Begleitende NSCs - gut oder schlecht?

Caninus

heiliges Caninchen!
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Bezüglich der neuesten Kampagne habe ich mal wieder festgestellt, dass ich eine unerklärliche Abneigung gegen zusätzliche NSCs die die Gruppe auf ihrer Reise begleitet, habe.
Ich gehe davon aus, dass das auf mein Simyala Trauma zurückzuführen ist, aber nun meine Frage an euch:
Wie seht ihr das? Habt ihr gerne noch zusätzliche NSCs die mithelfen, oder auch schon schlechte Erfahrungen, ala 'Ich brauch nichts tun, weil NSC X doch eigentlich Anführer ist' (z.B. Phileasson) oder 'Ich kann nichts tun, weil Abenteuer sagt, dass soll NSC Y erledigen' (besagtes Simyala) gemacht?
 
AW: Begleitende NSCs - gut oder schlecht?

NSCs als Infoquellen sind ok, aber Babysitter und Pet-NSCs sind unnütz und kontraproduktiv.
Das fand ich damals bei der Phileassonsaga echt panne, obwohl die Kampagne an ich nicht so schlecht ist.
 
AW: Begleitende NSCs - gut oder schlecht?

Hmm... gut zu wissen, dass ich wenigstens nicht alleine diese schlechten Erfahrungen damit gemacht hat.
Ich überlege nämlich ernstaft das ganze soweit abzuändern, dass die Gruppe mehr oder weniger alles eigenverantwortlich regeln kann.
Vielleicht gibts ja auch noch Mitleser und -schreiber hier, die doch auch positive Erfahrungen gemacht haben.
 
AW: Begleitende NSCs - gut oder schlecht?

hängt sehr stark von der "Aufgabe" die selbige haben ab. Und natürlich vom spezifischen Abenteuer/der Gruppe (manchmal braucht man sie einfach um den "Schubs" in die richtige Richtung zu geben oder Ähnliches.

Allgemein gesagt:
Gut sind sie als Infoquelle, Inspiration (dann kurz) inkognito mitreisende Feinde/Gegenspieler und "anheuerbare Hilfe" wenn die SC`s denken sie bräuchten sie.
Schlecht als: Chefs, "Alles besser Könner", Nervensägen.
 
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Beziehst du dich auf die NSCs in fertigen Kaufabenteuern oder generell auf NSCs in der Gruppe, um sie zu verstärken?
 
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Also in meinem bekannten Kreis sind einige DSA Gruppen, die die angewohnheit haben einen PET-NSC vom Meister als Quasi SC dabei zu haben. Finde ich total bescheuert, aber die haben mich komisch angeschaut als wir ne andere Runde gestartet haben und ich sagte "ne ich spiel nicht selber mit ich leite nur". Die kannten das gar nicht anders.

Die finden das also gut so. Sie schränken sich insoweit nur ein, dass der eigenen SC ein wenig passiver ist als er vielleicht sein würde, damit er das abenteuer nicht alleine löst. Aber im Kampf oder auch sonst übernimmt er eben seine eigene Nische. Da kam auch wohl schon ein "ne du kannst keinen Dieb spielen, dass mach ich schon und das wäre ja blöd" vom SL.
 
AW: Begleitende NSCs - gut oder schlecht?

NSCs die das Abenteuer lösen braucht kein Mensch, dafür sind schließlich die SCs da, ebenso sollten die nicht entscheiden wo es lang geht, denn auch das sollte die Spielgruppe machen.
NSCs als Informationsquelle (z.B. den "Reiseführer" in der Gruppe unbekannten Ländern), um Skills zu stellen die, die Gruppe als solche nicht abdeckt wenn sie ausnahmsweise gebraucht werden. (bestimmte Fremdsprachen oder z.B. der angeheuerte Jäger als Führer im Wald) oder auch als Hinweisgeber wenn die Gruppe mal echt nicht weiter weiß (Hier kann es gern mal ein erfahrener Unteroffizier, ein älterer Diener oder Ähnliches je nach Setting und Gruppe sein.), können wirklich nützlich sein. Ab und an sind sie auch eine echte Bereicherung.
Ich stelle ab und an mal entsprechende NSCs quasi zur Verfügung und je nachdem wie sehr die Spieler sie einbinden bleiben die eben auch mal längerfristig.
 
AW: Begleitende NSCs - gut oder schlecht?

Ich beziehe mich konkret auf festgelegte NSCs in fertigen Abenteuern. Und zwar solche, die auf Grund ihrer (gesellschaftlichen) Stellung (wie etwa eben bei Phileasson oder Simyala), eine Rolle von Natur aus inne haben, bei der es ziemlich mrkwürdig wäre, wenn die Helden eben z.B. nicht zuerst mal fragen würden, was denn Sache ist, bevor sie etwas tun.
Gegen sowas wie hilfreiche Führer oder ähnliches spricht nichts. Die sind im Grunde Befehlsempfänger und damit ähnlich störend im Abenteuer wie etwa ein Rucksack oder so. (Überspitzt ausgedrückt)
 
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Tja wenn man denn einen Anführer-NSC von einem fertigen Abenteuer vorgesetzt bekommt und der auch nicht verzichtbar ist, gäbe es für mich verschiedene Möglichkeiten damit umzugehen.
1. Man sieht zu das er nach Möglichkeit anderweitig beschäftigt ist. Natürlich mit etwas ausreichend Wichtigem, immerhin sollte der NSC auch nicht zur Witzfigur werden, sowas schadet meist dem Abenteuer.
2. Im Falle der Entscheidungsfindung, benutze der NSC die SCs eben einfach quasi als Berater, will heißen, er lehnt sich zurück hört sich ihre Vorschläge an und beschließt letztlich die Option die, die Mehrheit seiner Berater für das Richtige hält. Im Ergebnis heißt das die Spielrunde disskutiert das weitere Vorgehen und die Mehrheitsmeinung der Spieler gibt den Kurs vor.
3. Man beschäftige den entsprechenden NSC mit ihm gemäßen Heroics. Will sagen ein wichtiger Kampf? Man füge einen auf den entsprechenden NSC zugeschnittenen Gegner ein, den er (irgendwo im Hintergrund) fertig macht, während die Spieler ihren Finalkampf bekommen.

Meist sollte es mit diesen und anderen Methoden möglich sein einen wichtigen und auch unverzichtbaren NSC a) im Spiel zu behalten, b) nicht unglaubwürdig wirken zu lassen und c) seinen Spielern mit dem Kerl nicht auf den Sack zu gehen.
 
AW: Begleitende NSCs - gut oder schlecht?

Hallo,

ich habe Simyala auch durchgespielt. Bei uns haben sich die NSCs angenehm zurück gehalten, und die meisten Probleme lassen und uns nur auf den Weg geschickt bzw. ihre Aufgaben erfüllt. So wie die Fürstin in Punin, die den Madastein aktiviert hat oder der Rote Pfeil, der den Humusschlüssel in Simyala benutzt.

Ich empfand diese Notwendigkeiten eigentlich nicht als störend.

Schwieriger empfand ich da Staub und Sterne mit dem Drachen als Begleiter, der alle Krieger in der Gruppe in die Tasche steckte. Nur habe ich teilweise sehr schlecht gewürfelt.
 
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Na, wie man das empfindet kommt ja nun letztlich auf den SL an. Ich hatte bei den Sachen eben Pech, dafür hatte ich bei SuS überhaupt keine Probleme.
Ich hoffe einfach mal, dass ich die Person(en) rausgeschrieben bekomme soweit... zwar lässt sich mit den Punkten von PaciFist einiges Regeln, aber nach hinten losgehen kann das trotzdem (besonders der dritte Punkt: 'Was? Der kämpft da ganz alleine gegen den großen Riesenoger? Ich sprinte hin!..."*Klatsch* "Du bist tot")
 
AW: Begleitende NSCs - gut oder schlecht?

NSCs sind wie alles andere nur ein Werkzeug, dass man zum Guten wie zum Schlechten einsetzen kann! Lassen wir erstmal Info-Quellen, Händler, etc. raus und beschränken und auf NSCs, die der Gruppe folgen (oder anders herum).

Doof ist, wenn die Meisterperson die Coolen Aktionen macht und damit den Helden das Rampenlicht klaut. ABER: dabei ist das Rampenlicht des Spiels, nicht das der aventurischen Öffentlichkeit gemeint.
Ein 3. Geborener Baronsspross, dessen Vater den Feigling in die Welt schickt, zu begleiten kann durchaus ok sein. Die Helden machen die Arbeit, der Schnösel macht die Lage immer nur schwieriger und erntet am Ende die Lorbeeren. Wenn man das nicht zu albern (sondern ehr verschlagen / berechnend) macht, kann das ein Abenteuer durchaus bereichern. Natürlich ist das als Hauptplot deutlich zu dünn. Und um das Ganze nicht zu frustrierend zu machen, kann man es als Auftakt gebrauchen: während sich der Schnösel auf einem Ball noch im Glanze der geraubten Lorbeeren sonnt, kommt ein Adliger/Geweihter/Offizier/Spion auf die Helden zu und sagt ihnen, dass ihm die Situation klar ist und er genau solche Leute gebrauchen kann.

Auch cool: Anführer. Man kann mit einem bekannten Mann und seiner Expedition durchaus durch Aventurien reisen. Es müssen nur immer wieder Aufträge selbständig von den Helden erledigt werden. Der NSC darf dann auch ruhig genervt/enttäuscht von den Helden sein und die zur Schnecke machen, wenn die ihre Aufgabe nicht erledigt bekommen/zu langsam sind/das ganze vollkommen in den Sand setzen.
Der Anführer kann auch vollkommen dämlich erscheinende Aktionen durchführen, welche die Helden entweder tollerieren/verhindern/unterstützen müssen. Man muss den Spielern nur klar machen, dass sie hier nicht vorschnell reagieren dürfen.

In diesem Rahmen sind NSC wirklich hilfreich. Kontraproduktiv wird es, sobald der NSC die Aufgaben für die SC übernimmt und diese nur noch statisten sind. Aus der Sicht der Aventurier dürfen die SC unwichtig sein, aus Sicht des Spiels müssen sie im Zentrum stehen.

Leider haben viele DSA Autoren die schlechte Angewohnheit ihre NSC viel zu wichtig zu nehmen und einfach nur die Coolness ihrer NSC darzustellen, statt sich auf die SCs zu konzentrieren!
 
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Ich hasse NSC die längerfristig mit der Gruppe rumeiern - wenn die nicht Zentrum der Aufmerksamkeit sind, dann vergisst man sie und sie wirken nicht steril. NSC haben eine Szene zu kriegen in denen es sich um SIE dreht und dann klappt alles wunderbar.

Ein NSC der mitdackelt ist einfach nicht so einfach lebendig rüberzubringen.
 
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(besonders der dritte Punkt: 'Was? Der kämpft da ganz alleine gegen den großen Riesenoger? Ich sprinte hin!..."*Klatsch* "Du bist tot")
Da sollte man dafür sorgen, dass die Spieler gar nicht dazu kommen sich darum zu kümmern. Das ist wichtiger Bestandteil bei sowas. Jeder Spieler sollte mit genug (und wichtig genug) an Gegner beworfen werden um sich nicht um den NSC kümmern zu können. Man sollte ihn dabei auch nicht ins Zentrum der Aufmerksamkeit stellen. Der hat dann gegen Ende seinen Finsterling erschlagen während die Spieler ihre Gegner umgemacht haben.
 
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Wie seht ihr das? Habt ihr gerne noch zusätzliche NSCs die mithelfen, oder auch schon schlechte Erfahrungen, ala 'Ich brauch nichts tun, weil NSC X doch eigentlich Anführer ist' (z.B. Phileasson) oder 'Ich kann nichts tun, weil Abenteuer sagt, dass soll NSC Y erledigen' (besagtes Simyala) gemacht?
Der Punkt ist doch der: als Spielleiter (bzw. als Autor, sofern es offizielle Abenteuer betrifft) muss man bei einem NSC stets überlegen:"Welche Tätigkeiten könnten auf diesen NSC zukommen". Es ist ja nicht einmal immer so, dass der SL/Autor einen Pet-NSC die ganzen coolen Sachen machen lässt und die Spieler doof daneben stehen, mindestens ebenso oft heißt es von Seiten der Spieler: "Lass das doch den NSC machen!", gerade wenn es sich um einen NSC handelt, dessen Kompetenz in gewissen Dingen die Spieler anerkennen, z.B. bei einem Magier bezüglich irgendwelcher Analysen oder sonstigen Standard-Zauber.
Letztendlich kann es aber vom SL/Autor nicht erwünscht sein, dass die NSCs die wichtigen Sachen im Abenteuer durchführen, sondern die Spielerfiguren. Daher muss man sich überlegen, wie man diese NSCs positioniert, damit die NSCs nicht plötzlich in dem Rampenlicht stehen, das eigentlich den Spielercharakteren gelten sollte. Vor allem muss man sich über das gegenseitige Abhängigkeitsverhältnis Gedanken machen, so dass die Spieler sich einerseits nicht nutzlos vorkommen (weil der NSC ja eh alles kann), andererseits aber auch nicht als Babysitter fühlen. Zwischen diesen beiden Polen muss man als SL/Autor jonglieren, und manchmal wird die ganze Mühe durch eine vermurkste Szene kaputt gemacht, so dass der NSC nicht mehr aus seiner "Spott-Ecke" herauskommt.

Dass der SL eine eigene Spielfigur mitführt, kenne ich aus verschiedenen Situationen, die aber je nach Gruppenzusammensetzung ganz unterschiedlich sein können:
- der D&D4-SL will ein Abenteuer "on the fly" leiten und führt einen fünften Charakter selbst mit, weil einer der Spieler kurzfristig abgesagt hat.
- bei stark arbeitsteiligen Systemen (z.B. bei Shadowrun habe ich die Erfahrung gemacht) will die Gruppe nicht auf den Charakter und seine Spezialfertigkeiten verzichten, obwohl er eigentlich aussetzen müsste, weil sein Spieler gerade SL ist.
- Für Kontinuitätsfreunde spielt der SL seinen eigenen Charakter mal eben mit, damit niemand in der Gruppe meckern kann: "warum haut der Typ ab und kommt später wieder dazu, als ob nichts gewesen wäre".

Gruß
Chris
 
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Da sprichst du genau den einen von den beiden Punkten an, den ich meine! Das Problem, dass die Spieler gar nicht agieren wollen, weil es eben (ob nun aus IT logischen Gründen oder weil sie gerade keine Lust haben, spielt für das Ergebnis ja letzlich keine Rolle) auch der NSC tun kann.
 
AW: Begleitende NSCs - gut oder schlecht?

Ich persönlich halte nicht viel von "starken" NSCs welche die Gruppe begleiten. Da kommt immer die Frage auf, warum mann überhaupt mitspielt, wenn einem der Spielleiter (über den NSC) das "Spotlight" klaut. Kurzfristig mag sowas noch vertretbar sein (für ein Abenteuer) aber bitte nicht auf permanenter Basis. Nichts ist frustrierender, wenn du dich bis zum Ende des Abenteuers durchboxt und dann kommt der Ninjasuperspielleiternsc und moscht den Gegner...bääähhh.
Was anderes sind "Fluff" nscs. Wie zb. in unserer Warhammerkampagne. Auf der Reise haben wir 2 "Damsel in Distress" aufgelesen. Eine etwas naive Halblingsköchin auf dem Weg nach Mittenheim zur Kuchenwoche und eine Priesterin der Ordnung. Die Ordnungspriesterin hat es im darauffolgenden Abenteuer ersteinmal im Showdown mit der Nekromantin geistig zerlegt. Sie ist zwar wieder ansprechbar, doch relativ unsicher und sehr von der Rolle.
Auf die Art und Weise hat unsere Spielleiterin es geschafft 2 "Sprachrohre" in die Gruppe zu integrieren, damit sie mitreden kann, wenn wir mal wieder nur am ratschen sind, nebenbei 2 Plotaufhänger jederzeit parat und die "Helden" sehen sich in keinster Weise übervorteilt. Ok, in Sachen Kochen schlägt die Dame unseren Halblingsgauner, was der aber eher begrüßt als darüber jammert.
 
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Alle, welche die Kampagne kennen, dürfen jetzt mit mir kichern.
Hihihihihihi!
 
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