AW: Bunker Horror
Eines der wichtigsten Elemente von Horror ist: Nie den Gegner sehen.
Die Spieler müssen wissen das sie in einer bedrohlichen Situation sind. Benutze NPCs um diese sterben zu lassen an verschiedenen Punkten. Lass sie hin und wieder mal auf einen Gegner treffen der irgendwie durchgeknallt ist. Je nach setting kann das ein Überlebender sein dem die sicherungen durchgeknallt sind oder irgendwas kleines.
Lass die spieler aber immer wissen das etwas "da draußen" ist das größer und bedrohlicher ist. Das kannst du eigentlich dadurch erreichen das du sie mal das große böse ding auf sich zustürzen sehen nur um dann mitzuerleben wie ein Einstürzender Schacht/Sicherheitstür/Whatever sich rechtzeitig schließt.
Je nachdem was für ein Setting es ist kann es auch interessant sein immer mal wieder einen Bioalarm auszulösen und verschiedenes kleinzeug angreifen. Aber immer sollte die Präsenz das irgendwas größeres und mächtigeres hinter allem lauert da sein.
Horror lebt sehr von der Angst vor dem Unbekannten. Von klauen Spuren an der Wand, Mordschauplätzen die bei den Spielern die Fantasie anregen, bei dem sie mutmaßen was da nun sein könnte.
Wenns im Weltraum ist kann man z.b. auch den "Bigboss" oder irgendwas im Nebel eines geplatzten Rohres zeigen, während die Notschleuße sich schließt. Die Spieler also theoretisch bleiben könnten um endlich zu sehen was da ist, dann aber sterben weil die Lebenserhaltung ausfällt. Oder aber eben nur ein zwei schüsse auf das ding los werden (von dem es bestmöglich unbeindruckt ist) und dann flüchten müssen um gerade noch so unter dem Schott hindurch zu gleiten.
Ein sich reduzierender Spielbereich ist auch sehr hilfreich. Immer mehr teile des Bunkers die Abgeschnitten werden, man also mehr oder weniger langsam sich darüber klar wird das der Bunker nur endlich ist.
Außerhalb des Bunkers muss irgendeine Gefahr sein, ein Grund wieso man nicht einfach gehen kann. Bei Raumstationen ist es das Zerstörte schiff und das Rettungsschiff das noch ne Woche braucht. Beim 2ten Weltkrieg ist es ein Tödliches Artelleriefeuer das genau über dem Bunker wütet oder der Giftgasalarmmelder neben der Tür (sehr witzig sogar wenn man bei diesem einfach als Spielleiter entschießt das er kaputt ist, wenn dann nach dem ende des Spiels aufeinmal die Rettungsmannschaft ihnen sagt sie hätten die ganze zeit gehen können).
Hin und wieder auch die Gruppe mal auf leichen treffen lassen die ähnlich wie sie waren. Bestialisch zugerichtet und absolut chancenlos abgeschlachtet. Das unterstützt ebenfalls dieses "Etwas ist da draußen" Gefühl. Oder auch das "Wir sind nicht allein" Gefühl. "Etwas beobachtet uns"
Abgeschnitten sein, keinen Ausweg haben und nie wirklich eine Konfrontation haben obwohl klar ist das was auch immer mit ihnen in dem Bunker ist, sie alle mühelos töten kann. Das macht zumindest schonmal viel aus.
Interresant sachen wie Logbücher von Überlebenden. Notrufe die aufgezeichnet wurden...
und seit Deadspace.... das wohl "Creepy"-Gefühl schlecht hin... unschuldige Kinderlieder wie Twinkle Twinkle Little Star.... (Nein Deadspace weder Film noch spiel sind jetzt wirklich gruselig aber bei dem Lied hats mir nen Schauer über den Rücken gejagt weil es in solch absolutem Kontrast zu dem Massaker und Mord stand).
Munitionsknappheit spielt auch ein Faktor. Solange die Spieler sich wie der King fühlen und glauben sie überleben alles kommt kein Horror auf. Der beginnt erst dann wenn sie sich langsam im Klaren werden das ein Ende nicht in Sicht ist und ihre Kampfkraft immer mehr sinkt.
Wenn man es richtig macht wird der Fund einer Munitionskiste zum Drachenschatz
Horror hängt auch sehr von den Spielern ab. Die Spieler müssen sich darauf einlassen wollen. Die besten Erfolge die ich mit Horror spielen hatte, waren die Szenarien bei denen die Spieler nicht auf "Horror" gefasst waren. Wenn die spielrunde Freddy Krüger erwartet sind sie meist irgendwo Mental darauf eingestellt. Wenn sie jedoch eigentlich Last Action Hero erwarten und sich dann aufeinmal im Nightmare on the Elmstreet wieder finden funktioniert das meist besser und liefert für alle beteiligten das befriedigendere Horror erlebnis. Zumindest meiner Erfahrung nach. Vorallem weil sie meist zu beginn schon rumballern was das Zeug hält nur um dann auf einmal zu merken: "Momentmal, mir geht langsam die Mun aus".
Aber das ist natürlich von Spielrunde zu Spielrunde anders.