Ich bin am Überlegen das in meiner Gruppe so zu handhaben (wenn alle zustimmen), dass nach dem Ableben Spieler und SL gemeinsam entscheiden ob der Char zurückkommt - und eben keine Karten gezogen werden. Wo seht ihr da die Vor-und Nachteile?
Der Tod wird dadurch einfach ENTWERTET.
Daß ab und an mal (SELTEN mal!) ein Charakter als Harrowed zurück kommen kann, ist interessant.
Daß es - wie so gut wie ALLES in Deadlands, wie Charaktererschaffung, Kampfsystem, Magie, usw. - VOM ZUFALL abhängt, ist zum Setting passend und sehr stimmig und hilft die reine "Freak-Show"-Gruppe zu vermeiden, in der JEDER SC ein Harrowed ist.
Wenn man EINEN Harrowed in einer Gruppe von Nicht-Harrowed hat, dann hat dieser "Wandelnde Fear-Level" wirklich das Potential die Gruppe in Furcht und Schrecken zu versetzen, jeden, der überhaupt weiß, daß es ein Harrowed ist, in die Paranoia zu treiben. - Nimmt man das auf die leichte Schulter, holt man sich als SC mehr als einen Harrowed in die Gruppe, ist das nicht mehr zufallsabhängig und damit für manchen Charakter, für manch ein Charakterkonzept auch ein FLUCH, dann wird der Harrowed einfach zur "Prestige Klasse", die man sich einfach irgendwann gönnt, nachdem man mit dem lebenden Charakter "Pech" hatte oder um mehr und sehr coole, sehr mächtige P0WerZ zu bekommen.
Ein Harrowed verlangt außerordentlich viel Aufmerksamkeit vom Spielleiter, da er eben so verdammt mächtig ist, fast unzerstörbar und nahezu bedürfnislos. Ein Harrowed hat einen MÄCHTIGEN NSC, seinen Manitou, immer mit dabei. Und dieser ist vom SL auch gefälligst AUSZUSPIELEN! Das allein ist eine Sache, die mächtig an die Nieren gehen kann, denn was ein Harrowed so tut, wenn ihn sein Manitou für eine Weile übernimmt, ist "nicht nett". (In manchen Runden wurde dem Spieler des Harrowed-Charakters nach "Erwachen" aus solchen Harrowed-Alleingängen nach den Aussagen des Spielers ziemlich anders, weil es so verdammt übel ist, was Harrowed anrichten können und werden. - Das muß man sich schon beim ersten Harrowed in der Gruppe genau anschauen und genau besprechen, wie bestialisch-brutal es werden darf, ohne daß die Mitspieler sich wirklich unwohl fühlen.)
Durch die zufällige Bestimmung, ob ein Charakter als Harrowed wieder kommt, erhalten oft eben gerade NICHT die "harten Gunfighter" ihr "Level-Up", sondern gerade die schnell mal abkratzenden anderen Charaktere wie Journalisten oder pazifistische Prediger. - Und für diese ist das Harrowed-Dasein dann ein FLUCH, der zu interessantem "persönlichem Horror", zu Charakterdrama führt.
Würde man das immer mit den Spielern "aushandeln", dann könnten manche Spieler dieses Drama scheuen und somit ihren Charakter nicht harrowed wieder kommen lassen, während andere Spieler eben den "Level-Up"-durch dieses "Aushandeln" herbeidiskutieren können, auch wenn sie mangels Mumm in den Knochen NULL GRIT angesammelt haben und letztlich nicht einmal im Traum Material für die Bindung von Manitou und Charakter darstellen.
Klar könnt Ihr das in Euren Gruppen so handhaben, wie Ihr wollt. Harrowed als "Geschenk" des Spielleiters an die Spieler rausgeben, oder als erstrebenswertes Ziel, wenn jemand seinem Charakter noch einen Power-Boost verschaffen will. Ist ja EURE Runde. - In MEINER Runde werden die Karten entscheiden, ob jemand Harrowed wird. Und das ist in meinen Runden verdammt selten mal der Fall gewesen, hat meist den Charakter erwischt, der "am unwahrscheinlichsten" etwas mit dem Harrowed-Zustand anfangen konnte, und hat zu SEHR SPANNENDEM und herzergreifendem (oft wörtlich!) Charakterdrama geführt.
Mal EIN Harrowed in einer Gruppe ist interessant. Aber in Deadlands für mich nur durch ZUFÄLLIGE Ermittlung.