Rollenspieltheorie Warum ich mit RAW und Abenteuerspiel im RPG nichts anfangen kann

AW: Warum ich mit RAW und Abenteuerspiel im RPG nichts anfangen kann

... wenn der SL seinen Plot in seiner Vorstellung durchziehen möchte, ja.

Auch wenn der "Plot" nach Vorstellung der anderen Spieler - und unter Anwendung der Regeln - weitergeführt werden soll.
Denn, um weiter bei diesem Beispiel zu bleiben, ohne vollständige Kampfwerte (um beim Beispiel zu bleiben) lässt sich ein Kampf nun einmal schwerlich regelgerecht ausfechten.

mfG
bdd
 
AW: Warum ich mit RAW und Abenteuerspiel im RPG nichts anfangen kann

Also gerade das genannte Beispiel lässt sich selbstverfreilich komplett vorbereiten. Schließlich kann man einen Bösewicht auch gleich vollständig ausarbeiten, inklusive Kampffertigkeiten und Ausrüstung. Klappt bei SCs doch auch.
 
AW: Warum ich mit RAW und Abenteuerspiel im RPG nichts anfangen kann

Also gerade das genannte Beispiel lässt sich selbstverfreilich komplett vorbereiten. Schließlich kann man einen Bösewicht auch gleich vollständig ausarbeiten, inklusive Kampffertigkeiten und Ausrüstung. Klappt bei SCs doch auch.
Sicher geht das. Aber immer?

Der Waldläufer, der nur dafür das ist den Helden eine Info zu geben, wird plötzlich aus heiterem Himmel angegriffen. Schnell werden die Werte hingeschludert und nach Hardliner-ARS und RAW muss der jetzt so kämpfen. TPK? Egal!
 
AW: Warum ich mit RAW und Abenteuerspiel im RPG nichts anfangen kann

Die Frage bleibt: Muss und kann ein Spiel der Art vorbereitet werden, dass solche Situationen unmöglich sind?

Es sollte und es kann. Einerseits kann man (wenn man ihn überhaupt braucht) den Plot flexibel gestalten. Wenn die Charaktere den Bösewicht im ersten Akt schon besiegen, hat der einfach noch einen Chef, Nachfolger oder bösartigen Killerpapagei.
Man könnte sich auch mit den Spielern absprechen. Oder ein System benutzen, in dem solche Situation, z.B. durch die Verteilung von Erzählrechten, entschärft werden können.
 
AW: Warum ich mit RAW und Abenteuerspiel im RPG nichts anfangen kann

Also gerade das genannte Beispiel lässt sich selbstverfreilich komplett vorbereiten.

Natürlich lässt es sich das. Nur stell ich in Frage ob eine sich im Nachhinein! als unzureichend herausstellende Vorbereitung ("d'oh! und ich dachte ich bräuchte die Werte heute noch nicht") in gleicherweise als "Betrug an den Mitspielern" zu werten ist, wie die vollständige Vorbereitung, die über den Haufen geworfen wird ("oh, das passt mir jetzt aber gerade überhaupt nicht, kriegt er halt noch 1000 Wundpunkte mehr, hihi"), oder die absichtsvoll unvollständige Vorbereitung ("der kriegt keine Kampfwerte, den können sie eh nicht besiegen, höhöhö").

mfG
bdd
 
AW: Warum ich mit RAW und Abenteuerspiel im RPG nichts anfangen kann

Es sollte und es kann. Einerseits kann man (wenn man ihn überhaupt braucht) den Plot flexibel gestalten. Wenn die Charaktere den Bösewicht im ersten Akt schon besiegen, hat der einfach noch einen Chef, Nachfolger oder bösartigen Killerpapagei.
Man könnte sich auch mit den Spielern absprechen. Oder ein System benutzen, in dem solche Situation, z.B. durch die Verteilung von Erzählrechten, entschärft werden können.

Diese vollkommen zutreffenden Punkte gehen beide an der Sache völlig vorbei. :p

mfG
bdd
 
AW: Warum ich mit RAW und Abenteuerspiel im RPG nichts anfangen kann

Es sollte und es kann. Einerseits kann man (wenn man ihn überhaupt braucht) den Plot flexibel gestalten. Wenn die Charaktere den Bösewicht im ersten Akt schon besiegen, hat der einfach noch einen Chef, Nachfolger oder bösartigen Killerpapagei.
Was ganz klar nicht den Geist von ARS trifft. Nachher lässt du den Bösewicht noch fliehen, nur weil er noch nicht sterben soll. :opa:
 
AW: Warum ich mit RAW und Abenteuerspiel im RPG nichts anfangen kann

Genau, seh ich auch so. Ist laut Hardliner-ARS aber nicht gewünscht - zumindest nicht, wenn die Regeln dafür gebogen werden müssten.
Das möchte ich auch nicht. Indem die Charaktere den NSC töten, könnten sich aber ganz neue Möglichkeiten ergeben, in einem bestimmten Kosmos sogar eine ganz neue Entwicklung: Der Anführer der blutrünstigen Söldnertruppe wird von den SCs geplättet und jetzt ziehen die Söldner brandschatzend, mordend und schädend durch die Landen.
Was machen die SCs? Haben die Schuldgefühle - "Wir haben denjenigen getötet, der die Barbaren gebändigt hatte?" oder ist es ihnen egal "Was stört mich, ob da ein paar Bauern getötet werden?" oder ein Unterführer kommt auf die SCs zu und bittet sie - da sie ja schon den Anführer getötet haben, also was auf dem Kasten haben - zwei andere Unterführer zu töten, die sich zum Anführer aufschwingen wollen und dem "Auftraggeber" über sind oder sie werden auf einmal wegen Mordes gesucht ("Ja, die haben den auf einmal die Kehle durchgeschnitten, obwohl der vorher noch Witze gemacht hat. Worüber? Keine Ahnung, aber er hat herzhaft gelacht. Und ja die Typen sahen wie so herumziehende Abenteurer ohne richtigen Halt aus. Und der Große hatte auch viel getrunken und dieser kleine, schmächtige hatte auch schon so eine Wieselvisage. Das könnten sogar gedungene Mörder gewesen sein." - Man kennt es doch, wie schnell sich Leute in etwas hineinsteigern.) - das ist nur eine kleine Auswahl.
 
AW: Warum ich mit RAW und Abenteuerspiel im RPG nichts anfangen kann

@Niedertracht: Und damit hast du die eingangs von b_u_g gestellte Frage
Muss und kann ein Spiel der Art vorbereitet werden, dass solche Situationen unmöglich sind?
mit nein beantwortet, denn du hast improvisiert - so wie es sein sollte. Denn sonst würde man sich selber der Freiheit beschneiden, die uns das pen&paper nun mal bietet.
 
AW: Warum ich mit RAW und Abenteuerspiel im RPG nichts anfangen kann

Sicher geht das. Aber immer?
Üblicherweise hab ich 'ne Hand voll Generics in der Tasche. Völlig unvorbereitet erwischt man mich also nicht.

Der Waldläufer, der nur dafür das ist den Helden eine Info zu geben, wird plötzlich aus heiterem Himmel angegriffen. Schnell werden die Werte hingeschludert und nach Hardliner-ARS und RAW muss der jetzt so kämpfen. TPK? Egal!
Deswegen hat ein ARS-taugliches Spiel ein Challange-Rating oder ein entsprechendes Pendant zu bieten, damit ich beurteilen kann, was ein fairer Kampf ist.




Natürlich lässt es sich das. Nur stell ich in Frage ob eine sich im Nachhinein! als unzureichend herausstellende Vorbereitung ("d'oh! und ich dachte ich bräuchte die Werte heute noch nicht") in gleicherweise als "Betrug an den Mitspielern" zu werten ist, wie die vollständige Vorbereitung, die über den Haufen geworfen wird ("oh, das passt mir jetzt aber gerade überhaupt nicht, kriegt er halt noch 1000 Wundpunkte mehr, hihi"), oder die absichtsvoll unvollständige Vorbereitung ("der kriegt keine Kampfwerte, den können sie eh nicht besiegen, höhöhö").
In gleicher Weise? Nein.

Ersteres ist ein bedauerlicher Fehler, aber shit happens. Die beiden letztgenannten hingegen mögen meinem Spieltisch fernbleiben.
 
AW: Warum ich mit RAW und Abenteuerspiel im RPG nichts anfangen kann

@Niedertracht: Und damit hast du die eingangs von b_u_g gestellte Frage mit nein beantwortet, [...] denn du hast improvisiert - so wie es sein sollte. Denn sonst würde man sich selber der Freiheit beschneiden, die uns das pen&paper nun mal bietet.
Durchaus richtig, wobei ich mich aus meinem Spielverständnis in dem Improvisationsumfang selbst beschneide, indem ich sagen: "Wenn der Kampf zum Tod des Erzschurken führen sollte, führt er dazu." - erst danach improvisiere ich (wenn's nötig sein sollte).
 
AW: Warum ich mit RAW und Abenteuerspiel im RPG nichts anfangen kann

Üblicherweise hab ich 'ne Hand voll Generics in der Tasche. Völlig unvorbereitet erwischt man mich also nicht.
Und die passen immer? Auch wenn zufällig die Hälfte der Heldengruppe schwerverletzt im Krankenbett liegt, weil sie von zwei einbeinigen und lahmen Goblins aufgerieben wurde?
Deswegen hat ein ARS-taugliches Spiel ein Challange-Rating oder ein entsprechendes Pendant zu bieten, damit ich beurteilen kann, was ein fairer Kampf ist.
Ein CR ist hilfreich, es sollte aber nicht vergessen werden, dass wir mit einem Zufallsmechanismus spielen. Da kann ganz vieles passieren, was nicht geplant ist, von anderen Wegen, die die Heldengruppe beschreitet, mal ganz zu schweigen.

Nicht jedes Abenteuer ist ein Donjon - äh Dungeon.

Die Freiheit im pen&paper ist eines seiner höchsten Güter. Beschneide das nicht, dafür haben wir schon PC-Spiele.8)
 
AW: Warum ich mit RAW und Abenteuerspiel im RPG nichts anfangen kann

Durchaus richtig, wobei ich mich aus meinem Spielverständnis in dem Improvisationsumfang selbst beschneide, indem ich sagen: "Wenn der Kampf zum Tod des Erzschurken führen sollte, führt er dazu." - erst danach improvisiere ich (wenn's nötig sein sollte).
Und ARS bereitet stattdessen vor. Myrmidon wird dir das gerne bestätigen. :D
 
AW: Warum ich mit RAW und Abenteuerspiel im RPG nichts anfangen kann

Ersteres ist ein bedauerlicher Fehler, aber shit happens.

Und auf diesen Fehler mit spontanem Einbau von Niedertrachts Teleportationsring (den der Schurke vielleicht, aber das kann man im Nachhinein ja immer so schwer sagen, auch bei der für später geplanten, vollständigen Ausarbeitung seiner Ausrüstung bekommen hätte) zu reagieren, ist eine annehmbare oder eine abzulehnende Vorgehensweise?

mfG
bdd
 
AW: Warum ich mit RAW und Abenteuerspiel im RPG nichts anfangen kann

Und die passen immer? Auch wenn zufällig die Hälfte der Heldengruppe schwerverletzt im Krankenbett liegt, weil sie von zwei einbeinigen und lahmen Goblins aufgerieben wurde?
Dann hätten sie sich entweder bei den Goblins geschickter anstellen sollen, oder müssen eben danach den Kämpfen aus dem Weg gehen.
Es gibt bei mir keine Kämpfe, die unausweichlich sind und bei denen man nicht auch fliehen kann. Dafür haben wir schon PC-Spiele.


Die Freiheit im pen&paper ist eines seiner höchsten Güter. Beschneide das nicht, dafür haben wir schon PC-Spiele.8)
Ich beschneide die Freiheit gerade deshalb nicht, weil ich vorbereite. Meine Spieler können machen was sie wollen, ohne dass ich irgendwas handwedeln muss.
Das kommt daher, dass es doch eine Sache gibt, die ich nicht vorbereite: Einen "Plot"
 
AW: Warum ich mit RAW und Abenteuerspiel im RPG nichts anfangen kann

Und auf diesen Fehler mit spontanem Einbau von Niedertrachts Teleportationsring (den der Schurke vielleicht, aber das kann man im Nachhinein ja immer so schwer sagen, auch bei der für später geplanten, vollständigen Ausarbeitung seiner Ausrüstung bekommen hätte) zu reagieren, ist eine annehmbare oder eine abzulehnende Vorgehensweise?

Um das zu beantworten, brauche ich noch ein paar Informationen:

- Ist der Bösewicht Magiebegabt? Läge das Erschaffen dieses Artefaktes in seinen Möglichkeiten?

- Falls nein: Hätte der Schurke, gemessen an den für seine Stufe üblichen finanziellen Mitteln, genügend Knete, um sich einen Teleportationsring zu kaufen?
 
AW: Warum ich mit RAW und Abenteuerspiel im RPG nichts anfangen kann

Dann hätten sie sich entweder bei den Goblins geschickter anstellen sollen, oder müssen eben danach den Kämpfen aus dem Weg gehen.
Es gibt bei mir keine Kämpfe, die unausweichlich sind und bei denen man nicht auch fliehen kann. Dafür haben wir schon PC-Spiele.
:D



Ich beschneide die Freiheit gerade deshalb nicht, weil ich vorbereite. Meine Spieler können machen was sie wollen, ohne dass ich irgendwas handwedeln muss.
Das kommt daher, dass es doch eine Sache gibt, die ich nicht vorbereite: Einen "Plot"
Eine rein gelebte Welt ist immer in bestimmtem Maße Chaos, da sie vom Umfang nicht vorbereitet werden kann. Daher wirst auch du einen Fokus haben, um vorbereiten zu können und aus diesem Fokus kann man ausbrechen, sonst wäre die Freiheit der SC beschnitten. Ganz abgesehen von einem Plot.
 
AW: Warum ich mit RAW und Abenteuerspiel im RPG nichts anfangen kann

Eine rein gelebte Welt ist immer in bestimmtem Maße Chaos, da sie vom Umfang nicht vorbereitet werden kann. Daher wirst auch du einen Fokus haben, um vorbereiten zu können und aus diesem Fokus kann man ausbrechen, sonst wäre die Freiheit der SC beschnitten.

Richtig.

Aber der springende Punkt ist: Ich könnte auch IRL morgen meinen Job hinschmeißen und zu Fuß nach Bangladesch wandern. Mach ich aber nicht.

Bei SCs paart sich diese dezente Vorhersehbarkeit noch damit, dass (hoffentlich) alle wissen, warum sie das entsprechende Spiel spielen und die entsprechende Art von Geschichten / Abenteuern erleben wollen.
Das steckt mir schonmal ein recht brauchbares Feld ab, innerhalb dessen ich vorbereiten kann.
 
AW: Warum ich mit RAW und Abenteuerspiel im RPG nichts anfangen kann

Bei SCs paart sich diese dezente Vorhersehbarkeit noch damit, dass (hoffentlich) alle wissen, warum sie das entsprechende Spiel spielen und die entsprechende Art von Geschichten / Abenteuern erleben wollen.
Das steckt mir schonmal ein recht brauchbares Feld ab, innerhalb dessen ich vorbereiten kann.
Das lese ich in deinem Blog öfters. In meiner Erfahrung gab es aber ingame oft einen oder mehrere Ausreißer, für die es nicht zum Spiel gehörte, sich dessen Ziel zu unterwerfen.

Daher ist für mich die Charaktererschaffung auch ein so wichtiger Punkt. Da kann man als SL schon mal ein bischen steuern, was man sehen will oder nicht. RAW ist das aber nicht, denn demnach wäre alles möglich. Charaktererschaffungsrailroading sozusagen. Daher fahre ich auch nicht auf der Schiene (;)) des ARS allein, sondern suche mir aus meinem bescheidenen Horizont die geeignetesten Gleise heraus.

Es gibt keine Patentlösung - zumindest nicht für alle Gruppen gleichsam.
 
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