[5.05.2008] Trifft sich ein Brujah mit einer Schattenlord...

Discordia

B! scheuert
Registriert
7. Januar 2005
Beiträge
6.305
Im Vergleich zu gestern war die Sicht heute Nacht wesentlich besser. Das machte eine Fahrt mit dem Motorrad ein bißchen angenehmer auch wenn Enio heute nicht für eine Spazierfahrt im Norden Finstertals unterwegs war. Er würde sich gleich mit Silvas Mutter treffen und von dem Aufeinandertreffen zweier Feinde, die versuchen wollten ihren alten Twist für kurze Zeit beizulegen um gemeinsam gegen eine viel größere Bedrohung vorzugehen, hing höchstwarscheinlich eine Menge ab. Deshalb hatte sich der Sheriff, nachdem er von seiner Norton abgestiegen war, noch einmal eingehend ins Gebet genommen und sich selbst eingeschärft mit Yvonne X nicht mehr herumzuzanken als es unbedingt notwendig war. Er würde sich sogar Beleidigungen an den Kopf werfen lassen und sie mit einem müden Achselzucken abtun als wären sie weniger als lästige Fliegen. Der Brujah hatte sich vorgenommen den Garou ein Stück weit entgegen zu kommen aber ohne zu vergessen was die Werwölfe ihm und Seinesgleichen in der Vergangenheit und auch in den letzten Nächten in dieser Stadt angetan hatten. Enio wollte die Wandler als seine Werkzeuge benutzen und sie für sich und die Stadt kämpfen lassen. Einen Preis würde er dafür sicherlich auch zahlen müssen. Enio war sich bei der Sache sogar bewußt, daß Yvonne warscheinlich selber denken würde, daß sie die Kainskinder als Werkzeug benutzen und sie gegeneinander ausspielen könnte. Letztendlich waren die Untoten aber in diesem dreckigen Spiel auf der besseren Seite. Sie bildeten wenigstens eine gemeinsame Fraktion und waren nicht auch noch untereinander verfeindet. Naja... wenigstens soweit man das bei den Blutegeln sagen konnte. Das versuchte Attentat von Fabian gegen seinen Primogen sprach nicht unbedingt für die Theorie.

Enio hatte sein Moped abgestellt und machte sich die letzten paar Meter in Richtung Fernsehturm zu Fuß auf den Weg. Ein Zeichen ihres guten Willen... was für ein Witz. Der Ort war so gut oder schlecht wie jeder andere auch. Enio hatte ebenfalls seinen guten Willen heute schon bewiesen. Er hatte darauf verzichtet den Wolfsdorn mitzunehmen. Nicht nur wegen des schlechten Eindruckes, den man von ihm gewinnen konnte, sondern ebenfalls wegen der Tatsache, daß Enio dank seiner Verletzungen nicht mehr riskieren wollte das verdammte Ding einzusetzen. Er hatte gestern erlebt wie es den letzten Tropfen Blut aus einem Kainskind heraussaugen konnte und welch hohen Preis man für den Einsatz des Artefaktes bezahlen mußte. Das war nichts für jeden Abend. Enio hatte übrigens verzichtet mit einer weiteren Person hier aufzutauchen. Meyye hatte ihren Dickkopf durchsetzen wollen und konnte wohl nicht über ihren Schatten springen um ihn noch einmal anzurufen. Auch egal! Enio war auf ihre Mithilfe nicht angewiesen. Die Schattenlord würde es höchstwarscheinlich für den Sheriff als Stärke und Mut auslegen, wenn er alleine auftauchte um mit ihr zu reden. Letzten Endes war es sowieso Enios Weg. Wills du das etwas richtig gemacht wird, dann mach es selbst und alleine. Meyyes Zwischengeplapper könnte vielleicht nützlich an der einen oder anderen Stelle sein aber genauso konnte es auch durchaus störend für Enios Pläne sein. Deshalb war der Ahn gar nicht so entäuscht darüber, daß sich die Gangrel nicht mehr gemeldet hatte. Das wiederum könnte zwar bedeuten, daß sie Nikita auf jeden Fall zu ihrem Treffen heute Nacht mitbringen wollte aber da würde Enio schon was einfallen.

Es war soweit! Enio trat vor den Fernsehturm und sah sich um. Auch ohne das Assamitenartefakt war der Italiener bis auf die Zähne bewaffnet. Niemand hatte etwas von einer weißen Flagge und heruntergelassenene Hosen erzählt. Wenn es nach dem Brujah-Primogen ging, konnten die Verhandlungen mit den Werwölfen jetzt beginnen.
 
AW: [5.05.2008] Trifft sich ein Brujah mit einer Schattenlord...

Yvonne X.

Und diese ließen nicht lange auf sich warten. Zwei Personen, zwei Frauen um genau zu sein, schritten langsam auf Enio zu. Bei einer der beiden handelte es sich unverkennbar um Silva Parxx. Dies bedeuten also, dass die andere dann wohl ihre Mutter war.

[post=1162196]Yvonne[/post] war eine hochgewachsene, schlanke Frau von Anfang vierzig. Sie hatte tiefschwarzes, wallendes Haar, welches über ihre Schultern und damit dem dunkelen Stoff ihres dunkelblauen Kostüms hinweg hinabfiel und bei jedem Schritt leicht emporhüpfte. Die Schattenlord als Schönheit oder auch nur hübsch zu bezeichnen, wäre vielleicht etwas übertrieben, beziehungsweise der falsche Ansatz.
Ihr schmales, kantiges Gesicht hatte scharfe Züge und einen leicht animalisches Flair. Dieses war es dann wohl auch, was ihr eine gewissen Anziehung verlieh. Die Schattenlord war unbestritten anders als alles, was die Vampirgesellschaft je vorgebracht hatte. Dabei war sie eine geborene Anführerin, erfüllt von unbändigem Stolz und nur mühsam gezügelter Wildheit.
In alle dem prangten zwei leuchtend grüne Augen die so strahlend und einnehmend waren, dass man Gefahr lief in ihnen zu ertrinken.

Erst als sie Enio wirklich erreicht hatten, ergriff die ältere der beiden Garou das Wort. Wie es schien war sie unbewaffnet, aber das musste bei Wesen wie ihr, nun wirklich nichts heißen.

"Ich wünsche dir einen guten Abend Draugar."

Keine Höflichkeitsfloskeln für die Untoten.

"Es düfte für uns alle am Besten sein, wenn wir auf die üblichen Beschimpfungen und Drohgebärden verzichten und direkt zur Sache kommen. Was ich von deiner ...Art halte, dürfte dir hinlänglich bekannt sein. Außerdem ist es mir vollkommen gleichgültig, wie du mir gegenüber empfindest. Die Fronten sind klar definiert, da wirst du mir zustimmen! Wie es scheint bin ich dir aber zu dank verpflichtet? In doppelter Hinsicht! Nicht nur das du meine Tochter verschont hast, wie ich höre bist auch du derjenige gewesen, der mich aus meiner mißlichen Lage befreit hat.
Es muss dich mit viel Freude erfüllen, zu wissen dass wir innerhalb unserer Rudel zerstritten sind und nicht wenige meiner Art deinem Beispiel folgten und sich mit dem Wyrm eingelassen haben. Ich hoffe wir gehen bezüglich dieser Schande nicht zu sehr ins Detail, denn es beschämt mich zu wissen, dass meine Brüder und Schwestern auf ewig verloren sein werden. Silva berichtete mir von den Hintergründen der Katastrophe und auch wenn ich nicht leugnen kann, dass es mir zutiefst zuwider ist, scheint es als hätten wir einen gemeinsamen, übermächtigen Feind. Also bin ich hier, damit wir besprechen können, was nun zu tun ist..."

Das lief doch fürs Erste nicht schlecht.
Ein guter Anfang?
 
AW: [5.05.2008] Trifft sich ein Brujah mit einer Schattenlord...

Tja... unter anderen Umständen hätte Yvonne vielleicht genau dem Typ Frau entsprochen, der Enio etwas abgewinnen konnte. Jetzt müßte sie halt nur noch eine einfache Frau sein und keine Garou. Aber mit der Zugehörigkeit der zuletzt genannten Rasse war das Thema auch schon wieder erledigt. Nichtsdestotrotz erkannte Enio eine aparte Schönheit auch wenn es dieser Begriff nicht ganz traf. Silvas Mutter wirkte auf Enio einfach so wie sie war und was sie ausstrahlte. Er hatte auch nicht vergessen wie sie aussehen konnte und welch furchterregendes Monster sie sein konnte wenn sie sich in ihrer Kriegsgestalt befand. Eine Anführerin... gewiss! Eine kluge und taktisch geschickte Führung... womöglich. Eine besonnene und milde Frau... wohl kaum. Aber das würde einfach reichen müssen und Enio wollte ja sowieso nicht viel von ihr verlangen. Der Sheriff selbst wirkte so wie fast immer. Gelassen und ruhig. Doch wer in seine Augen blickte und ein gewisses Maß an Erfahrung mitbrachte konnte auch in ihm das wilde Tier erkennen, das ständig gebändigt werden mußte und stets nur Unheil, Blut und Raserei im Kopf hatte. Versteckt aber doch immer präsent. Gefangen aber nie gebrochen.

Enio war ein hübscher Italiener, der mit ein bißchen mehr Pflege warscheinlich tatsächlich als Frauenschwarm durchgehen könnte aber ganz offensichtlich sich in keinster Weise Mühe gab dem ein bißchen nachzuhelfen. Der Sheriff wirkte schmuddelig und wenig gepflegt. Seine Klamotten waren abgetragen und verschlissen. Sein Mantel war eine Zumutung aber eines mußte man Enio wirklich lassen... durch sein Äußeres und seine größtenteils abgeklärte Art wirkte er kompetent und hatte ein bißchen etwas von einem Desperado der Neuzeit. Yvonnes Begrüßung erwiederte Enio gelassen mit einem: „Auch euch einen guten Abend Wolflinge.“ Es war ja keine Beleidigung und Enio mußte sich zudem eingestehen das er absolut keine Ahnung hatte was Draugar bedeutete und es eigentlich auch gar nicht wissen wollte.

Die Schattenlord kratzte an der Oberfläche des Offensichtlichen und ging auf die Dinge über die es nichts zu reden gab nicht ein. Was könnte es für einen besseren Start geben? Silva selbst hatte sich erst eine weile warm reden müssen bei ihrer ersten Begegnung und hatte zuerst ihre Meinung über die Vampire ein bißchen breit treten müssen ehe sie auf das Wesentliche gekommen war. Da war ihre Mutter offenbar ein Stück weiter. Auch bei Garou hatte das Alter anscheinend eine Bedeutung. „Du hast vollkommen recht. Es ist so wie es ist und wir sind heute Nacht nicht hier um Dinge beizulegen, die schon älter sind als du und ich zusammen. Aber vielleicht spricht es ja sogar für uns... das wir uns trotz allem hier treffen. Und vielleicht ist es ja die beste Basis für eine ehrliche Zusammenarbeit wenn wir uns hassen aber jeder vom Hass des anderen Weiß und niemand einen Hehl draus macht.“ Ja so könnte man jetzt noch ein bißchen philosophieren... aber dazu waren sie nicht hierher gekommen.

Wieder einmal wurde Enio die missliche Lage bewußt in der sich die Garou befinden mußten. Ja sie standen in seiner Schuld... wobei Meyye an dieser Stelle relativ lässig weggerechnet werden konnte. Sie standen in der Schuld des Feindes. Wie bitter mußte das wohl sein für solche verbohrten, ehrenkäsigen Extremisten wie die Werwölfe? Aber Enio wollte nicht darauf herumreiten. Es wäre wohl das Falscheste gewesen was er machen hätte können. Stattdessen kam die Wahrheit. „Es ist so wie du sagst... selbstverständlich ist es uns sehr entgegen gekommen, daß ihr eure Kämpfe in den eigenen Reihen auszufechten habt. Wir haben unserer eigenen... und ich werde mich nicht darum kümmern wie ihr das unter euch ausräumt. Trotzdem ist klar, daß wir lieber gegen eine gesplitterte Garoufraktion antreten als gegen eine vereinte. Daher wollen wir einfach mal mein Verhalten Sparrow gegenüber und die Hilfe, die ich dir geleistet haben nicht überbewerten. Es geschah nicht aus purer Nächstenliebe, sondern eher aus einer kühlen Berechnung heraus. Aber auch damit erwähne ich dir gegenüber nur das Offensichtliche. Es hat alles seinen Grund gehabt und der war genau so wie du es schon erwähnt hast: Wir haben einen gemeinsamen Feind, der unser beider Ziele überschattet und uns meiner Meinung nach dazu zwingt für ein paar Nächte unseren Krieg zu beenden und nach einer gemeinsamen Lösung zu suchen. Wollen wir schauen was hinterher passiert wenn wir beide dies alles überleben sollten.“ Yvonne konnte sich jedenfalls nicht beschweren, daß der Brujah sie unnötig mit Höflichkeitsfloskeln überschüttete und dabei nicht ehrlich war. Seine offenen Worte sollten nach Enios Vorstellung bei der Schattenlord gut ankommen. Es war nicht allein Enios Art... es war selbstverständlich auch eine Portion Berechnung mit dabei.

Jetzt müßte es nur noch voran gehen. „Silva selbst war dabei als sich der Unhold Zacharii zu erkennen gab. Er ist die wahre Bedrohung für diese Stadt und ihm ist es egal ob er ein Kainskind oder einen Garou erschlägt. Er wird es auch in kauf nehmen, wenn jeder einzelne Mensch in dieser Stadt ein schreckliches und qualvolles Ende nimmt. Wesen wie Zacharii sind längs über moralische Grenzen hinaus und mit wem oder was er sich verbündet hat spricht ja bereits Bände. Wobei ich vermute, daß dieses Scheißvieh von gestern Nacht nur die Spitze des Eisberges bildete und der Tzimisce noch viel schlimmere Wesen in Petto für uns hat. Aber kommen wir zu den Fakten. Wir sind seit einigen Nächten darauf aus mehr Informationen über Zacharii zu beschaffen und seine alten Wirkungsbereiche etwas genauer zu durchleuchten. Dabei sind wir erst gestern auf weitere Laboratorien gestoßen. Bei einem – es befindet sich auf dem Gelände des Südfriedhofes – kam es gestern ebenfalls zu einer Kampfhandlung mit Euresgleichen. Wir zählen seit dieser Begegnung weitere 3 Werwölfe weniger in Finstertal aber ich gehe davon aus, daß es sich dabei ausnahmslos um eure... verlorenen Brüder und Schwestern gehandelt hat.“ Das wollte Yvonne vielleicht jetzt nicht hören. Natürlich waren es jetzt ihre Feinde aber vielleicht hatte die Schattenlord ja bemerkt, daß Enio von keinem Verlust bei den Kainiten gesprochen hatte. Es mußte doch den Stolz ein wenig ankratzen, daß man von so schwächlich wirkenden Kreaturen wie den Draugar einfach vernichtet werden konnte... und noch dazu ohne selbst nennenwerten Schaden anrichten zu können. Vielleicht hatte man die Brut des ersten Mörders auf der Welt ja auch unterschätzt.

Enio und Yvonne würden sich vielleicht noch öfters über Dinge unterhalten müssen, die dem einen oder anderen unangenehm waren. Das war vielleicht zunächst die größte Hürde. Bisher hatten sie es gut gemeistert.
 
AW: [5.05.2008] Trifft sich ein Brujah mit einer Schattenlord...

Yvonne X.

"Übereifrige Jünglinge die nach Anerkennung und Ruhm streben. Junges Blut das kocht und scheinbar nur in brutalen Zweikämpfen Abkühlung finden kann. Solche Verluste wie die der gestrigen Nacht sind unter den Fenris nicht unbedingt selten. Wenn du mich fragst, würde es diese Art gar nicht mehr geben, wenn nicht besonnenere Führer sich ihrer annehmen und auf einen klügeren Weg führen würden. Aber das sind Interna die auch dir nicht unbekannt sein dürften, Vampir. Auch Vampire haben sicherlich den ein oder anderen Hitzkopf in den eigenen Reihen. Das sind Randerscheinungen die mich wenig kümmern. Was für mich zählte ist das Resultat am Ende der Rechnung, das Ergebnis unter dem Strich, wenn alles sein Ende gefunden hat."

Yvonne ging auf eine nahe Laterne zu und lehnte sich mit dem Rücken dagegen. Sie schien mit ihren Gedanken bereits drei oder vier Schachzüge weiter zu sein und sich mit dem Gespräch an dieser Stelle nur noch halbherzig zu beschägtigen. Der Teil galt einer gewissen Grundlage die das folgende Gespräch erst möglich machen würden. Vertrauen war mit Sicherheit das vollkommen falsche Wort, aber sorgte dafür das die beiden sich auf einer gewissen Ebene trafen, auf der sie zumindest keinen plötzlichen Verrat erwarten mussten.

"Ich kenne diesen Zacharii und ich kenne eines seiner Labore. Es waren Garou die das alte Ungeheuer und seine Schergen vor langer Zeit vom Erbdboden getilgt haben und ihre Heldentaten werden in dieser Gegend heute noch an den Feuern besungen. Die Burg UNSER Caern beinhaltet so einen Unterschlupf. Ein altes Relikt seiner gebrochenen Herrschaft, versiegelt und verlassen seit Jahrhunderten. Aber ich denke du wärst gar nicht hier, wenn du das alles nicht bereits wüsstest..."
 
AW: [5.05.2008] Trifft sich ein Brujah mit einer Schattenlord...

Enio fragte sich im Moment wie alt eigentlich ein Werwolf durchschnittlich wurde und wie alt Silvas Mutter eigentlich war. Zeitweise laberte sie auf jeden Fall wie wenn sie wesentlich älter war als sie aussah oder sogar aus einer anderen Epoche kam. Der Sheriff mußte zugeben, daß er darüber keine Kenntniss hatte und nicht wußte ob ein Gestaltenwandler nur so alt wurde wie ein Mensch oder wesentlich länger leben konnte. Aber vielleicht machte die Existenz als agressives, kriegstreiberisches Monster, das sich ständig im Kampf mit allem und jedem befand, eben das aus einem was Yvonne X für Enio gerade darstellte. Eine erfahrene und kampferprobte Führerin... gewohnt Befehle zu geben, ständig dem sicheren Tod in die Augen zu blicken und schon bestimmt sehr oft in der Situation gewesen andere in den sicheren Tod zu schicken. Eines kam Enio jedenfalls vertraut vor. Die Art und Weise wie die Schattenlord über die übereifrigen Jünglinge sprach. Ja... das könnte ebenso gut von einem Vampir-Ahn stammen, der auf das Tun und Wirken der Neugeborenen und Küken herabsah und milde belächelt. Ob es eine gute Idee wäre der Garou den Vergleich unter die Nase zu reiben? Nein... wohl eher nicht!

Enio verschwendete keinen weiteren Gedanken mehr an diesen Teil der Unterhaltung. Es war einfach unwichtig und wirkte ja fast schon wie Smaltalk. Aber der wichtige Teil kam ja immerhin auch noch. Ein weiteres Labor! Wie vermutet direkt im Garougebiet... mitten im Caern. Na da hätten sie heute Nacht ja noch viel Spaß gehabt, wenn sie sich dorthin begeben hätten ohne sich irgendwie vorher mit den Werwölfen zu einigen. Enio nickte langsam und kaum wahrnehmbar. Natürlich wäre er trotzdem gekommen auch wenn er das nicht schon alles gewußt hätte. Klar... der Sheriff wollte etwas von ihr und sie hatte ja schon angedeutet um was es sich handelte aber das war nicht alles warum er hier war. Die Schattenlord brauchte das nicht zu wissen. „So ist es! Wir haben bereits 5 Laboratorien des Tzimiscen gefunden und durchsucht. Das sechste und letzte ist genau das von dem zu gesprochen hast. Wir müssen dort hinein. Unbedingt! Selbstverständlich ist mir klar, daß wir das nur mit eurer Unterstützung schaffen. Deshalb bin ich hier. Und ich schätze... das hast du ebenfalls schon gewußt.“

Das war schon alles sehr merkwürdig und vor allem ungewohnt. Enio Pareto verhandelte mit Werwölfen. Keiner wollte dem anderen an die Gurgel, niemand schoß auf den anderen, versuchte ihn aufzuschlitzen oder verwandelte sich in fieses, grobschlächtiges Zerkleinerungswerkzeug. Ja man ersparte sich sogar Beleidigungen oder andere Hetzereien. Es geschahen noch Zeichen und Wunder! Enio stellte sich gerade vor, daß es für Yvonne X warscheinlich genauso ungewohnt war wie für ihn. Das machte es für ihn doch tatsächlich ein kleines Stück leichter. „Als Zeichen des Entgegenkommens kann ich dir alles berichten was unsere bisherigen Ermittlungen ergeben haben. Ein Teil wird dir ja bereits Silva erzählt haben aber vielleicht interessieren dich ja die Detaills. Ich werde dir keine Information vorenthalten.“ Das war natürlich immer so schnell dahergesagt... aber Enio war gerade an einem Punkt angelangt an dem er jetzt alles brauchen konnte nur eines nicht... einen Knoten im Kopf vom vielen überlegen was er nun an Informationen weitergeben durfte und welche nicht. Deshalb war das war er der Gestaltenwandlerin gesagt hatte sein voller ernst.
 
AW: [5.05.2008] Trifft sich ein Brujah mit einer Schattenlord...

Yvonne X.

"Sehr gerne! Die abscheulichen Handlungen dieses Dämonen haben den Geist und die Seelen meiner Freunde vergiftet. Nicht wenige von ihnen habe ich geliebt, als wären sie Brüder oder Schwestern. Nun bin ich gezwungen sie zum Wohle aller zu töten und glaube mir, irgendwer wird dafür büßen müssen. Wenn du deinen Bericht abgeschlossen hast Draugar, werde ich dir alles berichten, was ich zu diesem Thema zu sagen habe. Auch wir waren nicht untätig wie du dir denken kannst. Und auch wenn wir nicht annähernd so lange über diese Katastrophe bescheid wissen, so haben wir uns doch nach Kräften bemüht, möglichst viel der Hintegründe aufzudecken. Ich nehme an, dir ist ein Unsterblicher namens Zieglowski bekannt? Er ist sozusagen der Schlüssel zu allem..."

Die Schattenlord lächelte milde. Sie hatte den Köder ausgeworfen und Enios Interesse geweckt, da war sie sicher. Allein schon deshalb, weil er nicht riskieren würde diesen Teil der Infromationen unvollständig zu bekommen, würde er an dieser Stelle sein möglichstes tun, die Wahrheit zu sagen. Silva hatte bereits einiges erzählt, jetzt war es an dem Vampir die Lücken zu füllen.

"Anschließend müssen wir bereden wie wir den Caern befreien, eine äußerst brisante Angelegenheit. Dort wachen andere Kaliber als die mit denen ihr es bisher zu tun hattet. Erfahrene Krieger, etwa ein Dutzend..."
 
AW: [5.05.2008] Trifft sich ein Brujah mit einer Schattenlord...

Gut! Es wurde also Zeit die Hosen runter zu lassen. Aber warum auch nicht? Die Seiten waren sich soweit einig und solange man die Hosen nur im sprichwörtlichen Sinne herunterlassen mußte...

Die Werwölfe waren also auch nicht untätig gewesen. Ach ja? Das wunderte den Sheriff einerseits nicht aber andererseits bekam er es nicht ganz auf die Reihe wie lange sie schon über Zacharii, Ziege und den ganzen Mist bescheid wußten. Silva hatte immerhin nicht viel oder so gut wie gar nichts davon gewußt als sie aufeinandergetroffen waren. Also woher wußte Yvonne davon? Aber das gehörte wohl zu den Fragen, die man sich ein anderes Mal beantworten lassen mußte. Die Schattenlord wußte jedenfalls über Ziege bescheid und sie wußte auch das er eine Schlüsselfigur war. Aber wußte sie denn auch, daß der Brujah-Primogen selbst anscheinend eine Schlüsselfigur spielen sollte? Enio ging davon aus, das sie es wußte. Immerhin war Silva ja dabei gewesen als ihm Ziege das offenbart hatte. Wiederum war es aber ein Leichtes Ziege als unglaubwürdig darzustellen.

„Ziege ist ein sogenannter Wiedergänger. Unglücklicherweise haben wir erst zu spät bemerkt, daß seine Exekution lediglich zur Folge hat, daß er irgendwann wieder kommt und weiterhin sein Unwesen treibt. Seine Seele ist an einen Anker im Diesseits gebunden. Mitlerweile wissen wir das es ein Bild ist, sind aber immer noch nicht in der Lage gewesen das Bild aufzuspüren beziehungsweise wurde es uns vor der Nase weggeschnappt. Heute Nacht bilden sich von uns ein paar kleinere Trupps, die damit beschäftigt sein werden Zieglowski wieder einzufangen... selbstverständlich diesesmal lebend. Der Drecksack läuft schon viel zu lange unbehelligt in Finstertal herum.“ Enio vermutete, daß sich Silva selbst gerne an der Jagd beteiligen wollte. Ziege hatte an ihr herumgefummelt und das hatte ganz sicher empfindlich ihren Stolz verletzt. Aber vermutlich wäre es schier unmöglich Ziege lebend zu fangen, wenn man die junge Schattenlord auf ihn ansetzen würde.

„Also gut... wo fangen wir an... ? Die Sachen wo Silva selbst dabei war laß ich jetzt einfach mal weg, weil ich davon ausgehe, daß du das sowieso schon weißt.“ Enio begann mit der Beschreibung des Unholdes wie Kiera und auch Noir ihre Erlebnisse von ihrer Astralreise beschrieben hatten und das Zacharii oder vielmehr sein Abbild scheinbar wie ein Magnet wirken mußte und diese ganzen Plagen anzog. Dann schnitt er doch noch das eine oder andere Erlebte unter dem Dom an und kam schließlich auf die Entdeckung des verborgenen Raumes zu sprechen und vor allem die darin befindliche Person oder besser gesagt ein lebloser Körper. „Wie wir herausgefunden haben gibt es mehr als einen Körper. Wir haben in den verschiedenen Labors mittlerweile 3 gefunden. Allesamt bestens erhalten und nicht nur leblos, sondern vermutlich auch seelenlos. Beweise haben wir momentan noch nicht aber ich vermute, daß der Tzimisce bevor er... von Euresgleichen... zum ersten Mal vernichtet wurde... also im Prinzip von dieser Ebene der Realität getilgt...“, das war so eine Stelle an der Enio nicht so richtig wußte wie er sich ausdrücken sollte. Er hatte nur eine vage Vorstellung davon, daß für eine Garou das Verständnis für die verschiedenen Ebenen und dem Wechseln dazwischen viel weiter entwickelt war als das eines Kainskindes oder gar eines normalen Menschen. „... das er vorher versucht hat seine Geliebte wieder zu erschaffen in dem er ihr einen neuen Körper herstellt und anschließend ihre Seele, die er wohl ähnlich wie die von Ziege irgendwo konserviert hat, wieder in ihren Körper zu pflanzen. Ich weiß... kling bizarr... auch für Unsereins. Aber ich betrachte die Lasombra – also die ehemalige Frau von Zacharii – als seinen Schwachpunkt und deshalb recherchiere ich unter anderem in dieser Richtung.“

Enio erzählte weiter von den verschiedenen Standorten der Körper und deren Zustand. Er erzählte ebenfalls von den ganzen Randbedingungen und zusätzlichen Entdeckungen in den jeweiligen Fundorten der Frauenkörper. „Das ganze hat sich als nertötendes Puzzle herausgestellt und es wäre maßlos übertrieben, wenn ich dir jetzt sagen würde, daß uns noch ein oder zwei Teile fehlen bis wir alles haben und fertig sind. Zacharii hat sich nicht nur als krankes Arschloch herausgestellt, sondern auch als sehr geschickter Stratege und recht heller Kopf. Der wird es uns nicht einfach machen. Aber deshalb müssen wir ja auch in das letzte Labor. Ich bin mir sicher, daß dort ein weiteres Stückchen zu finden ist und mit jeder Nacht die vergeht... nein mit jeder Stunde die vergeht, gewinnt der alte Hexer an Macht. Das beste Beispiel habt ihr ja erst gestern Nacht selber erledigt.“

Den Caern befreien?! Ja das mußten sie wohl. Verdammt! Enio war bis gerade eben noch nicht einmal klar gewesen in wessen Hand sich der sogenannte Caern überhaupt befand. Aber es wäre ja auch zu einfach gewesen, wenn die Schattenlord und ihre Fraktion bereits dieses Garouheiligtum wieder in ihrer Hand halten würden. Nun... wie Yvonne ja schon gesagt hatte... darüber würden sie sich noch unterhalten müssen. Enio Pareto... Befreier des Caern und Retter der Garou, Beschützer des Werwolfheiligtums und Heiler der Schattenlord. Scheiße Auch! In was für einem verdammten Film war er hier hineingeraten?
 
AW: [5.05.2008] Trifft sich ein Brujah mit einer Schattenlord...

Yvonne X.

"Das deckt sich in etwa mit dem, was ich in Erfahrung bringen konnte. Dieser Zieglowski war es wohl der einen Teil meiner Leute, einen großen Teil wie ich gestehen muss, auf seine Seite ziehen konnte. Er berichtete, dass wir das Umbra wieder benutzen dürften, wenn wir bereit wären uns ausnahmsweise mit den Kreaturen des Wyrm zu verbünden..."

Yvonne erkannte Enios Gesichtsausdruck und grinste schief.

"Nein, ich war nicht dabei! Man hat mich nach meiner Gefangennahme informiert und versucht mir zu erklären wie wichtig dieser kleine Winkelzug für das große Ganze sei. Wir sollten also einer kleinen Gruppe Tänzer den Weg bereiten und als Belohnung dafür die Möglichkeit zurück zu erlangen, das Umbra zu durchreisen. Die Aufgabe der Gefallenen bestand anscheinend ersteinmal nur darin die Draugar... euch Vampire, während des Tages aufzuspüren und zu vernichten. Ich wette, dass es damit nicht getan ist. Das Böse, der Wyrm ist niemals zufrieden und dessen Gier niemals gestillt. Nach den Blutbädern der letzten Tage wird etwas anderes kommen. Was dies aber ist, weiß aber nicht. Ich bin ebenfalls der Feind..."

Sie seufzte und es schien aus den Tiefen ihrer Seele selbst zu kommen.

"Wir müssen also zuschlagen bevor wir erfahren um was es sich dabei handelt. Das Beste wird sein, wir schlagen morgen Abend direkt nach Sonnenuntergang zu. Wie gesagt rechne ich mit einem dutzend perfekt ausgebildeter Wachen. Ich selbst kann mich noch auf sechs kampferprobte Krieger berufen. Du solltest also am Besten ebenfalls sechs ...Kämpfer mitbringen. Am Besten solche, die sich auf den Kampf verstehen und die sich nicht scheuen zur Hölle zu fahren. Sollten wir siegen gewinnen wir Zeit und du kannst dir das Versteck dieses Monsters ansehen."
 
AW: [5.05.2008] Trifft sich ein Brujah mit einer Schattenlord...

Enio versuchte das Gehörte zu sortieren und in eine richtige Schublade zu stecken. Ob ihm das auch nur ansatzweise gelang war sogar für ihn selbst fraglich. Warscheinlich lag es immer noch an der verwirrenden Tatsache, daß sich der Sheriff gerade mit einer Anführerin der Werwölfe unterhielt und es noch immer nicht so richtig glauben konnte.

Ich bin ebenfalls der Feind. Erstaunlich! Wie war das nochmal... der Feind meines Feindes... blutet ebenso wie mein Feind selbst? Nein der Spruch mußte irgendwie anders gehen aber für Enio war das alles momentan nicht so wichtig und er lies seine Gedanken in eine andere Richtung wandern. Was hieß das für einen Garou überhaupt... sich mit den Kreaturen des Wyrms zu verbünden? Konnte ein Gestaltenwandler da nicht gleich seine Seele als verkauft betrachten? Auserdem... machte die Schattenlord nicht etwas ähnliches wenn sie sich mit den Kainskindern dieser Stadt gegen die Tänzer und Zacharii verbündete? Vielleicht! Yvonnes Worte liesen Enio auf jeden Fall noch vorsichtiger werden. Ihm war klar, daß dieses vorübergehende Bündnis sehr brüchig war und schon durch die kleinste Unwegbarkeit entzwei brechen konnte. Die Werwölfe mochten noch so viel von Ehre und dem ganzem Müll halten aber der Brujah war sich sicher... Yvonne X und ihre ganze verdamte Sippe würden ihm ohne zu zögern in den Rücken fallen wenn es ihnen keinen Vorteil mehr bringen würde sich mit den Untoten zu verbünden. Also wäre in den Augen des Italieners die beste Lösung wenn bei der Befreiung des Caern sämtliche Werwölfe drauf gehen würden und lediglich die Kainiten am Ende noch stehen würden. Fahrt doch selber zur Hölle... am besten Alleine!

„Wir werden schon heute Nacht zu viert sein wenn wir erneut zum Südfriedhof gehen. Zwei oder drei weitere von uns kann ich bestimmt noch organisieren. Die Nacht ist noch lange... also warum bis Morgen warten? Ich gehe nicht davon aus, daß sich die ganze Sache in einer stundenlangen Schlacht entscheiden wird, sondern alles in einem kurzen und schmutzigen Kampf enden wird.“ Der Sheriff war wohl ungeduldig. Oder steckte da etwas dahinter und in Enios Ungeduld lag Berechung? „Es sind deine eigenen Worte die mich antreiben. Wir wissen nicht was sich der Feind für Morgen oder sogar für heute überlegt hat. Jede weitere Nacht... oder vor allem jeder weitere Tag ist ein Risiko und bietet dem Gegner nur mehr Möglichkeiten sich den Begebenheiten anzupassen.“

Wie stand es eigentlich mit ihrer eigenen Planung? Hatte Enio nicht vielleicht übersehen, daß die Garou und die Kainskinder in dieser Form noch nie zusammen gekämpft hatten und man sich vielleicht absprechen oder vielmehr besprechen mußte?
 
AW: [5.05.2008] Trifft sich ein Brujah mit einer Schattenlord...

Yvonne X.

"Ich verstehe das es dich drängt Vampir. Auch ich würde es begrüßen dieses unheilige Bündnis möglichst schnell zu zerschlagen. Aber zumindest meine Leute werden nicht Achselzuckend Seite an Seite mit einigen Toten in die Schlacht ziehen. Nicht wenige würden lieber in einem aussichtslosen Kampf zugrunde gehen, als sich auch nur für eine Sekunde von einem Draugar abhängig zu machen. Es gilt also mit allen das gesamte Ausmaß der bestehenden Gefahr zu erläutern und jeden einzelnen davon zu überzeugen, dass es dieses Mal um mehr gehen muss, als um einen ehrenvollen Tod. So etwas braucht Zeit, bei uns zumindest."

Die Grarou warf mit einer graziellen Bewegung eine Haarsträhne nach hinten und sah zu Enio hinüber. Was sie sagte entsprach der Wahrheit, allerdings störte es sie auch nicht im Mindesten, dass während des kommenden Tages wieder einige der Blutsauger vernichtet wurden. Man musste schließlich auch an die Zukunft denken.

"Wenn du deine Mitstreiter besser im Griff hast, zolle ich dir meinen Respeckt. Bist du denn auch sicher, dass sie wissen wen es zu bekämpfen gilt? Sollten wir einen Fehler begehen, sind wir zum Scheitern verurteilt. Der Feind ist mächtig. Mach nicht den Fehler ihn zu unterschätzen, sie werden es ausnutzen, wenn wir nicht einheitlich zusammenstehen! Auch Garou verstehen sich auf die Manipulation des Geistes, wenn auch nicht in den Ausmaßen deiner Art!"
 
AW: [5.05.2008] Trifft sich ein Brujah mit einer Schattenlord...

Mist! So sehr Enio auch die Sache mit dem Caern und mit ihr die Angelegenheit in dem letzten Labor lösen wollte, mußte er letztendlich eines einsehen: Die Garoutante hatte recht! Diese ganze Koalition war eh schon suspekt und wackelig genug, da könnte eine übereilte Vorgehensweise vielleicht genau den Tropfen bilden, der das Faß zum Überlaufen brachte. Dennoch blieb der Brujah unschlüssig. Eine weitere dahinstreichende Nacht könnte vielleicht entscheidend sein und dem Feind einen deutlichen Vorteil bringen. Andererseits könnte man jeden verdammten Kainiten für die morgige Nacht organisieren, der sich auch nur ansatzweise seiner Haut erwehren konnte. Wer hatte denn gesagt, daß es nur bei 6 Untoten bleiben mußte? Keine Sau!

Enio war auf dieses Gespräch gut vorbereitet gewesen. Das machte sich jetzt bezahlt und der Brujah verzichtete auf sämtliche ätzende Kommentare, die ihm auf der Zunge lagen. Die Formulierungen und versteckten Herausforderungen der Schattenlord überging Enio mit einem gedachten Achselzucken und besann sich auf das Wesentliche. Kein Sheriff würde jemals den Fehler machen sich einzubilden, daß er eine Bande Kainskinder im Griff hatte. Dazu war jeder Untoter zu sehr auf sein eigenes Wohl und seine Unversehrtheit bedacht. Was für ein Blutsauger würde schon den Heldentod sterben wollen um für ein gemeinsames Wohl zu verrecken? Enio kannte keinen obwohl er mitlerweile Jenny tatsächlich zutraute, daß sie für Lurker oder sogar für ihn selbst den endgültigen Tod in Kauf nehmen würde aber bei der Caitiff hatte das vielleicht auch andere Gründe. Es blieb wie es blieb... die Garou hatte das offensichtliche Angesprochen aber dabei alle Gründe genannt, die für einen Einsatz in der morgigen Nacht sprachen. Vielleicht war das ein Fehler aber Enio hatte jetzt auch keine Lust eine fruchtlose und ermüdende Diskussion mit Yvonne vom Zaun zu brechen. „Is`n Punkt. Schätze von Meinesgleichen werden auch nicht viele besonders begeistert sein von dem Gedanken mit euch Seite an Seite zu kämpfen... aber letztendlich werden sie sich fügen. Für Unsereins ist nämlich ein heldenhafter Tod keine Option, weil das Schicksal danach etwas schlimmeres für uns vorgesehen hat. Ihren Sheriff zu erzürnen wird aber für die Bande auch keine Lösung bieten, weil nicht nur der Tod ewige Qualen bereiten kann, sondern das Überdauern in untoter Existenz unter Umständen noch schlimmer sein kann als die Vernichtung.“ Soviel zu den Praktiken der Kainskinder. Ob Die Schattenlord... die Sterbliche überhaupt verstanden hatte was Enio ihr damit sagen wollte? Vielleicht!

„Gut. Du hast recht. Werden wir dem Feind morgen Nacht entgegentreten. Hoffen wir das er nicht besser vorbereitet sein wird als wir und das unsere beide Rassen sich nicht das Leben schwerer machen werden als es unsere Gegenspieler vorhaben zu tun.“ Enio wechselte den Blick zwischen Silva und ihrer Mutter hin und her. Es war immer noch merkwürdig aber Enio lies sich keine Unsicherheit oder Schwäche anmerken. Nicht das er sonderlich viel Übung darin hatte aber mit ein bißchen Motivation und Schauspielerei kam er durchaus wie ein gewohnter Anführer rüber. Jedenfalls wirkte er selbstbewußt genug um mit zwei Schattenlord in der Nacht herumzustehen und seine ganze verfluchter Rasse während diesem Gespräch zu vertreten.

„Uhrzeit? Treffpunkt? Oder sollen wir morgen Abend uns kurz zusammentelefonieren?“ Enio mußte den anderen bescheid geben. Allen Primogenen... und auch der Seneschall. Er war jetzt schon gespannt auf deren Reaktion.
 
AW: [5.05.2008] Trifft sich ein Brujah mit einer Schattenlord...

Yvonne X.:

"Wir sollten telefonieren und auf ein Treffen verzichten. Ich denke es wird das Beste sein wenn wir getrennt von zwei Seiten angreifen und nur den Zeitpunkt koordinieren. Weder meine, noch deine Leute werden großen Wert darauf legen vor der Schlacht an dieses ungewollte Bündniss erinnert zu werden. Ich kann dir versprechen, das niemand von meinen Anhängern den deinigen ein Haar krümmen wird. Zur Unterscheidung werden die Krieger die mit mir in den Kampf ziehen, ein rotes Band am Oberarm tragen. Ich schlage vor, dass du deinen Untoten klar machst niemand aus dem Bündnis zu attakieren. Sollte es doch geschehen, kann ich für nichts mehr garantieren."

Yvonne bedachte Enio mit einem ernsten Blick der deutlich unterstrich, dass sie ein Scheitern der Mission wegen eines solchen dummen Fehlers für das Wahrscheinlichste hielt. Aber sie brauchten einander und so musste es wenigstens versucht werden.

"Ich komme vom Süden her aus dem Wald, du und deines Gleichen aus dem Norden. Vorerst legen wir uns auf exakt dreiundzwanzig Uhr fest, den letzten Feinschliff regeln wir, wenn du mich anrufst. Fair?"
 

Anhänge

  • bjork.jpg
    bjork.jpg
    34,3 KB · Aufrufe: 6
AW: [5.05.2008] Trifft sich ein Brujah mit einer Schattenlord...

Die Garou dachte mit! Es war warscheinlich tatsächlich das beste, wenn sich die beiden Parteien vorher gar nicht trafen und nachdem sie erfolgreich die Schlacht beendet hatten sich am besten schnellst möglich wieder trennten. Enio selbst konnte für niemand die Hand ins Feuer legen, daß er nicht doch noch auf einen verbündeten Werwolf schoß oder anderweitig mit Silber bespickte. Nachdem was die Kainskinder in den letzten Nächten erlebt hatten und was die Garou ihnen angetan hatten wäre das jedenfalls kein Wunder. Der Sheriff würde wohl nicht drum herum kommen am morgigen Abend ein paar warmherzige aber überzeugende Worte an seine untote Spießgesellen zu richten. Ob es helfen würde... man mußte abwarten.

„Das hat was. Fair!“ Zunächst sah es so aus als hätte Enio tatsächlich nicht mehr zu sagen, dann aber fügte der dunkelhaarige und vollkommen reglos dastehende „Mann“ noch etwas mit hinzu. „Auch wenn es sich komisch anhört... ich werde meine Leute ebenfalls mit einem Band ausstatten... sagen wir ein blaues. Das hat aber nur den Sinn, daß ich vermeiden möchte, das sich dort oben irgendein Blutsauger herumtreibt, der nicht zu uns gehört und da nix verloren hat. Also wenn ihr einen seht ohne Band... macht Hackfleisch aus ihm, weil er nicht zu uns gehört und demnach nur der Feind sein kann.“ Klar! Niemand hatte bisher dran gedacht, daß sich dort oben noch anderes Pack herumtreiben könnte, daß sich mit Zacharii, Ziege oder den Tänzern verbündet haben könnte. Es würde Enio jedenfalls nicht wundern, wenn es Ziege gelungen wäre sogar ein paar Penner vom Sabbat zu rekrutieren... nur um das Chaos noch mehr zu schühren. Demnach galt im Caern... jeder der kein blaues oder rotes Band trug mußte vernichtet werden. Einfach oder?
 
AW: [5.05.2008] Trifft sich ein Brujah mit einer Schattenlord...

Yvonne X:

"Viele meiner Leute sind furchtbare Krieger aber ...langsamer im Denken als unsereins. Ich und Silva sind die einzigen Schattenlord in der Gegend, der Rest besteht ausschließlich aus äußerst wilden Fenris. Statte deine Männer also am besten ebenfalls mit roten Bändern aus. Alles was derart gekennzeichnet ist, steht in dieser Schlacht zusammen. Jeder dem dieses Zeichen fehlt, wird der Gar ausgemacht."

Die Idee des Draugar hatte durchaus etwas für sich, denn sie zeigte, dass auch er bereit war Opfer hinzunehmen. Außerdem entlastete es ein wenig das selbst erstellte Schuldenkonto der Garou. Für Yvonne ein wichtiges Detail, denn es bewies, dass Enio nicht davon ausging, das in diesem Krieg allein unter den Garou Verräter zu suchen waren. Eine bedeutende diplomatische Geste, auch wenn der Brujah dies wohl nie erfahren würde.

Miteinander anstelle von Schuldzuweisungen, ein weiterer kleiner Schritt nach vorne.
Yvonne nickte zufieden.

"Nun, wir haben uns nichts mehr zu sagen Vampir. Wir sehen uns morgen Nacht auf dem Schlachtfeld!"

Kein Abschied, soweit ging die Sympathie dann doch nicht. Die Schattenlord wandte sich ab, nahm die Form eines großen tiefschwarzen Wolfes an und verschwandt in der Nacht. Nur Silva blieb zurück. Etwas eingeschüchtert und mit beiden Händen in den Hosentaschen stand sie da und versuchte aus den Gesten des Sheriffs zu lesen.
 
AW: [5.05.2008] Trifft sich ein Brujah mit einer Schattenlord...

Enio mußte sich in der Tat ein fieses Grinsen verkneifen. Hatte die Werwölfin gerade zugegeben, daß ihre Bande Zottelviecher alle ein bißchen doof waren? Ja... das oder so etwas ähnliches. Jedenfalls war Enio für diese Interpreation oder vielmehr die Möglichkeit dazu dankbar. Irgendwie machte das zwar die Sache auch nicht einfacher aber es nahm ihm andererseits wieder ein Stück des Schreckens vor den Gestaltenwandlern. Sie konnten noch so edle und ehrenvolle Ziel wie ein Banner vor sich hertragen... am Ende blieben sie doch genauso Monster wie die Kainskinder. Getrieben vom Tier und gelenkt von der wilden und unlenkbaren Gier nach Opfern, Blut und Mord. Manche scheinbar komplizierten Dinge wirkten ganz primitiv und einfach wenn man sie auf den kleinsten gemeinsamen Nenner brachte. Enio zog seine Schlüsse aus dem Gespräch mit der Schattenlord und er schöpfte ebenso... Erkenntnis.

Der Sheriff verschränkte seine Arme vor der Brust als Yvonne sich davon machte und sah ihr für einen Augenblick hinterher. Vielleicht konnte man ein leichtes Funkeln in seinen Augen erkennen aber von seiner Mimik und Gestik war ganz bestimmt nichts abzulesen. Das Glitzern in seinen Augen jedoch rührte von der gerade erst wieder erwachten Kampfeslust. Es ging jetzt los und auch wenn ein Teil von ihm pragmatisch veranlagt war und stets Stress und Umtriebigkeiten vermeid, so gab es doch einen Teil in dem Brujah-Ahn, der schon immer Soldat war und es wohl auch immer bleiben würde. Ja... die Pläne waren geschmiedet und Morgen Nacht würde es zur Sache gehen... egal wie das Resultat sein würde.

Nach ein paar Sekunden der Reglosigkeit wandte sich Enio an Silva Parxx. "Und? Optimistisch?"
 
AW: [5.05.2008] Trifft sich ein Brujah mit einer Schattenlord...

"Ich habe Mutter lange nicht so kooperativ erlebt! Noch nie, wenn ich ehrlich sein soll. Mir scheint, dass der Verrat der anderen sie wirklich tief ins Herz getroffen hat. Ist dir die abfällige Bemerkung zu den Fenris aufgefallen? Unseren Verbündeten, immerhin? Noch vor Stunden hätte sie das vor einem deiner Sorte niemals so ausgesprochen. ... Öhm, nichts für ungut. Du weißt wie ich das meine..."

Ein weiteres verlegenes Lächeln schlich sich auf die Lippen der jungen Garou.
Aber sie schien, nahm man diese Fassade mal beiseite, schon wieder etwas selbstsicherer geworden zu sein. Anscheinend lernte sie sehr schnell und schaffte es, selbst aus dieser trostlosen Situation noch ihre Erfahrungen zu ziehen.

"Optimistisch? Nein! Du? Erzähl mir doch nichts! Weder deine noch meine Leute kennen dem anderen gegenüber auch nur einen Hauch von Gnade. Ich kann mir gut vorstellen, dass der ein oder andere auf beiden Seiten im Blutrausch vergisst, an welches Bündniss er sich eigentlich zu halten hat. Mich stören keine vernichteten Vampire, dich keine getöteten Garou. So ist es doch!
Wir können von Glück sagen, wenn am Ende wenigstens eine handvoll Überlebende das Schlachtfeld verlässt. Ich meine, nach allem was du mir über die große Macht des uralten Vampirmagiers erzählt hast, wieso versucht er nicht, uns an unseren Plänen zu hindern? Warum startet er keine eigenen Aktionen? Warum tut er nichts? Gar nichts?
Wieso fühle ich mich noch immer, als wäre dieser Zacharias nicht mehr als ein verschwommenes Gespinst? Weißt du was ich glaube? Ich denke, er weiß das die Sache morgen ganz fürchterlich nach hinten los geht und wir uns nach Kräften selbst dezimieren. Er weiß es und er lacht uns aus! Du hast gefragt..."

Sie sah Enio tief in die Augen.

"Echt Mann, ich habe ne scheiß Angst!"
 
AW: [5.05.2008] Trifft sich ein Brujah mit einer Schattenlord...

Aha! Und ich? Ich verhalte mich immer so diplomatisch gegnüber der Werwölfen und verstehe mich bestens auf Verhandlungen? Nein es würde wohl niemand je erfahren was Enio bisher hier geleistet hatte und wie oft er bereits über seinen Schatten gesprungen war um bis hierher zu kommen. Seine eigene Rasse dabei schlecht zu machen und sie als blutrünstige Idioten hinzustellen war dabei aber die kleinste Hürde gewesen. Aber egal… Enio war weder hierher gekommen um Lorbeeren zu kassieren noch interessierte ihn die Meinung andere Leute oder sogar einer höheren Macht auch nur eine Bohne. Es ging um das Erreichen von Zielen… seinen Zielen und das hatte er wieder ein Stück in die Wege geleitet.

Der Sheriff lies sich die Worte von Sparrow durch den Kopf gehen. Auf die diplomatischen Feinheiten ihrer Mutter und seinen eigene Anteil daran ging der Brujah nicht mehr ein. Silva würde warscheinlich sowieso nichts davon verstehen oder anerkennen was Enio hier geleistet hatte. Der Rest war viel interessanter. Klar… die Garou dachte in manchen Punkten ähnlich wie er und war ehrlich dabei. Das machte die „Zusammenarbeit“ irgendwie leichter. Man mußte sich gegenseitig nichts vorspielen. Auch recht! „So ist es. Morgen wird wohl für jede Seite nur zählen wer am Schluß noch steht und sollten alle Vampire vernichtet sein und nur noch du und deinesgleichen stehen… wird man bei euren Leuten warscheinlich Lieder über euch singen. Das gleiche gilt für uns. Keiner meiner Leute… und ich schließe mich da mit ein… wird es interessieren ob auch nur ein Garou dabei überlebt.“ Enio sah Silva an ohne dabei den Kopf ganz in ihre Richtung zu drehen. Eine Strähne seines ungepflegten Haares hatte sich quer über sein Gesicht gelegt. „Schätze mal wir sind ne ziemlich merkwürdige Verbindung eingegangen.“ Mehr gab es dazu auch nicht zu sagen. Es war einfach zu offensichtlich, daß sich wohl nie wieder so eine Koexistenz bilden würde wie es die Kainskinder von Finstertal mit der alten Septe gehabt hatten. Aber war das nicht genau das was Enio ursprünglich gewollt hatte? Er war sich mitlerweile selbst nicht mehr sicher.

„Angst? Nein… Angst hat noch niemand beim Überleben geholfen. Ich unterschätze den Gegner nicht aber wir sollten keine Angst haben. Wir können viel Spekulieren… alles was du gesagt hast könnte sein. Aber es könnte auch sehr gut sein, daß wir weiter sind als wir ahnen. Womöglich hat der Alte gar nicht mehr 100 weitere Asse im Ärmel. Vielleicht hat er alles auf eine Karte gesetzt und wenn wir ihm die abluchsen ist er am Arsch und sein Lachen bleibt ihm im Hals stecken.“ Was machte Enio hier eigentlich gerade? Missionierungsarbeit? Wollte er gerade die Schattenlord zum morgigen Kampf noch entsprechend motovieren? Es schien tatsächlich so. Vielleicht klappte es ja sogar. Lachen würde er vielleicht nächste Woche darüber.

„Ich will dir mal was erzählen über diese uralten Draugar… wie du sie nennst. Wenn du mal 500 Jahre überdauert hat – und glaub mir es gibt Vampire die betrachten einen 500 jährigen als Baby und waren schon alt als Jesus Christus in Bethlehem geboren wurde – dann bilden sich manche ein sie hätten die Weisheit mit Löffeln gefressen und hätten die dicksten Hosen an. Kurz gesagt… sie werden arrogant, überheblich und haben vergessen was es bedeutet sterblich zu sein. Ein großer Fehler meiner Meinung nach. Wir hingegen sollten nicht den Fehler machen uns klein vor so einem mächtigen Feind zu machen. So oft dieser Tzimisce schon wieder gekommen ist… irgendwann wird er endgültig zur Hölle fahren und ich habe mir vorgenommen höchstpersönlich dafür verantwortlich zu sein. Einen Mißerfolg habe ich erst gerade eben aus der Liste der Möglichkeiten gestrichen.“ Egal was für eine Einstellung Silva tatsächlich hatte… aber aus Enios Mund klang jedes Wort glaubwürdig und der Blutsauger meinte offenbar das was er gesagt hatte ernst und es war mehr als nur ein paar warme Worte.

Es war schon eine sonderbare Situation… sehr sonderbar. Hätten sich vor ein paar Nächten Silva und Enio noch am liebsten gegenseitig zerfleischt… so standen sie jetzt beisammen und redeten über die Möglichkeit gemeinsam im Kampf gegen einen übermächtigen Feind vernichtet zu werden.
 
AW: [5.05.2008] Trifft sich ein Brujah mit einer Schattenlord...

"Bleibt zu hoffen, dass du recht hast! Aber wie dem auch sei. Ich habe gelernt jede auch noch so verlorene Schlacht zu versuchen und auch wenn ich mich bei meiner Festnahme durch euch, nicht gerade als die wilde Kämpferin hervorgetan habe, so schlägt in mir auch ein anderes, ein tapferes Herz!"

Silva seufzte, nur zögernd fuhr sie fort.

"Erinnerst du dich an diesen Tag? Ich meine als ihr gekommen seid um mich zu verhören? Die Zelle und all das? Ziege? Da war dieser eine Moment in dem ich euch allen einen Mordsschrecken eingejagt habe. Auf den will ich aber nicht hinaus, denn zur gleichen Zeit geschah etwas anderes. Die Lichter gingen aus und alle technischen Geräte gaben ihren Geist auf..."

Sie pausierte um Enio die Zeit zu geben etwas zu erwidern.
Unbeirrt davon fuhr sie fort.

"Das ist eine Gabe meiner Art! Etwas das ich von einem meines Rudels gelernt habe. Ich dürfte dir das alles gar nicht erzählen, aber ich glaube das es morgen von aller größter Wichtigkeit ist. Wie es funktioniert ist unerheblich, außerdem würdest du es eh nicht verstehen. Wichtig ist, das es auf jedes elektrische und mechanische Gerät anwendbar ist. Jedes! Rechne also damit, das morgen Abend, wenn es losgeht weder irgendein Handy noch eure Schußwaffen funktionieren werden. Normalerweise hält der Trick nicht lange, aber wie du selbst weißt, beherrscht Zacharii eine Menge. Ich persönlich denke also, dass diese Macht wesentlich umfangreicher ausfallen dürfte, als es bei meinem kleinen Taschenspielertrick der Fall war."

Sie seufzte traurig.

"Und das sind nur die Dinge von denen ich weiß. Ich sage nicht umsonst, dass ich Angst habe. Glaub es oder nicht, ich bin kein Feigling! Aber dieser Kampf wird härter und gefährlicher als alles was wir bisher haben durchmachen müssen!"
 
AW: [5.05.2008] Trifft sich ein Brujah mit einer Schattenlord...

Enio würde jetzt ganz sicher nicht den Fehler machen Silvas Kampfgeist und ihr tapferes Herz in Frage zu stellen und sich somit unter Garantie ihren Unmut aufzuhalsen oder noch schlimmer... in einer fruchtlosen Diskussion mit ihr enden, die warscheinlich sowieso darauf hinauslaufen würde sich wieder gegenseitig Vorwürfe zu machen und das Wettrenen „Wer ist das größere Monster“ fortzuführen. Dazu war das Gespräch bisher einfach zu gut und ruhig verlaufen... was allein schon fast an ein Wunder grenzte.

Stattdessen hörte Enio zu. Das konnte er gut und manchmal war es ganz brauchbar, wenn man selbst nicht so das Bedürfnis zum Schwatzen hatte und unter Umständen mal zu einsilbig wirken mochte. Man gab sich dabei selbst die Möglichkeit zuzuhören und auch das zu verstehen was sein Gegenüber sagte. In Silvas Fall war es momentan sogar einfach. Der Sheriff erinnerte sich allzu gut an den Abend bei Zieges Schrottplatz und auch an das unmenschliche Knurren, daß diese zierlich wirkende und sehr junge Garou von sich gegeben hatte. Jetzt verstand er es besser. Die Schattenlord hatte ein bißchen die Hosen vor ihm runtergelassen. Nicht sehr viel und warscheinlich lange nicht so sehr wie Enio vor ihr als er die junge Werwölfin gestern geheilt hatte aber es war dennoch ein Zug, den der Italiener zu schätzen wußte. Auserdem war der Hinweis nützlich. Ohne Schußwaffen blieb fast nur der Nahkampf und der Einsatz vampirischer Disziplinen. Zumindest für den Moment in dem die Fähigkeit der Werwölfe wirkte und sie überhaupt fähig waren sie einzusetzen. Einen Überraschungsangriff mit Silbermunition war immer noch möglich. Details! Das mußte Morgen Abend geklärt werden.

Enio wandte sich noch ein Stück mehr um und sah jetzt direkt der Schattenlord in die Augen. Natürlich wußte er in dem Moment nicht, daß das von einem Werwolf durchaus schon als Akt der Aggression gewertet werden konnte und eigentlich einer kleinen Herausforderung glich. Aber Enio war kein Garou also würde Silva wohl auch nicht reagieren wie auf einen Garou. Enio war ein Kainskind... ein Untoter... der Feind eigentlich. Aber dennoch war der Vampir auch hübsch, charismatisch und offenbar doch nicht nur das was Silva Parxx ihr ganzes Leben gelernt hatte. Gab es vielleicht soch Unterschiede bei den wandelnden Leichen? Möglich... aber vielleicht auch nicht.

„Ich weiß deinen Tip zu schätzen. Auch wenn noch wesentlich mehr auf uns zukommen wird – und davon gehe ich ebenfalls aus – ist diese Fähigkeit etwas was wir berücksichtigen können. Wer weiß... vielleicht hängt nachher das Gelingen von so einer beschissenen Kleinigkeit ab.“ Der Brujah-Ahn sah in die Richtung aus der er gekommen war. Es wurde Zeit zu gehen. Am Ende würden sich Silva und Enio noch verquasseln. „Nein... ich halte dich nicht für einen Feigling...“, aber was weißt du schon was ich in den letzten 150 Jahren alles durchgemacht habe Kleines... „Wir werden einfach sehen wie wir uns schlagen. Ob wir ins Gras beißen oder nicht wird uns am darauffolgenden Tag sowieso nicht mehr interessieren.“ Mich zumindest nicht!
 
Zurück
Oben Unten