Rezension Battletech Introductory Box Set [B!-Rezi]

Infernal Teddy

mag Caninchen
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Classic Battletech - Introductory Box Set


[Team Rezi] von Infernal Teddy


Ich habe über die Jahre viele verschiedene Tabletops gespielt, habe Elfen und Zwerge vernichtet, habe Cäsars Legionen meist erfolgreich gegen die Germanen und Kelten geführt, und habe mit meiner Raumflotte ganze Sonnensysteme sterilisiert, aber es gibt zwei Spiele zu denen ich über die Jahre immer wieder zurückgekehrt bin. Zum einen ist das Warhammer 40K (Besprechung Hier), zum anderen das gute, alte Battletech. Das Spiel, das zu beginn nur als „Fun Game with giant Robots“ gedacht war, ist mittlerweile ein multimediales Universum geworden, mit Romanen, Computerspielen, Comics, Rollenspiel und eine ganze Reihe von ineinander greifende Brettspiele. Aber letztenendes ist der Kern von Battletech nun mal... Battletech, dessen aktuelles Grundspiel hier vorliegt, das Intoductory Box Set, eine fast sechs centimeter dicke Schachtel gefüllt mit allem was man zum spielen braucht. Gehen wir die Komponenten mal zusammen der Reihe nach durch.

Wenn man die funktionalen Würfel außer acht läßt ist das erste was einem auffällt ein berg von Plastik – Catalyst hat dem Grundspiel insgesamt 24 Mechs spendiert, zwei Kompanien. Das letzte Mal das dem Grundspiel Mechs beilagen war bei der dritten Edition, und im gegensatz zu den Gummifiguren von damals sind es dieses mal stabile Figuren, an denen auch Farbe hängen bleibt. Es handelt sich bei den Mechs um folgende Figuren: Commando, Spider, Jenner, Panther, Assassin, Cicada, Clint, HermesII, Whitworth, Vindicator, Enforcer, Hunchback, Trebuchet, Dervish, Dragon, Quickdraw, Catapult, Jagermech, Grasshopper, Awesome, Zeus,Cyclops, Banshee und Atlas. In meiner Box fehlte der Clint, aber Catalyst haben auf ihrer Website ein Formular eingerichtet, über die man fehlende Figuren kostenlos nachbeziehen kann. Insgesamt ist die Auswahl an Figuren sehr gut, und bietet neuen Spielern vielfältige taktische Optionen.

Unter den ganzen Mechs findet sich ein zwölfseitiges Heft mit den Quick-Start Rules, eine schnelle Einführung in das Spiel. Diese Regelversion ist dazu gedacht das sich zwei Spieler, die noch nie Battletech gespielt haben sich hinsetzen können, sich schnell mal das Regelhaft durchlesen, und direkt loslegen können. Als Einführung in das Regelwerk funktioniert dieses Heft wunderbar, und sollte Lust auf mehr machen. An dieser Stelle eine Anmerkung zur Aufmachung – alle Hefte dieser Box sind komplett in Farbe gehalten, und sollen den Eindruck erwecken, Computerdokumente des Spieluniversums zu sein.

Das nächste Heft ist das Introductory Rulebook. Hier werden auf 80 Seiten die eigentlichen Regeln des Spiels erklärt werden. Die Regeln von Battletech haben sich über die Jahre kaum geändert, sondern sind immer weiter verbessert und angepasst worden – wer also schon mal Battletech gespielt hat wird sich hier sehr schnell zurecht finden. Für alle anderen hier eine knappe Zusammenfassung: Gespielt wird Battletech in der Regel auf Hexfeldkarten. Jeder Mech hat einnen Bewegungswert, einen Wert für Rennen, und wenn er über Sprungdüsen verfügt auch einen für Sprungbewegungen. Ein Mech kann sich so viele Hexfelder bewegen wie er Bewegungspunkte hat – allerdings nur wenn er sich geradeaus bewegt. Jede Drehung kostet Bewegungspunkte, und je nach Gelände kann das ganze noch Teuerer werden. Jeder Mechpilot hat zwei Werte, einen für Proben bei der Bewegung oder Gleichgewichtsprobleme, und einen für Angriffsproben. Bei einem erfolgreichen Angriff auf einen Gegner verliert dieser Panzerungspunkte oder Interne Struktur. Wenn an einer Trefferzone (Zum Beispiel Rechter Arm, Linker Torso) alle Panzerung zerstört wurde wird Interne Struktur zerstört. Wenn an einer Zone beides weg ist wird der Schaden auf die nächste Tefferzone übertragen. Jede Aktion erzeugt Hitze, welche nur zum Teil durch die Wärmetauscher des mechs verarbeitet werden kann – un je mehr Hitze ein Mech ansammelt, desto größer werden seine Probleme. Ebenfalls in diesem Heft enthalten sind einige Szenarien, ein einfaches System zur Konstruktion von eigenen Mechs, und Quick-Start Regeln für Infantrie und Fahrzeuge. Für diejenigen, die sich für die vollständigen Regeln interessieren, diese finden sich im Hardcover Total Warfare, während die vollständigen Konstruktionsregeln im Tech Manual enthalten sind.

Das nächste Heft ist das 48-seitgie „Inner Sphere at a glance“, eine Einführung in das Setting von Battletech. Das Heft fasst sehr knapp die Geschichte bis 3067 zusammen, und umschreibt – auch sehr knapp – die fünf großen Staaten des Battletech-Universums, die wichtigsten Kleinstaaten, und die typischen Missionen, die eine Einheit erleben kann. Im Anschluß daran werden die 24 enthaltenen Mechs kurz beschrieben.

Der „Painting and tactics Guide“ ist eine sehr praktische Sache: Auf 5 Seiten beschreibt Ray Arrastia von Camo Specs Online, dem Malteam von Catalyst, das Malen und Basteln von Battlemechs, gefolgt von 11 Seiten Taktikgrundlagen von Bryan Nystul. Zunächst werden allgemeine Taktiken und Grundstrategien des Spiels beschrieben, dann spezifische Taktikvorschläge für die verschiedenen Mechs die in der Box enthalten sind. Insgesamt ist dieses Pamphlet eine sehr gute sache, wenn auch eher für neulinge als für uns alte Hasen (Wobei: Die mechspezifischen Tipps fand ich auch gut, da einige Sachen dort erklärt werden, die einem sonst erst auffallen dürften wenn man die Maschine selbst mal gespielt hat.

Das letzte Heft besteht aus den Datenbögen der enthaltenen Mechs, zwei blanken Datenbögen, eine Kurzreferenz für die Quick-Start Rules, die Datenbögen zu den Quick-Start Rules, und die Bögen für die Infantrie- und Fahrzeugregeln. Darunter befinden sich noch zwei Referenztafeln auf stabiler Pappe, eine Posterkarte der Inneren Sphäre im Jahr 3067, und zwei Hexkarten. Im Gegensatz zu früheren Versionen des Grundspiels sind diese beidseitig bedruckt – auf der einen Seite ist die klassische Battletech-Karte, auf der anderen eine leicht bewaldete Ebene.

Fazit:
Alles in allem kann ich jedem, der sich für Battletech interessiert, diese Box nur wärmstens ans Herz legen. Einen besseren Einstieg hat es bisher nicht gegeben, noch nie war eine Grundbox so gut ausgestattet. Ehrlich gesagt, ich wünschte, es hätte als ich mit Battletech angefangen habe diese Box gegeben. Bei den alten Hasen kommt es drauf an – denen würde ich eher zu Total Warfare und dem Tech Manual raten – allerdings ist es eine gute gelegenheit, schnell mal zwei Kompanien aufzustellen. Ich kann jedenfalls volle Punktzahl geben.Den Artikel im Blog lesen
 
Mal für absolute Tabletop-Neulinge gefragt:

Sind die Figuren ready-to-play oder muss man die erst noch zusammenbasteln?
Braucht man außer Farbe und Lack noch irgendwas um losspielen zu können? Oder ist hier bereits alles was man für ein Spiel mit (Tabletopper mögen mich dafür bitte nicht steinigen) unbemalten Figuren bräuchte, enthalten?
 
Alles enthalten zum sofort loslegen und spielen - die figuren brauchen eigentlich auch keinen zusammenbau, es ist wirklich zum direkt losspielen gedacht.
 
So, da sieht man's mal wieder... hast mich mit der Rezi überzeugt. Hab mir gerade die deutsprachige Einführungsbox beim Sphärenmeister bestellt :)
 
Hmpf... wir können uns ja mal die eine oder andere Schlacht liefern - also nicht nur mit Worten - wenn wir uns mal wieder auf nem Con sehen ;)
 
Wie gesagt, ich bin bis jetzt noch blutiger Anfänger, habe mir lediglich ein paar Online-Gefechte bei MekWars geliefert. Mal sehen, ob mir das Plastikgeschubse überhaupt taugt ;)
 
Das schöne an B-Tech ist, das es eigentlich eher ein Brettspiel ist und kein Tabletop, eignet sich also als einstiegsdroge ;)
 
Naja, ich hab mal mit nem Kumpel Warhammer Fantasy gespielt, das war ganz nett, aber dieses ewige Zollstockgemesse... da finde ich Hexfelder schon irgendwie eher sexy-hexy ;)
 
Ich entpuppe mich jetzt gleich als absoluter BattleTechnoob, aber... Die Miniaturen sind nicht beschriftet... bei mir hats ganz schön gedauert, die 24 Mechs zuzuordnen... Einige charakteristische wie den Atlas, Catapult, Awesome, etc. erkennt man ja ganz leicht. Aber bis ich den Commando gefunden hatte... Pfuh...
 
Ich glaube, da gehen die Meinungen in den Foren auseinander. Das ist mir allerdings auch prinzipiell egal.
 
War ja auch kein Gejammer. Ich habe nur festgestellt, dass ich noch ein wenig Einarbeitung brauche ;) Manchmal unterscheiden sich die Figuren halt in den Details etwas von den Abbildungen (ich nehme an, das ist ein Readout, das beiliegt? Ist leider als semigebundene Version dabei und nicht als laminierte, Filzstift-Resistente Karten. Aber die kann man sich ja selbst basteln...)
 
Die nennt man Record Sheets oder auf Deutsch Datenblätter. Da es mehr als 3000 davon gibt macht eine laminierte Herstellung wenig Sinn - man druckt die aus oder kopiert sie und schmeisst sie nach Gebrauch weg.
 
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