D&D 3.x Reyannos Erinnerung - Story hour einer D&D Con Runde

yennico

John B!ender
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10. April 2008
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Ursprünglich habe ich diesen Text vor langer Zeit im Münchner Rollenspielforum gepostet. Ich dachte er würde auch in dieses Board passen.;)

Anmerkung: Ich möchte mit diesem Text keinen Spieler zu nahe treten. Die geschriebenen Worte sind die Meinung von Reyanno und nicht die vom seinem Spieler. Da ich das ganze aus meiner Erinnerung schriebe kann es zu kleinen Fehlern (z.B. die Anzahl und Lage der Gänge im Mausoleum) in der Geschichte kommen, dieses bitte ich ihm Rahmen der künstlerischen Freiheit zu verzeihen. Als Zwischenübschriften habe ich zur Auflockerung entweder Filmtitel oder Zitate gewählt.

Die Glorreichen Sieben
Unsere Diskussion verstummte, als der Quartiermeister uns als Gruppe ansprach. Er sah uns, da wir zusammenstanden als Gruppe an. Die umstehenden Personen würden bei der Aufgabe für den König meine neuen Begleiter sein. Die Gruppe umfasste neben mir noch weitere neuen Personen. Ich musterte jede Person einzeln. Neben mir und dem Vermummten stand eine junge hübsche Halbelfe mit langen schwarzen Haaren, die auch noch eine schwarze Katze dabei hatte. Trotz das in dieser Gegend Elfen und Halbelfen selten waren, standen in der Gruppe vor dem Tisch des Quartiermeisters noch zwei weitere Halbelfen, einer mit vier Kurzschwertern als Bewaffnung, der andere nahm als Waffen Bogen und Laute mit. Der mit den Kurzschwertern bewaffnete Halbelf heiß Deveron.
Zwei Zwerge wollten sich der Gruppe auch noch anschließen. Der eine Zwerge trugt zwei Äxte in seinen Gürtel und eine Großaxt auf dem Rücken. Der andere Zwerg hatte eine schwere Rüstung an und einen gerötetem Kopf. Er hatte sich schon in die fachliche Diskussion mit dem Vermummten eingemischt.
Neben mir wollten noch zwei weitere Menschen den Auftrag des Königs erfüllen. Der Ritter auf dem Ross schien wohl einen anderen Auftrag erhalten zu haben, aber ein glücklicher Zufall wollte es, dass ein haarloser Mönch in weiten Gewändern noch mit uns reiste. Wenigstens noch ein offensichtliche Person die wenigstens die Gesetzte achtete. Ein Pseudo-Dragon als Vertrauten wiesen das letzte Mitglied unserer Gruppe, eine selbstbewusste Frau als eine Person mit Kenntnissen auf arkanen Gebiet aus.

Eine Frage der Ehre
Der Quartiermeister erklärte uns den Auftrag. Wir sollten in den Weiler Fischreich reisen und dort nach dem Königssohn suchen. Ich war mit meinen Gedanken noch zu sehr beim Thema der magischen Lokalisation des Königssohnes oder der weiteren Informationsgewinnung über die Entführung des Königssohnes auf magischer Weise, so dass ich vergessen habe dem Quartiermeister die Frage zustellen, warum wir ausgerechnet in Fischreich den Königssohn suchen sollten bzw. welche Indizien sie haben, dass er sich dort befinden sollte. Wahrscheinlich war dieses das Planquadrat, dass man uns zur systematischen Suche zugeteilt hatte.

Ich hatte es nicht genau beobachtet, aber der Zwerg mit dem geröteten Kopf war entweder als der Auftrag erklärt wurde aus Langeweile oder als er die Höhe des Soldes gehört hatte verschwunden.
Wir mussten unsere Namen in eine Liste eintragen lassen, worauf hin die vermummte Gestalt sich aus dem Staub machte. Ob es von jedem wohl der echte Name war, weis ich nicht, jedenfalls erhielt die Halbelfe mit den langen schwarzen Haaren eine Urkunde, die uns als Helfer bei der Suche nach dem Königssohn auswies. Der Quartiermeister gab uns auch noch einen zweiten Auftrag. Wir sollten im Weiler Fischreich beim Hauptmann nachfragen und dann das Adamant bzw. die Adamantgegenstände, die die Witwe von Hohensteiß dem König vermacht hatte nach Lyrabar überführen.

Pater Brown
Den Rest des Nachmittag trennten wir uns und verbrachten ihn mit Reisevorbereitungen und Informationssammlung. Die junge Frau mit der Katze schien einen Narren an mir gefressen zu haben, denn sie begleitete mich zur örtlichen Magiergilde. Leider war es so wie ich erwartet hatte. Die Gilde schützte ihre Geheimnisse und als Nicht-Magier bzw. als Nicht-Mitglied dieser Gilde erhielt man auch keine Auskünfte.

In der Kirchenbibliothek von Ilmater hatte ich mehr Glück. Ich informierte mich dort zum einen über den Weiler Fischreich und dessen Umgebung sowie zum anderen über das Königsgeschlecht.
Der Weiler Fischreich lag etwa eine ein Wochen-Reise von Lyrabar entfernt, an einem Gewässer in der Nähe des Grauwaldes. Fischerei auch Ackerbau waren die Haupterwerbszweige des Weilers. Die Zwerge aus den nahen Bergen lieferten dorthin Erz. Im Grauwald gab es Hobgoblins. Der König war einem Paladin von Ilmater. Sein bisher einziger Sohn war 19 Jahre alt, aber der König war noch jung genug weitere Kinder zu zeugen.

Leider konnte ich in der Kirche nicht herausfinden, welche von Ilmater verliehene Zauber die Kirche schon für die Suche eingesetzt hatte. Es war verständlich, dass die Kirche gegenüber einem Außenstehenden nicht eingestehen wollte, dass ihre Mittel versagt hatten, aber einem Hohepriester einer befreundeten Religion hätten sie es schon sagen können. Sie verwiesen mich an den Quartiermeister. Ich entschied mich dagegen den Quartiermeister wegen der Sache nochmals zu besuchen, denn dieses würde ein schlechtes Licht auf mich werfen. Ich war mir sicher, mit der Hilfe meines Gottes würde ich schon das herausfinden, was für mich wichtig wäre.

Abends trafen wir uns alle in der Kneipe “Zum Haifischzahn“. Es wurde eine gesellige Runde, in der jedenfalls ich zumindest gut aß und trank. Wer weis, wann ich das nächste mal so gutes Essen bekomme. Eine Kneipenschlägerei wurde von Wirt mit Hilfe eines großen Knüppels schnell unterbunden.

Frühstück bei Tiffany
Ein letztes Mal schlief ich in einem richtigen Bett in der Herberge, die ich seit meiner Ankunft in Lyrabar bezogen hatte. Am Morgen genoss ich mein letztes, ausgiebiges und lang zelebriertes Frühstück. Charon, mein Schimmel freute sich mal wieder raus aus dem Stall zu kommen.

Im Westen nichts neues
Die anderen hatten sich eine ungefederte Kutsche mit zwei Pferden gemietet. Ich mochte mit keinem von ihnen den Platz tauschen. Mein braver Schimmel Charon ist mir doch lieber. Die Reise war bis Fischreich fast ereignislos. Jeden Abend nächtigten wir in einer magischen Behausung, die die Halbelfe jeden Abend neu per Zauber erschuf. In der ersten gemeinsamen Nacht mit meinen neuen Gefährten durchleuchte ich sie. Keiner von ihnen hing der bösen Seite an, aber der Zwerg und der Mönch befolgten die Gesetze. Dadurch wurden die beiden mir sympathischer.

Apollo 13 oder Houston, wir haben ein Problem
Ich suchte auch diesen Abend Kontakt zu meinem Gott um ihn ein paar Fragen bezüglich der Entführung zu stellen. Ich erhielt zwar Antworten auf meine Fragen, aber sie verwirrten einen mehr als dass sie einem halfen. Ich überlegte mir die Fragen, die ich meiner Gottheit stellen wollte und schrieb sie auf, denn ich wollte meine Gottheit nur so kurz wie möglich von seiner wichtigen Arbeit abhalten. Hier nun meine Fragen, sowie die Antworten aus meinem Gedächtnis:
1. Lebt der Kronprinz noch? Ja.
2. Ist der Kronprinz aus freien Willen, ohne magische Zauber beeinflusst mitgegangen? Nein.
3. Hat jemand aus dem Palast bei der Entführung mitgeholfen? Unklar.
4. Sind Priester anderer Gottheiten an der Entführung beteiligt? Unklar.
5. Ist der Kronprinz in der Nähe von Fischreich?
6. Sind Wesen anderer Welten and der Entführung beteiligt? Nein.
7. Sind die Hobgoblins aus dem Grauwald an der Entführung beteiligt? Nein
8. Wird der Kronprinz magsich konstant gegen Ausspähung geschützt? Unklar.
9. Sind Untote unter den Entführern? Nein.
10. Ist der Kronprinz an einem unterirdischen Ort? Unklar.
11. Hat sich der Kronprinz in den letzten Tagen von seinem Ort bewegt? Unklar.
12. Stecken die Piraten hinter der Entführung? Unklar.
13. Wollen die Entführer den Kronprinzen töten? Unklar.

Unter Verdacht
An dem Tag, an dem wir Fischreich erreichen sollten, trafen wir am Morgen ein Karren, der uns auf unseren Weg entgegen kam. Auf dem Kutschbock des Karrens saßen zwei Personen. Der eine war ein griesgrämig dreinschauender Typ mit einem Schlapphut und dicken Mantel. Der andere war eine imposante Gestalt. Über bunten Kleidern zierte ein Bart, der einem Zwergen würdig wäre, wäre nicht die eine Seite angesengt das fröhlich dreinblickende Gesicht. Nach kurzer Zeit des Abtastens stellte sich der Bärtige als Rufus Rauschebart vor. Er war Händler und Alchimist. Über die Ladefläche des Karrens war eine Plane gespannt, die fest verschnürt war. Da der Karren uns ausweichen musste, sahen wir, dass er unter der Plane etwas sehr schweres transportieren musste. Da die Ladung schwer und verschnürt war, rief sie die Neugierde einiger Gefährten wach. Es wurde vermutet, dass dieser Wagen das Adamant, das wir aus Fischreich holen sollten transportierte. Unser Wagen hielt an und bevor ich ihn daran hindern konnte war Deveron schon an der Plane des an uns vorbeigefahrenen Karren. Aus irgendeinem Grund, sei es seine Tollpatschigkeit oder ein anderer, wurde er entdeckt, bevor er das Seil für die Plane öffnen konnte. Löblich war, als er Rufus sein Verhalten erklären musste, dass er bei der Wahrheit blieb. Unverrichteter Dinge ließen wir den Karren weiterziehen, bis die Hexenmeisterin uns erklärte, dass sie gesehen hätte, dass unter der Plane große Kisten aus Stahl seien. In diese Kisten konnte sie aber leider nicht schauen, so dass wir zwar einen Verdacht hatten, diesen aber nicht beweisen konnten und den Karren unbehelligt weiter ziehen lassen mussten.

River of No Return
Bevor wir Fischreich in der hügeligen Landschaft sehen konnten, stieg hinter einem Hügel eine dicke Rauchfahne auf. Die anderen beeilten uns so schnell wie möglich nach Fischreich zu kommen um zu sehen, ob man noch etwas helfen konnte. Ich passte Charons Geschwindigkeit an die der Kutsche an, denn wenn für Sterbliche die Zeit zum Übergang in das Totenreich gekommen war, sollte man dieses nicht verhindern oder gar verzögern. Als wir in Fischreich ankamen, sahen wir, das wir zu spät kamen und nichts mehr zu retten war. Das ganze Dorf war bis auf die Grundmauern hin verbrannt. Scheinbar war ein Feuer in der Dorfschänke ausgebrochen, dass unkontrolliert im Dorf wütete. Das sich ausbreitende Feuer wurde scheinbar nicht bekämpft. Aus dieser Tatsache lies sich schließen, dass die Dorfbewohner entweder nicht im Dorf oder schon alle tot waren. In den Überresten fanden wir nur viel Blut aber keine Leichen von Dorfbewohnern oder ihren Tieren. Neben dem Blut deuteten zerbrochene Waffen und zerstörte Rüstungsteile auf einen Kampf hin. Aus den Überresten der Tür der Dorfschänke konnte man erkennen, dass diese mit massiver Gewalt zersplittert wurde. Wer dieses Blutbad angerichtet hatte war nicht zu erkennen, denn sämtliche Leichen fehlten. Unser einziger Anhaltspunkt war ein riesiger ovaler Abdruck in der Erde, der mit Blut gefüllt war. Da dieser Abdruck zu ebenmäßig war, vermutete ich dahinter eine menschliche Konstruktion. Der gierige Halbelf mit den Kurschwertern durchsuchte das gesamte Dorf, aber es war die Frau, die das Testament der verstorbenen Witwe fand. Durch diese Suche wurde offensichtlich, dass das Adamant von jemanden gestohlen wurde. Durch diese Tatsache fiel der Hauptverdacht auf die Personen, die den Karren lenkten, der uns begegnet war. Dieser Karren hatte sich schon von uns so weit entfernt, dass wir ihn mit unserer Kutsche nicht einholen würden. Ich wollte diese Diebe, diese Gesetzesbrecher nicht ungeschoren davon kommen lassen. Ich erklärte meinen Gefährten meinen Plan. Zwei von ihnen müssten hier die Kutsche und die Pferde bewachen. Der Rest würde mit mir auf magische Weise die Verdächtigen stellen. Der Mönch und der Barde erklärten sich bereit zurückzubleiben. So wusste ich Charon in guten Händen. Die restlichen Gefährten mussten sich an die Hände nehmen und ich nahm zwei von ihnen an meine Hände. Kurz darauf wurden wir alle von einen Windstoß empor getragen und bewegten uns mit schneller Geschwindigkeit über das Land.

Viel Rauch um Nichts
Ich lies uns alle hinter einen Hügel auf der Straße danieder sinken. Hier mussten sie vorbeikommen und wir würden sie erwarten. Die andern versteckten sich neben der Straße, während ich etwas seitlich auf der Straße sichtbar stand. Tarnung ist etwas für Personen mit unehrenhaften Absichten oder Feiglingen. Da Rufus sehr selbstbewusst war, rechnete ich mit Schwierigkeiten, denn er würde uns das Adamant nicht einfach so überlassen, daher hielt ich mich kampfbereit. Der Kutscher hielt an und ich sagte Rufus, dass ich den Verdacht hatte, dass er auf seinem Wagen das Adamant transportierte, dass dem König gehörte. Er war so herablassend, dass er dieses indirekt zugab und mir einen Handel anbot, bei dem ich mehr gewinnen würde, als bei dem Rücktransport des Adamants. Er stellte als Bezahlung für das Adamant Informationen über die Vorfälle in Fischreich in Aussicht. Zum Schein ging ich auf diesen Handel ein. Er erzählte uns, dass wir die Lösung der Vorfälle von Fischreich im Nordwesten von Fischreich in einen alten, schon lange verlassenen Außenposten des schon lange untergegangenen Netheril-Reiches finden würden. Auf die Frage, was mit den Dorfbewohner geschehen sei, antwortete er das gleiche. Er fügte aber hinzu, dass sich mein Gott sehr erfreut zeigen würde, wenn ich dorthin reisen würde. Aus dieser Aussage schloss ich, dass die Dorfbewohner wahrscheinlich getötet wurden, aber ihre Seelen noch an ihre Körper gebunden waren oder sie gar zu Untoten erweckt wurden. Um meine Gefährten nicht zu ängstigen sagte ich nichts von meinem Verdacht.
Rufus hatte irgendwie meine versteckten Gefährten entdeckt und sie zeigten sich.
Eine einfache Richtungsangabe, die wir, wenn wir den Spuren folgen würden auch bekommen hätten, bat Rufus uns als Bezahlung für das Adamant an. Das war eindeutig viel zu wenig.
Deveron gingen die Nerven durch und er schoss ohne Grund mit der Armbrust auf Rufus. Sein Pfeil prallte aber wirkungslos an ihm ab. Rufus war scheinbar mit einem Zauber gegen Geschosse geschützt. Die Hexenmeisterin wirkte einen Zauber, aber das Ergebnis des Zaubers war nicht das, was sie sich von ihm erwünscht hatte, denn statt Rufus waren an ihrem Körper die Auswirkungen von eisiger Kälte zu sehen. Mit einer einfachen Handbewegung hatte Rufus die Wirkung des Zaubers der Hexenmeisterin auf ihn negiert und die Wirkung auf sie zurückumgelenkt. Die Lässigkeit mit der Rufus die Bewegung ausführte wies auf einen mächtigen Zauberkundigen hin. Deveron wollte Rufus mit einem gezielten Stoß vom Kutschbock stoßen, aber er verschätzte sich in der Distanz. Bruchteile später, war an der Stelle, wo gerade noch der Wagen mit den zwei Reisenden war nur eine kleine pulsierende Perle, die nach kurzer Zeit in einem Feuerball detonierte. Glücklicherweise wurde keiner dadurch verletzt. Rufus hatte sich durch eine Zauberkombination unseren Zugriff entzogen. Den Zugriff durch die Gesetzeshüter dieses Landes wird er sich nicht entzeihen können, denn diesen Vorfall werde ich ihnen melden.

Bigfoot
Unser Rückweg zurück zum zerstörten Fischreich war unbequemer und länger als die Reise durch die Luft, denn wir mussten den größten Teil des Weges zu Fuß zurücklegen. Mit Hilfe der Hexemeisterin konnten wir längere Strecken durch magische Tore schneller durchqueren. Als wir wieder in den Überresten des Dorfes unsere dort zurückgelassenen Gefährten trafen war es schon später am Nachmittag. Die anderen wollten nicht in den Ruinen von Fischreich nächtigen, so dass wir den großen, ovalen Eindrücken im Boden folgend weiterzogen. Langsam wurde es zu dunkel um weiter zu reisen und wir kamen an einen großen, düsteren und unheimlichen Wald. Da uns der Wald nicht geheuer war, verbrachten wir die Nacht vor dem Wald. Da die Hexenmeisterin durch den auf sie zurückgeworfenen Zauber nicht sterben würde, so dass ich nicht in ihr vorherbestimmtes Schicksal eingreifen würde, heilte ich sie am Abend. Am nächsten Morgen folgten wir wieder den Spuren. Es wurde noch einfacher ihnen zu folgen, denn es von dem Wesen, dass diese Spuren verursachte wurden Bäume bis in die Höhe von vier Meter abgeknickt oder umgestürzt, so dass im Wald eine große Schneise entstanden war.

Tales of the Crypt
Die Spuren führten bis zu einer Lichtung im Wald. In der Mitte der Lichtung stand ein großes steinernes Portal, das links und rechts von zwei verwitterten Wasserspeierstatuen flankiert war.
Im Torbogen waren seltsame Zeichen eingraviert. Die schwarzhaarige Halbelfe mit den langen Haaren war neugierig was diese Schriftzeichen bedeuteten, aber sie war vorsichtig, sicherlich hatte sie schon mal was von magischen Runen gehört, denn sie sprach erst einen Zauber, der die Zeichen in den Torbogen als nicht-magisch entlarvte. Danach sprach sie einen Zauber mit dem sie die nicht-magischen Schriftzeichen entziffern konnte. Dort stand, dass man die Ruhe der Brüder nicht stören sollte. Diese Inschrift wies die Anlage als ein Mausoleum der untergegangenen Netherilkultur aus.
Da ich Gefahr hinter dem Tor witterte zog ich nun meinen Plattenpanzer an. Ich vermutete, dass es in dem Mausoleum sehr wahrscheinlich zu einem Kampf kommen würde, denn warum sonst würde laut Rufus Aussage es meiner Gottheit gefallen, wenn ich in dieses Mausoleum gehen würde, wenn nicht wenigstens Untote in diesem Mausoleum ihr Dasein fristeten. Aus diesem Grund verstärkte ich durch Zauber des Zwerges und meine Ausdauer und Rüstung.

Beyond the Dark Portal
Was uns hinter dem Tor erwarten würde wussten wir nicht. Nachdem das Tor nach Fallen untersucht wurde, stießen wir es auf. Dahinter führte ein in tiefschwarze Dunkelheit gehüllter Gang tiefer in die Erde. Das seitlich in den Gang strahlende Sonnenlicht konnte den Gang nicht erhellen. Dieses kleine Detail wies auf magisch erschaffene Dunkelheit hin. Ich packte meine immer brennende Fackel aus, während die junge Halbelfe einen Zauber auf ihre Laterne legte. Wie sich herausstellte konnte der Zauber der Halbelfe die magische Dunkelheit nicht durchdringen. Nur mit dem Licht meiner Fackel stiegen wir den verdunkelten Gang, der eine Treppe war, hinunter. Deveron schritt voran und suchte die Stufen nach Fallen ab. Er fand keine. Nur der obere Teil der Treppe war mit einem permanenten Dunkelheitszauber belegt, denn als wir diesen Teil der Treppe verlassen hatten, leuchtet auch wieder die Laterne der Halbelfe. Der Halbelf macht sich weiterhin nützlich, indem er versuchte den soweit erforschten Grundriss des Mausoleums in eine Karte einzuzeichnen. Er machte das, soweit ich das als Hobbykartograph es beurteilen konnte, richtig gewissenhaft. Er scheint so etwas schon öfters gemacht zu haben.

Walking Dead
Noch bevor wir das Ende der Treppe erreichten lag ein stechender Geruch in der Luft. Der Geruch wurde je näher wir dem Ende der Treppe kamen stärker. Irgendwie kam mir der Geruch bekannt vor, aber ich konnte ihn nicht einordnen. Deveron ging wieder etwas voraus und schaute in den sehr großen Raum, der sich am Ende der Treppe befand. Aus diesen Raum gab es noch zwei weitere Ausgänge. Drei Viertel des Raumes nahm ein riesiges mit grüner Flüssigkeit gefülltes Becken ein. Von dieser Flüssigkeit ging auch der stechende Geruch aus, der uns schon früher in die Nase gestiegen war. Der Halbelf beobachtete zwei Skelette, die eine Leiche aus einem dem riesigen Becken fischten und in einen Gang wegtrugen. Er hörte auch einen unnatürlichen, weiter entfernten Schrei. Als die Skelette fort waren betraten wir alle diesen Raum.

The Transporter
Was wir bis dahin vom Raum noch nicht gesehen hatte offenbarte sich uns als wir ihn betraten. In einer Ecke des Raumes stand regungslos ein riesiges humanoides Konstrukt. So etwas hatte ich noch nie zuvor gesehen. Das offensichtliche Konstrukt sah wie ein 3,50m großer Humanoider aus, dessen Rüstungsteile mit Stacheln bewehrt waren. Von diesen Stacheln tropfte noch Blut herunter. Auch als wir uns im Raum bewegten rührte sich das Konstrukt nicht. Es war schön anzusehen, wie die anderen alle das Becken mieden. Mit dem Tod will keiner so schnell in Berührung kommen. Ich lies mich von den anderen überzeugen, dass ich die Flüssigkeit im Becken erst beim Verlassen des Mausoleums anzünden würde, denn es eine gute Frischluftzufuhr in diese Gruft war nicht gegeben. Nun konnte ich wieder den Geruch einordnen. Diese Flüssigkeit wurde dazu benutzt um den Verfall der Leichen aufzuhalten. Das mir der bekannte Geruch nicht sofort eingefallen war, mag daran gelegen haben, dass ich seit längerer Zeit keine Toten mehr mit dieser Flüssigkeit konserviert hatte, sondern einen Zauber dafür benutzt habe.

An Hand der im riesigen Becken schwimmenden Leichen, die Verletzungen von den Stacheln aufwiesen und der Sichtung von ein paar Untoten konnte ich mir zusammenreimen, was in Fischreich passiert sein musste. Irgendwelche den Dorfbewohnern überlegene Kreaturen, seien es nun Untote oder auch nur dieses eine Konstrukt wurde befohlen alle Dorfbewohner zu töten. Das Konstrukt hatte später dann alle Toten aufgesammelt und hier gebracht. Ich hoffte, dass wir in diesem Mausoleum neben den Untoten und dem Konstrukt noch weitere Personen antreffen würden. Ein Zusammentreffen mit einer Person in diesem Mausoleum lag mir besonders am Herzen: Ich wollte mit dem Erschaffer der Untoten zusammentreffen. Dieser gedachte wohl aus den Leichen der Dorfbewohner weitere Untote zu erschaffen, aber dieses Vorhaben hatte ich vor ihm gründlich zu versalzen, denn er spielte sich unberechtigterweise als Gott bzw. als Richter über Leben und Tod auf. Er ließ mit Vorsatz das Leben von einfache Dorfbewohner gewaltsam beenden, um aus ihren sterblichen Überresten seine willenlosen Diener erschaffen zu können. Sofern der Erschaffer der Untoten und die Person, die das Konstrukt befehligte nicht ein und die selbe Person war, so würden wir vielleicht noch eine zweite Person hier antreffen.

24
In dem Raum, der sich an einen der beiden Ausgänge anschloss, fand ich sauber aufgeräumt und aufgestellt 24 Skelette. Es schien ein Lagerraum zu sein. Damit der Erschaffer der Untoten aus diesen Skeletten keine Untoten erschaffen konnte, löste ich meinen schweren Streitkolben von meinem Gürtel und zerschlug alle Skelette mit meinen Streitkolben. Dabei verursachte ich wohl einigen Lärm, aber wie mir die anderen berichteten bewegte sich das Konstrukt nicht.
Nach meiner getaner Arbeit verließen wir den Raum mit dem Becken durch den letzten verbliebenen Ausgang und folgten der Flüssigkeitsspur, die die Skelette beim Wegtragen der Leiche hinterlassen hatten. Es war trotzdem unbehaglich den Raum zu verlassen und das Konstrukt in seinem Rücken zu wissen. Es konnte einem den Rückweg versperren, wenn es dazu den Befehl erhielt. Außerdem waren die ganzen Gänge des Mausoleums so groß angelegt, dass das Konstrukt einem in jeden Raum oder Gang folgen konnte. Diese Tatsache ließ Rückschlüsse über das Alter dieses Konstrukts zu. Entweder war es schon vor der Erbauung dieses Mausoleums vorhanden, dann wäre es ein Konstrukt netherilischen Ursprungs oder ein Erbauer des Konstrukt in späteren Zeiten hatte es bei seiner Erschaffung genau an die räumlichen Gegebenheiten hier angepasst.

Scream
Je weiter wir in dem Gang gingen, desto lauter hörten wir den unnatürlichen Schrei. Der Gang verbreiterte sich trichterförmig zu einem Raum. In dessen Mitte sahen wir einen aufgeschütteten Erdhaufen mit Steinen. Darüber schwebte eine transparente Gestalt, die diese grausigen Schreie von sich gab. Da wir inzwischen schon näher an dieses Wesen herangekommen waren entfalteten die Schreie der Kreatur, die scheinbar auch magische Nebeneffekte beinhalteten auf einige meiner Gefährten ihre Wirkung. Sie blieben hielten sich die Ohren oder blieben ganz versteinert stehen. Der Mönch war am schnellsten bei dem, wie ich es nun erkannte Untoten. Er verpasste dem Geistwesen einen heftigen Drehkick. Ich sollte öfter diesen unbequemen Plattenpanzer tragen, denn ich war es inzwischen nicht mehr gewohnt, dass ich mich mit der schweren Rüstung so langsam bewege. Ich wollte diesen Untoten vertreiben, aber dabei habe ich mich bei der Reichweite und meine Geschwindigkeit in der Rüstung verschätzt, denn sonst hätte ich meinen Gefährten auch einen dieser Schrei ersparen können. Ich entschloss mich den Mönch mit einer Kugel aus Stille zu umgeben, denn so lange er in der Nähe des Untoten blieb würden wir die Schreie des Untoten nicht hören. Der Kampf zog sich etwas hin, denn ungefähr die Hälfte der Tritte und Schläge des Mönchen, die Hälfte der Pfeile des Barden und später die Hälfte der Axtschläge des Zwerges gingen durch den transparenten Untoten hindurch. Ich schaffte es mit der Hilfe meiner Gottheit den Untoten zu vertreiben, aber nicht ihn zu zerstören. Auf seiner Flucht gab ein gut gezielter Schlag des Mönches dem Untoten letztendlich seinen verdienten Seelenfrieden. Es zeigte sich, dass die Stillekugel um den Mönch ein guter Einfall von mir war, denn als der Untote seine letzte Ruhe fand schien er mit einer gewaltigen Schallwelle zu implodieren. Gott sei dank stand der Mönch noch neben dem Untoten. Ich tränkte die Erde und Steine mit heiligen Wasser und weihte sie danach. Diese Seele würde ihre verdiente Ruhe finden und nie wieder unsere Welt heimsuchen.

An der breitesten Stelle des Trichters ging ein seitlich Gang weg. Diesen folgten wir und wenig später hörten wir unsere eigenen Schritte nicht mehr. Des Rätsels Lösung fanden wir wenig später. Jemand hatte an dieser Stelle im Gang eine permanente magische Stille gelegt, damit er die Schreie des Untoten nicht immer hören musste. Diese winzige und fast banale Tatsache hätte mir im späteren Kampf noch mal bewusst werden müssen, denn dann hätte ich sofort den richtigen Urheber des ganzen Übels hier angegriffen. Jemand schottet sich nicht nur von diesen Schreien ab, um in Ruhe an was auch immer arbeiten zu können, sondern auch wenn er von diesen Schreien vielleicht beeinflusst werden kann. Andere Untote wären gegen die magischen Effekte der Schreie immun.

Der Gang teilte sich und wir gingen den einen Gang weiter. Dort waren dann auf der linken und rechten Seite des Ganges jeweils eine Türe. Zuerst untersuchte Deveron die große, breite Tür auf Fallen, aber er fand keine. Die Tür war aber mit einem Schloss verschlossen. Als er das Schloss versuchte zu knacken, versagte er. Seine halbelfische Kollegin schaffte es ohne Mühe das Schloss zu knacken. Diese Halbelfe schien eine fähige Frau mit vielseitigen Talenten zu sein. Als dann der Zwerg und der Halbelf die schwere Tür geöffnet hatten mussten wir feststellen, dass wir den dahinterliegenden Raum nicht betreten konnten, da dieser Raum durch ein magisches Kraftfeld geschützt war. Zusätzlich war der Raum dahinter auch noch magisch verdunkelt, so dass wir nicht sehen konnten was uns dort erwartet. Uns war es nicht möglich dieses Kraftfeld zu durchbrechen, da uns die geeigneten Zauber dafür fehlten und in einen verdunkelten Raum zu teleportieren wäre möglicherweise ein Himmelfahrtskommando. Unverrichteter Dinge mussten wir erst mal weiterziehen. Die gegenüberliegende Tür führte zu einem Lagerraum mit vielen Fässern. In diesen Fässern wurde die grüne Flüssigkeit aus dem Becken gelagert. Wir gingen diesen Gang weiter und kamen an dessen Ende an eine Tür. Diese Tür führte in einem Raum mit einem Sarkophag. Der Deckel des Sarkophages fehlte, aber Deveron fand einen versteckten Mechanismus mit dem man den Sarkophag zur Seite schwenken konnte. In dem darunter liegenden Grube, die nun sichtbar wurde, lagen ein dicker, gefüllter Sack und ein kurzer, schwarzer Stab. In dem Sack waren neben Edelsteinen, Münzen auch ein Ring. Dieser Ring und der Stab waren wahrscheinlich magisch, denn die Hexenmeisterin wirkte nach einem Magie erkennen Zauber einen Identifizierungszauber. Was sie herausgefunden hatte, teilte sie uns nicht mit. Zauberer und ihre Geheimnisse halt. Fürs erste lasse ich ihr diese Geheimniskrämerei durchgehen, aber sollte wir öfters zusammenreisen, sollte sie sich in dem Punkt etwas ändern. Ich würde sie nur ungern, wenn ich den Verdacht habe, sie verschweigt etwas wichtiges unter den Bann eines Zaubers auf gestellte Fragen die Wahrheit zusagen stellen.

Stargate
Als wir auf dem Rückweg wieder an der Tür mit dem Kraftfeld vorbeikamen meinte die Hexenmeisterin, dass sie mit dem Stab das Kraftfeld aufheben könnte. Sie berührte mit der Spitze des Stabes das Kraftfeld und dieses brach zusammen ebenso war auch die Dunkelheit verschwunden. Aus dem Raum strömte eisigkalte Luft uns entgegen, die einem einen kalten Schauer über den Rücken laufen ließ. Ich kannte dieses Gefühl, diese Luft war keine kalte Luft sondern negative Energie, die einem das Leben aus dem Körper raubte. Diese Energie kam aus dem hinteren Bereich des Raumes, in dem sich ein Tor zu einer Ebene mit negativer Energie befand. Ich versuchte das Tor mit einem Zauber in sich zusammenfallen zu lassen, aber leider versagte der Zauber. Mutig ging die Hexenmeisterin in den Raum und schloss das Tor mit dem Stab, der danach aber in Staub zerfiel.
Nach dem das Tor geschlossen war konnten wir uns im Raum umsehen. Es war das Labor eines Alchimisten. Über all in den Schränken an den Wänden waren alchimistische Zutaten zu finden und auf dem Boden befanden sich Schutzkreise. Da sich von uns keiner in Alchemie auskannte, interessierte uns dieser Raum recht wenig.

Wir gingen wieder zur Kreuzung zurück und gingen in den letzten Gang, den wir bisher noch nicht betreten hatten. Nach einigen Metern führte der Gang auf eine T-Kreuzung. In dem einen Gang hing nach wenigen Metern sichtbar ein lederner Vorhang. Um möglichst hinter den Vorhang sehen zu können ohne selber gesehen oder gehört zu werden, schickte die Hexenmeisterin ihr Familiar unsichtbar zum Vorhang. Das Familiar sollte den Vorhang ein wenig beiseite ziehen und dann der Hexenmeisterin berichten was es dahinter sah. Die Hexenmeisterin erzählte uns, dass hinter dem Vorhang im Gegensatz zum restlichen gemauerten Mausoleum eine größere natürliche Höhle lag. Sichtbar waren in der Höhle ein großes Strohlager und ein ebenfalls großer Trog. Die gesamte Höhle roch nach Moschus. Diese Einrichtungsgegenstände wiesen eher auf einen barbarischen Einwohner hin als auf einen Nekromanten. Wir zogen weiter ohne diesen Raum weitere Aufmerksamkeit zu widmen.

Last Man Standing
Der andere Gang der T-Kreuzung endete vor einem großen geschlossenen zweiflügeligen Portal. Als wir die Türflügel aufstießen, sahen wir einen von vier brennenden Kohlebecken erhellten größeren Raum. Die vier Kohlebecken waren um eine Plattform herum aufgestellt. An den Wänden standen einige Schränke und zwischen ihnen waren Häute von Humanoiden aufgespannt. Auf der Plattform sahen wir zwei Gestalten stehen. Die größere der beiden Personen hatte eine etwas fahlere Gesichtsfarbe. Durch meinen geschulten Blick erkannte ich, dass ich mich einem einen Vampir gegenübersah. Die andere Gestalt sah etwas lächerlich aus. Es war ein Kobold mit etwas was einem Kochtopf ähnlich sah als Helm und einer überdimensionierten Fleischgabel in der Hand. Ich hoffte es waren die Personen, die ich erhoffte in diesem Mausoleum anzutreffen. Das Familiar der Hexenmeisterin gab Laute von sich und Myriam sagte, dass in dem Raum noch eine unsichtbare Person stehe. Mit einem Zauber negierte ich sämtliche Unsichtbarkeit in diesem Raum. Der Zauber gab die letzten Geheimnisse des Raumes preis. Im Raum wurde ein mit einem Flegel bewaffneter und einer aus Tierhäuten gefertigten Rüstung gerüsteter Minotaurus sichtbar. Der Minotaurus bewegte sich nicht. Ob er erkannte, das wir ihn nun sahen war nicht erkennbar. Er war wohl der Bewohner des barbarischen Lagers was wir gefunden haben. Der Vampir reagierte auf unseres Entdecken seines weiteren Dieners würdevoll und sagte: „Ah Ihr habt also Wuthuf entdeckt. Darf ich vorstellen Wuthuf. Wuthuf, das sind unsere ungebetenen Gäste“. Danach wurden die Türen hinter uns zugeschlagen und wir konnten auf normalen Wege nicht fliehen. Hier sollten wir also kämpfen. An diesem Ort würde die Entscheidung fallen. Ich würde nicht versuchen zu fliehen. Diese Untote Seele musste zur Ruhe gebettet werden. Ich würde bei dem Versuch auch den Tod in Kauf nehmen, denn der Tod ist nur ein neuer Anfang.

Bard´s Tale
Bei der nachfolgenden Beschreibung des Kampf kann ich nur für die Richtigkeit meine eigenen Aktionen verbürgen, denn ich habe die Aktionen der anderen nicht wirklich wahrgenommen. Ich konzentrierte mich voll auf den Vampir und habe nur wenige Gedanken an die anderen verschwendet.
Die Aktionen der anderen entnahm ich ihren Erzählungen nach dem Kampf. In wie weit diese nun stimmten oder ob die Wahrheit ausgeschmückt wurde, vermag ich nicht zu sagen.
Um meine Gefährten etwas mehr anzuspornen und auch etwas mehr vor dem Vampir zu schützen rief ich meinem Gott mit einem Gebet um Unterstützung an. Ich merkte dabei, dass ich mich hier auf unheiligen Boden befand. Wenn dieser Kampf vorbei sein wird, werde ich diesen Boden wieder weihen. Myriam bewegte sich wie in Trance auf den Minotaurus zu. Wer hätte gedacht, dass die Frau mit dem starken Willen sich mal jemanden, in diesem Fall dem Vampir, beugen musste. Ich war mir sicher, dass sie sich aus eigener Kraft wieder von dieser Beeinflussung befreien konnte. Der Barde begann mit dem Bogen auf den Minotaurus zu schießen und ein Lied anzustimmen. Deveron bewegte sich in den Raum um sich zu verstecken. Der Zwerg und die Halbelfin standen auch unter dem Einfluss des Vampirs und bewegten sich in den Raum. Der Mönch bewegte sich mit Leichtigkeit durch den Raum und stand vor dem Vampir. Wuthuf strecke Myriam mit einem Body-Check zu Boden. Ich stärkte mich mit einem weiteren Zauber und bewegte mich weitere in Richtung des Vampirs. Der Kobold zeigte mit seinem überdimensionierten Kochlöffel auf den Mönch und ein grüner Strahl traf den Mönch. Der Mönch zerfiel zu Staub. Es lief gar nicht gut für uns. Wir hatten die Unterstützung des Mönches für diesen verloren.
Wuthuf traf die am bodenliegenden Myriam mit seinem Flegel, so dass diese aus zahlreichen Wunden blutete, aber nicht tot war. Für Myriam erfreulich war die Tatsache, dass der Minotaurus wohl den Befehl hatte sie leben zu lassen. Deveron griff Wuthuf von hinten an, aber leider hatte der Minotaurus ihn bemerkt. Der Gesang des Barden brach die Kontrolle des Vampirs über Myriam. Der noch unter der Kontrolle des Vampir stehende Zwerg musste auf Befehl des Vampirs die Hexenmeisterin angreifen. Ein Treffer mit dessen Axt brachte Myriam fast an Rande der Bewusstlosigkeit, aber sie schaffte es noch einen Blitz zu zaubern, bevor sie durch den nächsten Schlag des Zwerges bewusstlos wurde und langsam verblutete. Ich nahm durch einen Zauber alle auf dem Vampir liegenden Zauber und bewegte mich weiter in Richtung Vampir. Die Halbelfin und der Zwerg, beide noch unter dem Bann des Vampir stehend versuchten mir den Weg abzuschneiden. Der Zwerg griff mich mit seiner Axt an, aber er verfehlte. Ich kümmerte mich nicht um den Zwerg. Die paar Dellen, die er meiner Rüstung vielleicht zufügte, würde entweder er oder einer seiner Clansmitglieder später kostenlos rausmachen, wenn man dafür im Gegenzug die Schmach unter der Kontrolle eines Vampirs zu stehen vergessen würde. Deveron hielt sich erstaunlich gut gegen den Minotaurus. Das hätte ich ihm gar nicht zugetraut. Mit seinen zwei Kurzschwertern hieb er tiefe Wunden, aber Wuthuf stand noch.

From Dusk till Dawn
Mir wurde die ganze Sache langsam zu bunt. Es reichte jetzt. Wir würden aus diesen Kampf siegreich herausgehen. Zum zweiten Mal am diesen Tage hatte ich vergessen wie schrecklich langsam ich mich in dieser Rüstung bewegte. Ich konnte diesen Untoten immer noch nicht bannen, da er sich außerhalb meiner Reichweite befand. Voller Entschlossenheit zauberte ich einen Tageslichtzauber auf mich selbst. Dieses war der Wendepunkt in dieser Schlacht. Der Vampir hielt sich die Hand vor die Augen und machte fast gar nichts mehr. Der Kobold sah das Schlachtglück gegen sich wenden. Er machte mich als potenziell gefährlichsten Gegner aus. Ich, der ich seinen bisher die Schlacht dominierenden Vampir fast außer Gefecht gesetzt hatte. Der Vampir tat auf Grund des Tageslichtzauber im weiteren Verlauf der Schlacht fast nichts mehr, aber der Kobold versuchte einige meiner Zauber zu unterbinden, was er teilweise schaffte, aber die wichtigsten Zauber, zu denen der Tageslichtzauber gehörte, blieben erhalten.

Im weiteren Kampfverlauf duellierte sich Deveron mit Wuthuf. Beide umtänzelten sich und bei Deveron überwogen die Treffer den Fehlschlägen. Der Minotaurus traf den flinken Halbelfen gelegentlich.
Währenddessen ging mir der Kobold ziemlich auf die Nerven. Ich lies eine Zerstörungszauber auf ihn los, aber irgendwie überlebte er den Schaden, den die heiligen Flammen anrichteten.
Der Kampf zwischen Deveron und Wuthuf wogte einige Zeit aber dann hatte Deveron Wuthuf mit seinen Kurzschwertern so stark verletzt, dass er schon stark schwankte , aber noch nicht endgültig fiel. Der Minotaurus hatte Deveron auch ordentlich getroffen. Mit einem goldenen Schuss erledigte der Barde den Minotaurus.

Danach zauberte ich einen Flugzauber auf mich um so sofort auf der Plattform neben dem Vampir landen zu können. Ein Nebeneffekt dieses Zaubers war auch, das der Zwerg mich nicht mehr mit seiner Axt beharken konnte.

Nach dem Fall des Minotaurus kümmerte Deveron sich rührend um die Hexenmeisterin. Er flößte Myriam einen Heiltrank ein, so dass diese nicht den Neuanfang in einer neuer Welt machen musste. Aus irgendeinem Grund stand der Zwerg nur unbeweglich rum und Deveron klaute ihm seine Äxte, so dass der Zwerg keinen mehr verletzten konnte. Danach rannte er mit den Äxten in der Hand zur Plattform und kam genau rechtzeitig, um dem Vampir mit einem Schlag den letzten verbliebenen Rest seiner Lebensenergie zu rauben, denn kurz davor wurde der Vampir von mir mit sehr viel positiver Energie „geheilt“. Der Vampir verflüchtigte sich als Nebel.

Als Deveron und ich uns um den Kobold kümmern wollten, konnten wir ihn nicht wegen eines Kraftfeldes erreichen und im nächsten Augenblick war er per Zauber verschwunden.

Asche zu Asche, Staub zu Staub
Der Kampf war für mich noch nicht zu Ende, denn der Vampir floh und war noch nicht zur letzten Ruhe gebettet worden. Der Nebel verschwand in einer kleinen Ritze. Ich bat Deveron die Asche des Mönches in ein Gefäß zu füllen und aufzuheben. Ich kramte in meine Tasche und zog eine Schriftrolle hervor. Ich lass sie laut und konnte so den Stein der Wand verformen um einen Durchgang zu erschaffen. Durch diesen Durchgang kam ich ins Allerheiligste des Vampirs: Sein Schlafplatz in einem Sarg. Der Nebel füllte den ganzen Sarg aus, aber man konnte eine humanoide Gestalt erkennen. Ich trieb einen Holzpflock durch den Punkt, an dem ich das Herz vermutete. Der Nebel hörte auf sich zu formen. Danach zerschlug ich den Sarg. Da der Tageslichtzauber immer noch wirkte, dürfte der Vampir, in Gegensatz zu irgendwelchen Resistenzen gegen Tageslicht, die im anderen Raum herrschten, hier endgültig seine letzte Ruhe gefunden haben. Ich war erleichtert und betete für die Seele des Vampirs und des Mönches. Deveron plünderte die Toten und trug alle gefunden Dinge zusammen. Ich sah mir die Manuskripte des Koboldes an, welche von Untotenmodifikationen handelten, und bat diese verwahren zu dürfen. Morgen würden wir die Beute gerecht verteilen. Mit meinen restlichen Zaubern heilte ich neben den anderen Verletzten die schwer verwundete, aber nicht in Lebensgefahr schwebende Hexenmeisterin. Den restlichen Tag verbrachte ich mit der Säuberung des Mausoleums, soweit dieses ohne Zauber möglich war. Die Leichen in der grünen Flüssigkeit verbrannte ich noch nicht, denn morgen müsste ich noch ein Mal in dieses Mausoleum. Wir beschlossen die Nacht außerhalb des Mausoleums zu verbringen.

Epilog oder The Day After
Diese Schlacht war gewonnen. Wir hatten die Gefolgsleute des Kobolds erledigt. Damit hatten wir ihn uns zum Feind gemacht. Mir war das egal, denn wenn ich von dem Handwerk des Kobolds erfahren hätte wäre er eh mein Feind geworden. Ob die anderen wissen, dass sie sich den Kobold als Feind gemacht haben? Einige von ihnen sind noch nicht so erfahren, wie würde ihr Leben verlaufen, wenn sie sich nicht so einen mächtigen Zauberer zum Feind gemacht hätten? Aber bald kommt vielleicht die nächste Schlacht. Nicht heute, vielleicht morgen, vielleicht übermorgen, vielleicht wann anders, vielleicht auch nie.
Ich haderte immer noch mit mir. Ich hätte mit den richtigen Aktionen die Schlacht früher beenden können. Im Nachhinein weis ich das die Konzentration auf dem Vampir ein Fehler war, denn der wahre und gefährlichere Gegner war der Kobold. Im nächsten Kampf beurteile ich bestimmt einen Gegner nicht mehr nach seinem lächerlichen oder mitleidserregenden Aussehen.

Am nächsten Morgen machte ich meinen Gefährten nachfolgenden Plan für meine weitere Vorgehensweise. Diesen Plan konnten sie zustimmen oder ihn ablehnen. Ich würde meine Gottheit um einen Zauber für die Wiedererweckung des Mönches ersuchen. Diese würde mir diesen Zauber wahrscheinlich gewähren, da der Mönch noch keine drei Tage tot war und seine Seele noch auf dieser Erde weilte. Danach würde ich den Raum, in dem wir unseren letzten Kampf hatten seines unheiligen Bodens berauben. Alles was zum Herstellen von Untoten geeignet wäre, würde ich zerstören. Wenn alles im Mausoleum getan wäre, würde ich die Leichen in dem Becken abflammen. Danach sollten wir dieses Portal möglichst gut verschließen, damit dieses Mausoleum nicht sobald wieder als Unterschlupf für wer weis wen dient. Die Rückreise könnten wir, wenn es gewünscht wird, zum Teil mit Magie schneller zurücklegen. Dieses würde aber unseren Lohn, der pro Tag gezahlt würde, schmälern. Wenn wir in Lyrabar wieder angekommen wären, würde ich dem Quartiermeister einen Bericht über unsere Taten zusammen mit einer Notiz, die den Namen des Diebes des Adamants überreichen. Sofern die anderen keine anderen Pläne haben, würde ich nach Kassieren des Lohnes vorschlagen, dass wir den Kobold Zauberer jagen. Angriff ist meistens die beste Verteidigung.
 
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