Krankheiten im Rollenspiel

D

Drudenfusz

Guest
Darf man Krankheiten im Rollenspiel Thematisiern?
Sollte Man erst mit seinen Spielern darüber reden ob man dem Character Aids geben darf?
Oder benutzt ihr gar keine Krankheiten (auch wenn sie im Regelwerk zu finden sind), weil ihr euch scheut das Thema aufs Tablet zu bringen?

See Ya!
 
AW: Krankheiten im Rollenspiel

blut_und_glas schrieb:
Dürfen ist selten eine gute Frage.
Darf man fragen wiso?
Und da es ein Thema ist beidem einige Leute eigene unangeneme Erfahrungen oder Erinnerungen haben (weil jemand den sie kennen an Aids oder Krebs gestorben ist) sollte man nach der Rollelspielberechtigung fragen (Dürfen).

See Ya!
 
AW: Krankheiten im Rollenspiel

Mann darf und man kann. Ob man es soll, kommt auf die Gruppe und die Krankheit an. Bei den meisten Krankheiten sehe ich da aber kein Problem.
 
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Drudenfusz schrieb:
Darf man fragen wiso?

Weil man (und meine Erfahrung wenigstens behauptet: nicht nur von mir :p) keine "vernünftigen" Antworten bekommt. Und selbst so "vernünftige" Antworten wie "ja, darf man" sind erst einmal eher uninteressante Diskussionsbeiträge.

mfG
rmn
 
AW: Krankheiten im Rollenspiel

Kommt auf das Rollenspiel an. Wenn in Mage zB Progenitors auf den Plan kommen, kann man gerne mit Krankheiten um sich werfen (Ich hatte mal einen ReGenesis-mäßigen Plot angedacht, aber da waren dann die Spieler mangels medizinischem Wissen dann doch nicht so dafür...). Andererseits ist bei einem Mage mit Life 2 (für sich selbst) oder Life 3 und passendem Paradigma eine normale Krankheit an sich nicht mehr wirklich ein Thema.

Clear Ether!
Stayka
 
AW: Krankheiten im Rollenspiel

Stayka schrieb:
Kommt auf das Rollenspiel an. Wenn in Mage zB Progenitors auf den Plan kommen, kann man gerne mit Krankheiten um sich werfen (Ich hatte mal einen ReGenesis-mäßigen Plot angedacht, aber da waren dann die Spieler mangels medizinischem Wissen dann doch nicht so dafür...). Andererseits ist bei einem Mage mit Life 2 (für sich selbst) oder Life 3 und passendem Paradigma eine normale Krankheit an sich nicht mehr wirklich ein Thema.
Nun vor einiger zeit hatte in einer Mage-Runde der Spielleiter beschloßen meinen Character durch die Progenitors (oder waren es Nephandi? )eine Unheilbare Krankheit zu verpassen, was nicht nur das Konzept meines Characters ruinirte sondern auch dazu führte das mir erinnerungen an den tot einen mir sehr nahe stehenden Person erinnert hatte.
Deshalb gibt es jetzt auch diesen Tread.
Also kann man als Spielleiter Krankheiten einfach verwenden?

See Ya!
 
AW: Krankheiten im Rollenspiel

Warum klären wir das nicht erst dann, wenn wir eine universell gültige Antwort für die Frage nach der rollenspielerischen Verwendung von historischen Kriegs-Settings, aktuellen Krisengebieten, aktuellen Terroranschlägen, aktuellen Naturkatastrophen, von Kindesmißbrauch, von Vergewaltigung, von Tierquälereien, von Folter, von zeitgenössischen Religionen (oder diese betreffenden Karikaturen), von politischen Ideologien, vom Töten im Allgemeinen (und insbesondere von Orks in Fantasy-Rollenspielen :D), etc. gefunden haben?

Ich bin sicher, daß sich dann die Frage dieses Threads sehr schnell klären wird.

Außerdem waren die anderen schon vorher dran.

Manche sogar mehrmals.
 
AW: Krankheiten im Rollenspiel

Scheiß Frage.
Ich schliesse mich im übrigen Zornhau und frage dann noch oben drauf, welche Antwort Drudenfusszzßß den erwartet hat.
 
AW: Krankheiten im Rollenspiel

Zornhau schrieb:
Ich bin sicher, daß sich dann die Frage dieses Threads sehr schnell klären wird.

8o So viel Optimismus hätte ich nicht erwartet. Du glaubst wirklich, dass sich im Rahmen der aufgezählten Diskussionen so etwas wie ein Fortschritt abzeichnen wird, der dazu führen könnte, dass diese Diskussion hier dann zu einem schnelleren Abschluss kommt? :D

mfG
rmn
 
AW: Krankheiten im Rollenspiel

Krankheit im Rollenspiel: Warum nicht? Der Tod ist in vielen Rollenspielen auch allgegenwärtig, Krankheit als ein Schritt in diese Richtung ist auch nicht schlimmer.
Krankheit ist weder ein besonders sensibles Thema, noch besonders interessant.
 
AW: Krankheiten im Rollenspiel

Theris schrieb:
Krankheit ist weder ein besonders sensibles Thema, noch besonders interessant.
Stimmt. Die Krankheit an sich ist kein sensibles Thema. Es ist die nahegehende Darstellung, das Empfinden, welches eine bestimmte, für jeden individuelle Sensibilitätsschwelle überschreitende Einbettung eines Krankheitsthemas in einem Rollenspielerlebnis darstellen kann.

Ich nehme mal an, Dir ist nicht ein sehr nahestehendes Familienmitglied durch einen den ganzen Körper nach und nach zerstörenden Krebs übelst und unter kaum vorstellbaren Schmerzen verstorben. - Sonst hättest Du nämlich (vermutlich) mehr Sensibilität zur erkennen, daß auch das Thema Krankheit für manche sehr wohl ein "besonders sensibles" Thema ist.

Der Thread hier wurde nicht wegen des Einbeziehens von Schnupfen, Karies oder Akne im Rollenspiel aufgemacht. - Krankheiten können ganz andere Kaliber haben, als Du es Dir vielleicht vorzustellen zuläßt. Jeder verdrängt halt so gut er kann.
 
AW: Krankheiten im Rollenspiel

Pietät und Menschenwürde sind Sachen die man weder als Erzähler noch als Spieler leichtfertig besudeln sollte …

Es liegt eher daran wie gut man seine Gruppe kennt und wie weit man grenzen überschreiten kann.

Besonders Verfängliche Themen (National Sozialismus, Religion, Missbrauch von was auch immer, Folter, Aids, Körperliche wie Geistige Behinderungen, Drogenmissbrauch usw.) sollten nicht mal eben bedenkenlos eingestreut werden. Insbesondere wenn man nicht sicher sein kann ob Betroffene (direkt oder deren Angehörige) in der Gruppe sind die dadurch gekränkt werden könnten …
Rollenspiel im allgemeinen (Auch die Düsteren Szenarien) sollen Spaß machen und nicht Traumatisieren.

Wer meint Aids als Horrorelement einstreuen zu müssen(Siehe beispielsweise auch Kindred of the Ebony Kingdom oder Gurps Voodoo)
sollte sich darüber im klaren sein das heutzutage keine Bevölkerungsschicht mehr davor sicher ist und durchaus auch Mitglieder der Runde oder deren Angehörige betroffen sein könnten.
Aus der sicht von Logischen Konsequenzen (zum Beispiel Charaktere die besonders Lockeren Partnerwechsel bevorzugen oder gebrauchte Fixen verwenden) könnte eine Infektion nicht auszuschließen sein. Besonders sollte es jedoch der Spieler des Charakters klar sein das er ein bewusstes Risiko eingeht, vor allen die Androhung das man sich infiziert haben könnte reicht oft schon vollkommen aus immerhin dauert es nach einem Test mehre Wochen bis das Ergebnis bekannt wird.
Wo ich nur dringend von abraten kann ist einen Charakter Plotgebunden einen rein zu drücken - - - Besonders eine Ansteckung nach einer Vergewaltigung - - - geht von Erzählerseite mehr als einen Schritt zu weit.

Mal abgesehen davon :
Nach einer Neu Infektion dauert es meist Jahre bis zum offenen Ausbruch der Krankheit.
Und es ist IM ROLLENSPIEL sehr viel wahrscheinlicher das ein Charakter durch gewallt stirbt bevor er überhaupt anzeichnen der Seuche zeigt. Eine Infektion würde sich jedoch Gesellschaftlich auswirken. Der Charakter wird von der Gesellschaft ausgegrenzt werden. Sexueller Kontakt wird nur noch sehr eingeschränkt möglich sein. Die Krankheit wird sich wahrscheinlich auf die Psyche des Charakters auswirken. Je nach Gesellschaft könnte er regelrecht ausgestoßen und gebrandmarkt werden wenn es öffentlich wird.

Bleibt noch der Outtime Aspekt :
Kann man sich sicher sein das man selbst und der Spieler des betroffenen Charakters damit umgehen können ??
Unabhängig davon wird der Spieler vielleicht Festellen das die anderen Mitspieler sich möglicherweise nicht angebracht verhalten ??
 
AW: Krankheiten im Rollenspiel

Unter dem Gesichtspunkt, dass man explizit darauf herumreitet, im Rollenspiel jemanden zu spielen, der tatsächlich unter Qualen dahinsiecht, kann ich nur sagen, dass das keinen mir erkennbaren Spaß, Nutzen oder Sinn bringt.

Eine Krankheit wie AIDS in Vampire zu haben, ist etwas anderes (und darauf bezog ich mich), als langsam an Krebs zu Grunde zu gehen. Letzteres brauche ich nicht im Rollenspiel zu haben und ich finde die Idee, so etwas als Charaktereigenschaft zu spielen, reichlich seltsam.
 
AW: Krankheiten im Rollenspiel

Kann man? Darf man? Soll man? Wenn alle in der Gruppe einverstanden sind - so fucking what.
 
AW: Krankheiten im Rollenspiel

Drudenfusz schrieb:
Nun vor einiger zeit hatte in einer Mage-Runde der Spielleiter beschloßen meinen Character durch die Progenitors (oder waren es Nephandi? )eine Unheilbare Krankheit zu verpassen, was nicht nur das Konzept meines Characters ruinirte sondern auch dazu führte das mir erinnerungen an den tot einen mir sehr nahe stehenden Person erinnert hatte.
Deshalb gibt es jetzt auch diesen Tread.
Also kann man als Spielleiter Krankheiten einfach verwenden?
In dem Fall hast du möglicherweise ein Kommunikationsproblem mit deinem Spielleiter gehabt. Das wäre für mich ein Punkt, wo ich mir den ST gekrallt hätte und gesagt hätte "aus den und den Gründen möchte ich das jetzt nicht so spielen - überleg dir eine sinnvolle Lösung, oder ich bin draußen. Punkt".

Clear Ether!
Stayka
 
AW: Krankheiten im Rollenspiel

Theris schrieb:
Unter dem Gesichtspunkt, dass man explizit darauf herumreitet, im Rollenspiel jemanden zu spielen, der tatsächlich unter Qualen dahinsiecht, kann ich nur sagen, dass das keinen mir erkennbaren Spaß, Nutzen oder Sinn bringt.
Und was ist mit Charakteren wie Doc Holiday, der ja an seiner Lungenkrankheit letztlich zugrunde ging und TROTZDEM eine markante Figur des alten Westens wurde.

Theris schrieb:
Eine Krankheit wie AIDS in Vampire zu haben, ist etwas anderes (und darauf bezog ich mich), als langsam an Krebs zu Grunde zu gehen. Letzteres brauche ich nicht im Rollenspiel zu haben und ich finde die Idee, so etwas als Charaktereigenschaft zu spielen, reichlich seltsam.
Und was ist mit John Waynes Charakter in "The Shootist"? Ein erfahrener, alter, unheilbar krebskranker Scharfschütze, der sich einen Abgang mit Stil zu organisieren weiß? Oder was ist mit dem armen Prediger in "Deadwood", der an einem Hirntumor dahinsiecht, bis ihn der Oberbösewicht in einem Akt des Mitgefühls tötet?

Es gibt schon Charaktere aus Historie, Gegenwart und Fiktion, die trotz oder WEGEN ihrer unheilbaren Krankheit eine herausragende, bemerkenswerte Rolle gespielt haben. Christopher Reeve oder seine Frau Dana Reeve, die erst vor kurzem an Lungenkrebs (als Nichtraucherin!) verstarb.

Eine solche - ziemlich sicher tödlich endende - Krankheit für seinen Charakter auszuwählen kann auch ein Weg sein, ihn mit einer härteren Herausforderung zu spielen, als dies bei anderen Behinderungen der Fall sein dürfte.

Es kann aber auch zum Überschreiten von Grenzen bei Mitspielern führen, wenn man das bedenkenlos, gedankenlos und unsensibel und - vor allem - ohne vorherige Absprache durchziehen will und man sich dabei über die Gefühle anderer Mitspieler hinwegsetzt.

Gute Lösungen für solche Gratwanderungen gibt es keine mir bekannten.
 
AW: Krankheiten im Rollenspiel

Zornhau schrieb:
Ich nehme mal an, Dir ist nicht ein sehr nahestehendes Familienmitglied durch einen den ganzen Körper nach und nach zerstörenden Krebs übelst und unter kaum vorstellbaren Schmerzen verstorben. - Sonst hättest Du nämlich (vermutlich) mehr Sensibilität zur erkennen, daß auch das Thema Krankheit für manche sehr wohl ein "besonders sensibles" Thema ist.

Und ich glaube, dass man die "Gefahren" bei der Verwendung von Krankheiten mit Abstraktion ohne Umschweife umgehen kann. Sicher hat jeder Spieler irgendwelche Sachen auf die er besonders sensibel reagiert, allerdings stellt es sich für solche Spieler als hilfreich heraus immer vor Augen rufen, dass Spiel ungleich Realität ist.
Ohne Soulstripping begehen zu wollen, kann ich sagen, dass das Kapitel Drogen in meinem persönlichen Leben durchaus eine ganz üble Rolle gespielt hat. Ich würde jedoch einen Teufel tun und dieses Thema innerhalb des Spiels verbannt sehen wollen. "Belasten" tut es mich erst, wenn da jemand meint fachsimpeln zu müssen obwohl er keine Ahnung hat. Aber auch dann kann man das mit ein zwei Sätzen recht leicht aus der Welt räumen.

Meine Meinung:
Bei all diesem "darf nicht", "sollte nicht", "ist nicht richtig", "pietätlos" und wie es alles heißt stellt sich für mich immer die Frage:
Inwieweit sind solcherlei Themen dem Spiel zuträglich? Passt das "pietätlose" Thema ins Setting des Spiels?

Könnte es in Hunter oder Shadowrun Krebskranke geben?! Könnten da Vergewaltigungen passieren (ohne jetzt die Diskussion darüber starten zu wollen, sie dient lediglich als typisches pietätloses Beispiel)? Wie sieht es bei D&D mit Drogenmissbrauch aus? und so weiter und so fort....

Sollte sich ein Thema so gar nicht einfügen lassen, dann braucht man es auch nicht zu verwenden. Wer legt in einer epischen Fantasy Schlacht schon wert auf einen krebskranken und deswegen Morphium abhängigen Paladin? Spiele wie Shadowrun oder die komplette WoD verfügen aber über das Setting all das unterzubringen. Abbilder der Realität eben. Wo ohne Umschweife getötet werden darf (wegen des besonders großen Kampfkapitels im Regelbuch und der allgemeinen Gewaltbereitschaft tief verankert im Setting), da dürfen auch AIDS- und Krebskranke rumlaufen, dürfen Menschen (=SCs und NSCs) gedemütigt und gepeinigt werden und darf Abschaum als Abschaum dargestellt werden, ebenso wie ein Schwarzer nunmal kein Mensch, sondern ein Nigger ist. Punktum.

Wer damit ein Problem hat, der sollte lieber an seinen Selbsterhaltungstrieb denken und sich fragen: Wenn ich doch sooooooooooooo ein riesenproblem mit dargestelltem Krebs habe, wieso sollte ich dann ein Spiel wie Hunter spielen wollen, in dem ein krebskranker und obendrein dem Tode geweihten Archetyp ebenfalls unter letalen Metastasen leidet (Märtyrerbuch IIRC).

Manche Settings, um den Gedanken abzuschließen, geben nun einmal mehr ,menschlichen "Abgrund" und "Tabu" her, als andere. Wer damit ein Problem hat möge sich vielleicht ein anderes Setting mit weniger "Abgrund" suchen.
 
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