Rollenspieltheorie EP nach Selbsteinschätzung?

Kommen wir doch mal Weg vom Negativbeispiel,

ich glaube es gibt wirklich Leute, die können da objektiv bleiben und sich selbst EP- technisch fair behandeln. Und daraus n netten Mechanismus draus machen.
(Wenn unsre Gruppe z.B. sowas machen würde, und es wäre so ein "unsicherer-Bescheidenheits-Spieler" dabei.. dann weiß ich das ja.... ...weils mein Kumpel ist/ich den gut kenne und mag !!!!(!) und den fahr ich dann übern Mund, das er sich nicht immer selbst runtermachen soll und er jetzt gefälligst x EP bekommt.)

Wenn man objektiv über sich selbst urteilen kann.
Ich kann (oder will) aber nicht objektiv bei meinen eigenen Sachen sein. Auch habe ich lieber alle "aufn gleichem Level"

EP nach Selbsteinschätzung?
-Ist immer nur so gut oder schlecht wie die Leute, die es nutzen..
So Scheiße es ist, so gut kanns auch sein.

oder so ähnlich...
 
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(Wenn unsre Gruppe z.B. sowas machen würde, und es wäre so ein "unsicherer-Bescheidenheits-Spieler" dabei.. dann weiß ich das ja.... ...weils mein Kumpel ist/ich den gut kenne und mag !!!!(!) und den fahr ich dann übern Mund, das er sich nicht immer selbst runtermachen soll und er jetzt gefälligst x EP bekommt.)
Ich gehe mal davon aus, daß das "über den Mund fahren" eine saloppe Formulierung ist (wie der Rest deines Kommentars nahelegt), aber so gut du es auch gemeint ist, bin ich mir nicht sicher, ob das der richtige Weg ist.

Unsichere Menschen "zu ihrem Glück zu verhelfen", kann (gut) funktionieren, birgt aber auch die Gefahr des gegenteiligen Effekts - die Unsicherheit wird verstärkt, wenn (viele/wichtige) Entscheidungen (immer wieder) "verbessert" werden.
 
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Klar, könnt passieren. Ich hoffe, dass es dann im Falle des Falles nicht kontraproduktiv wirkt.
Glaub nämlich nicht, dass ich "just in the moment" diesen Impuls unterdrücken kann. :)
 
Der kriegt dann beim nächsten Mal mehr Punkte, wenn dafür die anderen mit ihren Werten nicht viel machen konnten? Wie gesagt - dann machts halt nicht. Aber die Probleme, die hier aufgeworfen werden, lassen sich doch zusammenfassen unter:

1) Aber ich spiele doch mit Deppen, die dann eh nur Punktesammeln, weil sie sich so toll finden,
2) Aber ich spiele doch mit Deppen, die sich nie volle Punkte geben würden vor lauter Bescheidenheit
3) Aber ich spiele doch mit Deppe, die...

Regel 0: Spiel nicht mit Idioten, dann erübrigen sich all die Probleme hier. *schulterzuck* Und als Alternative zur üblichen Punktevergabe, find ich die Idee ganz ok, warum auch nicht. Ich selbst würds nicht machen, aber eher, weil ich halt unterschiedliche Punktelevel nicht mag. Aber die Idee, dass alle gemeinsam vielleicht über die Höhe der EP für eine gemeinsame Gruppenkasse entscheiden, find ich so schlecht nicht.
4) Aber ich spiele mit Deppen, die in dem Fall sagen würden "was haben wir als Gruppe geleistet und was würden wir uns allen an (gemeinsamen) Zusatz-XP geben?".

Gerade bei Runden mit extrem unterschiedlichen Charakteren wird es nämlich schier unmöglich solche Punkte zu vergeben - ich denke da an unsere Midgardrunde die aus einem landadeligem Tiermeister (auf Survival & Spionage spezialisiert), einer bulugischen Magierin (auf Ilusionsmagie und Soziales spezialisiert), einem Nordman (auf Schwertkampf/Faustkampf spezialisiert) und einem Elfen (Fokus auf Bogenschießen, Schwertkampf und Survival) bestand.
Da spielt es eigentlich kaum mehr eine Rolle was der einzelne genau leistet, weil jeder so spezialisiert ist, dass er alleine ohnehin nicht weit kommt (v.a. nicht in einer Kampagne mit Dämonen).

Bei unserer "Starship Troopers"-Runde, wo der Fokus klar auf Kampf und taktischer Planung liegt, kann ich mir sowas noch eher vorstellen, weil da jeder "mitreden" kann, da alle Charaktere über die erforderliche Ausbildung verfügen. Hier hat jeder eine ähnlich hohe Chance innerhalb eines typischen Abenteuers zu brillieren.

Bei EDO erreicht man da je nach Art des Abenteuers und Spezialisierung der Charaktere/Klassen schnell einen Punkt an dem das Ganze eifnach nicht mehr funktioniert.
 
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Guter Punkt.

Man könnte es doch dadurch lösen, dass man als SL die Abenteuer so entwirft das jeder Character und dessen Fähigkeiten im Plot irgendwie irgendwo irgendwann gebraucht wird.
Das "Problem" hat man als SL doch eh so gut wie immer. Mir zumindest gehts immer so.

So hätten die Spieler/innen zumindest die gleichen Voraussetzungen.

Oder aber die Abenteuer werden mehr oder weniger durch die Charakterklassen definiert/ausgewählt.
Werden sie doch eh meist. Bringt ja auch nix bzw. "nicht soo viel, man hat halt nicht sooo dolle Spaß...", ne Gruppe von z.B. Nichtmagiern in ein Hochmagieabenteuer zu stecken.

°überlegüberleg°
Im Endeffekt pendelt sich das dann EP technisch irgendwo auf ein "passt scho" innerhalb der jeweiligen Gruppe ein.
 
Wurden Rätsel gelöst, Dinge entdeckt, der Plot vorangebracht? Hat ein Charakter etwas für sich persönlich wichtiges entdeckt/erreicht? Hat jemand einen phänomenal guten Wurf abgeliefert oder im richtigen Moment eine ausgefallene Idee gehabt? Oder dümpelte der Abend bloß vor sich hin? Und danach kann dann schon jede*r selbst entscheiden, wie viel die einzelne Person an dem Abend zum Spiel beigetragen hat. Es geht nicht um Seelenstriptease sondern darum, die eigenen Aktionen im Verhältnis zur Gruppe und eventuell in Absprache mit der Gruppe sinnvoll selbst einschätzen zu dürfen und zu können.

Genau so lief das bei uns mal über zwei Jahre lang und es hat sehr gut funktioniert. Basis war eben, was der Charakter geleistet hat - dabei ist es ganz egal was- Hintergrund war, daß es eben sehr aktive Spieler gibt und welche, die über den Abend kaum einmal pieps sagen oder sich auch bei entsprechender "Spotlight-Verteilung" nicht wirklich aufraffen können. War eine gute Motivation, eben doch mal mehr zu machen als zu quatschen und zu futtern. ;)
Groß waren die Unterschiede dabei nie, bei DSA waren es im Schnitt 8-20 Punkte pro Abend, wobei der Unterschied zwischen den SC nie mehr als ca. 7 Punkte betrug.
 
Im Endeffekt ist es ja auch durchaus ein interessantes Mittel mal die Selbsteinschätzung der Spieler mit der Fremdeinschätzung durch den SL abzugleichen. Das muss ja nicht deckungsgleich sein.
 
Der kriegt dann beim nächsten Mal mehr Punkte, wenn dafür die anderen mit ihren Werten nicht viel machen konnten? Wie gesagt - dann machts halt nicht. Aber die Probleme, die hier aufgeworfen werden, lassen sich doch zusammenfassen unter:

1) Aber ich spiele doch mit Deppen, die dann eh nur Punktesammeln, weil sie sich so toll finden,
2) Aber ich spiele doch mit Deppen, die sich nie volle Punkte geben würden vor lauter Bescheidenheit
3) Aber ich spiele doch mit Deppe, die...

Regel 0: Spiel nicht mit Idioten, dann erübrigen sich all die Probleme hier. *schulterzuck* Und als Alternative zur üblichen Punktevergabe, find ich die Idee ganz ok, warum auch nicht. Ich selbst würds nicht machen, aber eher, weil ich halt unterschiedliche Punktelevel nicht mag. Aber die Idee, dass alle gemeinsam vielleicht über die Höhe der EP für eine gemeinsame Gruppenkasse entscheiden, find ich so schlecht nicht.
Und für dich sind die beteiligten Menschen bei diesem Experiment KEIN Argument? Was sind denn die anderen Parameter? "Also mein System ist genial, weil ich mit genialen Übermenschen spiele". Tolle Theorie. Klingt wie "DSA ist das geilste RPG der Welt, weil meine Gruppe so geil ist". Sorry, aber Regel 0 führt dazu, dass man am Ende alleine spielt und sei es nur, weil man selbst der Idiot ist. Regel 0 ist KEINE Lösung, sondern pure Arroganz!

Und weisst du, was ein anderer meiner Mitspieler meinte? Er wolle gar nicht im Spiel mit Punkten über seine LEISTUNG beurteilt werden und schon gar nicht würde ihn das motivieren "besser" zu spielen. Er würde das aus eigenen Stücken machen.
Und der ist kein Idiot.

Alle Ingame-Systeme waren bei uns gescheitert. Was bedeutet z.B. "vorankommen"? Wann ist eine Quest gescheitert? Ist eine beendete Quest Grund zur Abwertung? Was ist das "richtige" Ende? Was ist eine Quest? Wann ist ein Gegner "besiegt"? Was ist gut, was ist böse?
Wir vergeben XP nur noch nach gespielten Stunden, allerdings auch für die nicht anwesenden.
Nach spätestens 2 Spielabenden ist dann sowieso mindestens ein Mitspieler zu dämlich 1 und 1 zusammenzuzählen, so dass unterschiedliche XP Summen zusammenkommen und nach 2-3 Monaten gleichen wir das wieder auf ein Niveau an. Wir haben auch einmal ohne XP gespielt und uns einfach auf das nächste Level gebracht, wenn sich alle darüber einig waren.
XP im RPG sind echt der letzte Scheiss und im Endeffekt bestimmen sie nur, wie schnell die Spielrunde in der Mächtigkeit voranschreiten will, also wie schnell ihr Spiel ist. Dann kann man das doch auch so behandeln.
 
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Regel 0 ist KEINE Lösung, sondern pure Arroganz!

In meinen Augen spart das einfach Zeit, die man vielleicht lieber mit Menschen verbringen will, mit denen man tatsächlich Spaß hat. Wir haben ja alle keinen Auftrag, möglichst aufgeschlossen mit jedem Hampel Rollenspiel spielen zu müssen. Wenn's also arrogant ist, nicht mit Leuten spielen zu wollen, die einem wie Idioten vorkommen, dass bin ich persönlich sogar willends, das in Kauf zu nehmen für die Zeitersparnis und die gute Unterhaltung, die ich dadurch möglicherweise retten kann.

Geht mir hier wirklich nur um den einen Satz. Da hatte ich das Bedürfnis.
 
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Ich finde XPs für sich selber vergeben nicht besonders gut. Am Spielabend spiele ich meinen Charakter so gut, wie ich es kann. Wenn mir an dem Abend nicht die tolle, geile Idee einfällt, dann ist das so. Soll ich mir weniger XP geben, weil mir an diesem Abend nicht die tolle Idee gekommen ist oder weil ich aus welchen Gründen auch immer, nicht so gut gespielt habe wie ich es von mir sonst erwartet hätte?
Nehmen wir mal den aktiven, (extrovertierten) Spieler, der mit seinen Ideen das Abenteuer gerockt hat und das Spiel gut weiter gebracht hat. Er hat die Session vielleicht dominiert, so dass es verständlich wäre, dass sich dieser Spieler die maximal XP Zahl gibt. Alle vergessen bei dieser Vergabe aber die Tatsache, dass dieser Spieler nur so "gut", "aktiv", etc. sein konnte, weil die anderen Spieler entweder sich zurückgehalten haben, keine Ideen hatten, generell dem aktiven, extrovertierten Spieler das Spotlight lassen, da dieser eine Rampensau ist, etc. Ein aktiver Spieler kann nur deshalb aktiv sein, weil die anderen Spieler und der SL es zulassen.
Wie sich der aktive Spieler mit Maixmal XPs belohnt müsste sich eigentlich der passive Spieler auch mit Maximal XPs belohnen, weil er die ganzen Aktionen des aktiven Spielers zugelassen und nicht die Aktionen gestört hat.

Xps werden zum einen als Gradmesser zum nächsten Levelaufstieg und als Belohnung gesehen. Der Belohnungsgedanke bei XPs ist fatal. Gute Ideen oder tolles Rollenspiel ist, wenn es nur vom SL bewertet wird eine subjektive Meinung eines einzelnen nd somit kann sich jemand damit benachteiligt fühlen. Sicherlich darf man als SL gute Ideen oder tolles Rollenspiel belohnen, damit die Spieler sowas wieder machen, aber dieses sollte man nicht mit XPs machen, sondern mit alternativen Mechnanismen (z.B. Bennies, Trickserkarten, etc,).
 
Und weisst du, was ein anderer meiner Mitspieler meinte? Er wolle gar nicht im Spiel mit Punkten über seine LEISTUNG beurteilt werden und schon gar nicht würde ihn das motivieren "besser" zu spielen. Er würde das aus eigenen Stücken machen.
Und der ist kein Idiot.

Da haben wir uns falsch verstanden - ich habe erstens nicht gesagt, dass alle eure Mitspieler*Innen bescheuert sind, sondern bloß, dass ihr sie hier wie Vollpfosten darstellt. Wenn du gerne mit ihnen spielst, sind sie für dich keine Idioten und alles ist gut :) Und wenn ihr dann keinen Bock drauf habt, Punkte selbst zu vergeben, dann lasst es hal bleiben.

Zweiten: Die von mir genannten Sachen, für die es EP geben könnte, waren einfach Beispiele. Ich spiel keine Fantasysysteme - und in der WoD Punkte aufgrund von plotrelevanten Handlungen zu vergeben, wäre sogar verdammt kontraproduktiv, wie ich finde. Aber irgendetwas trägt doch immer jemand zu einer Spielsitzung bei - und sei es nur, dass er oder sie sich eben mit einem sonst sehr lauten Charakter mal zu Gunsten der anderen zurückgenommen und eben nicht viel getan hat. Das meine ich halt mit Selbsteinschätzung.

Letztendlich hat doch auch jede SL irgendeine Grundlage, auf der sie die EP vergibt - die müsste ich ja eigentlich auch mehr oder weniger kennen - und auf derselben Grundlage kann ich doch auch einfach mal versuchen, mich selbst einzuschätzen. Wenn dann große Differenzen zur Einschätzung der SL oder der anderen in der Runde bestehen, dann lässt sich das besprechen und gegebenenfalls merke ich, dass mit meiner Selbsteinschätzung was nicht hinhauen kann und an der Stelle besteht dann die Möglichkeit, sich insofern zu verbessern, dass ich genauer einschätzen kann, was mir und den anderen gefällt und was nicht. Das ist kein Wettbewerb sondern einfach eine Optimierung zu Gunsten aller.

In den Runden, in denen ich spiele, wird übrigens auch bloß pauschal pro Spielsitzung 1 bzw. 2 EP für alle vergeben. Es geht mir ja auch nicht darum, dass ich die Eigenvergabe von EP als die tollste Idee des Jahrtausends bezeichnen würde, aber eben immer alles gleich mit den Worten: "Das klappt doch eh nich, weil die Leute dafür zu blöd sind" abzulehnen, zeigt bloß, dass ihr anderen offenbar nicht viel zutraut - oder eben doch mit Deppen unterwegs seid ;)
 
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