Eldrige
Zombie-Survival Experte
- Registriert
- 2. März 2004
- Beiträge
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Flink bewegte sich Lurker durch die dampfenden, schwefeligen Gedärme Finstertals. Die Unterwelt war ihm immer noch so vertraut das er blind durch die Schächte und Kanäle hätte laufen können.
Vorbei zogen die Rohre, Gitter und Teile der alten Stadtmauer. Er passierte ein altes Überlaufbecken und setzte seinen Weg kurz durch ein paar Hinterhöfe fort, bis er wieder von der Oberfläche verschwand, einem altem Wartungschacht folgend. Er folgte nur dem Plan vor seinem geistigem Auge und frohlockte das ihm alles so leicht fiel.
Dann wurde er plötzlich hart gestoppt. Mit einem ekeligem Knirschen quittierte sein Schädel die Kolision mit einem Mauervorsprung. Lurker wurde aus dem Lauf gerissen und landete unsanft im Dreck. Einen Augenblick blieb er liegen und war sich nicht sicher ob man als Untoter nicht doch Sterne sehen konnte. Dann hob er den Blick und sah giftig das verräterische Stück Wand an das viel zu weit von der Decke in den Weg hinabreichte.
Miststück
Es machte keinen Sinn seinen Kopf an der Stelle zu reiben, es würde keine Beule geben. Die Weggeplatzte Haut würde sich wieder zurückbilden. Abgesehen davon das ohnehin niemand sein Gesicht zu sehen bekam würde es wohl auch niemandem auffallen das die Abschürfung da nicht hingehörte. Der Nosferatu zog verärgert die schorfigen Lippen zusammen.
Dann stand er auf und setzte seinen Weg deutlich weniger überschwenglich fort. Er nahm den Zusammenstoß als Mahnung. Auch wenn er noch so euphorisch durch das verwesende Herz der Stadt, durch die Welt seines Clans hastete wo ihm alles vertraut sein sollte, Finstertal war eine Stadt der Lebenden. Einige Monate waren auch für die Menschen nicht viel Zeit, aber genug das sich einige Dinge ändern konnten.
Wer wußte schon was er alles vorfinden würde ? Im Geiste ging er nun die letzten Meldungen durch die er verfolgt hatte. Es war eine unruhige Zeit und das Unleben war, wie so oft, ein Tanz am Rande der Katastrophe.
Man bezahlte für unachtsamkeit und meistens war der Preis höher als ein paar Kopfschmerzen. Als er den Ausstieg zu der kleinen Gasse gegenüber des "Cafe de Trois" erreichte streichelte er sanft über die Wände des Schachtes den er hinaufstieg, so als bedanke er sich bei seiner geliebten Welt unter der Stadt dafür das sie ihn rechtzeitig daran erinnert hatte das er hier mit Schwierigkeiten zu rechnen haben könnte.
Schließlich hatte er die Oberfläche wieder erreicht und einige Zeit hatte er das Cafe beobachtet. Die wenigen Menschen die unterwegs waren huschtren einfach an dem Lokal vorbei. Niemand kam oder ging in den Minuten die Lurker brauchte um sich alles genau anzusehen.
Gab es Schatten in den Fenstern der Straße die darauf hindeuteten das dort Beobachter saßen ? Er besah sich die parkenden Fahrzeuge. Möglich das irgendwelche Wachen dort in den Automobilen saßen um zu sehen wer das Cafe betrat. Auch Überwachungskameras waren in diesen unseeligen Zeiten ein Thema. Es war noch gar nicht lange her, da war eine solche Anlage so teuer das es schon exotisch zu nennen war wenn man so ein elektronisches Auge zu Gesicht bekam. Nur Banken und Juweliere leisteten sich solch kostspielige Sicherheit.
Aber in den heutigen Nächten konnte jeder sich solchen Spionage Kram installieren. Lurker spieh verächtlich aus als er an den neumodischen Schnickschnack dachte. Nicht das es ihn übermäßig stören würde, schließlich "sahen" die Menschen nicht wirklich mit den Augen, auch wenn sie das dachten, sondern vielmehr war Warnehmung ein viel komplexeres Thema. Auch ihre technischen Helferlein und Spielzeuge konnten ihnen da nicht helfen. Trotzdem konnte man diese Dinger ja hassen.
Er löste sich also aus den Schatten, als er sich sicher genug fühlte, und ging gemessenen Schrittes über die Straße.
Nur noch wenige Schritte trennten ihn von der Türe. Vor seinem innerem Auge erschien ein weichgezeichnetes Gesicht mit abgründigen dunkelbraunen Augen und vollen Lippen, das ihn spöttisch angrinste. Dumont der widerliche, schmierige Hüter der wie ein fetter Gockel auf seinem Misthaufen das sich Elysium schimpfte hockte. Lurker hatte lange nicht an ihn gedacht, aber jetzt, wo ihn nur noch ein Gedanke davon trennte die Türe zu öffnen und in das Wohnzimmer des Anderen zu marschieren, fühlte er Furcht. Er verharrte, seine Hand nur wenige Zentimeter vor der Klinke, und versuchte die Panik die heiß in ihm hin und her schwappte zu überwinden.
missmutige, hundsgemeine Angst kroch durch sein Fleisch und hinterließ es taub und handlungsunfähig. Die wirre Version blitze vor ihm auf, das gleich alle Vampire Finstertals aus seiner Vergangenheit hinter dieser Türe stehen würden. Am besten mit Partyhütchen und Luftschlangen. Sie würden ihn auslachen und mit ausgestrecktem Finger auf ihn zeigen.
Sieh mal an, der alte Gruftschreck ist wieder da. Mochte dich wohl auch niemand dort wo du herkommst und jetzt bist du wieder hier, kleiner, feiger Spielball..
Bis zu diesem Augenblick hatte Lurker versucht all diese Gedanken beisseite zu schieben. Wenn er sie nicht dachte, dann konnten sie ihm auch nichts anhaben. Dumme Kinderlogik.
Doch nun hielt ihn diese Angst in ihrem Würgegriff und schüttelte ihn hin und her. Was dachte er denn wer er war ? Sie würden ihn einfach wie Unrat wegspülen.
Beinahe wäre er einfach umgekehrt und weggerannt. Alles war einfacher als sich seiner Vergangenheit zu stellen.
Doch dann drang ein einzelner wärmender Gedanke durch die Eiskristalle des Schreckens die ihn von innenheraus einfroren.
Die Idee einer großen schlanken Hand auf seiner Schulter. Beruhigende, sanfte Worte, gesprochen mit slawischem Akzent. Lurker biss sich auf die Lippen und schloss einen Moment die Augen weil er den Eindruck hatte sie würden brennen. Dann straffte er seine absurde buckelige Gestalt und seine tastenden, Insektenfühlerartigen Finger fanden die Klinke.
Mit einem Schwall feucht warmer Luft war er im inneren des Cafes.
Der Nosferatu wußte das das Cafe komplett neu errichtet worden war. Es kam im alles fremd vor, was ihn seltsamerweise ein wenig erleichterte, da es seine Furcht minderte. Doch es war auch alles seltsam vertraut.
Lurker hatte das Gefühl er könne die Wirklichkeit wie eine Tapete einfach abreißen und darunter würde das alte "Cafe de Trois" zum Vorschein kommen.
Er puhlte und kratze an seinem Handgelenk herum. Schnell folg sein Blick durch die warme Einrichtung, das wunderbare, geschmackvolle Holz, das heimelige Licht. Ein viktorianischer Herrenclub Traum. Zum erbrechen geschmackvoll, man wußte sofort das man alleine durch seine Anwesenheit den Boden besudelte, das ein gnädig Lächelnder, feiner, stilsicherer Herr gleich kommen und höflich darüber hinweg nicken würde und das man ein rüpelhafter , dreckiger kleiner Mistkäfer war weil man die Herrschaften hier belästigte.
Schnell verschwand er in eine Ecke und ließ sich vorsichtig auf eine kleine Eckcouch plumsen. Von hier aus begann er sich die Anwesenden nach einander anzusehen.
Hier war immer noch der zentrale Punkt der Untoten Gesellschaft. So etwas wie die "Rezeption" zur Hölle. Gleich würde sicher ein dienstbarer Geist auftauchen der ihm seinen Fahrschein für die Geisterbahn namens Finstertal überreichen wollte.
Vorbei zogen die Rohre, Gitter und Teile der alten Stadtmauer. Er passierte ein altes Überlaufbecken und setzte seinen Weg kurz durch ein paar Hinterhöfe fort, bis er wieder von der Oberfläche verschwand, einem altem Wartungschacht folgend. Er folgte nur dem Plan vor seinem geistigem Auge und frohlockte das ihm alles so leicht fiel.
Dann wurde er plötzlich hart gestoppt. Mit einem ekeligem Knirschen quittierte sein Schädel die Kolision mit einem Mauervorsprung. Lurker wurde aus dem Lauf gerissen und landete unsanft im Dreck. Einen Augenblick blieb er liegen und war sich nicht sicher ob man als Untoter nicht doch Sterne sehen konnte. Dann hob er den Blick und sah giftig das verräterische Stück Wand an das viel zu weit von der Decke in den Weg hinabreichte.
Miststück
Es machte keinen Sinn seinen Kopf an der Stelle zu reiben, es würde keine Beule geben. Die Weggeplatzte Haut würde sich wieder zurückbilden. Abgesehen davon das ohnehin niemand sein Gesicht zu sehen bekam würde es wohl auch niemandem auffallen das die Abschürfung da nicht hingehörte. Der Nosferatu zog verärgert die schorfigen Lippen zusammen.
Dann stand er auf und setzte seinen Weg deutlich weniger überschwenglich fort. Er nahm den Zusammenstoß als Mahnung. Auch wenn er noch so euphorisch durch das verwesende Herz der Stadt, durch die Welt seines Clans hastete wo ihm alles vertraut sein sollte, Finstertal war eine Stadt der Lebenden. Einige Monate waren auch für die Menschen nicht viel Zeit, aber genug das sich einige Dinge ändern konnten.
Wer wußte schon was er alles vorfinden würde ? Im Geiste ging er nun die letzten Meldungen durch die er verfolgt hatte. Es war eine unruhige Zeit und das Unleben war, wie so oft, ein Tanz am Rande der Katastrophe.
Man bezahlte für unachtsamkeit und meistens war der Preis höher als ein paar Kopfschmerzen. Als er den Ausstieg zu der kleinen Gasse gegenüber des "Cafe de Trois" erreichte streichelte er sanft über die Wände des Schachtes den er hinaufstieg, so als bedanke er sich bei seiner geliebten Welt unter der Stadt dafür das sie ihn rechtzeitig daran erinnert hatte das er hier mit Schwierigkeiten zu rechnen haben könnte.
Schließlich hatte er die Oberfläche wieder erreicht und einige Zeit hatte er das Cafe beobachtet. Die wenigen Menschen die unterwegs waren huschtren einfach an dem Lokal vorbei. Niemand kam oder ging in den Minuten die Lurker brauchte um sich alles genau anzusehen.
Gab es Schatten in den Fenstern der Straße die darauf hindeuteten das dort Beobachter saßen ? Er besah sich die parkenden Fahrzeuge. Möglich das irgendwelche Wachen dort in den Automobilen saßen um zu sehen wer das Cafe betrat. Auch Überwachungskameras waren in diesen unseeligen Zeiten ein Thema. Es war noch gar nicht lange her, da war eine solche Anlage so teuer das es schon exotisch zu nennen war wenn man so ein elektronisches Auge zu Gesicht bekam. Nur Banken und Juweliere leisteten sich solch kostspielige Sicherheit.
Aber in den heutigen Nächten konnte jeder sich solchen Spionage Kram installieren. Lurker spieh verächtlich aus als er an den neumodischen Schnickschnack dachte. Nicht das es ihn übermäßig stören würde, schließlich "sahen" die Menschen nicht wirklich mit den Augen, auch wenn sie das dachten, sondern vielmehr war Warnehmung ein viel komplexeres Thema. Auch ihre technischen Helferlein und Spielzeuge konnten ihnen da nicht helfen. Trotzdem konnte man diese Dinger ja hassen.
Er löste sich also aus den Schatten, als er sich sicher genug fühlte, und ging gemessenen Schrittes über die Straße.
Nur noch wenige Schritte trennten ihn von der Türe. Vor seinem innerem Auge erschien ein weichgezeichnetes Gesicht mit abgründigen dunkelbraunen Augen und vollen Lippen, das ihn spöttisch angrinste. Dumont der widerliche, schmierige Hüter der wie ein fetter Gockel auf seinem Misthaufen das sich Elysium schimpfte hockte. Lurker hatte lange nicht an ihn gedacht, aber jetzt, wo ihn nur noch ein Gedanke davon trennte die Türe zu öffnen und in das Wohnzimmer des Anderen zu marschieren, fühlte er Furcht. Er verharrte, seine Hand nur wenige Zentimeter vor der Klinke, und versuchte die Panik die heiß in ihm hin und her schwappte zu überwinden.
missmutige, hundsgemeine Angst kroch durch sein Fleisch und hinterließ es taub und handlungsunfähig. Die wirre Version blitze vor ihm auf, das gleich alle Vampire Finstertals aus seiner Vergangenheit hinter dieser Türe stehen würden. Am besten mit Partyhütchen und Luftschlangen. Sie würden ihn auslachen und mit ausgestrecktem Finger auf ihn zeigen.
Sieh mal an, der alte Gruftschreck ist wieder da. Mochte dich wohl auch niemand dort wo du herkommst und jetzt bist du wieder hier, kleiner, feiger Spielball..
Bis zu diesem Augenblick hatte Lurker versucht all diese Gedanken beisseite zu schieben. Wenn er sie nicht dachte, dann konnten sie ihm auch nichts anhaben. Dumme Kinderlogik.
Doch nun hielt ihn diese Angst in ihrem Würgegriff und schüttelte ihn hin und her. Was dachte er denn wer er war ? Sie würden ihn einfach wie Unrat wegspülen.
Beinahe wäre er einfach umgekehrt und weggerannt. Alles war einfacher als sich seiner Vergangenheit zu stellen.
Doch dann drang ein einzelner wärmender Gedanke durch die Eiskristalle des Schreckens die ihn von innenheraus einfroren.
Die Idee einer großen schlanken Hand auf seiner Schulter. Beruhigende, sanfte Worte, gesprochen mit slawischem Akzent. Lurker biss sich auf die Lippen und schloss einen Moment die Augen weil er den Eindruck hatte sie würden brennen. Dann straffte er seine absurde buckelige Gestalt und seine tastenden, Insektenfühlerartigen Finger fanden die Klinke.
Mit einem Schwall feucht warmer Luft war er im inneren des Cafes.
Der Nosferatu wußte das das Cafe komplett neu errichtet worden war. Es kam im alles fremd vor, was ihn seltsamerweise ein wenig erleichterte, da es seine Furcht minderte. Doch es war auch alles seltsam vertraut.
Lurker hatte das Gefühl er könne die Wirklichkeit wie eine Tapete einfach abreißen und darunter würde das alte "Cafe de Trois" zum Vorschein kommen.
Er puhlte und kratze an seinem Handgelenk herum. Schnell folg sein Blick durch die warme Einrichtung, das wunderbare, geschmackvolle Holz, das heimelige Licht. Ein viktorianischer Herrenclub Traum. Zum erbrechen geschmackvoll, man wußte sofort das man alleine durch seine Anwesenheit den Boden besudelte, das ein gnädig Lächelnder, feiner, stilsicherer Herr gleich kommen und höflich darüber hinweg nicken würde und das man ein rüpelhafter , dreckiger kleiner Mistkäfer war weil man die Herrschaften hier belästigte.
Schnell verschwand er in eine Ecke und ließ sich vorsichtig auf eine kleine Eckcouch plumsen. Von hier aus begann er sich die Anwesenden nach einander anzusehen.
Hier war immer noch der zentrale Punkt der Untoten Gesellschaft. So etwas wie die "Rezeption" zur Hölle. Gleich würde sicher ein dienstbarer Geist auftauchen der ihm seinen Fahrschein für die Geisterbahn namens Finstertal überreichen wollte.