Brainstorming Charaktere klein halten: gut oder schlecht?

AW: Charaktere klein halten: gut oder schlecht?

Ich bin auch bekennender Spielerkleinhalter. Ist wie ein Beißreflex. Spielen die Spieler die Stärken ihrer Charaktere aus und freuen sich diebisch drüber oder werden gar großkotzig, dann legt sich bei mir ein Schalter um und ich werde gereizt. Und aus dieser Gereiztheit ist in der Vergangenheit so manche Kleinhalteaktion geworden (meist, in dem ich die Antagonisten gestärkt habe).

Ich weiß nicht, ob ich das jemals abstellen kann.

Aktuell bemerke ich das noch in unserer Hellfrostrunde:
Die Spieler sind einigermaßen lahmarschig, was den Fortgang vom Plot angeht. Sie spielen seit glaube ich 5 Terminen an einer Mission (AB, Run...whatever), die ich für max. drei angelegt hatte. IN Savage Worlds soll aber jeder Abend 1-2 XP verteilt werden. Daran halte ich mich auch brav. Meine Charaktere gehen trotzdem auf den Rang Veteran zu, obwohl dies erst ihre dritte Mission ist.

Ich werde in kurzer Zeit eine hochstufige Gruppe mit angsterfüllenden Fertigkeiten/Talenten haben, die kein Schwein kennt, weil sie gar keine Ruhmpunkte gesammelt haben.

Das geht mir gegen den Strich, aber was soll ich tun? Der alte Spielerkleinhalter in mir rät mir, weniger bis gar keine XP zu vergeben.

Aber ich habe inzwischen erkannt, dass ich nicht Vati bin und niemanden erziehen muss. Wenn sie eben Spaß dabei haben, alles wie Kaugummi auszuspielen, dann bitte.
Wer bin ich, dass ich ihnen meine Vorstellung vom Spiel aufdrücken muss?
 
AW: Charaktere klein halten: gut oder schlecht?

Wenn sie halt nix machen geb ich keine XP, egal was die Regeln sagen. Und Gegner müssen bei mir immer hart aber besiegbar sein. Das ist schwer, aber ich hab da glaub ich ein ganz gutes Händchen für.

Ich kenne das von unserem SL, bei dem kannste gegen die Gegner meistens gar nichts machen, wenn nicht ein NSc oder so zur Hilfe kommt.
 
AW: Charaktere klein halten: gut oder schlecht?

Wenn du keinen Spass an der Runde hast, weil die Leute schlecht spielen, dann solltest du denen das sagen. Oder ihnen zumindest zu erkennen geben, dass dir das Spieltempo missfällt. Das hat nichts mit "dem Aufdrücken der eigenen Vorstellung vom Spiel" zu tun.
 
AW: Charaktere klein halten: gut oder schlecht?

Was du aber machst, ist einen seltsamen Hybriden zu erschaffen, in dem frei ausgebbare XP einen Flaschenhals bilden _und_ obendrein noch Learning-by-doing betrieben werden muss, was einfach nicht zusammengeht, sondern nur ein bemitleidenswertes Frankensteinmonster erschafft, das in seiner Spielerfreiheit vom LBD ausgebremst wird, während der Realismus von den (immer und ausnahmslos unrealistischen) XP erwürgt wird.
Man sollte entweder auf das eine oder auf das andere setzen, aber niemals beides gleichzeitig.

Verständnisfrage: trifft die Kritik zB auch auf DSA zu, wo es neben den (frei zu verteilenden) Erfahrungspunkten auch die erworbenen Lernzeiten zu beachten gibt?

Wenn ich daran denke, wieviel Lebenszeit ich mit dem Führen eines Lernzeitenblattes verbracht habe, wird mir etwas übel.

Meine ehemalige DSA-Runde liefert ein paar mustergültige Beispiele für das Kleinhalten von Spielern. Zu einem großen Teil (nämlich soweit die EInschränkungen bsp. der Verfügbarkeit von Zaubern auch die NSCs betrafen) dienten die Einschränkungen dazu spannende Herausforderungen zu schaffen. Dafür habe ich Verständnis, denn DSA ist wirklich sehr unübersichtlich. Wenn man als Speiler und Spielleiter weniger dieser unübersichtlichen Subsysteme beherrschen muss, richtet sich die Kreativität auf den Umgang mit den restlichen Ressourcen und das ist an sich nicht schlecht, nur anders. Richtig blöd war aber, dass infolge des allgemeinen Verknappungsansatzes, der vom Spielleiter immer dann konkretisiert werden musste, wenn es wieder ans Steigern ging, ständig darüber verhandelt werden musste, welche Zauber, Liturgien, Manöver etc. beim Steigern zur Verfügung stehen. Denn das kostet viel Zeit und kann auch belasten.

Und aus meiner Sicht ganz unerträglich waren die Einschränkungen, die aufgrund einer bestimmten Vorstellung von der Nischenbildung in der Gruppe der SCs erfolgten. Auch dahinter steckt ein an sich fürsorgliches Interesse, nämlich an einer gleichmäßigen Verteilung der Screentime. Aber es ist unter der Prämisse der Spielerfreiheit mE insofern hauptsächlich die Sache der Spieler dafür zu sorgen, dass alle Mitspieler ihren Stück vom Kuchen bekommen - der SL hat insofern kein besonderes Mandat. Wenn mein Mitspieler seinen SC zum Faceman ausbaut, dann überlege ich mir gut, ob ich im gleichen Zuge das Charisma meines SCs steigere. Den Blick auf die screentime der Mitspieler gebietet schon die Achtsamkeit unter den Spielfreunden. Unser DSA-Spielleiter wollte die Steigerungsmöglichkeiten davon abhängig machen, wie die Mitspieler ihren Charakter geskillt haben. Genauer gesagt: wie er sie geskillt haben wollte! - und das steht ihm unter der Prämisse von Spielerfreiheit nicht zu.

Spielerfreiheit bei der Entwicklung von SCs ist für mich die Regel. Trotzdem ist es ist auch in Ordnung, Abenteuer mit vorgefertigten Charakteren (und solchen, deren Werte-Entwicklung vorgezeichnet ist) zu spielen. Nur sollte man, wenn man das denn will, es auch so benennen. Dann wissen alle worauf sie sich einlassen, es entsteht keine falsche Erwartungshaltung bzgl. der "normalerweise" zu erwartenden Spielerfreiheit. Und wer die Einschränkungen nicht mag, möge sich eine andere Runde suchen. Das habe ich getan.
 
AW: Charaktere klein halten: gut oder schlecht?

Ich kenne das von unserem SL, bei dem kannste gegen die Gegner meistens gar nichts machen, wenn nicht ein NSc oder so zur Hilfe kommt.
Klarer Fall von Spielleiter spielt lieber mit sich selbst

Würde ich nicht so sagen.
Starke und gewitzte Gegner sind mir allemal lieber als irgendwelche Pappkemeraden, die ich im vorbeigehen alleine wegpusten kann.
Das wird ja dann auch irgendwann langweilig...
Da ist man nicht gefordert und es ist auch nicht spannend.
Und das ist ( finde ich ) nicht Sinn der Sache.
 
AW: Charaktere klein halten: gut oder schlecht?

@Vega

Naja aber andersrum wer will Gegner die man nur mithilfe von NSC's besiegen kann - wenn es irgendwie zum Plot gehört kann das mal ganz OK sein aber bitte keine Regel daraus machen.
Ich glaube auch die SL sollte in der Lage sein den Schwierigkeitsgrad der Gruppe anzupassen.
Sind wir doch mal ehrlich welche Kämpfe bleiben den im Langzeitgedächtnis hängen doch die die wirklich Spitz auf Knopf waren , wo es bei jeder Probe um Leben oder Tod ging - und wenn die dann noch ohne Hilfe gewonnen wurden dann schweisst das eine Gruppe auch noch mehr zusammen. Zumindest solange bis es um das Aufteilen der erbeuteten Gegenstände ging :p
 
AW: Charaktere klein halten: gut oder schlecht?

Naja aber andersrum wer will Gegner die man nur mithilfe von NSC's besiegen kann
Klar... Gegner müssen/sollten bezwingbar sein aber sie sollten halt auch anspruchsvoll sein.
Ich glaube auch die SL sollte in der Lage sein den Schwierigkeitsgrad der Gruppe anzupassen.
Korrekt.
Sind wir doch mal ehrlich welche Kämpfe bleiben den im Langzeitgedächtnis hängen doch die die wirklich Spitz auf Knopf waren , wo es bei jeder Probe auf Leben oder Tod ankam - und wenn die dann noch ohne Hilfe gewonnen wurden dann schweisst das eine Gruppe auch noch mehr zusammen. Zumindest solange bis es zum aufteilen der erbeuteten Gegenstände ging
Seh´ ich auch so.
 
AW: Charaktere klein halten: gut oder schlecht?

Smoking Tiger schrieb:
Und aus dieser Gereiztheit ist in der Vergangenheit so manche Kleinhalteaktion geworden (meist, in dem ich die Antagonisten gestärkt habe).
Das führt zu keiner Gegenreaktion ?
Also selbst wenn sie "großkotzig" sind, ist das eher ein Grund ihnen mal ein paar mächtigere Gegner zu geben, als sie zu bestrafen, dass sie ihren Charakter toll sehen.


Muss sagen bei uns wird keiner klein gehalten (mit der Faus) , wir spielen auf einem hohen XP Level gerade. Aber wenn einer nur in eine Richtung maxt ist es nicht mal der SL der da was sagen muss, sondern die anderen Spieler, die sich über den Charakter ärgern der nichts tun kann, außer eine Wand einzuschlagen und grimmig zu schauen.

Klein halten, indem man gewisse Dinge verbietet halte ich für den falschen Weg, auch wenn es manchmal sehr verführerisch sein kann, dem Konflikt mit einem Spieler Charakter kurzzeitig zu entgehen.
 
AW: Charaktere klein halten: gut oder schlecht?

Nur zum Protokoll:
Ich finde mein Spielerkleingehalte ja selber scheiße, und natürlich kommt darauf nur wieder Munchkinismus bei den Spielern hervor. Ich dachte nur, das hier sei so ne Art Selbsthilfegruppe...ich arbeite dran, versprochen! ;-)
 
AW: Charaktere klein halten: gut oder schlecht?

@Smoking Tiger
Keine Sorge du bist nicht alleine mit deinem Problem ;)
Ich rate dir nur lass ab von der Droge - wie du selber schon sagst führt das nur zu Gegenreaktionen seitens der Kleingehaltenen.
Du muss deiner Gruppe nur klar machen das zu schnelles Wachstum auf Dauer kein Spass bringt. Meine Meinung zumindest.
 
AW: Charaktere klein halten: gut oder schlecht?

1 Ich ERWARTE von meinen SC dass sie Kompetente und Spezialisierte Charaktäre Spielen.
Eine Gruppe von 5 Luschen, die alles ein Bisschen aber nichts richtig können. Hilft mir nicht gerade dabei, die Charaktäre ins Zentrum zu rücken. Es fängt schon damit an zu begründen warum man ausgerechnet diese profillosen Hilfsarbeiter für den Auftrag angeheuert hat.
Außerdem fördern Spezialisierte Charaktäre das Zusammenspiel der Gruppe.
Wenn alle Stärke auf 110% Steigern, weil diese viel wichtiger ist, als die Anderen Werte, dann ist das eine Schwäche des Systems. Diese erledigt man mit Hausregeln uns nicht mit
„Mimimi zu heftig“.

2 Ich tendiere dazu, entgegen der normalen Charaktererschaffungsregeln jeh nach System die Charakterkompetenz zu erhöhen.
Grund ich mag kein Zero to Hero.
Wenn ich Dungeons and DRAGONS auf dem Einband lese erwarte ich ein Spiel, bei dem ich Dungeons ausräume und Drachen Töte (oder sie vor bösartigen Prinzessinen rette).
Ich möchte nicht bei Stufe 1 – 5 „Hühnerdiebe und Wegelagerer – Das Rollenspiel“ spielen.

3 Nur steigern, was der Charakter im Abenteuer gelernt hat ist absoluter Mist.
Es gibt schließlich auch Offscreen Zeit.
Die Zeit des Spielabends ist sicherlich nicht dazu da im einen 5 Stunden Fittnesstudio Besuch auszuspielen.
Wenn die Spieler es UNBEDINGT wollen können sie mir ja mitteilen, was die Charraktäre in ihrer Freizeit tun. Aber nicht wenn sie dafür mehr als drei minuten Brauchen.
 
AW: Charaktere klein halten: gut oder schlecht?

? Was issn hier passiert? Ich erinnere mich früher an ähnliche Diskussionen bei denen die meisten Teilnehmer an die Decke gegangen sind, wenn jemand erwähnt hat sein WoD Charakter hätte eine natürliche Stärke von 5 (Demon und Werewolf vielleicht jetzt mal außen vor). "WIE? STÄRKE 5???? Damit gehörst du zu den Top-Athleten dieser Welt - ERKLÄR MIR wie das von Statten gegangen sein soll!"

....in diesem Thread habe ich den Eindruck, dass sich das Bild aber massiv gewandelt hat. ... Recht so :)

Learning by Doing ist in der Regel ein Schmerz im Arsch ... find ich. Ich habe bemerkt, dass viele Spieler vor allem immer das steigern, was sie am Anfang vergessen haben oder wofür ihre Punkte partout nicht gereicht haben. Soll er halt aus dem Nichts Gewehre 2/ 40%/ whatever haben ... dafür fehlen die EP dann an anderer Stelle. Ich persönlich denke aber auch, dass die meisten RPGs ihre SCs von grundauf zu klein halten. Mit dem SR3er Regelwerk schaffe ich es nach normalen Gegebenheiten nicht einen normalen Menschen dieser Realzeit nachzubauen - viel zu weit gefächert sind die Fähigkeiten eines Menschen ... ich kann in den weitaus meisten Systemen Fachidioten bauen ... und zwar total spezialisierte Fachidioten. Die können dann eins oder zwei Dinge - das wars. Wenn man dann aber wirklich spezialisierte Fachidioten baut ist man gleich wieder Powergamer ... ein Teufelskreis. Ich geb euch mal nen Tipp: Lasst euch vom Spieler mal ein Konzept geben, etwas durchdachtes mein ich und dann lasst ihn einfach mal all die Werte auf den Zettel schreiben die er für nötig befindet. Ohne diese dauernde Regelfickerei kommen bisweilen wirklich gute Ergebnisse zustande. Trolle erkennt man dann daran, dass sie sich alle 'wichtigen' Skills auf 6 geben und dann bei den weniger beliebten kürzer treten bzw. ein bis zwei Alibi-Skills einbauen.
Was haben mich Disziplinspunkte bei Vampire genervt ... *kotz*
 
AW: Charaktere klein halten: gut oder schlecht?

Kowalski schrieb:
Was heisst denn "Klein halten"?
Das Beschraenken der Figuren auf bestimmte maximale Basis- oder Fertigkeitswerte am Spielanfang?
Das zur Seite stellen von uebermaechtigen NSCs?
Das gegenueberstellen Uebermaechtiger Gegner?

Die treffen da am Besten zu dem was ich meine. Wobei ich jetzt auf das Thema gekommen bin indem mir ein SL eine Steigerung nicht zulassen wollte, die durchaus möglich gewesen wäre mit der Begründung: "Das sehe ich da nicht".

Aber das ist natürlich auch nur ein Teil. Es geht auch um die Abenteuer. Meine Gruppen sollen großes erreichen und Teil haben an wichtigen Dingen.

Beim Steigern sehe ich es so wie Skyrock. Der verusch in Steigerungssysteme Realismus reinzubringen klappt so nicht. Wir d das vom System gefeatured, ist das in Ordnung, sonst Humbug. gerade wenn wir uns in einem übernatürlichem Bereich bewegen. Und ganz ehrlich: Ich hab keinen Bock darauf stundenlanges lernen und übern auszuspielen um eine fertigkeit zu steigern. Das ist lahm und bringt nicht viel Spaß.

Ganz ehrlich: Wenn ich Realismus will, dann bleib ich daheim- das find ich sehr realistisch.

Um. Ich lese aus dem heraus das Du sauer bist das Dir eine bestimmte Steigerung verweigert wurde, und das Du aus diesem Anlass sauer bist. Das wird nicht der einzige Vorfall gewesen sein, aber exemplarisch.
Gab es für das Verweigern der Steigerung einen Grund? Habt Ihr Euch zusammen gesetzt um auszudiskutieren wieso es doch gehen sollte und was Dein SC dafür tun muß?`
Oder ist das ein BASTA-SL?

Wenn Ihr die starken NSCs doof findet, dann sagt es doch und verzichtet darauf die mitzunehmen.
Wenn der NSC so in etwa Gandalf ist und sich mit dem Balrog anlegt während der Rest sich mit Ihren Gegnern kloppen, das geht auch, auch wenn einem der Opa nach einer Weile auf den Senkel gehen kann.

Man kann halt in DSA nicht episch spielen wenn man auf Stufe 1 anfängt, da muss man sich erst hocharbeiten bis es episch wird. Ausser man fängt in einem deutlich höheren Level an.
Oder, wenn man trotzdem man ein Stufe 1 Halbling ist in einer epischen Geschichte mitspielen will, dann muss man halt aushalten das Handalf, Gimli, Legolas und Streicher die erste Geige spielen und man selber nicht.

Mein Fazit: Redet miteinander mal auch über Sachen wo Ihr keine explizite Absprache zu getroffen habt.
Das soll helfen.
 
AW: Charaktere klein halten: gut oder schlecht?

? Was issn hier passiert? Ich erinnere mich früher an ähnliche Diskussionen bei denen die meisten Teilnehmer an die Decke gegangen sind, wenn jemand erwähnt hat sein WoD Charakter hätte eine natürliche Stärke von 5 (Demon und Werewolf vielleicht jetzt mal außen vor). "WIE? STÄRKE 5???? Damit gehörst du zu den Top-Athleten dieser Welt - ERKLÄR MIR wie das von Statten gegangen sein soll!"

....in diesem Thread habe ich den Eindruck, dass sich das Bild aber massiv gewandelt hat. ... Recht so :)

Learning by Doing ist in der Regel ein Schmerz im Arsch ... find ich. Ich habe bemerkt, dass viele Spieler vor allem immer das steigern, was sie am Anfang vergessen haben oder wofür ihre Punkte partout nicht gereicht haben. Soll er halt aus dem Nichts Gewehre 2/ 40%/ whatever haben ... dafür fehlen die EP dann an anderer Stelle. Ich persönlich denke aber auch, dass die meisten RPGs ihre SCs von grundauf zu klein halten. Mit dem SR3er Regelwerk schaffe ich es nach normalen Gegebenheiten nicht einen normalen Menschen dieser Realzeit nachzubauen - viel zu weit gefächert sind die Fähigkeiten eines Menschen ... ich kann in den weitaus meisten Systemen Fachidioten bauen ... und zwar total spezialisierte Fachidioten. Die können dann eins oder zwei Dinge - das wars. Wenn man dann aber wirklich spezialisierte Fachidioten baut ist man gleich wieder Powergamer ... ein Teufelskreis. Ich geb euch mal nen Tipp: Lasst euch vom Spieler mal ein Konzept geben, etwas durchdachtes mein ich und dann lasst ihn einfach mal all die Werte auf den Zettel schreiben die er für nötig befindet. Ohne diese dauernde Regelfickerei kommen bisweilen wirklich gute Ergebnisse zustande. Trolle erkennt man dann daran, dass sie sich alle 'wichtigen' Skills auf 6 geben und dann bei den weniger beliebten kürzer treten bzw. ein bis zwei Alibi-Skills einbauen.

Umm. Es gibt Spieler die bauen Ihren SC von einem Konzept her.
Und andere die gehen durch den Skillkatalog wie durch einen Supermarkt ohne einen Masterplan zu verfolgen, die packen einfach soviel in den Einkaufswagen wie reinpaßt.

Beide Vorgehensweisen sind okay. Du kriegst vernünftige Ergebnisse nur wenn Du gewisse Regeln was geht und was ausserhalb der erwünschten Werte ist aufstellst.
Bei beiden Vorgehensweisen.

Zusätzlich ist das was einem als SL paßt, nicht gleichzusetzen mit dem was den anderen Spielern paßt.
 
AW: Charaktere klein halten: gut oder schlecht?

Ehrlich ... bräuchte ich bei meiner momentanen Gruppe nicht. Aber wir sind auch sehr homogen was die Spielweise betrifft. Ich mein auch mit Regeln ist es okay ... nur muss man sich dann nicht wundern, wenn eben jede Lücke genutzt wird, weil eben nahezu jedes Regelwerk bei Startcharakteren mit Punkten geizt. Warum auch immer ...
 
AW: Charaktere klein halten: gut oder schlecht?

Bei Gruppen mit etwa gleichen Spielweisen und Erfahrungswerten geht das auch ohne Beschraenkungen. Denke ich auch.

Ausnahmen in der Spielerentwicklung sind z.B.
Traveller mit dem Lifepathsystem.
Hero, SW und GURPS wo man einen gemeinsamen Startpunkt bestimmen kann der bei X Punkten liegt.
Etc.

Einer der Gruende fuer das hocharbeiten ist sicherlich das man mit einem hochgespielten SC in der Regel besser weiss was seine Grenzen sind als mit einem neu gebauten gleich auf Level Hero oder Superhero.
Aber das ist eine Designentscheidung die man so nicht moegen muss.
Oft einer Lernkurve des SLs geschuldet die TPKs verhindern soll.
(Den Schatz bewacht ein riesiger Roter Drache (Wieso heisst es sonst auch Dungeons und Dragons. Mach mal deinen Schleichen Wurf. Oops. Daneben. Oh Mist. Na gut, der versucht euch jetzt mit seinem Odem zu erwischen. *Blaetter* Oh. Der trifft ja automatisch und Ihr duerft Euren Rettungswurf gegen Drachenodem machen. Das halbiert den Schaden, wenn Ihr ihn schafft. Ok, das macht erst mal 12W6 Schaden. Oops., 42. na, dann macht mal Eure Rettungswuerfe. Eh. ach so. Ihr habt ja maximal 20 TP. Ooops. Schade.)

In Point-Buy Systemen wie Hero oder GURPS und auch in SW startet man in der Regel deutlich kompetenter. Man ist vielleicht noch keine Legende, das Talent dazu muss aber nicht erst muehsam erlernt werden, das sieht man den SCs da in er Regel schon an. Wobei da sicherlich auch Johnny One-Skill dabei rauskommen kann.
 
AW: Charaktere klein halten: gut oder schlecht?

Mich erstaunt ja, dass hier alle unplausibel spielen wollen. Warum sollten die Charas Zweihänder steigern dürfen, wenn sie die ganze Zeit mit Messern gekämpft haben? Weil der Spieler sagt "Ich will das eben mal so!" Und ich kann mir den Aufschrei vorstellen, wenn die SL das sagen würde...
Hier sind schon wieder viel zuviele Leute unterwegs, für die Gamism ohne Rollenspiel das Maß der Dinge ist. Ich muss sagen, plausibel sollte meine Steigerei schon sein, damit mir der Char weiter Spaß macht.
 
AW: Charaktere klein halten: gut oder schlecht?

Also in meiner Hexerrunde sind die Charaktere derzeit auf einem mittleren Powerlevel, hatten einen guten Start, dafür gibts aber nur relativ wenig EP, außer sie reißen Ingame wirklich etwas großes. EP werden dort nach learning by doing verteilt und das läuft sehr gut. Jeder hat gewisse Stärken und Schwächen, kann diese aber ausbauen oder ausgleichen, wenn er oder sie sich denn auch wirklich Mühe gibt. Das ist fair, finde ich. Sie können durchaus heftige Aktionen reißen, dürfen aber nicht überschnappen. Das hat unser Gnomendieb in der letzten Session am eigenen Leib erfahren. Wer sich als schmächtiger Wicht mit drei professionellen Wachen anlegt muss damit rechnen, den Kampf zwangsweise zu verlieren. Einen konnte er umbringen, einen zu 2/3 umhauen, aber dann gingen die Lichter aus. Dem Hexer ging es ähnlich, als die Truppe den Friedhof von einem verdammt großen Ghulrudel samt Bossgegner säubern sollte. Alle waren clever genug, auf der ausreichend hohen Mauer zu bleiben, aber der Hexer musste sich natürlich mitten ins Kampfgetümmel schmeißen. Gedankt wurde es ihm mit 3/4 Abzug seiner Lebenspunkte und einer daraus resultierenden Ohnmacht.

Wenn ich meine Spieler ingame von Zeit zu Zeit auch mit recht kampfstarken starken Gegnern konfrontiere, können sie diese immer alleine besiegen - vorausgesetzt, sie nutzen ihren gottgegebenen und gesunden Menschenverstand. Ihre Charaktere können mehr, als die meisten NSC's in der Spielwelt, sind aber eben auf gute Vorbereitung und Taktik angewiesen, um gegen zahlreiche oder einzelne toughe Gegner bestehen zu können. Das finde ich soweit fair.

Vielleicht verteile ich zu wenig EP, mag sein, aber bisher läuft das sehr gut und sie sind mit jeder größeren Gefahr fertig geworden, wenn sie sich clever angestellt haben. Zumal es ja auch gelegentlich echt tolle ingame Belohnungen wie magische Items, tolle Tränke, etc., gibt.
 
AW: Charaktere klein halten: gut oder schlecht?

Charaktere klein halten ...So wie es hier (u.a.) definiert wurde: den Charakteren nicht jede Steigerung, jeder Zeit, in jeder Situaton, ohne jegliche Begründung, zuzulassen, finde ich persönlich selbstverständlich!

Zumindest wenn ich mehr will, als einen lustigen One-Shot oder ein von vorne herein als "Power-Gaming"-lastig deklariertes Setting, bei dem es ausdrücklich darum geht, zu übertreiben und zu minimaxen. Sowas ist natürlich etwas anderes, dann sollten sich aber alle im Vorhinein darüber einig sein, dass genau so ein Niveau erwünscht ist.

Wenn wir mal davon ausgehen, dass es nicht um eine Kampagne geht, die von SL und Spielern von vorne herein auf "max-Power" für alle SC's designed ist, ist es in meiner Wahrnehmung das normalste der Welt, dass ich als Spieler nicht einfach wild drauf los steigere. Ich finde es auch völlig okay, wenn die SL hier und da mal sagt "Na ja, warte mit Wert X nochmal ein Weilchen." Die Begründung hierfür ist im Zweifelsfall zweitrangig.
Wenn ich in einer Runde spiele, in der sich darauf geeinigt wurde, dass Steigern nur möglich ist, wenn ich IT übe, einen Lehrer finde, oder was auch immer, dann ist das eben so. Wenn ich es in so einer Runde versäume, IT darauf hinzuweisen, dass ich auf die Steigerung (in welcher Form auch immer) hinarbeit, dann brauche ich mich auch nicht zu wundern, wenn die SL die Steigerung nicht zulässt.
Wenn ich unter einer SL spiele, die von vorne herrein angesagt hat, dass sie eine langsame Charakterentwicklung möchte, um ein langfristiges Spiel möglich zu machen, dann ist das eben so. Wenn ich in so einer Runde versuche, nach den ersten ein, zwei Spielsitzungen Wert X zu maxen, dann brauche ich mich ebenfalls nicht zu wundern, wenn die SL es nicht zulässt.

Wenn ich auf sowas keine Lust habe, weil ich lieber einen Char mit krassen Werten haben will, der sich rasend schnell zu Mr. Unsiverse entwickelt, dann sollte ich wohl in so einer Runde einfach nicht spielen. (Oder die SL davon überzeugen, ihr Konzept umzustellen.)

Ein anderes Thema ist, dass die Einmischug der SL nicht zu weit gehen sollte. Sicherlich gibt es schwarze-SL-Schafe, die es übertreiben und irgendwann den Anschein völliger Willkür erwecken. Das ist natürlich nicht schön, auch nicht wenn es um die Weiterentwicklung von SC's geht. Aber mal ehrlich: Wer bei einer SL spielt, die ihre übergeordnete Position zu sehr ausnutzt, um den restlichen Spielern ihren Willen aufzuzwingen, bei dem ist der Konflikt um die Steigerung sicherlich nur eins von vielen Problemen. In solch einem Fall würde ich dringend empfehlen, die Runde zu wechseln...

So lange die Einmischug der SL, in die Steigerung/ Entwickung der Charkatere, im Rahmen eines normalen Gesprächs statt findent, ist dagegen für mein Empfinden nichts einzuwenden. Wo liegt das Problem, so lange man mit dem Gegenüber normal reden und evtl. auch diskutieren kann?
Bei den Spieler die immer schreien "Mein Char! Meine Kontrolle! Niemand darf mir da rein reden! Ich kann machen was ich will!" Bekomme ich jedes mal einen dezenten Brechreiz, soblad sie mir am Rollenspieltisch begegnen. Schließlich geht es nicht nur um den persönlichen Spaß und das eigene Ego. Es sollen alle Beteiligten Spaß an der Sache haben und dazu zählt auch die SL! Wenn die SL (oder vielleicht hin und wieder sogar einer der anderen Mitspieler) ein Problem mit der Entwicklung eines Charkaters haben, dann muss der betroffene Spieler eben in der ein oder anderen Situation mal zurück stecken, oder versuchen, einen Kompromiss mit der SL/ den Mitspielern zu finden, mit dem alle leben können.

Fazit das Ganzen ist für mich, dass man sich, bezüglich des gewünschten "Charakterwachstums"/Machtlevels der SC's, im Verlauf einer Kampagne, im Vorfeld mit der SL und den restlichen Spielern verständigen sollte. Genau wie über so viele andre Dinge, die den Stil und das Setting des bevorstehenden gemeinsamen Spiels betreffen.
Die Behauptung, dass es grundlegend intolerabel, schlechter Stil oder was auch immer sei, wenn die SL ihre SC's "klein hält" (ich finde diese Ausdrucksweise übrigends im Bezug auf diese Thematik etwas unglücklich gewählt), ist aber in jedem Fall albern!
 
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