Barak
Unterdrücker
- Registriert
- 18. Juni 2004
- Beiträge
- 445
[font=verdana, arial, helvetica]Hallo
[/font]
[font=verdana, arial, helvetica]Eigentlich ist das nicht allein meine Geschichte. Wir waren drei als wir angefangen haben, vier auf dem Höhepunkt der Geschichte, und nun, gegen Ende sind wir nur noch zwei
Wir vier hatten uns in einem MMORPG kennen und schätzen gelernt. Nun ja eigentlich haben wir "nur" Gennaio und Ithmaril kennengelernt. Jazhara und meine Wenigkeit waren schon vorher ein Pärchen 8) . So spielten wir insgesamt nur einen Monat dieses Spiel, bis einer nach dem anderen aufhörte.[/font]
[font=verdana, arial, helvetica]Um in Kontakt zu bleiben starteten wir eine Geschichte in einem anderen Forum. Zuerst nur Ithmaril und ich, dann kam Jazhara dazu und schließlich auch Gennaio. Es war eine große Freude mit unseren beiden "Bekannten" auf diese Art und Weise weiter Kontakt zu halten, irgendwie ... war es einfach was anderes. Verbunden durch eine Geschichte ... hört sich sentimental und kitschig an, ist es vielleicht auch, aber ich fand, dass es irgendwie etwas besonderes daran war :nixwissen Vielleicht ging es den anderen auch so. Zumindest wäre es schön, wenn es noch so wäre. Bei Jazhara bin ich mir ziemlich sicher *gg* Aber da liegt es ja auch auf der Hand
[/font]
[font=verdana, arial, helvetica]Tja, erst verschwand Ithmaril ... einige Zeit später folgte ihm Gennaio. Ich finde das sehr schade, und kann mir nicht vorstellen, dass sie uns einfach vergessen haben (zumindest hoffe ich das
).[/font]
[font=verdana, arial, helvetica]Einerseits hoffe ich, dass ich mit dem Veröffentlichen in diesem Forum vielleicht einen der beiden (oder vielleicht sogar beide *gg*) wieder auf uns aufmerksam machen kann. Andererseits hoffe ich, bei Euch für ein wenig Kurzweil zu sorgen.[/font]
[font=verdana, arial, helvetica]However
Ich fange jetzt mit dem ersten Posting an. Sollte ein Posting nicht von mir sein, schreibe ich das Alias des Verfassers darüber. So ... nun aber genug geschwafelt und los gehts.[/font]
[font=verdana, arial, helvetica]Ithmaril [/font]
[font=verdana, arial, helvetica]Weit im Westen versank eine blutrote Sonne, die sich gegen den fahlen Himmel abzeichnete wie rotes Siegelwachs auf Pergament, hinter waldigen Hängen. Ihr letztes Licht tauchte die Szenerie in eine Farbe, die dem Massaker dennoch nicht gerecht wurde- der einsame Weg, der sich in weiten Schleifen durch das hügelige Waldland zog, hatte am Nachmittag noch farblos, einsam und totenstill vor ihnen gelegen, doch nun war er stellenweise ganz und gar von den zerschmetterten Leibern der Gefallenen bedeckt. Zwischen zerbeulten Panzerplatten gaben die zerrissenen Kleider der Toten manchmal den Blick auf ein Stück bleiche Haut frei- rost schien die Rüstungen zu benetzen, doch beim genaueren Hinsehen entpuppte sich die kränklich-rotbräunliche Schicht als eingetrocknetes Blut. Aasgeier krächzten am Himmel und zogen ihre Kreise.
Was passiert war, verdiente keinen Platz in einem Lied und war mit wenigen Worten zu beschreiben- Die Karawane, unter ihnen einer der seinigen vom Volke der Elfen, marschierte direkt auf einen Hinterhalt der Orks zu, auf den die durch den Wald vorrückende Waldläufertruppe schnell stieß. Sie nahmen den Orks den Überraschungseffekt, und die von den Händlern angeheuerten Söldner, die hinter ihnen hermarschierten, bekamen Zeit genug sich zu formieren. Gegen die zahlenmäßige Überlegenheit der Orks konnten die Elfen selbst im Wald in so kurzer Zeit nichts ausrichten, als die Orks zu früh aus ihren Verstecken stürmten- ein brutaler Nahkampf entbrannte an allen Fronten, und er sollte über eine Stunde andauern.
Da stand sie nun, die Kolonne aus Planwägen. Einige hatten zerschmetterte Räder und waren umgekippt, die Planen anderer waren zerfetzt oder von Pfeilen gespickt, rund die Hälfte der Zugtiere hatte es geschafft auszureissen und war den Weg hinaufgaloppiert, viele lagen ausgeblutet und zerschunden im eigenen, blutigen Schlamm... die restlichen Esel waren kaum zu beruhigen. Der Geruch von Aas lockte unzähliche Geier und anderes Getier an- hoch über der Szenerie kreisten sie, und andere Aasfresser lauerten zwischen den Bäumen, auf ihre gelegenheit wartend ein Stück Fleisch zu erbeuten.
Ithmaril bettete den Leichnam, den er eben im Schlamm gefunden und aufgehoben hatte, sanft im kühlen, trockenen Gras jenseits des Weges. Sein trüber, grauer Blick war gesenkt, seine fein geschnittenen, langen Gesichtszüge von tiefen Schatten geprägt. Vor der Schlacht schon war sein Gesicht zur Tarnung in finsteren Wäldern mit dunkler Erde verschmiert und sein Umhang grünlich grau und schmucklos gewesen- seine Kleidung war düster und einfach, und geschickt mit Pflanzen verziert, die ihm zusammen mit seinem restlichen Äußeren im Wald eine ausgezeichnete Tarnung verschafft hatten. Doch nun war der Umhang an einigen Stellen geradezu zerfetzt, und der Dreck in seinem Gesicht hatte sich mit rotbräunlichen, getrocknetem Blut vermischt, teils seinem eigenen, Teils dem der Feinde, die er niedergestreckt hatte. Einige Schrammen waren durch Risse in seiner Kleidung zu sehen, und Wunde an seiner Seite war eher notdürftig verbunden.
Doch trotz seines zerschundenen Äußeren hatte seine Erscheinung etwas besonderes an sich, als er neben seinem gefallenen Bruder kniete, mit einer sanften Berührung seine Augenlider schloss, die Hände des Gefallenen auf seiner Brust faltete und leise, kaum hörbar, seinen Tod mit einem langen Lied besang. Sein helles, blondes Haar klebte teils in Strähnen in seinem Gesicht. Er strahlte trotz seiner Jugendlichkeit Würde aus, trotz seines zerschundenen Äußeren war er schön, wie man es von einem Elfen erwarten konnte, aber sich dennoch niemals vorzustellen vermochte bevor man nicht selbst einen gesehen hatte.
Langsam erhob er sich, zog schwungvoll sein Langschwert aus der Erde neben dem Gefallenen, rammte es mit einem markanten Geräusch in die für die Klinge bestimmte Lederscheide, und schien wie ausgewechselt. Gerade als sich aus dem Hintergrund ein anderer Elf näherte, in reinem, unbefleckten Weiß gekleidet, alterlslos und doch unsagbar alt, marschierte Ithmaril in Richtung einiger der überlebenden Menschen davon, und überließ seinen gefallenen Kameraden ihrem Priester- er erkannte unter den wenigen, verstreuten Überlebenden verschiedene Sölder, unter anderem einen, den er mitten unter den Orks gesehen hatte. Er biss unmerklich seine Zähne zusammen. Söldnergesindel.
Die blutrote Sonne verschwand hinter den Hängen.[/font]
[font=verdana, arial, helvetica]Eigentlich ist das nicht allein meine Geschichte. Wir waren drei als wir angefangen haben, vier auf dem Höhepunkt der Geschichte, und nun, gegen Ende sind wir nur noch zwei
[font=verdana, arial, helvetica]Um in Kontakt zu bleiben starteten wir eine Geschichte in einem anderen Forum. Zuerst nur Ithmaril und ich, dann kam Jazhara dazu und schließlich auch Gennaio. Es war eine große Freude mit unseren beiden "Bekannten" auf diese Art und Weise weiter Kontakt zu halten, irgendwie ... war es einfach was anderes. Verbunden durch eine Geschichte ... hört sich sentimental und kitschig an, ist es vielleicht auch, aber ich fand, dass es irgendwie etwas besonderes daran war :nixwissen Vielleicht ging es den anderen auch so. Zumindest wäre es schön, wenn es noch so wäre. Bei Jazhara bin ich mir ziemlich sicher *gg* Aber da liegt es ja auch auf der Hand
[font=verdana, arial, helvetica]Tja, erst verschwand Ithmaril ... einige Zeit später folgte ihm Gennaio. Ich finde das sehr schade, und kann mir nicht vorstellen, dass sie uns einfach vergessen haben (zumindest hoffe ich das
[font=verdana, arial, helvetica]Einerseits hoffe ich, dass ich mit dem Veröffentlichen in diesem Forum vielleicht einen der beiden (oder vielleicht sogar beide *gg*) wieder auf uns aufmerksam machen kann. Andererseits hoffe ich, bei Euch für ein wenig Kurzweil zu sorgen.[/font]
[font=verdana, arial, helvetica]However
[font=verdana, arial, helvetica]Ithmaril [/font]
[font=verdana, arial, helvetica]Weit im Westen versank eine blutrote Sonne, die sich gegen den fahlen Himmel abzeichnete wie rotes Siegelwachs auf Pergament, hinter waldigen Hängen. Ihr letztes Licht tauchte die Szenerie in eine Farbe, die dem Massaker dennoch nicht gerecht wurde- der einsame Weg, der sich in weiten Schleifen durch das hügelige Waldland zog, hatte am Nachmittag noch farblos, einsam und totenstill vor ihnen gelegen, doch nun war er stellenweise ganz und gar von den zerschmetterten Leibern der Gefallenen bedeckt. Zwischen zerbeulten Panzerplatten gaben die zerrissenen Kleider der Toten manchmal den Blick auf ein Stück bleiche Haut frei- rost schien die Rüstungen zu benetzen, doch beim genaueren Hinsehen entpuppte sich die kränklich-rotbräunliche Schicht als eingetrocknetes Blut. Aasgeier krächzten am Himmel und zogen ihre Kreise.
Was passiert war, verdiente keinen Platz in einem Lied und war mit wenigen Worten zu beschreiben- Die Karawane, unter ihnen einer der seinigen vom Volke der Elfen, marschierte direkt auf einen Hinterhalt der Orks zu, auf den die durch den Wald vorrückende Waldläufertruppe schnell stieß. Sie nahmen den Orks den Überraschungseffekt, und die von den Händlern angeheuerten Söldner, die hinter ihnen hermarschierten, bekamen Zeit genug sich zu formieren. Gegen die zahlenmäßige Überlegenheit der Orks konnten die Elfen selbst im Wald in so kurzer Zeit nichts ausrichten, als die Orks zu früh aus ihren Verstecken stürmten- ein brutaler Nahkampf entbrannte an allen Fronten, und er sollte über eine Stunde andauern.
Da stand sie nun, die Kolonne aus Planwägen. Einige hatten zerschmetterte Räder und waren umgekippt, die Planen anderer waren zerfetzt oder von Pfeilen gespickt, rund die Hälfte der Zugtiere hatte es geschafft auszureissen und war den Weg hinaufgaloppiert, viele lagen ausgeblutet und zerschunden im eigenen, blutigen Schlamm... die restlichen Esel waren kaum zu beruhigen. Der Geruch von Aas lockte unzähliche Geier und anderes Getier an- hoch über der Szenerie kreisten sie, und andere Aasfresser lauerten zwischen den Bäumen, auf ihre gelegenheit wartend ein Stück Fleisch zu erbeuten.
Ithmaril bettete den Leichnam, den er eben im Schlamm gefunden und aufgehoben hatte, sanft im kühlen, trockenen Gras jenseits des Weges. Sein trüber, grauer Blick war gesenkt, seine fein geschnittenen, langen Gesichtszüge von tiefen Schatten geprägt. Vor der Schlacht schon war sein Gesicht zur Tarnung in finsteren Wäldern mit dunkler Erde verschmiert und sein Umhang grünlich grau und schmucklos gewesen- seine Kleidung war düster und einfach, und geschickt mit Pflanzen verziert, die ihm zusammen mit seinem restlichen Äußeren im Wald eine ausgezeichnete Tarnung verschafft hatten. Doch nun war der Umhang an einigen Stellen geradezu zerfetzt, und der Dreck in seinem Gesicht hatte sich mit rotbräunlichen, getrocknetem Blut vermischt, teils seinem eigenen, Teils dem der Feinde, die er niedergestreckt hatte. Einige Schrammen waren durch Risse in seiner Kleidung zu sehen, und Wunde an seiner Seite war eher notdürftig verbunden.
Doch trotz seines zerschundenen Äußeren hatte seine Erscheinung etwas besonderes an sich, als er neben seinem gefallenen Bruder kniete, mit einer sanften Berührung seine Augenlider schloss, die Hände des Gefallenen auf seiner Brust faltete und leise, kaum hörbar, seinen Tod mit einem langen Lied besang. Sein helles, blondes Haar klebte teils in Strähnen in seinem Gesicht. Er strahlte trotz seiner Jugendlichkeit Würde aus, trotz seines zerschundenen Äußeren war er schön, wie man es von einem Elfen erwarten konnte, aber sich dennoch niemals vorzustellen vermochte bevor man nicht selbst einen gesehen hatte.
Langsam erhob er sich, zog schwungvoll sein Langschwert aus der Erde neben dem Gefallenen, rammte es mit einem markanten Geräusch in die für die Klinge bestimmte Lederscheide, und schien wie ausgewechselt. Gerade als sich aus dem Hintergrund ein anderer Elf näherte, in reinem, unbefleckten Weiß gekleidet, alterlslos und doch unsagbar alt, marschierte Ithmaril in Richtung einiger der überlebenden Menschen davon, und überließ seinen gefallenen Kameraden ihrem Priester- er erkannte unter den wenigen, verstreuten Überlebenden verschiedene Sölder, unter anderem einen, den er mitten unter den Orks gesehen hatte. Er biss unmerklich seine Zähne zusammen. Söldnergesindel.
Die blutrote Sonne verschwand hinter den Hängen.[/font]