X-odus

SeelenBlut

Devil was an angel too
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26. Januar 2004
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Einleitung für eine :D auf "X-men" basierende Onlinechronik


Das Gelände lag in nächtlicher Dunkelheit sah man einmal von den Laternen beleuchteten den Geh- und Kieswegen ab die sich vom Hauptgebäude wie feine Adern fortschlängelten. Der Nachthimmel war mit dicken, grauen Quellwolken übersehen, die die Sicht auf den Mond und die Sterne nahmen. Es war kalt, bald würde es schneien, es würde ganz bestimmt weiße Weihnachten geben.
Logan war auf die Veranda getreten lehnte sich mit seinem massigem Körper ans Gelände und rauchte seine dicke Zigarre. Schon den ganzen Tag war er unmenschlich ruhelos gewesen, so auch jetzt wo er mit seinen schweren Stiefeln über die Dielen der Veranda wanderte, seine freie Faust geballt und in die Hüfte gestemmt. Alles war friedlich, bis auf leises Grillengezirpe das vom Waldesrand in seine feinfühligen Ohren drang. Die Schüler schliefen, gern hätte er geglaubt sie lernten...oder so was. Er knurrte, zum Teil aus Angewohnheit, zum Teil aus Langeweile. In seiner allzu typischen Gereiztheit paffte er einen letzten kräftigen Zug von seiner Zigarre und schnippte sie über Gelände. Gereiztheit und Ruhelosigkeit, da half nur eins:

Mit einem leisem, aber stetigen Surren sprangen die Beleuchtungsröhren im Trainingsraum der unterirdischen Sublevels an. Alles war noch so wie er es verlassen hatte. Die dunklen Sportmatten, seine achtlos beiseite geschmissenen Bandagen mit denen er sich die Hände umwickelt hatte, ein einfacher Stab der im allerentferntesten an einen Kendostock erinnerte, Hanteln die er zum Gewichtheben benutzte, Gewichte die er sich beim Laufen um die Fußfesseln legte.
Logan zog sich seinen Pullover über den Kopf und donnerte seine Stiefel an die gegenüberliegende Wand. Er hob die geballten Fäuste und hieb mit ihnen in die Luft, wie ein Boxer der gegen seinen Schatten antrat. Leichtfüßig, wie man es im Angesicht seines Gewichtes gar nicht zugetraut hätte tänzelte er auf der Stelle und neigte den Kopf abwechselnd von links nach rechts um seine verspannten Muskeln im Nacken zu lockern. Ja, er fühlte sich gleich besser. Auch wenn er gegen das Unsichtbare kämpfte, immerhin kämpfte er.
Etwas klirrte, es hörte sich an, als hätte jemand aus Unachtsamkeit einen Blecheimer umgeworfen. Logan wirbelte herum, alles andere als erschrocken, aber für alles gewappnet....für fast alles. Er grollte, tief aus der Kehle als sein Blick auf die Wand fiel an der noch immer das Blut klaffte. Logan verengte die Augen zu gefährlichen Schlitzen und alles verdrängte war wieder da, wie ein Schlag in die Magengrube sprang ihm das dunkle Rot des getrockneten Blutes von der Wand an. Michel. War etwa niemand vom Team seither in den Subs gewesen, war niemandem das Blut aufgefallen, hatte es denn niemand fortwischen können? Logan war ja nicht gerade ein feinfühliger Mann, aber als er das Blut des Schülers an der Wand haften sah, schluckte er hart. Wieder einmal erhielt er die Lektion, von seiner Vergangenheit konnte man nicht entkommen und Fakt war es, dass er den Jungen angegriffen hatte und im Begriff gewesen war ihn zu töten. Es war vollkommen belanglos, dass er unter Fremdeinfluss gestanden hatte, das war eine Sache die er sich niemals verzeihen würde können. Bekümmert ließ er die Schultern hängen und funkelte die gegenüberliegende Wand an, als könnte er sie mit seinem bloßem Blick dazu zwingen einzustürzen. >>Logan, Logan, Logan.<< Das vorausgehende Geräusch hatte er durch die Last seiner Erinnerung schlichtweg vergessen. Ein fataler Fehler, wie er herausbekommen sollte.
Logan wirbelte herum, in die Richtung aus der die voller Häme triefende, Stimme gekommen war. Jeder Muskeln in seinem Leib zum zerrissen gespannt, kampfbereit.....nein, eher kampfwütig. Vor ihm stand eine Person die er nur allzu gut kannte. Nicht sonderlich groß, noch nicht mal sonderlich muskulös, aber definitiv das, was er charismatisch nennen würde. Hellblaue Augen, blasse Haut und blondes halblanges Haar zu einem Zopf zusammen gebunden. >>Michel?<< erwiderte Logan, gleichermaßen Feststellung wie Frage. Michel wollte doch mit Charleen bei seinem Bruder Weihnachten feiern. Logan selbst hatte die beiden Schüler zum Flughafen gefahren.
Michels Gesichtszüge waren hart und unerbittlich, sein Mund zu einem verachtendem lächeln verzogen, seine Augen blitzen kälter als Stahl, schärfer als die Klinge eines Rasiermessers. >>Zeit für die Abrechnung, Herr Lehrer.<< Zu spät bemerkte Logan das Katana in der Hand des Junges, dessen Klinge im Licht aufblitze und ihn blendete. Logan wich instinktiv zurück, doch unerbittlich holte Michel zum tödlichem Streich gegenüber seines Lehrers aus, dass letzte was Logan sah, war Michels wulstige, silbrigglänzende Narbe auf seiner Wange.


Schwer atmend erwachte Logan aus seinem seltsamen Traum, der Schweiß lief in Rinnsalen über seine Stirn und die unrasierten Wangen. Mit einem Satz schwang er sich aus dem Bett, zog sich lediglich ein herum liegendes T-Shirt über und trat so in Boxershorts, Shirt und barfuss aus seinem Zimmer in den Flur. Schnell war er die Stufen bis unter den Dachboden empor geeilt und bollerte nicht gerade zimperlich an Ororo’s Tür.
"Ro, los komm, wach auf." Ohne auf eine Antwort zu warten trat er ein, was ihm prompt nicht gerade eine freundliche Begrüßung bescherte.
"Logan, husch husch ab ins Körbchen."Ororos Stimme war vom Schlaf rau und mit einem brummelndem Geräusch zog sie sich die Decke über die Schultern und kuschelte sich auf die Seite um ihren Schlaf fortzusetzen.
"Ro", meinte er eindringlich und ließ sich ungefragt auf ihrer Bettkante nieder und sah sie an. Erledigt strich er sich mit der bloßen Hand übers Gesicht und bei seinem todtraurigen Anblick vergaß Ororo, dass sie ihm gerade noch am liebsten die Nägel durchs Gesicht gezogen hätte. Sie war nett und freundlich, aber wenn jemand ihren Schlaf störte könnte sie ungemütlich werden. "Schon wieder?", murmelte sie leise und mitfühlend und legte ihm ihre Hand auf den Handrücken.
Nicht das Logan in seinem Stolz und seiner Dickköpfigkeit jemals zugegeben hätte, wie sehr ihm die immer wiederkehrende Träume von dem Jungen –der das Gesicht von Michel trug- zusetzen. Unruhig entzog er sich ihrer Hand und sprang auf die Füße. Wie ein eingesperrtes Tier tigerte er durch den Raum und sah sie mit genauso einem wildem Blick an. Ororo gähnte leise und setzte sich nun auch auf. "Logan, du weißt was ich davon halte und du weißt auch, dass du keine Ruhe finden wirst bis du der Sache auf dem Grund gegangen bist. Der Streit, heute Nachmittag, mit dem Professor sollte Zeichen genug dafür sein. Ich teile deine Meinung auch wenn es weh tut, dass der Professor uns nicht versteht."
D ie Stille die nachdem Satz eintrat war von Enttäuschung geprägt. Ororo kam ebenfalls auf die Füße und stellte sich vor Logan um ihn anzusehen. Aufmunternd rang sich Logan ein Lächeln ab und knuffte seiner Kollegin wohlwollend in den Bauch.
"Zu verlieren haben wir nichts mehr" ...auch wenn ich das Institut schrecklich vermissen werde. Der Schmerz den der ungesprochene Satz mit sich brachte ließ Ororo tief einatmen. Sie hatten alle bis jetzt so ein bewegtes Leben gehabt, warum sollten sie eine weitere Veränderung scheuen, auch wenn diese Veränderung auf die bloße Sturheit von Storm und Wolverine begründet lag.
"Lass uns nach Schottland gehen",murmelte sie und blitze Logan trotzig an.
 
Ich liebe die X-Men und deshalb bin ich mit sowas auch schnell zu begeistern, ich mag es:)) . Und du willst eine On-Line-Chronik schreiben? Was meint das?
 
also:
stil gefällt mir umreisst meistens mit wenigen aber treffenden worten die situation bzw. die charaktere. wer x-man kennt für den ist es nicht allzu überraschend, aber trotzdem spannend geschrieben.

das mit dem proffessor kann man nur vestehen, wenn man x-man kennt und die direkte übernahme von namen, finde ich auch nicht unbedingt gelungen.

gruss
 
jo, dann müssen es natürlich die gleichen namen sein, wenn du direkt an der uni spielen willst ;) .
 
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