Das Arcanum

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Deleted member 31364

Guest
Hallo zusammen,

Ich denke gerade darüber nach das Arcanum ( Arcanum (WOD) ) erstmals in einer Runde einzusetzen - und überlege wie genau.

Mich würde, zwecks Inspiration, interessieren, ob diese Organisation in euren Runden schonmal eine Rolle gespielt hat, und welche - oder was euch dazu einfällt welche Rolle sie spielen könnte.
So wie sie angelegt ist, ergeben sich ja diverse spannende Einsatzmöglichkeiten – von der traditionsbewußten Jäger-Organisation, über passive Chronisten hin zu einer eher vermittelnden Instanz. Oder alles zusammen – das schreit ja förmlich nach organisationsinternen Konflikten. Der Anspruch "objektiver Beobachtung" ist ja qua Definition unmöglich, inbesondere wenn es zum übrnatürliche Bedrohungen der Menschen von gewaltigem Ausmaß geht. Wie wird bestimmt, wann der Moment gekommen ist das Erlernte mit dem Rest der Menschheit zu teilen? Und wer darf darüber bestimmen?

Spannend fände ich auch, wie ihr euch eine Initiation in die Organisation vorstellt. Wie wird die "Wahrheit" über die Welt der Dunkelheit denen nahegebracht, die sie noch nicht kennen? Oder werden nur Leute aufgenomen die das auf eigene Faust herausgefunden haben? Gibt es eine eigene Maskerade um nicht so viel Aufmerksamkeit der beobachteten Wesen auf sich zu ziehen?

Es gibt zwar einen eigenen Quellenband für Mage, aber sonst sind soweit ich sehe die Erwähnungen der Gruppe relativ selten. Gibt es dazu in neuerem Material (post-time of judgement, VTM5) noch irgendwas spannendes im "offiziellen" Plot? Also gerade mit der "Second Inquisition" gäbe es da ja auch wieder die Möglichkeit, dass eine ältere Organisation wie das Arcanum ins Fadenkreuz gerät.
 
Ist kein neues Material, aber in Kinfolk: Unsung Heroes ist einer der erzählenden Personen ein Arcanum-Mitglied und gehört gleichzeitig zu den Blutsgeschwistern der Kinder Gaias, ohne mit dem Stamm gebrochen zu haben. Vielleicht hilft Dir das auch weiter.
 
Stimmt, als "neutrale Erzähler:innen" für Lorebücher oder auf Spielebene Handouts bieten die sich auch wunderbar an.

Kann ja mal vielleicht auch erzählen was wir gerade so machen, woraus mein Interesse entstand.
Wir spielen gerade nach Vampire 5th Edition Regeln eine Gruppe Sterbliche im Hamburg der 1920er. Soll ein bisschen sandboxiger werden, sprich es werden viele Orte/Verknüpfungen erstellt und dann mal schauen wie die genutzt werden. Die SCs werden jetzt so langsam mit Vampiren konfrontiert. Von Spieler:innenseite gab's Wünsche das vielleicht in Richtung einer Investigator/Hunter-Runde weiterzuentwickeln und dazu eine Art Mutterorganisation zu haben mit der sie hadern können. Soll allerdings nicht so ganz klassisch actionorientiert sein, weswegen "Glaube, Feuer, Schwert, Mistgabeln" als Modus eher (noch?) ausscheidet. Meine erste Assoziation waren dann die "Beobachter" aus dieser ollen Highlander-Serie, und dann in der WoD halt Arcanum. Talamasca bei Anne Rice, die ja schon zur Inspiration des Spiels gezählt werden kann, habe ich jetzt noch als ähnliche Org gefunden, bei der dann wieder auf eine bei Buffy verlinkt wird.

Dazu kommt, dass, bei uns in der Runde, ab einem gewissen Punkt Teile oder die gesamte Runde zu Vampiren werden könnten – das soll erstmal ebenfalls offen bleiben. Auch da wäre eine Organisation die sich selbst dann vielleicht noch (zumindest bei bestimmten Rängen) über "Insiderwissen" freuen kann, anstatt konsequenzlos zur Vernichtung zu schreiten, evtl. …nachhaltiger? :)
 
Ich kann mich täuschen, aber gibt es in dem New England Buch von VtM nicht auch Hinweise auf das Arcarnum? Schau vielleicht dort mal rein.
 
Eigentlich müsste ich hier auch mal drauf anworten. Mein Nickname gebietet es eigentlich.

Ich hatte damals ein recht starkes Interesse in das Arkanum entwickelt und fand die idee eines geheimen Organisation von Scholars, die sich mit der Erforschung des Übernatürlichen beschäftigt sehr interessant. Die Organisation hat ein anhaltendes Interesse an Vampiren und ebenso starke Kontakte zu Mages (Orden des Hermes). Statt jedoch aktiv gegen Vampire in ihrer Allgemeinheit vorzugehen, wie St. Leopold, sind sie nicht zwingend an der Vernichtung von Vampiren interessiert, sondern daran aus ihnen zu lernen, von ihnen zu lernen oder sie direkt zu untersuchen. Der Gedanke an einen uralten Vampir fasziniert eher als zu verängstigen. Es ist ein Zeitzeuge und wenn er so alt ist, muss er ein unschätzbares Wissen über seinen Zustand zu besitzen (auch wenn das nicht unbedingt wahr sein muss). In dem Sinne scheinen viele dieser Menschen sehr ähnliche Interessen wie Vampire selbst zu besitzen ohne selbst Erfahrungen aus erster Hand vorzuweisen: Sie wollen herausfinden, wo Übernatürliches herkommt. Wenn sie mal eingreifen, dann indem sie Informationen an Andere weiter geben, die sich dann um das gefährliche kümmern. Und darin liegt die Gefahr, die von Arkanisten ausgeht. Sie sind ein äußerst subtiler aber nicht weniger gefährlicher Maskeradenbruch. Wenn man Interview mit einem Vampir nimmt, dann mag es durchaus einen gewissen Reiz haben sich mal offen mit einem Menschen über seinen Zustand und seiner Geschichte zu unterhalten. Interessiert und fasziniert hört der Mensch den Geschichten zu, aber kann man sich sicher sein, dass der Mensch nichts verrät. Ist an irgendeiner Stelle das Tier in dir durchgesickert oder haben die nicht zeitgemäßen Beschreibungen von Kriegen, die mit der Klinge ausgetragen wurden, dem Arkanisten das Gefühl gegeben ein Monster zu sein? Und warum fragt der Arcanist soviele fragen über die vampirische Physiologie und will eine Blutprobe von dir haben?

Wenn ich das Arkanum einbaue, dann ist es meist in der Form einer Gruppe von investigativen oder wissenschaftsnahen Personen, die durch irgendeinen Umstand einen kurzen Blick hinter den Schleier erhalten haben. Arkanisten können Archeologen, Journalisten, Polizisten, Mediziner/Pathologen/Biochemiker, Studenten oder Archivisten. Der Archeologe hat irgendetwas ausgegraben und bringt es mit Vampiren in Verbindung, plötzlich wird bei ihm eingebrochen und das Relikt verschwindet. Der Journalist stößt auf Bilder einer alten einflussreichen Familie und bemerkt, dass einige nicht zu altern scheinen. Der Polizist arbeitet seit Jahrzehnte an einem Fall, den ihn nicht zur Ruhe kommen lässt und stößt auf immer mehr infos. Der Student knackt den Code in einem alten Werk. Der Archivist erinnert sich an jedes Buch, dass er irgendwann in der Hand hatte. Der Wissenschaftler stellt eine Hypothese über Endosymbioten im Zusammenhang mit Vampirismus auf, die 'paradox'erweise sehr nah an die Wahrheit kommen könnte. Alle werden von einem Arkanisten angesprochen, der sich gerne mal mit ihnen unterhalten würde. Plötzlich merken sie, dass da andere sind, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Und welcher Mage hätte daran kein Interesse.
 
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