Ich habe aber ein paar Frage ausgelassen, übersehen, zu denen antworte ich jetzt nochmal:
Frage: Bei einer Septe mit 19 Garou (alle ein Stamm), wie ist denn da wohl die Rangverteilung zahlenmässig?
Antwort: Kommt auf die Septe an. Wenn man z.B. die Tradition pflegt die Jungen auf Fosterage zu schicken, kann es sein, dass quasi keine Cliath und Fostern in der Septe sind, weil sie eben "herumziehen". Bei 19 Garou wäre das aber eher unwahrscheinlich. Die Frage ist, welche Ränge du im Spiel haben willst. Elder ist der höchste sinnvolle, aber für viele Elder-Funktionen reicht auch der Garou vom höchsten Stand (des Vorzeichens, oder des Stammes) wenn es z.B. um den Elder-Theurgen geht. Einem Adren oder Athro würde man diese Funktion ggf. auch abkaufen, wenn man Cliath oder Fostern ist.
Würde nach unten hin also die Zahl erhöhen. Also 1 Elder, 2 Athro, 4 Adren, 5 Fostern und 6 Cliath. Wenn du Welpen mit einbeziehst, würde ich bei den Adren und Fostern diese abziehen.
Frage: Und wie alt ist man im Schnitt bei welchem Rang (am Beispiel von Doris Durchschnittsgarou)?
Antwort: Kommt darauf an. Bei der ersten Verwandlung sind Garou zwischen 14 und 18 Jahre alt (Homid). Lupus und Metis sind auf dem selben emotionalen und körperlichen Entwicklungsstand, aber entsprechend jünger. Die Frage ist dann, wie Gewissenhaft die Ausbildung ist. War der Welpe schon vorher in Kontakt mit Garou, kennt ihre Legenden und Regeln und versteht wie sie ticken, kann theoretisch sofort ein 1. Ritus anberaumt werden. Je nach Prüfung, kann es aber auch dauern, bis eine passende Aufgabe gefunden wird. Da spielt auch eine Rolle, welche Stammes- oder lokalen Traditionen es zu 1. Riten gibt. Ein Beispiel-Charakter aus Rage (dem Werwolf TCG) verwandelte sich unerwartet früh während eines Gruppentanzes bei einer Moot (wilde Musik und körperlich anstrengendes Rumhopsen). Ihr Vater was beschämt und verstieß sie, wegen mangelnder Selbstkontrolle. Sie forderte Genugtuung, er willigte ein, sie tötete ihn mit einem Kampfmanöver, das sie von einem anderen Lehrer als ihrem Vater gelernt hatte und das ihn überraschte. Sie griff seine Klaive und verkündete sie sie Cliath. Die Septe stimmte zu. Sicher nicht der übliche Weg, aber möglich. Generell könnte man argumentieren, dass Welpen ohne Ruf beginnen und sie die im Grundbuch veranschlagten Ruf-Punkte, die ein Cliath einfach so bekommt, sich erspielen müssen. Das kann dann je nachdem wir die Ausbildung läuft unterschiedlich lange dauern.
Außerdem werden gewöhnlich die weniger reifen etwas länger brauchen, als die älteren. Verlorene Welpen länger als Welpen, die Garoukultur von klein auf kennen.
Als Cliath und in den Rängen danach braucht man vor allem Geschichten bei denen man seinen Ruf ausbauen kann. Jedes Rudel wird sich ggf. auf Aufgaben stürzen, um Ruf zu erlangen. Die Ältesten (sprich die von höchstem Stand, die Entscheidungsträger, nicht unbedingt die den Elder-Rang haben) der Septe können das Fördern oder versuchen gleichmäßig zu verteilen. Beides valide Taktiken um die Septe "gesund" zu halten. Spieler, die oft Plots haben, tendieren dazu schneller Ruf zu gewinnen als NSCs, einfach weil die weniger machen.
Wenn man überlegt, dass z.B. Caernwache um die 3 Punkte pro Jahr bringt, ergeben sich relativ nachvollziehbare Jahresangaben für Ruf-Umwandlungen und dadurch für potentielle Rangaufstiege. Außerdem kann ein Rangaufstieg auch scheitern, ohne dass der Garou der forderte stirbt, das kann natürlich auch die Zeitangabe durcheinander bringen.
In den Büchern gibt es Athro und Elders die von Ende 20 bis über 60 Jahre alt sind. In sofern ist es auch etwas Schicksal. Wer halt bei den großen Heldentaten dabei ist, erreicht mehr Ansehen als der Durchschnittsgarou. Das Buch Wyrm Wolf handelt von einem Kind Gaias, Priester, der ein Obdachlosenheim/Half-Way-Haus betreibt und der ist trotz hohem alter nur Adren. Seine Aufgabe ist nicht so prestigeträchtig, in der Septe ist er nur selten, er hat kein Rudel, dass seine Erfolge mit-feiert und so ist er eben der Außenseiter, der nur selten Anerkennung erfährt.
Für die meisten Werwolf-Runden würde ich davon ausgehen, dass man nach einzelnen Geschichten einfach mal Sprünge von zwei oder drei Monaten macht. Lernzeiten sind im Regelwerk eh nicht vorgesehen (aber wenn man die Unterrichten-Regeln benutzt, dann ist diese Größenordnung sicher angemessen).
Ich denke 2 bis 4 Jahre Cliath und 4 bis 8 Jahre Fostern sind angemessen, dann 5 bis 10 Jahre Adren. Damit erreicht man Athro im Extremfall in 11 Jahren bzw. in 22. Dass ist schon relativ okay. Ein Welpe der mit 15 seine erste Verwandlung hat und 1 Jahr Welpe ist, würde also mit 27 den quasi höchsten Rang erreichen. Das ist jung, aber akzeptabel.
Es ist zu beachten, dass unterschiedliche Vorzeichen in der Praxis unterschiedlich schnell aufsteigen. Ruhm erscheint immer relativ einfach zu erlangen, auch wenn es Kampf erfordert und daher gefährlich ist. Weisheit und Ehre sind dagegen eher schwierig zu beweisen.
Das rein theoretische Maximum, mit dem man Ränge aufsteigen kann, ist übrigens die Anzahl der erforderlichen Rufpunkte in Mond-Monaten. Da für den Erhalt eines dauerhaften Punktes die Taten rituell Anerkennung (Ritus des Erreichten)vor der Septe erhalten müssen und dies gewöhnlich bei einer Versammlung geschieht und die bei Vollmond stattfinden.
Und als Randnotiz. Ich notiere die temporären Rufpunkte immer verdeckt und wenn dann eine Versammlung passiert, überlasse ich es den NSCs den Ritus durchzuführen oder nicht. Wenn die Spieler meinen, sie hätten es verdient, können sie auch selbst vortreten und die rituelle Anerkennung einfordern. Wenn dann die temporären Punkte nur 8 oder 9 statt 10 sind, aber die Spieler für sich, oder für einen anderen SC ein leidenschaftliches Plädoyer halten, dann ist das auch okay. Ich notiere temporäre Punkte aber auch über die 10 hinaus, oder wenn sie direkt nach einem Ritus des Erreichten Scheiße bauen, aber alle temp. Punkte verfallen sind, auch unter 0. Finde das spiegelt das Geschehen in der Spielwelt besser wieder.
Frage: Und was passiert wenn ein Garou aus dem Umbra kommt, woher weiß er denn, was dort in der materiellen Welt ist, wo er gerade raus will (nicht dass er auf einmal in ner Wand steckt)?
Antwort: Wie anderenorts schon gesagt, dass ist nicht hermetische Magiewissenschaft, sondern intuitives Handeln. Wenn der Garou in einem Kinderzimmer in die Penumbra wechselt, kann der Raum auch in der Penumbra größer sein, als in der stofflichen Welt, oder als in dem Haus überhaupt möglich. Ein Kinderzimmer kann auf ein Kind wie "mein Reich" wirken und als größer empfunden werden, als es ist. Gerade wenn es das erste eigene Zimmer ist und man vorher sich Zimmer mit Geschwistern geteilt hat. Die penumbrale Entsprechung als die Seele des Zimmers würde das widerspiegeln.
Entsprechend wird der Garou auch beim Verlassen der Penumbra an einer adäquaten Stelle zurück in die stoffliche Welt kommen. Das kann natürlich bedeuten, dass er wenn er in der Aula einer Schule steht auch mitten in die Schülerversammlung platzen kann, aber er wird nicht "in Objekten" auftauchen. Kiebitzen ist natürlich ein Weg, sich solcher Probleme vorher zu vergewissern.
Nimmt man aber an, dass da ein Tunnel in einen Berg gesprengt wurde, dann kann es sein, dass wenn man am Berghang in die Penumbra wechselt man die Seele des Berghanges erreicht und dort noch kein Tunneleingang ist, weil das eben (noch) nicht charakteristisch für den Berghang ist. Geht man in den Tunnel und wechselt, kommt man in die Seele des Tunnels und die kann unterentwickelt und generisch sein, weil der Tunnel "jung" ist, aber sie ist existent, weil es den Tunnel gibt. Geht man in der Penumbra aus dem Tunnel, kann es sein, dass man am Berghang steht und hinter einem kein Tunneleingang mehr ist, obwohl man da gerade rauskam. Kann sein, muss aber nicht. War da mal ein Tunnel und man ist in der Penumbra in diesem Tunnel, aber er ist eingestürzt/zugeschüttet, dann kann man nicht raus wechseln. Mit genug Erfolgen würde ich auch den Garou in der Penumbra verbleiben lassen. Ein Patzer könnte da zu seltsamen Problemen führen, aber das ist ein anderes Thema.
Gleiches gilt mMn für fahrende "Orte" wie einen Zug oder ein Flugzeug. Ich meine dass sie, selbst wenn sie jung sind, eine Seele haben sollten und man in diese hineinwechseln kann. Und, ergo kann man auch wieder zurück wechseln. Es gibt zwar die im Regelbuch beschriebene Problematik aus dem Himmel zu fallen, wenn man in einem Flugzeug wechselt, aber auch da würde das Phänomen auf Patzer beschränken.
Auch wenn ein Garou in einem Auto seitwärts wechselt und auf die "Seele der Autobahn" kommen würde, gehe ich davon aus, dass er dort stehend ankommt nur nicht mit 120km/h. Einfach weil er selbst von seine Blickpunkt aus sich nicht bewegt hat, als er wechselte (er saß still im Auto). Anders würde es aussehen, wenn er gerannt oder gefallen wäre. Hat etwas von den beiden weißen Kerlen aus Matrix II, die aus dem Auto rausspringen und dann auf der Straße stehen, aber so würde ich es handhaben. Wobei Unfalltote und Fahrende Autos/LKW schon charakteristisch für eine Autobahn sind und es schon sein kann, dass der Garou der von der penumbralen Entsprechung eines 20-Tonners dahin gerafft wird, einfach weil er auf der Autobahn in die Umbra wechseln musste...
Frage: Und wenn es kein Pendant hat, kann ich dann im Umbra z.B. dahin gehen wo die Küche in der materiellen ist, da das Umbra verlassen und steh dann in der Küche?
Antwort: Klares jain. Ich würde es nicht ohne weiteres zulassen. Steht man in der Penumbra "draußen" z.B. weil das Haus nicht zur Seele von draußen gehört. Dann verlässt man die Penumbra auch nach draußen und nicht nach "in der Küche". Da Entfernungen und sowas in der Umbra relativ sind, ist das ja auch kein Problem.
Aber, wenn einer aus dem Rudel kiebitzt, also seine Sinne von der Umbra aus die stoffliche Welt wahrnehmen lässt, dann kann er ja in das Haus gehen, dass er dann sieht. Er sieht die Penumbra nicht mehr, aber sein Rudel steht ja um ihn um ihn zu beschützen. Wenn er auf diese Weise in das Haus geht, dann würde ich meinen, dass er eine Verbindung zu den Haus hat und ggf. das Haus auch für seine Rudelkameraden im Augenwinkel entsteht, wenn sie es betreten, obwohl es vorher nicht in der Penumbra war. Das "Kiebitzen" erschafft also quasi einen Übergang von "Seele des Umgebung (ohne Haus)" zu "Seele des Hauses" und das Rudel kann diese nutzen, weil sie immer bei dem kiebitzenden Garou bleiben.
Aber das ist nur meine Interpretation verschiedener Beschreibungen und Geschichten die in Werwolf (und z.T. Magus) Büchern vorkommen.
Soweit mal auch dazu. Wie gesagt, die für die Chronik-spezifischen Infos habe ich mal weggelassen, falls Duirdanyas Spieler hier lesen.