Schatten - eine personale Erzählsituation

Xandros

Naturgewaltenherrscher
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Schatten



Schon länger stand er im Schatten des Baumes, den Blick beobachtend in den großen Saal gerichtet. Schon der simpelsten Logik nach dürfte man ihn hier doch nicht wahrnehmen? Noch nie war er bemerkt worden, noch nie gefasst, so sollte es auch heute nicht sein.

Die Frage war nur lohnte es das Risiko einzugehen und schon in der untersten Etage einzusteigen?

Weniger würde man ihn wohl bemerken wenn er über den Balkon kommen würde. Dieses Bankett würde sicherlich noch eine Weile dauern. Die Galerie war also völlig leblos, niemand würde sich dort aufhalten, oder doch? Nun sein Ziel war das Risiko wert.

Unter dem beleuchteten Fenster hinweggehuscht, über den nächsten Baum auf den Balkon, eine Leichtigkeit für ihn. Jede Bewegung hatte er schon seid Jahren trainiert, selbst blind könne er sie ausführen, doch das war nicht verlangt. Das einfache Schloss der Balkontür sollte ihn nicht aufhalten.

Diese verdammten Scharniere, hoffentlich hatte ihr aufheulen ihn nicht verraten. Schnell hineingeschlüpft, das wäre geschafft. Dieser Raum war erstaunlich Dunkel für den Mond dabei schien selbiger doch eigentlich recht hell, war er doch schließlich schon fast kreisrund..

Nun er musste ja hier nicht arbeiten. So der Flur führte zu rechten in die Schlafräume, zur Galerie ging es links die Wendeltreppe hinunter, so hatte es ihm seine Quelle berichtet.

Nun würde sich zeigen wie zuverlässig sie war.

In der Tat die Treppe lag zu seiner Rechten, soweit stimmte also alles, schön das auch hier nicht mehr als Dämmerlicht herrschte. Nun die Galerie hatte er gefunden. Die Glasglocke sollte sich am Ende der Galerie zu seiner Linken befinden. Ab jetzt hieß es aufgepasst. Der Bediensteteneingang zur Küche kreuzte seinen Weg und das Bankett war in vollem Gange, nun durfte er sich keinen Fehltritt mehr erlauben, nun kam es darauf an die eigene Routine auszuspielen, ohne seinen letzten Joker zu ziehen.

Waren das Schritte? Wenn man ihm schon solche Vorhänge lieferte, sollte man sich nicht wundern wenn sie nun von Nutzen waren. Nur hatte er jetzt nicht gesehen ob sie aus der Küche kamen oder hineingingen. Verdammt so was durfte nicht passieren, doch noch war alles unter Kontrolle, es sollte wohl eine Weile dauern bis sie wiederkämen also weiter es waren nur noch ca. 15 Schritt.

Wie einfältig musste man sein so etwas nicht besser zu sichern. Nicht einmal die Glocke war extra befestigt, nur etwas schwer. Jetzt hatte er endlich was er begehrte, sein Auftraggeber würde zufrieden sein und ein nettes Sümmchen würde übrig bleiben, zu freiem Nutze.

Die Schritte sie kamen wieder, verdammt wieso gab es an diesem Ende keine Wandteppiche oder Vorhänge. Sprunghaft setze er nach vorn.

Er sah ihr in die Augen, nicht einen Fingerbreit rührte sie sich. Wohl hatte sie den gezückten Dolch bemerkt, hoffentlich schrie sie nicht. Er konnte ihren Atem spüren so nah war ihr schon, fast so wirkte es krallte sie sich in ihrem vollbeladenem Silbertablett fest.

Ein schneller Schnitt und die Schnüre ihres Korsagenkleids hingen nur noch schlaff ihren schmalen Rücken hinunter. Schade das er nun doch noch eine Scheibe zu Bruch gehen lassen müsste, noch bedauerlicher dass es ich nicht vergönnt war sich noch einmal umzudrehen.

Ein Sprung, ein Klirren und schon verschwand er durch den Garten in den Schatten der Dunkelheit.


Wäre nett eine Rückmeldung dazu zu bekommen
VIelen Dank vielleicht gefällt es ja...

mfg XvP
 
Meiner Meinung nach hast du denn Inhalt, denn ich sehr interessant und spannend finde, gut erzählt, was wohl auch an der persöhnlichen Erzählsituation liegt. Wobei du aufpassen musst dass du wie in den letzten Sätzen nicht zum auktorialen Erzähler wechselst. Klar es ist sehr schwer immer nur aus der persöhnlichen Erzählsituation zu schreiben; aber wenn du einmal damit anfängst musst du es auch durchziehen.

Aber sonst kann ich mir gut vorstellen das du sehr gut werden kannst wenn du weitere Geschichten schreibst. (Diesen Text kann ich mir auch gut in einem Buch vorstellen es ist ja genug Rahmenhandlungsfreiheit gegeben.)

Also mach weiter so!!!:respekt:
 
Gefällt mir recht gut.

Schöne Szenerie, interessant geschrieben, das einzigste was ich bemängeln würde sind die vielen Details. Details sind zwar wichtig, aber manchmal ist weniger eben mehr.
 
details lassen es imo manchmal lebendiger erscheinen.
was mich interesseiert, solte es nur ein lustiger scherz sein, jemanden ie korsage aufzuschneiden (schelm) oder ein mord (assasine) lässt imo beide interpretationen zu.
wenn es mord sein sollte, würde ich noch etwas blut spritzen lassen oder so, um es deutlicher zu machen, wenn es ein scherz war, noch ein kreischen, das ihn verfolgt, oder so ähnlich.
 
nun es soll auf jedenfall eher des streuners gedankengang verfolgt werden.
mehr details sind da nicht möglich da es sich bis leider wie voltan recht hat im letzten satz nunmal um eine personale erzählstuation handelt, der leser also die umgebung mittels gadanken durch den hauptcharakter erfährt.
Die situation des aufgeschnittenen kleides soll einfach den assoziationraum lassen das das beladene dienstmädchen, da entblöst, nun werder schreiend weglaufen kann(sie müsste dabei auch noch zwangshaft das tablett zerstören ) und dank heruntergefallenem kleid ist auch die bewegungsfreiheit extrem eingeschrenkt, ein schrein bleibt hier vorerst aus durch die überraschung und die furcht vor dem dolch un durch das schamgefühl völlig entblöst ggf vom Hausherrn entdeckt zu werden.
generell so finde ich sind viele kleine aspekte im text enthalten die assoziationfreiraum lassen auch was den zusammenhang untereinander betrifft.


vielen dank für euer feedback das wirkt auf mich doch ganz positiv

mfg XvP
 
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