Was könnt ihr nicht mehr in Rollenspielen sehen?

AW: Was könnt ihr nicht mehr in Rollenspielen sehen?

Fangen wir mal an:

Mir missfällt es, wenn Rollenspiele von sich annehmen, "anspruchsvoll" zu sein.

Dieses "Ich bin ein irrsinnig tiefsinniges und total philosophisches Spiel und eine anspruchsvolle intellektuelle Beschäftigung."

Bzw. das Klientel, das damit geworben wird, missfällt mir sehr.

Oder die sogenannten Fanboys, die IHR(tm) System in den einsamen Olymp des Rollenspieles hieven...:rolleyes:

Richtig, Anspruch kommt nicht vom Spiel. Nicht das Anspruch etwas erstrebenswertes wäre. Es kann aber interessant sein, wenn mans kann... :D

Zweitklassige Kurzgeschichten statt nützlicher Setting-Info

Wenn ich schlechte Kurzprosa will, das Internet ist voll davon.

Kender sind nicht niedlich, sondern nervig. Manche würden auch Pookas und Malkavianer in dieselbe Kategorie packen.

Ich hasse genrell alle Rassen, die darauf abziehlen, nervig zu sein.

Systeme ohne Index

Wie generell jedes Buch ohne vernüftigen Index, arbeiten die Leute mit Word oder was?

Die Aussage: Optional!

Widersinnig, aber notwendig.
 
AW: Was könnt ihr nicht mehr in Rollenspielen sehen?

Agroschim schrieb:
Nicht das Anspruch etwas erstrebenswertes wäre.
Richtig, denn er verkauft sich nicht.
Horror schrieb:
Um anderen Leuten Arbeit zu ersparen.
Wenn in nahezu allen RPG Systemen geschrieben wird, das man Dinge abändern kann, wenn man möchte, ist der Einwurf Optional imho einfach nur überflüssig!
Wer sagt, dass optionale Regeln in einem Regelwerk essentiell sind?
Optionale Regeln sind sozusagen 5-Minuten-Terrinen im Hausregelgeschäft.
Würde sie aktiv, wäre das Spiel vielfältiger (das muss nichteinmal in der Intention der Autoren liegen, aber in ihrer Voraussicht, dass manche Leute es etwas komplexer mögen, oder es so stimmiger finden könnten), sodass optionale Regeln im Grunde nur ein Beispiel dafür bieten ein Spielszenario, dass eben jene regeltechnischen Bezüge nicht hat, kurz zu machen (schließlich sind Regeln ausschließlich dafür da alles das, was sonst ausgespielt wird, auf ein Minimum zu kürzen) und es dadurch zu erleichtern.
Optionale Regeln beschneiden niemanden, sie spritzen auf.
 
AW: Was könnt ihr nicht mehr in Rollenspielen sehen?

Wenn in nahezu allen RPG Systemen geschrieben wird, das man Dinge abändern kann, wenn man möchte, ist der Einwurf Optional imho einfach nur überflüssig!

Selbst wenn mal deulich geschrieben wird, dass Dinge abänderlich sind - und optional ist nur eine Schreibweise, das ist das widersinnige in deiner Aussage - nehmen die Leute alles geschriebene für in Stein gemeiseltes. Darum ist es leider Notwendig, gewisse Dinge, die man als Autor selbst für nicht notwendig, aber interessant hält, als optional, zu kennzeichnen.
 
AW: Was könnt ihr nicht mehr in Rollenspielen sehen?

Jetzt bin ich als Threaderöffner noch dran...

- Systeme die die Benutzung der Regeln zu Schlechtem Rollenspiel(TM) erklären
- Systeme die stimmungsvolle Atmosphäre zum obersten Ziel erklären
- Systeme die auseinanderbrechen und/oder langweilig werden wenn man Powergaming betreibt
- die Goldene Regel, insbesondere wenn sie als Allheilmittel präsentiert wird
- dazu korrespondierend: "Der SL hat immer recht"
- langer, belangloser Fluff statt kurzen, knackigen Settinginformationen
- schröckliche, welterschütternde Settinggeheimnisse die die Spieler aber ja nie erfahren dürfen, und schon gar nicht vor Spielbeginn
- Settinginformationen die man nicht benutzen darf weil sie schon für spätere Bücher verplant sind
- Metaplot
 
AW: Was könnt ihr nicht mehr in Rollenspielen sehen?

- Die goldene Regel als einzige Regel ("Warum hab ich mir eigentlich dieses Buch gekauft, wenn ich als Spielleiter praktisch alles nach Gutdünken entscheiden soll?")
- Fertigabenteuer mit wirklich guten, interessanten Hintergrundhandlungen, von denen die Charaktere unmöglich was mitbekommen können :rolleyes:
 
AW: Was könnt ihr nicht mehr in Rollenspielen sehen?

In Shadowrun gibt's keine (offizielle) optionale Regel, daß man Vampire als Spielercharaktere zusammenschustern kann. Nur weil eine ganz bestimmte Klientel von Kunden dies immer wieder nachfragt und irgendwelche Pappenheimer ihre 1337en Regeln dafür gebastelt haben, wird es nicht offiziell, bzw. optional.
Aber da kommen wir in den Bereich, der Spieler, die ich nicht mehr sehen kann...
 
AW: Was könnt ihr nicht mehr in Rollenspielen sehen?

Hmmm...optionale Vampire...
D&D bietet sie in einigen Kampagnenwelten an. Der Nosferatu aus Mystara ist offiziell und auch im neueren Ravenloft finden sich Hinweise für Vampire als SC - obwohl es da mit dem Hintergrund lustige Probleme geben könnte. Witchcraft hat auch SC-Vampire, bei DSA sind sie "halboffiziell" auch als SC möglich und mit dem Drakia-Quellenbuch sollen SC-Vampire angeblich auch bei Arcane-Codex möglich werden (und da würden die nicht mal sonderlich stören - wo man doch schon Halbdämonen, Wiedergänger, Schwarzmagier und ähnliches spielen kann...)
 
AW: Was könnt ihr nicht mehr in Rollenspielen sehen?

Hmmm...optionale Vampire...
D&D bietet sie in einigen Kampagnenwelten an.
D&D bietet sie in allen Kampagnen an. Vampir ist in D&D eine Schablone, die im universellen Monsterhandbuch zu finden ist. Sogar über den Zusatz "optional" könnte man streiten, aber hier liegen schön genügend gespaltene Haare. ;)
 
AW: Was könnt ihr nicht mehr in Rollenspielen sehen?

Nur mal vorneweg: Ich persönlich mache einen großen unterschied zwischen optionalen und alternativen Regeln!

Wer sagt, dass optionale Regeln in einem Regelwerk essentiell sind?
Optionale Regeln sind sozusagen 5-Minuten-Terrinen im Hausregelgeschäft.
Würde sie aktiv, wäre das Spiel vielfältiger (das muss nichteinmal in der Intention der Autoren liegen, aber in ihrer Voraussicht, dass manche Leute es etwas komplexer mögen, oder es so stimmiger finden könnten), sodass optionale Regeln im Grunde nur ein Beispiel dafür bieten ein Spielszenario, dass eben jene regeltechnischen Bezüge nicht hat, kurz zu machen (schließlich sind Regeln ausschließlich dafür da alles das, was sonst ausgespielt wird, auf ein Minimum zu kürzen) und es dadurch zu erleichtern.
Optionale Regeln beschneiden niemanden, sie spritzen auf.

Optionale Regelungen sind ebend nur das: Optionen!
Sozusagen eine kleine Erlaubnis des Herstellers, in diesen Wegen zu verfahren, die er für richtig hält!

Und im Gegenteil, ich empfinde sie nicht als Aufspritzung, sondern durch ihren Status als optional als Einschränkung!

Selbst wenn mal deulich geschrieben wird, dass Dinge abänderlich sind - und optional ist nur eine Schreibweise, das ist das widersinnige in deiner Aussage - nehmen die Leute alles geschriebene für in Stein gemeiseltes. Darum ist es leider Notwendig, gewisse Dinge, die man als Autor selbst für nicht notwendig, aber interessant hält, als optional, zu kennzeichnen.

Und vielleicht erkennst du jetzt, warum meine Schreibweise keineswegs wiedersinnig ist, sondern ich Optionalitäten für Einschränkend halte und deswegen nicht mag!! ;)

Und ich erkenne immer noch keinen einzigen Grund für ein Notwendig, denn das sind sie nicht! ;)

Shadowrun? Cyberpunk? KULT?

Zu Shadowrun wurde bereits etwas geschrieben, bei Cyberpunk ist es vom eigentlichen Spielsystem her nicht vorgesehen, sondern lediglich in einem nicht ganz offiziellen eigenem Settingband vorhanden und bei KULT sind Vampire genauso wie alle anderen Kinder der Nacht eigentlich nur ein Ausdruck einer kranken Seele....und fester Bestandteil des Settings (zumindest innerhalb des Allgemeinbildes Kinder der Nacht) und keineswegs optional! ;)


H
 
AW: Was könnt ihr nicht mehr in Rollenspielen sehen?

Optionale Regeln weniger, eher der Umgang mit ihnen!

Wie Agroschim schon schrieb, werden viele geschriebene Sachen als in Stein gemeißelt angesehen!

Wenn etwas als 'Optional' gekennzeichnet ist, gilt es meist nur als eingeschränkt tauglich und steht damit auf der Not-to-do Liste für viele konservative Spieler und Spielleiter!

Interessanter weise werden aber optionale Regeln wieder für viele SL dann interessant, wenn es gilt, die Spieler einzuschränken!

Das empfinde ich als doppelzüngig und störend, und deswegen möchte ich sie einfach nicht mehr sehen! ;)


H
 
AW: Was könnt ihr nicht mehr in Rollenspielen sehen?

Nachdem es hier - wieder einmal - (auch) um optionale Regeln geht:

Ein Beispiel: Ein Rollenspiel hat im Regelwerk ein Kampfsystem beschrieben, welches mit "normalem" Detailierungsgrad für "normale" Kämpfe vorgesehen ist (nicht optional). Zusätzlich (und als optional gekennzeichnet) ein SEHR hoch detailliertes Kampfsystem, welches sich in manchen grundsätzlichen Regelansätzen vom "normalen" Kampfsystem unterscheidet, für Situationen, in denen es auf hohe Detailgenauigkeit ankommt, zum Preis von einer ca. verzehnfachten Dauer des Durchspielens ein- und desselben Kampfes. Zusätzlich eine Regelung, in der die "normalen" Details für sehr unwichtige, aber meist in Massen auftretende Gegner "abgeschaltet" werden können, um nicht Stunden über Stunden nur mit einer Zombie-Klopp-den-Kopp-Szene verbringen zu müssen. Und auch zusätzlich ein echtes Massenkampfsystem, welches den gesamten Detailgrad auf "Kompanie-Ebene" hochzieht, um z.B. Schlachten noch unter Charakterbeteiligung spielbar zu gestalten.

Normalerweise wird das "normale" Kampfsystem verwandt. - Wenn es um split-second-Entscheidungen geht, das hochdetaillierte. - Wenn es gegen Mooks geht, werden den Mooks die Details genommen, dem Rest der (wichtigeren) Gegner aber nicht. - Wenn es um Schlachten, Belagerungen, Seegefechte geht, wird das sehr grobe Kampfsystem verwendet.

Jedoch: ALLE Szenen, die mit dem optionalen hochdetaillierten, dem optionalen Mook-ohne-Details und dem optionalen Schlachten-System gespielt werden, KÖNNTEN prinzipiell mit dem "normalen" Kampfsystem gespielt werden (welches ja NICHT-optional) ist.

Welche Folgen hätte es nun, wenn es diese optionalen Regeln nicht gäbe?

Bei der split-second-Entscheidung ist das "normale" Kampfsystem zu grob und das Ergebnis, die Art, wie es in dem zu groben, aber nichtoptionalen System ausgespielt wird, ist enttäuschend. Die Spieler sind unzufrieden, weil es unspannend und unstimmig ist, der Spielleiter hatte sich hier eine Art "Bullet-Time" vorgestellt, die aber das Normalsystem nicht bietet, und die er somit nicht als Höhepunkt seines Szenarios einsetzen kann.

Bei der Mook-ist-Mook-ist-Mook-Klopperei sind die 30 doof-dödeligen Moder-Zombies nach 6-7 Stunden Spielzeit inklusive ständiger Trefferlokationsbestimmung, Schockprobe, Fingerkuppe-Abschießen, auf den Fuß Treten etc. endlich besiegt. In der Spielwelt hat die Kampfszene anderthalb Minuten gedauert. In der realen Welt sechseinhalb Stunden. In der Wahrnehmung der Spieler EWIG. *gähn*

In der "Ansturm auf Helms Klamm"-Massenschlacht-Szene wird für jeden einzelnen Soldaten, für jeden Ork, für jede Figur die volle Detail-Breitseite des Normalkampfsystems angewandt. Das dauert dann bei (ziemlich knapp gerechnet) ein paar Tausend NSCs "nur" wenige Monate Dauerspielens, bis das nach dem "normalen" Kampfsystem abgehandelt werden konnte.

In welcher Weise hätte denn nun der Einsatz von optionalen Detailregeln, optionalen Mook-Regeln, optionalen Massenkampf-Regeln hier die Spieler eingeschränkt?
 
AW: Was könnt ihr nicht mehr in Rollenspielen sehen?

Hm, in meinen Regelbüchern stehen irgendwie nur optionale Regeln.
Ob an einigen Optional dransteht oder nicht, dass ist mir (als Meister) herzlich egal. Denn das Optional ist offensichtlich nicht für mich rangeschrieben, sondern für einen anderen Spielertypus. Also wieso sollte ich mich daran stören, ist einfach zu ignorieren.

Hingegen kann man sich durchaus daran stören, was dann andere Spieler oder Meister, wenn man selber spielt, damit anzurichten vermögen. Dann rege ich mich aber eher über die Leute auf, als darüber ob da was dransteht oder nicht.

Auch wenn ich hier vielleicht dazwischengrätsche (mir ist grad 2 Minuten fad), meine Antwort auf die Frage:

Was könnt ihr nicht mehr in Rollenspielen sehen?
Würfel

Es begann in frühen Tagen. Gut, es gibt den inoffiziellen 2 Punkte Nachteil "von xanos gewürfelt", aber daran liegt es weniger. Meine Vampirespieler haben sich dann irgendwie daran gewöhnt, dass ich keine Lust hatte meine Würfel auszupacken und da die nicht gemeckert haben, habe ich mir das angewöhnt. Auch meine Exalted Spieler haben nie gemeckert. Klar, ein Meister, der nie würfelt glättet viele Dinge aus dem Spiel, aber man darf das nicht nur negativ sehen ^^
Daher ist für mich der traurigste Moment des Abends seit einiger Zeit immer der, wenn der Meister was sagt und ich realisiere, dass ich nun die Würfel auspacken muss. Hält sich allerdings in Grenzen, wenn es schon zu fortgeschrittener Stunde im Spiel ist. Soll auch vorkommen.
 
AW: Was könnt ihr nicht mehr in Rollenspielen sehen?

Was ich wirklich nicht mehr sehen möchte sind solche jämmerlichen Wir-sitzen-rum-trinken-Kamillentee-und-erzählen-uns-einen-runter-"Beschützende 'Rollenspiel'-Werkstätten"
Was könnt ihr nicht mehr in Rollenspielen sehen?
Würfel
...
Daher ist für mich der traurigste Moment des Abends seit einiger Zeit immer der, wenn ... ich realisiere, dass ich nun die Würfel auspacken muss.
Das ist WIRKLICH traurig. Ein Jammer. Wenn ich nicht viel zu männlich-hart zum Weinen wäre, dann würde ich bei solch einem gehirngewaschenen "Spielleiter-Willkür ist mein Freund! Spielleiter-Willkür macht mich glücklich! Ich bin ein glücklicher (Rollenspiel-)Bürger!"-Gewimmer IMMER weinen.
 
AW: Was könnt ihr nicht mehr in Rollenspielen sehen?

In welcher Weise hätte denn nun der Einsatz von optionalen Detailregeln, optionalen Mook-Regeln, optionalen Massenkampf-Regeln hier die Spieler eingeschränkt?

Mich interessiert nur: Warum, wenn es doch so perfekt gelöst wird, muss dann vor den Regeln das Wort Optional stehen?
Einfach das komplette Paket, und wenn mich was stört, lasse ich es raus!
Ich sehe da kein Problem und absolut keine Notwendigkeit für den Hinweis: Optional!


H
 
AW: Was könnt ihr nicht mehr in Rollenspielen sehen?

Wenn ich nicht viel zu männlich-hart zum Weinen wäre,

Ich dachte, dass man hier seine Meinung von sich geben darf zu dem obengenannten Thema.
Aber sofort muss dann einer um die Ecke springen und die Welt retten, indem er beweist, dass seine Charaktere keine Helme tragen.
 
AW: Was könnt ihr nicht mehr in Rollenspielen sehen?

Mich interessiert nur: Warum, wenn es doch so perfekt gelöst wird, muss dann vor den Regeln das Wort Optional stehen?
Weil es eben tatsächlich OPTIONALE Regeln sind, deren Anwendung für das grundsätzliche Funktionieren des Regelsystems nicht bindend, nicht zwingend sind, die aber eben zusätzliche OPTIONEN für den Spielleiter und die Spieler bieten, um eben ein Mehr an Flexibilität als Option anzubieten.

Ohne Optional-Regeln zur Flexibilisierung hat man nämlich starre, UNFLEXIBELE Regeln.

Wer will denn so etwas?
 
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