AW: Mut-Würfe
Ich empfinde einen Mutwurf nicht im geringsten so wie einen Initiativewurf.
Denn der Unterschied IST, dass man bei einem misslungenen Mutwurf keine Kontrolle mehr über den Charakter hat.
Das könntest Du jetzt aber auch über einen
Furcht! Zauber sagen.
Wenn jetzt aber der total abgebrühte, schlachtgestählte Barbar Arnie beim Anblick einer abgeschlagenen Gleidmaße das Fracksausen kriegt, da gebe ich Dir recht. Das ist Stimmungskillend.
Wenn das aber die gerade vom Killerkarnickel, 1 Fuß lang und knuddelig, abgebissene Hand seines Mitbarbars Bert ist. Dann ist eine Mutprobe fällig,
wenn es ein erstes Mal vorkommt.
Man hat Angst vor dem unbekannten oder ist treudoof und reif für Murphy, auch als SC.
Ein Initiativewurf sagt dir wozu dein Charakter in der Lage ist, weil er sich eben schnell genug bewegen kann.
Ein Mutwurf sagt dir was dein Charakter FÜHLT. Und das schränkt ganz klar die Rollenspielerische Freiheit ein. Ich mag es nicht, von irgendwem gesagt zu bekommen: "Dein Charakter hat Angst" Nicht vom SL und erst recht nicht von den Regeln. Es würde mir auch als SL nicht im Traum einfallen, einem SC zu sagen was er zu denken oder zu fühlen hat. Das maße ich mir einfach nicht an. Weil es bei jedem individuell zum Charakterspiel gehört.
Und ebensowenig mag ich es, wenn sich die Regeln so etwas anmaßen. Als SL stehe ich immer auf Kriegsfuß mit den Regeln für Mutwürfe. Meistens läuft es darauf hinaus, dass diese so gut wie keine anwendung finden.
Oh. Mind Control Sprüche sind mies, ich geb es ja zu. Aber der 1st Level (A)D&D Charm Person wird total unterschätzt. Damit kann man Königreiche gründen und zerstören...
Willkürliches und deplaziertes Verwenden von Mut-Würfen sollte verboten werden. Außerdem sind Auswirkungen eher verhandlungssache zwischen SL und Spieler, finde ich.
z.B. kann soziale Interaktion auf dem Parkett eines Hofes für den Barbaren so furchteinflösend sein, das er eine Kiefersperre kriegt. Muß nicht, aber kann. Eine Mut-Probe ist da angesagter als bei einem erkennbar leichten Gegner.
Wenn der, eher physisch ausgelegte, Barb, aren SC jetzt eloquente Dialoge mit den Prinzessinen führt (weil der Spieler so was halt kann), dann finde ich das ebenso Unstimmig wie wenn der Berufshöfling sich, ohne innezuhalten und Furcht niederkämpfen zu müssen, mit ein paar Untoten anlegt, weil ja seine Fechtkünste in der Trainingshalle so gut sind.
Im Gegensatz zu Initiativwürfen sind Mut-Proben (so sie denn nicht explizit vom Szenario/Regeln verlangt werden) eher Auslegungssache und somit dem Dilletantismus der SLs unterworfen.
Das Szenario kann natürlich auch Grütze sein, stimmt...
Nochmals...
Das Unbekannte macht uns Angst. Bei erkannten Gefahren tritt dagegen in Realität ein Gewöhnungseffekt ein. Und das sollten die SLs berücksichtigen.
In meiner Umgebung tun sie es meistens (oder ich würfle gut...).