grinsend hinein. Wahrscheinlich wohnte Papi dort drinnen.
Seine Augen glühten kurz auf, als er seinen Blick auf die Empfangshalle richtete. Solange er das Mädchen noch sehen konnte wollte er kurz sehen was geschah. Naja, sie würde sicherlich gleich einfach aus seinem Blickfeld verschwinden und zu einem Aufzug gehen um in ihr Bett zu kommen. Dann wäre hier ganz sicher nichts interessantes mehr zu beobachten, also würde er dann auch weiterziehen. Gespannt beobachtete er das Geschehen mit Augen die die Nacht durchdrangen.

Out of Character
öhm...ja Mitra ich glaube ja. Hoffe ist alles richtig so, sonst sag mir eine SL bescheid. Ich mache einfach mal.
 
AW: [26.04.08] Salem's Ankunft

Der Portier war die Zuvorkommenheit in Person. Freundlich lächelnd sprach er die Brujah an, als wäre ihre Kleidung exakt die richtige für einen Ort wie diesen. Als sie dann den Namen Liebenstein nannte, fühlte er sich in seiner Einschätzung sogar sichtlich bestätigt.

"Richtig, die Gräfin zählt in der Tat zu unseren werten Gästen. Darf ich ihr etwas ausrichten? Sie ist derzeit außer Haus und hat keine Informationen bezüglich ihrer Rückkehr hinterlassen."
 
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Die junge Frau seufzte. Sie hatte gehofft, diese ganze Sache schnell hinter sich bringen zu können und von hier zu verschwinden. Sie hatte keine Lust, diese Tanten-Geschichte großartig weiter zu spielen.

Ja, vielleicht können Sie ihr Grüße ausrichten und meine Telefonnummer hinterlassen... oder können Sie mir sagen, unter welcher Nummer sie hier im Hotel erreichbar ist?

Daraufhin kramte Hannah ihr Telefon heraus und stellte fest, dass der Akku des Handys ja leer war, der Grund, warum sie sich in erster Linie gar nicht telefonisch gemeldet hatte. Also hielt sie das Telefon hoch und setzte ein wirklich freundliches Lächeln auf.

Haben sie zufällig 'n wenig Strom übrig? Will ja nicht, dass der Laden im Dunkeln steht.

Ein dümmerer Spruch war ihr gerade nicht eingefallen. Aber vielleicht war dieser gestriegelte Typ sogar so hilfsbereit, dass er sie eine halbe Stunde das Ding laden lies... das würde dann wieder für ein Weilchen reichen. Hannah sah sich nochmal kurz um und winkte mit einem übertrieben freundlichem Lächeln einem der Gäste zu, der gerade noch besonders pikiert zu ihr herüber gesehen hatte.

Wenn er nicht gerade mit der Überlegung spielt, ob er nicht kurzerhand die Sicherheit oder die Polizei rufen soll... den Gästen da wär das glaube ich nur recht.
 
AW: [26.04.08] Salem's Ankunft

Out of Character
Sorry. Mitra. Aber es ist doch erst 23 Uhr. Dann befindet sich die Gräfin gerade noch in ihrer Suite. Oder wie lange braucht mal mit dem Auto vom Hotel zur Party? Also, ich/die Gräfin könnte gerade den Aufzug verlassen oder sowas, mit Genehmigung der SL natürlich ^^
 
AW: [26.04.08] Salem's Ankunft

Out of Character
Ich weiß, aber der Portier wird den Teufel tun und ein Mädchen wie Hannah zu einer Frau wie der Gräfin lassen. Der Besuch ist zudem nicht angekündigt, daher wird es über eine hinterlassene Nachricht nicht hinausgehen. Ob du allerdings mit dem Fahrstuhl dazwischen schlüpfen willst, steht dir natürlich vollkommen frei! :D

"Aber natürlich, ich nehme an sie haben eine entsprechende Ladevorrichtung zur Hand? Dreißig Minuten dürften kein Problem sein."

Es ließ sich aus dem Gesicht des Portiers nicht herauslesen, wie er zu der im Grunde genommen, ja eigentlich recht unverschämten Bitte stand. Hilfsbereit streckte er die Hand aus um Handy und Kabel entgegen zu nehmen.

"Vielleicht machen Sie es sich solange in der Lobby bequem? Sie können natürlich auch die Bar nehmen."

Ein Seitenblick in die genannte Richtung verriet jedoch, dass der Mann dies allerdings für keine besonders gute Idee hielt.
 
AW: [26.04.08] Salem's Ankunft

Out of Character
Hihi, wie konnte ich nur annehmen, dass die allwissende eSeL, Meister über alles (Un-)leben, sowas nicht weiß. Bitte verzeih einem Unwürdigen ^^

PING

Ankunft Lobby. Der Fahrstuhl öffnete sich und entließ 3 Personen. Zwei Männer und eine alte Frau im Rollstuhl. Während sich derjenige, der eine Chauffeuruniform trug Richtung Ausgang begab, strebten die beiden anderen die Rezeption an. Eigentlich nichts ungewöhnliches. Alle drei passten hier her. Das Trio schien Geld zu haben, aber irgend etwas war an der Alten.
Nicht ihre körperliche Erscheinung. Nicht ihr Kleid, das nicht unbedingt in dieses Jahrhundert passte, genauso wie ihre Frisur.
Nein, etwas in ihrer Ausstrahlung erregte Aufsehen. Alle in der Lobby einschließlich des Portiers schauten in ihre Richtung, .... und fühlten eine gewisse Behaglichkeit. Diese Frau hatte es zu etwas gebracht und man gönnte ihr, dass sie nun ihren Lebensabend geniesen konnte, ohne Sorgen. Dieser Frau mit ihrem Charisma würde man die eigenen Kinder als Enkel anvertrauen. Die freundliche Oma, zu der man Kaba trinken geht.

Guten Abend, ... sprach sie den Portier an, der sich gerade mit einer jungen Frau unterhielt. Aber ich möchte sie nicht unterbrechen. Bitte fahren sie fort meine Liebe. Meine bescheidenen Wünsche können warten..

Sie warf beiden eine bezauberndes Lächeln zu und wartete bis die Sache der Jungen erledigt war. Es ging wohl um ein Handy, oder so.

Ob sie sich verlaufen hat? Oder hat sie das Handy "gefunden" und möchte es zurückgeben? Dass sie es nicht stört, dass alle sie anglotzen. Tss. Cretins. Ich glaube ich hab das Gesicht schon einmal gesehen. Nur wo? In letzter Zeit nicht. Daran könnte ich mich erinnern. Ist sie sogar jemand unsere Art? Wäre spannend. Sucht bestimmt ein Plätzchen zum übernachten. ... Aber bei ihrem Auftreten kommt das ja fast einem Maskeradebruch gleich. Hihihihi. Zumindest einem Stilbruch! Jaja die Jugend. Vielleicht sollte man für so jemand einmal eine Jugendherberge oder sowas einrichten ....

Geduldig wartete die Gräfin. Sie sahs in ihrem Stuhl und hatte die Hände auf den Stockknauf gelegt. Der Mann hinter ihr wartete ebenfalls .... und beobachtete.
 
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Danke, das wäre echt genial. Ich schätze, ich werd lieber nochmal 'ne Runde drehen, bevor es hier noch zu 'nem Aufstand von den Extremisten da kommt. Oh... und haben Sie was zu schreiben?

Streng genommen war es ihr gar nicht so unrecht, denn wirklich lange bleiben wollte sie nicht. Es war zwar kurzfristig recht amüsant, die Reaktion der Leute zu provozieren, aber sie wollte sich auch nicht wirklich die halbe Nacht anstarren lassen. Also entschloss sie sich, das Spiel noch einen Moment einigermaßen aufrecht zu halten und setzte ein ehrlich dankbar wirkendes Lächeln auf. Dann nahm sie ihren Rucksack von der Schulter, öffnete eines der Seitenfächer und suchte das Ladegerät für ihr Telefon heraus, um es mitsamt dem Telefon dem Herrn von der Rezeption zu geben. Sie brauchte dringend eine Bleibe, damit sie solchen Kram selbst erledigen konnte.

Oh, was kostet denn ein Taxi von hier nach Finstertal rüber? Und wie lange fährt man da etwa?

Dem Ping des Fahrstuhls hatte sie keine Beachtung geschenkt und auch den sich nähernden Personen. Noch mehr Pinkel, noch mehr Blicke, die zu provozieren ihr die Lust bereits wieder gründlich vergangen war. Erst, als der Rollstuhl an der Rezeption ankam, wanderte ihr Blick zur Seite, betrachtete zuerst den Schiebenden und dann die alte Schachtel in dem Rollstuhl selbst.

Ups... von wegen alte Schachtel. Sie erkannte die Ventrue, mit der ihr Erzeuger ab und an zu tun gehabt hatte, als sie dieser in London und Stuttgart schon über den Weg gelaufen waren und war heilfroh, dass niemand hier ihre Gedanken lesen konnte. Zumindest hoffte sie das. Sie warf einen kurzen, berechnenden Seitenblick auf den Portier und wandte sich dann zu der Dame um.

Auntie, da bist du ja! Ich dachte, du wärst nicht da... meinte sie in einem überrascht-fröhlichen Tonfall und beugte sich etwas nach unten um es so aussehen zu lassen, als würde sie ihre "Großtante" begrüßen. Während sie zwar innerlich darüber grinsen musste, wagte sie es tatsächlich nicht, wirklich so weit zu gehen. Sie war sich bis heute nicht sicher, wieviel von der "Altes gebrechliches Mütterchen"-Nummer wirklich gespielt war und wieviel nicht. Sie beugte sich zwar in Richtung der Gräfin hinunter, bevor sie ihr aber zu Nahe kam, flüsterte sie schnell: Ich bringe eine Nachricht von meinem Erzeuger...

Hannah hoffte, dass die Gräfin von ihrem Verhalten nicht zu sehr angefressen war und entsprechend schnell reagieren würde um sie nicht beide irgendwie blöd aussehen zu lassen.
 
AW: [26.04.08] Salem's Ankunft

Der Portier nahm die Sachen entgegen und schloß sie ans örtliche Stromnetz an, dann nahm er einen in Leder gebundenen Block, sowie einen echten Füllfederhalter und reichte es der Brujah. Das die von ihm verleugnete Gräfin von Liebenstein so eben an die Rezeption gefahren kam, schien ihn nicht im Mindesten zu stören.
Das Haus hatte unumstößliche Regeln für solche Situationen und er befand sich exakt in der Spur. Niemand würde sich beschweren und wenn dann sollte er es eben beim Chef persönlich tun.

Nachdem er der Göre die gewünschten Schreibutensilien überreicht hatte, wollte er sich eigentlich um die Grfäin kümmern, da kam ihm die Kleine auch schon zuvor. Innerlich zuckte er mit den Schultern, sie kannten sich wohl tatsächlich.
Sicher das schwarze Schaf der Familie?
 
AW: [26.04.08] Salem's Ankunft

Ach du liebe Ziet. Andere Frisur, andere Farbe, nochmehr Metal im Gesicht, ... und schon sieht man gänzlich anderes aus, ...

Hallo, ... Anna. Was machst du denn hier? Wie geht es Johann? Leider bin ich etwas in Eile. Termine, du verstehst. Auch weiß ich nicht, ob hier der passende Ort ist über die Familie zu reden. Möchtest du solange in meinem Zimmer warten? Oder wo bist du untergekommen?

Das überraschte die Gräfin. Mit der Brujah hatte sie nicht gerechnet und dass sie nach ihr suchte und von Johann geschickt wurde, versprach nichts gutes. Sie erwähnte Stuttgart. Ob das was mit Picher zu tun hatte? Der sollte sich ja auch in Finstertal rumtreiben, nachdem ihm die Landeshauptstadt zu heiß wurde. Sie würde mal Stahl fragen müssen. Wäre interessant wem dieser Irre noch auf die Füsse getreten war. Wenn er sich mit Johann angelegt hatte, würde es "lustig" werden. Obwohl der Brujah das entstande Chaos sicherlich gefallen hatte. Ihrem Erzeuger gewiss nicht.

Irgendwie konnte man soich des Eindrucks nicht erwehren, dass der Vorschlag keiner war, sondern eher ein Befehl, dass die Brujah dort warten sollte. Dass es der Gräfin wichtig war, sie sofort nach ihrem Termin zu sprechen.

Einen Platz zum übernachten könnte ich dir dort anbieten. Kannst dich auch noch mit Herrn Schlesinger unterhalten. Einem einsamen Ghul, den ich "betreue". Der Gute verdient es, dass Du in aufmunterst.

Zur Rezeption gewannt meinte sie nur: Das geht doch in Ordnung, dass meine Nichte sich bei mir ausruht und dort wartet? Ausserdem können sie ihren Reinigungstrupp schicken. Er wird mich die nächsten Stunden nicht stören. Ich hoffe dass die noch anwesenden Personen ihn auch nicht stören.

Nichte, Tante, ... was quatsch! Verwandt bin ich bestimmt nicht mit ihr. Mir fällt ja nicht mal ihr Vorname mehr ein. Nur dass Johann sie schickt interessiert mich. Was da wohl los ist? Mach jetzt keine Zicken! Geh rauf und warte auf mich.
 
AW: [26.04.08] Salem's Ankunft

Der Portier nickte zuvorkommend.
Natürlich hatte er nichts dagegen, das Zimmer war durch die Akademie für eine Woche im Voraus bezahlt worden und so war es nicht weiter wichtig wer sich dort aufhalten würde. Eventuelle Schäden zu reklamieren war durch die genannten Finanziers auch bisher nie zu einem Problem geworden.

"Natürlich, ich werde veranlassen das das Zimmermädchen gleich vorbeischaut. Das das gnädige Fräulein während dessen anwesend ist, dürfte kein Problem sein."
 
AW: [26.04.08] Salem's Ankunft

Irgendwie genoss Hannah die Charade. Der Ventrue würde es sicher nicht ganz so gefallen, von ihr in Verlegenheit gebracht zu werden. Hey, immerhin hatte die Gräfin schnell reagiert, sie erkannt und den Namen obendrein auch noch fast richtig erraten. Was sagte sie? Die Gräfin war in Eile, aber wollte, daß Hannah in ihrem Zimmer wartete?! Einen Teufel würde sie tun! Diese wahnsinnige Begeisterung stand Hannah auch augenblicklich ins Gesicht geschrieben.

Alte, das hast du gerade nicht wirklich gesagt... ich werd sicher nicht Babysitter für einen deiner Ghule spielen...

Hannah drängte ihren Unmut - den sie ihr am Liebsten sofort lautstark mitgeteilt hätte - hinunter. Sie hatte noch was vor heute, aber das konnte die Gräfin ja nicht riechen...

Hey, klar, weißt du, ich würde gern bleiben, aber auf mich wartet später drüben in Finstertal noch jemand, den ich echt nicht hängen lassen will. Aber ich warte mal eben vor der Tür auf dich, ja?

Damit schnappte sich die schwarzhaarige, junge Frau wieder ihren Rucksack, nickte dem Portier noch kurz zu und machte sich mit einem ehrlichen, tiefen Seufzen auf den Weg zur Eingangstür. Sie durfte bloß ihr beknacktes Telefon nacher nicht vergessen...
 
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So plötzlich konnte aus einem einsamen Ort scheinbar ein Taubenschlag werden. Die Hotelhalle füllte sich mit Leuten und der Rezeptionist hatte alle Hände voll zu tun. Er nahm irgendetwas entgegen und nickte die ganze Zeit.
Eine Oma im Rollstuhl wurde in sein Blickfeld geschoben und einer ihrer Begleiter, die sie wie Satelliten umschwirrten, kam in seine Richtung. Besser noch ein wenig tiefer auf den Boden drücken, solange bis man fast damit verschmolz. Es wäre mehr als dämlich wenn man ihn entdecken würde. Mitten in der Nacht im Wald herumliegen und Leute beobachten war an sich schon verdächtig. Wenn man dabei auch noch aussah als hätte man ein Schlammbad genommen wäre das wohl nicht mehr gut zu erklären gewesen.
Die Idee war lustig und Salem grinste kurz. Dann wandte sich das Mädchen nach einem kurzem Gespräch auch um und wollte wohl zum Eingang zurück. Vielleicht war er hier doch etwas auf der Spur ? Gut, im Grunde konnte sich dort unten alles immer noch als ganz normale Situation herausstellen. Vielleicht war das ja nur eine Familie die mitten in der Nacht zum Flughafen wollten. Wir werden sehen. Wenn die Göre alleine zu Fuß losging dann würde er sich nähern um sie genau unter die Lupe zu nehmen. Es war zwar kein Gewaltmarsch von hier bis in die Stadt, aber doch ein gutes Stück zu Fuß. Vor allem mitten in der Nacht ging man als junges Ding eigentlich nicht hier herum. Schließlich hieße es nicht umsonst Im Wald da sind die Räuber.
Er kicherte leise und überlegte ob er noch ein paar Meter weiter durch das leicht feuchte Gras robben sollte. Dann würde er noch besser sehen können.
 
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Na dann nicht. Göre.

Lass uns gehen Andrew.

Die beiden folgten ihrem Fahrer und dem Mädchennch draussen. Der Chauffuer hatte inzwischen das Auto geholt und hielt vor dem Eingang.
Er stieg aus und öffnete schon mal die hintere Türe.
 
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Das Mädchen kam tatsächlich nach draussen, blieb allerdings in der Nähe der Tür stehen und begann die Taschen ihrer Jacke zu durchsuchen. Nach einigen Augenblicken schien sie gefunden zu haben, was sie gesucht hatte und förderte eine halbvolle Packung Zigaretten hervor.

Dann rollte die Limousine aus der schwäbischen Edelschmiede vor die Tür und der Fahrer der Gräfin öffnete die Tür.

Hannah schürzte die Lippen und steckte die Packung Zigaretten wieder ein, legte ihren Rucksack neben sich ab und wandte sich zur Eingangstür des Hotels um. Wurde Zeit, mit der Gräfin zumindest kurz ernst zu sprechen und dafür zu sorgen, dass die alte Dame sie auch ernst nahm. Sie schluckte selbst den kleinsten Funken Wut hinunter und gab sich die größte Mühe den Rebell in ihrem inneren zum Schweigen zu bringen. Sie fuhr sich durch die Haare, ordnete ihre Jacke ein wenig und nahm eine etwas aufrechtere Haltung an.

Die Brujah wartete, bis der Diener den Rollstuhl durch die Vordertür fast bis zum Auto geschoben hatte, bis sie wieder an die Gräfin herantrat. Wieder erhob sie die Stimme, diesmal allerdings in perfektem Deutsch, ohne jeglichen Akzent.

Gräfin von Liebenstein. Ich bitte um Verzeihung wegen des Verhaltens eben. Ich musste Sie tatsächlich jetzt gleich sprechen, wenn auch nur kurz, denn ich werde tatsächlich noch in Finstertal erwartet, was leider keinen Aufschub duldet und ich konnte nicht abschätzen, wie lange Ihre Verpflichtungen heute Nacht dauern würden. Entsprechend möchte ich Sie aber auch nicht lange aufhalten.

Hannah nickte der Gräfin sogar nochmals kurz als angedeutete Verbeugung zu. Mit etwas Willen eine Art Entschuldigung und Respektsbekundung. Das war allerdings das äußerste der Etikette, das die vermeintlich junge Brujah in dem Moment aufbringen konnte. Sie wurde zwar nicht wirklich in Finstertal erwartet, aber sie hoffte ein oder zwei Vertreter ihres Clans dort zu treffen. Diese kleine Ausflucht musste die Gräfin wohl oder übel so hinnehmen.

Hannah Kelly, Ancilla der Brujah. Ich überbringe, wie ich bereits in der Eingangshalle sagte, eine Nachricht von meinem Erzeuger. Er ist leider... verhindert. Ich habe ein Schreiben, aber wenn Sie möchten, werde ich es Ihnen später geben. Sollte Ihre Einladung dann noch stehen.

In Gegenwart dieser ehrwürdig wirkenden vermeintlich alten Ventrue fiel es Hannah erstaunlich leicht, sich zu beherrschen und ihren Ton auf ein angepassteres Niveau zu heben. Ein wenig wunderte sie sich über sich selbst.
 
AW: [26.04.08] Salem's Ankunft

Gräfin Fransiska von Liebenstein, Ancilla vom Clan der Könige. Es freut mich ihre Bekannschaft nun offiziell zu machen. Möchten sie vielleicht nach Finstertal mitgenommen werden. Im Wageninneren läßt es sich doch bestimmt reden und wir würden nicht herumstehen und neugierige Blicke auf uns ziehen.

Tja. Manchmal täuscht der erste Eindruck. Ganz gewaltig sogar. Johann hat dich gut ausgebildet. Und den Ancilla hätte ich nicht erkannt. Fransi schärfe deine Sinne. Sowas kann auch mal schief gehen. Warum rege ich mich eigendlich auf. Ist doch alles gut. ... Einen Brief also. Worauf wartest du noch? Fahren wir oder gibtst du ihn mir sofort?

Die Aufforderung war ehrlich gemeint. Zumindset konnte man keine böse Absicht im Gesicht der Alten ablesen. Auch von ihrer Körperhaltung ging keine Gefahr aus. Hey. Sie sahs im Rolstuhl und war mindestens 70 Jahre alt. ... hatte es den Anschein.

Habt ihr euch schon vorgestellt. Man muss dazu in die Akademie der Künste und sich bei einem gewissen Herrn Romero anmelden. Sollten sie unbedingt noch tun, ...
 
AW: [26.04.08] Salem's Ankunft

Hannah setzte ein leichtes Lächeln auf und schüttelte den Kopf. Danke für das Angebot, Gräfin. Allerdings lasse ich gerade vom Portier mein Telefon aufladen. Ich bin etwas... mangelhaft vorbereitet hier angekommen. In mancher Hinsicht zumindest. Ich werde wohl später ein Taxi nach Finstertal nehmen. Sicher haben Sie Recht, dass wir in Ihrem Wagen ungestörter wären, das sollte allerdings recht schnell gehen.

Hannah ging neben ihrem Rucksack in die Hocke, öffnete eine der hinteren Taschen und zog nach einem Augenblick einen Umschlag heraus. Mit etwas mißmutigem Blick betrachtete sie den leicht geknickten Umschlag, überreichte ihn aber ohne weitere Worte der Ventrue. Beinahe hätte sie gezögert, irgendwie hatte sie so ein seltsames Gefühl, wo einmal ihr Magen war, als sie den Brief in den Händen der Gräfin sah.

Noch immer in der Hocke befindlich, zuckte sie dann jedoch mit den Schultern und nutzte die von der Rezeption geborgten Schreibutensilien um ihre eigene Telefonnummer aufzuschreiben. Dann sah sie wieder auf, blickte zwischen Andrew und seiner Herrin hin und her, unschlüssig, wem der Beiden sie den eben geschriebenen Zettel wohl in die Hand drücken sollte.

Sollten noch irgendwelche Fragen ungeklärt sein oder es noch Irgendwas anderes geben, bin ich wohl unter dieser Nummer erreichbar. Und wenn Sie darauf bestehen, kann ich später auch wieder herkommen, wenn es noch etwas zu besprechen geben sollte. Aber ich schätze, dann wünsch' ich Ihnen jetzt erstmal noch nen guten Abend...

Hannah grinste zufrieden, als sie mit ihrem letzten Satz wieder zurück in die vorherigen - und ihr viel angenehmeren - sprachlichen Umgangsformen wechselte und erhob sich wieder aus der Hocke. Offensichtlich konnte sie sehr wohl einen gewissen Grad an Umgangsformen annehmen, die der Gräfin eher lagen, wenn sie denn wollte... und sich nur ein wenig Mühe gab.
 
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