AW: Charakterkonzepte und die lieben Level
Als fehlerhaft würde ich das Konzept nicht bezeichnen, im Gegenteil, es waren trotz 7 Minuten Konzept so ziemlich alle Fehler draussen (gegen was der Charakter nicht immun war, hatte er zumindest eine Resistenz und das war nicht mehr viel).
Ich meinte damit, daß meine Formulierung der Fragen, die die Ziele bei der Konzepterstellung umfassen, fehlerhaft war.
Bei der vergangenheitsbezogenen Vorgehensweise war sie imho schon richtig mit "Was soll der Charakter können?", aber bei der zukunftsbezogenen Vorgehensweise hätte sie lauten müssen: "Wie will ich den Charakter spielen?"
D&D an sich bevorzugt ja sehr eindeutig die erste Vorgehensweise zur Erstellung eines Konzepts.
Stimmt. Auch ich lass mich von der Story beeinflussen und baue z.B. ein paar Ranks Diplomacy ein, weil mein Char grad das Sprachrohr der Gruppe ist, obwohl ich das nicht geplant hatte. Ich lasse mich dann auch vielleicht soweitgehend beeinflussen, dass eine Stufe der einen Klasse zuerst genommen wird, als die andere oder ein Feat oder Spell doch etwas früher oder später. Mein Gesamt-Konzept verletze ich dabei aber nie...
Würde man die zukunftsbezogene Vorgehensweise in Reinform praktizieren, wären Punkte für Skills, die außerhalb des Gesamtkonzeptes liegen, entweder einfach über und man kann sie für "sonstiges" verbraten oder aber man man würde einfach keine Punkte für solche Skills hergeben, weil sie schon verplant sind.
Warum sollten sie unbedingt begründen, das andere Talent zu nehmen? Wie kommt ein Charakter überhaupt auf die Idee, irgendein Talent zu nehmen?^^
Bei einem vergangenheitsbezogenen Konzept sind solche Begründungen notwendig. Der Charakter hat im letzten Abenteuer eine Menge Glück gehabt. Also nimmt man als nächsten Talent "Luck of Heroes". Wenn man diese Vorgehensweise aber nicht in Reinform praktiziert, sucht man nach einer Möglichkeit sich selber zu begründen, weshalb man nun das bessere Talent nehmen sollte. Manche SLs fordern das auch.
Für mich ist es nicht verwunderlich, daß Du mit dieser Denkweise Deine Probleme hast. Immerhin vertrittst Du ja ein anderes Konzept.
Da sag ich auch nichts dagegen und seh ich auch kein Problem drin...
Es ist kein Problem. Ein Problem tritt immer nur dann auf, wenn man ein Konzept nach einer Vorgehensweise erstellt, die nicht mit der Gruppe zusammenpaßt.
Du würdest wahrscheinlich in meiner Gruppe für Unfrieden sorgen. In anderen Systemen würdest Du wahrscheinlich sogar mit dieser Konzepterstellung nicht weit kommen, weil diese weniger Wert auf Crunch legen.
In anderen Systemen wie D&D, die sehr crunchig sind und konfliktbezogen und wo die Story eine untergeordnete Rolle spielt, ist Deine Konzepterstellung die bessere.
Ob es also ein Problem ist, hängt von System und Gruppe ab, denn man kann auch D&D eher storytellermäßig spielen, wobei das vom System nicht gerade unterstützt wird. Wenn das aber von der Gruppe unterstützt wird, dann beißen sich auch die härtesten Regelfüchse die Zähne aus.