AW: Moral und Täterschaft 2. Grades
Ich schließe mich generell Visions Meinung an, was den Gewissenskonflikt angeht.
Soweit ich das im Gedächtnis habe - und jetzt korrigiert mich, bitte -, bedeutet der Verlust von Menschlichkeit, dass man sich der Tat völlig bewusst war und dazu steht, während der Erhalt von Menschlichkeit nach einem Wurf bedeutet, dass man menschlich bleibt, sich dick Vorwürfe macht bezüglich der Tat, bzw. Ausreden für sich selbst zusammenbastelt.
Die Frage ist nun, wie man den indirekten Mord betrachtet. So, wie ich das sehe, ist es hier sehr viel einfacher, sich in die eigene Tasche zu lügen. Es hat ja sein müssen, und ausserdem war man's ja nicht selbst, sondern Louie. In sofern erlaubt einem der Befehl meiner Meinung nach leichter, seine Menschlichkeit zu erhalten, als wenn man selbst abgedrückt und live dabei gewesen ist. In dem Fall muss man sich schließlich auch viel stärker mit der Tat auseinandersetzen. Das hat dann natürlich aber auch zur Folge, dass man bei 10 Befehlen unter Umständen zehnmal Menschlichkeit würfeln muss, weil einen der Gewissenskonflikt immer wieder gegen das noch relativ intakte Moralverhalten springt. Wenn du die Stufe erst einmal überschritten hast, ist das mit den Moralvorstellungen andererseits nich' mehr so weit her.
Ich würde vorschlagen, den Menschlichkeitswurf schlicht um ein oder auch zwei Stufen zu erleichtern, wenn es sich um einen Befehl handelt. Zwei Stufen, wenn man auch nicht live dabei ist. Eine Stufe, wenn man daneben steht. Ab irgendeinem Punkt würde ich den Wurf aber auch ganz normal abwickeln. Wenn der Befehlshaber nicht nur daneben steht, sondern aktiv zuschaut, ist es meiner Ansicht nach relativ egal, wer tatsächlich abdrückt. Der Ghul ist dann auch nichts anderes, als 'ne Waffe, mit der der Vampir abgedrückt hat. Und sowas wird einem eben stärker bewusst, wenn man zusieht, als wenn man drei Kilometer weit weg schön im Bettchen liegt und fernsieht.