Wie wichtig ist euch Balance

Wie wichtig ist Dir Balance im RPG?

  • Sehr wichtig!

    Stimmen: 9 20,5%
  • Es kommt drauf an

    Stimmen: 24 54,5%
  • Wofuer Balance? Es geht doch um's Rollenspiel

    Stimmen: 8 18,2%
  • Ich wollte mal sehen, was passiert, wenn ich hier klicke

    Stimmen: 3 6,8%

  • Umfrageteilnehmer
    44
AW: Wie wichtig ist euch Balance

Wenn es da eine gibt, gehört da auch eine hin. jo.
 
AW: Wie wichtig ist euch Balance

Komm, geh HeroQuest spielen...
Würde ich gerne. Die Minis und Spezialwürfel waren awesome, aber die Regeln sind so was von untaktisch und lahm... ;(

Es geht hier nicht darum, ob der spielleiter fest mit Tabellen vorgeschrieben bekommt, was für begegnungen er für welche gruppe welchen levels bringen kann. Das geht schlichtweg nicht, zu mindest nicht "gerecht" dann dann müßte man für alle charakterstufen und alle Möglichen Varianten vorkalkulieren. Wenn das schon vorkalkuliert ist, braucht man dann den SL nicht, es gibt ja gute stimmungsvolle Beschreibungen auf DVD und die par sachen die der SL würfelt kann man gleich mit machen.
Abenteuergestaltungsregeln stehen in welchem zwingenden Zusammenhang zu Balancing? (Davon abgesehen dass es Millionen begeisterte D&D-Dungeonmaster gäbe die dir widersprechen würden und noch einiges mehr zu tun haben als zu würfeln und Vorlesekästen zu rezitieren.)

Ich finde es ist sehr wohl eine Aufgabe des SL sich ein passendes konzept für seine Gruppe zu suchen, 3 Kindermädchen, frisch aus der Ausbildung, einen Archäologen und einen Abenteurer schickt man nicht mit schweren waffen in einen Fronteinsatz gegen die invasierenden Aliens, egal, ob es ihre Stufe laut Tabelle zuläßt oder nicht...
Warum nicht? 3 asiatische Kindermädchen in knappen Kostümchen und mit krassen Martial-Arts-Techniken, Professor Jones mit Schlapphut und Peitsche, ein zwielichtiger Abenteurer, und alle im Kampf gegen invadierende Aliens... Klingt nach exzellentestem (sic!) Pulp :)

Es geht hier drum, das ein System nicht krampfhaft versuchen sollte eine künstliche "balance" herzustellen wo nie eine war und auch keine Hingehört...
Haben Systeme denn frisch vom Baum gepflückt eine naturgegebene Unbalance, die erst in einem Genlabor auf den Bahamas unter widernatürlichen und unethischen Maßnahmen Mutter Natur abgetrotzt werden muss?
Systeme sind von Anfang an künstliche Produkte, und wenn sie in Balancingsachen nichts taugen dann ist das nicht ein erstrebenswerter naturgegebener Zustand, sondern geht auf den Entwickler zurück.
 
AW: Wie wichtig ist euch Balance

Vielleicht sollte man sich erstmal einigen was gebalancet und was damit erreicht werden soll.
 
AW: Wie wichtig ist euch Balance

(Davon abgesehen dass es Millionen begeisterte D&D-Dungeonmaster gäbe die dir widersprechen würden und noch einiges mehr zu tun haben als zu würfeln und Vorlesekästen zu rezitieren.)
Komisch, habe noch nie einen getroffen... Fast alle Rollenspieler die ich kennen gelernt habe, mochten den Freiheitsaspekt - als Spieler und als SL - im Pen & Paper RPG am meisten. Und nicht weil Spiel Xy in erster Linie besonders toll balanciert sei.
 
AW: Wie wichtig ist euch Balance

Balance ist überbewertet...
Allerdings spiele ich auch mit Begeisterung Spiele die da sowas von drauf pfeifen...
(Cthullhu vor allen Dingen... Sehe den Großen Alten 20$ Reite den Großen Alten 50$... :D )
 
AW: Wie wichtig ist euch Balance

Natürlich sind Systeme künstliche Gebilde. Von daher sind sie auch total unbalanciert, undrealistisch und un-irgendwas. Die meisten natürlichen Dinge die ganz frisch sind, sind daß auch. Hier optimiert dann die evolution, Mutter Natur, Gott (je nach dem was einem da lieber ist) bis es eben so toll und "natürlich" ist... bzw. der Regeldesigner. Dabei gibt es mehrere Aspekte (also jetzt mal bei den Spielen):

Konsistenz der Spielwelt/Physik/etc.
Oben erwähnte Beispiele mit Gewehr vs. leichte Pistole und andere. Jemand der leichter ist und schneller ist kann normalerweise weiter springen, ein zweihändig geführter hammer richtet mehr schaden an als eine Stecknadel, eben diese Dinge. Meinung dazu: hier ist balance dringend erforderlich. Nicht in einem Sinne das alles der gleiche Brei wird, sondern, daß es schlichtweg Sinn macht. Das muß vom System geleistet werden. Nicht mehr und nicht weniger.

Was wirklich nötig ist und auch im System sein sollte, sind Dinge wie grundlegende logik und verhälltnismäßigkeit. Eine Stricknadel mag tötlich sein, wenn sie die richtige Stelle trifft, dennoch sollte ein Langschwert wohl mehr Schaden anrichten und genauso tötlich sein wenn es diese Stelle trifft. Fiesere Munition sollte fieseren Schaden machen. Leichtere und gleichzeitig schnellere Leute sollten in der regel weiter springen können, lauter solche Kleinigkeiten die aber nötig sind.

Wohingegen kein festes Balancing von den Regeln / dem System eingeprügelt werden sollte ist meiner Meinung nach alles was mit Charakterfreiheiten zu tun hat und dinge, bei denen Erziehungsmaßnahmen ohne jede Verankerung im Setting oder der Spielwelt aufgezwungen werden:
Sicher macht die Einschränkung Sinn, daß Zwerge keine Seeräuber werden, da sie panische Angst vor Wasser haben, ihre Gottheit es ihnen verbietet und sie sich bei Kontakt mit Salzwasser wie eine Brausetablette auflösen. Aber eigentlich sollte das der Spieler schon einsehen der einen Zwergenpiraten spielen will, und wenn er eine gute Begründung hat, laßt ihn sprudeln! äh spielen. Hier muß nicht mit der Regelkeule festbetoniert werden, das Zwerge keine Piraten werden dürfen.
Sicher werden Spieler (aber auch Charaktere, wenn sie grips haben) lieber zu einer einfacher zu bedienenden Waffe die mehr Schaden macht greifen, es sei den es paßt nciht zu ihrem Style oder ist ihnen aus religiösen oder kulturellen Gründen ein Graus. Auch hier muß nicht erzwungen werden, das die Waffe die mehr schaden macht schwieriger zu nutzen ist (eine typische fantasykrankheit, erklärt mal dem Cyberpunker, warum sein Scharfschützengewehr nur noch w3-1 schaden macht weil es besser trifft als eine pistole die dafür dann 5w6+10 tut)... solche Einschränkungen stören fast immer und sind bestenfalls unnütz.

Dann bleibt noch... balancing der Charaktere untereinander? Das ist vom System nciht zu bewerkstelligen. Man kann ressourcen normieren und versuchen ein vergleichbares level zu halten, aber letzten Endes ist das alles viel zu Situationsabhänig. Wenn eine Gruppe zufällig mit dem Flugzeug im Urwald abstürzt ist der Abenteurer und Survivalexperte klar im Vorteil und die Gruppe wird sich im großen und ganzen nach ihm richten müssen. Wenn dann in hungriger Tiger jemanden anfällt ist der soldat der auf heimreise war gefragt und danach der Arzt der mitreist. Die gruppe kommt nach zwei Spielesitzungen zu einer geheimen forschungsbasis. Der soldat kann endlich auch mal was mit dem hirn beisteuern, der Profieinbrecher bringt die Leute rein, der Arzt stellt fest das dort fürchterliche Experimente gemacht wurden. Dank des Survivalexperten kommt die gruppe aus dem urwald, der soldat spielt bodyguard während der arzt der Presse vorstellt, was dort vor sich ging und der Profieinbrecher besorgt neue Papiere wenn die Gruppe untertauchen muß. Nette Geschichte, aber der Fahrzeugjockey der alles fliegen und fahren kann fragt sich schon seit 8 Spielesitzungen, warum er diesen Charakter spielen muß der quasi nie auch nur kurz im fokus der geschehnisse ist... es war halt in den Regeln so vorgegeben... ? NeNeNe!
Hier muß der SL schaun, das jeder an die Reihe kommt, anders geht es einfach nicht. (vielzahl der möglichkeiten, s.o.).

EDIT:
Mit unterscheidlichen Charakteren gleiche Konfliktergebnisse erzielen? Brrrr... Der gruppenhändler, faceman und hauptberufliche labertasche erzielt eben bessere konfliktresultate auf dem basar, der schweigsame, 4 kampfsportarten beherrschende söldner im Zweikampf im Djungel. Warum um alles in der Welt sollte ein Regelsystem dem Söldner Hilfe auf dem Basar und dem Händler Boni beim Djungelkampf geben? Dann wird es ja vollkommen egal wer was spielt.
 
AW: Wie wichtig ist euch Balance

Hackfleischkannibale schrieb:
Balancing sei die Anpassung des Spiels daran, bei unterschiedlichen Charakteren gleich zufriedenstellende Konfliktergebnisse zu produzieren.
Was soll denn bitte der Wert davon sein?
 
AW: Wie wichtig ist euch Balance

Eine Stricknadel mag tötlich sein, wenn sie die richtige Stelle trifft, dennoch sollte ein Langschwert wohl mehr Schaden anrichten und genauso tötlich sein wenn es diese Stelle trifft. Fiesere Munition sollte fieseren Schaden machen. Leichtere und gleichzeitig schnellere Leute sollten in der regel weiter springen können, lauter solche Kleinigkeiten die aber nötig sind.
Das bestreitet wohl niemand. Alleine, es kommen für jede dieser Verbesserung Kosten und Nachteile dazu: Das Langschwert ist wohl als Nahkampfwaffe fast in allen Anwendungen der Stecknadel überlegen, aber dafür teuer, schwerer zu verbergen und sieht etwas schlechter im Handgemenge aus; wer sein Schnelligkeitsattribut aufbläst muss wo anders zurückstecken; fiesere Munition hat auch die fiesere Rechnung etc.

(eine typische fantasykrankheit, erklärt mal dem Cyberpunker, warum sein Scharfschützengewehr nur noch w3-1 schaden macht weil es besser trifft als eine pistole die dafür dann 5w6+10 tut)...
Hattest du kein absurderes Beispiel auf Lager? Auch wenn man sich Regeln=Spielweltphysik auf die Fahnen schreibt sehe ich tonnenweise sinnvolle Möglichkeiten zum Balancing - Stichpunkte Preis, Verfügbarkeit, Rückverfolgbarkeit der Waffe und, rein kampfbezogen, Führigkeit und Logistik. (Die 9mm lässt sich an der Hüfte tragen und ist auch auf 3m noch eine brauchbare Waffe, das Gewehr hat da massive Nachteile.)

Dann bleibt noch... balancing der Charaktere untereinander? Das ist vom System nciht zu bewerkstelligen. Man kann ressourcen normieren und versuchen ein vergleichbares level zu halten, aber letzten Endes ist das alles viel zu Situationsabhänig.
Und darum legen balancierte Spiele einen Fokus fest. Feng Shui dreht sich darum Leute umzuballern und umzutreten, also sind alle Charaktere auf Kampf ausgerichtet. D&D fokussiert sich auf Dungeoncrawls, und so kann der klassische Vierklang aus Magic-User, Cleric, Thief und Fighter in jedem voll ausgestatteten Dungeon sein Spotlight finden.
Ich habe es selbst bei meinem eigenen System so gemacht indem ich genau die Core Story definiert, typische Tasks herausgestellt und diese so auf meine Archetypen verteilt habe dass jede Gruppe eine gute Mischung braucht und jeder Spezialist seinen Moment in der Sonne hat.
 
AW: Wie wichtig ist euch Balance

"Verfügbarkeit der Waffen" ist ein riesen Blödsinn. Habe das bei SR noch nie verstanden, warum ein Scharfschützengewehr 4 wochen länger dauert bis es besorgt ist, als die Sturmgewehrvariation der gleichen Waffe. Schlimmer noch, Scharfsachützengewehre mit mehr Schaden sind schwerer zu bekommen... vollkommen ohne Begründung. Danke für das Beispiel, ist ein gutes an dem man sehen kann das sowas keinen Sinn macht. Marktverfügbarkeit... ok. Aber nicht auf grund des Schadens und der Zielgenauigkeit, sondern in abhängigkeit davon wieviele es davon gibt und wie lange sie schon rigend wo rumfliegen. Ich wette eine AK-47 ist einfacher, schneller und günstiger illegal zu erwerben als eine Preußische Muskete .75 und das nicht, weil letztere größere Kugen verschießt.

Und eine Ausrichtung ist nochmal eine ganz andere Sache. Das ist wenn überhaupt Aufgabe des Settings, nicht des Systems und auch dort schadet es sehr schnell alles in feste Bahnen zu pressen. Selbst wenn man das rigoros tut, ist ein einheitliches Balancing nicht zu gewährleisten wenn es nicht der Sl vornimmt. Du kannst nicht für jede mögliche gruppe in allen denkbaren situationen eine Regel haben das auszugleichen. Geht auf grund der schier endlosen Kombinationen schon nicht. Nehmen wir mal D&D als beispiel. Hier gib es wenn ich mich nicht verzählt habe 10 grundklassen. Nehmen wir dem SL zu liebe an nur zwei arten diese Grundklasse zu "skillen" und spielen. In einer Gruppe von 6 Leuten sind das dann 20+19+18+17+16+15+14 = 119 verschiedene gruppen, angenommn man verbietet den Spielern schon nix doppelt zu spielen (und warum sollte eine gruppe zwei krieger haben, die sich nur im Charakter, Aussehen, Wesen unterscheiden? lächerlich, oder?). Jetzt mußt du nur noch für die Üblichen Umgebungen (Stadt, Land, Meer, Untergrund jeweils Tag/Nacht) und die 20 Stufen die so eine gruppe haben kann Tabellen bauen, was genau zu ihr paßt. Sind ja nur 119 *4 *2 *20 = 19040 Möglichkeiten. Dann willst du das nix doppelt vorkommt und alles nett beschrieben ist. also sagen wir drei Auswahlmöglichkeiten die gleich passend wären und so 1 A4 Seite lang beschrieben? Ein Buch mit 57000 Seiten...
Das wird vereinfacht, so grob über den daumen gepeilt, da geflickt wo bei der Spieltestrunde was aufgefallen ist, dann nachgeschustert, dort wo nach nem Jahr auf dem Markt die meisten Beschwerden kommen, dann festgestellt, daß man zwar die alten "fehler" ausgeglichen, aber neue reingebracht hat..... BÄH!
Das braucht kein Mensch, dann lieber den zum SL machen, der genug Hirn hat aus der Information wer was spielen möchte eine Idee zu spinnen und was zu finden das alle zufriedenstellt. Kannst du dir nicht vorstellen? Funktioniert aber super und nicht nur für mich :)
 
AW: Wie wichtig ist euch Balance

Balancing ist für mich nicht bnur systemsache, sondern auch aufgabe der Gruppe. Es muss einfach für alle Charaktere die zugelassen sind ungefähr gleichviele Einflussmöglichkeiten auf das Spiel geben. D.h. wenn ich einen sozialen char in der Gruppe zulasse, dann dürfen die einzigen Konflikte nicht nur aus Monsterhäckseln bestehen und wenn ich einen Krieger in der Gruppe zulasse, dann muss er auch die Möglichkeit haben etwas zu tun. Außerdem darf es keine Überklasse (o.üä.) geben die man einfach nehmen muss. das ist Balancing für mich.

Gruß

Marduk
 
AW: Wie wichtig ist euch Balance

"Verfügbarkeit der Waffen" ist ein riesen Blödsinn. Habe das bei SR noch nie verstanden, warum ein Scharfschützengewehr 4 wochen länger dauert bis es besorgt ist, als die Sturmgewehrvariation der gleichen Waffe. Schlimmer noch, Scharfsachützengewehre mit mehr Schaden sind schwerer zu bekommen... vollkommen ohne Begründung. Danke für das Beispiel, ist ein gutes an dem man sehen kann das sowas keinen Sinn macht. Marktverfügbarkeit... ok. Aber nicht auf grund des Schadens und der Zielgenauigkeit, sondern in abhängigkeit davon wieviele es davon gibt und wie lange sie schon rigend wo rumfliegen. Ich wette eine AK-47 ist einfacher, schneller und günstiger illegal zu erwerben als eine Preußische Muskete .75 und das nicht, weil letztere größere Kugen verschießt.

Ernstgemeinte Frage: Hast du überhaupt mal Shadowrun gespielt?

Edit: Nach einem Blick auf den URPG Charakterbogen - doch, hast du... dann verwundert mich deine Aussage doch...

Zum einen rührst du ja mit Vorliebe verschiedene Techlevel ineinander. Klar ist die AK-47 der Preussischen Muskete in ALLEN Punkten überlegen - darum sind Konzerngardisten wohl auch mit ersterer anstelle von letzterer ausgestattet.

Zum zweiten ist militärisches High-Tech Gerät je nach Seltenheit zu bekommen. Da ein Scharfschützengewehr echte Nachteile in einer Standardkampfsituation gegen ein Sturmgewehr hat und eigentlich nur für Spezialkräfte gebaut wird werden davon auch deutlich weniger gebaut - auch hier zeigt sich wieder ein durch die Realität erfolgtes Balancing. Vom reinen Schaden her ist das Barret wohl ungeschlagen - TROTZDEM gibt's davon nicht so viele.

Also: Regel 1 - IN einem Techlevel müssen Waffen balanciert sein (sonst würde auch keiner die Schlechten benutzen). Das muss nichtmal Punktgenau sein, aber nur eine grobe Vergleichbarkeit muss vorhanden sein. AUSSERHALB eines Techlevels dürfen Waffen auch objektiv schlechter sein - wenn sie keiner benutzt gibt's wohl einen Grund dafür.

Unsere Realität ist schon ziemlich balanciert...
 
AW: Wie wichtig ist euch Balance

Das Toon, bei dem die wichtigste regel ist: Wenn niemand cheetet macht ihr irgendwas falsch. Das Toon, das nach einem Sixpack Kilkenny (für jeden!) am meisten spaß macht...
 
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