[28.4.08] Das Sakriversum

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Die scharze Tinte in dem kleinen Behälter ist schon vor Jahren eingetrocknet hat aber noch einen recht eigentümlichen Geruch. Das Fässchen selbst besteht aus auffallend dickem Kristallglas, was zu der damalige Zeit für derartige Dinge aber nicht ungewöhnlich war.
Eine genauere Betrachtung der Schreibtischplatte fördert sonst nichts weiter zu Tage. Kleinere Fetzen und Staubpartikel vielleicht die einstmals vor langer Zeit noch ein paar Bögen Pergament gewesen sein mochten.

Die Regale die im Raum verteilt waren enthielten Hauptsächlich verschiedene Organe und Körperteile, welche allerdings nur noch selten als solche zu erkennen waren. In einigen Glasbehältnissen war nur noch eine undefinierbare Masse zu sehen, in anderen Gewebe dessen Ursprung wohl nur ein Mediziner zu deuten wüsste.
 
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"Stopp!" rief Caitin, als Meyye die Hand nach dem Tintengefäß ausstreckte. "Nichts hier bitte mit bloßen Händen anfassen. Wenn ihr eure eigene Makierung drauflegt, wird es ungleich schwieriger, etwas herauszufinden. Bitte nehmt ein Samttuch oder Handschuhe oder sowas. Die Tremere stöhnte innerlich auf. Meine Güte, das sollte doch klar sein!?!

Sie hoffte, die Gangrel würde noch innehalten, wenn nicht, war es zu spät. Seufzend wandte sie sich an Kiera und antwortete verständnissvoll: "Natürlich, du hast recht. Es wäre wirklich besser, wenn wir so etwas nicht zu hastig angehen. Untersuchen wir es lieber in der Sicherheit meines Labors." Schließlich hatte sie die Nachwirkungen von Kieras letzter Auspexuntersuchung mit eigenen Augen gesehen. Ihr war es wirlich grotten schlecht ergangen. Und das schon 2 Mal. Ja, Auspex war hier sehr gefählich und Ihr eigener Anfall lag erst wenige Minuten zurück.

Caitlin sah sich noch etwas um und suchte nach einem Teil, dass der Koldune benützt haben konnte. Wo er vielleicht seine Wünsche...Ziele...Absichten, was auch immer hineingelegt haben könnte. Papier gab es wohl keines mehr, vielleicht ein Siegel? Wachs? Doch noch die Feder? Sie würde natürlich nichts anfassen, sondern hielt ein rotes Samttaschentuch bereit.Natürlich schaute sie auch nach offensichtlichen und geheimen Fächern.
 
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Endlich wieder genügend Platz.
Ein Umstand der den Kainiten wie es schien nicht einmal aufgefallen war, für die Garou jedoch eine große Bedeutung hatte. Sorgsam suchte sie sich eine Stelle in dem Labor an der sie die Verwandlung vornehmen konnte, ohne jemanden oder etwas dadurch eventuell zu gefährden.
Normalerweise konnte Silva den Wechsel in eine andere Form auch augenblicklich vollführen, entschied aber, dass eine langsame eindrucksvollere Wanderung durch die verschiedenen Wesenheiten wesentlich wirkungsvoller sein konnte. Ein Trick natürlich, aber sie stand als Schattenlord mutterseelenallein einer Übermacht gegenüber, da konnte es nicht schaden die eigenen Vorzüge etwas in den Vordergrund zu stellen.

„Nicht erschrecken Leute, ich habe keine Lust von euch angegriffen zu werden!“

Würde euch auch nicht bekommen….

Silva ging in die Knie und begann die Verwandlung.
Deutlich und beinahe unerträglich langsam wuchsen ihre Muskeln, Haare sprossen aus den verschiedensten freiliegenden Hautstellen und auch das Gesicht schien in energischen Millimeterschritten zu wachsen. Die gesamte Szenerie war mit reißenden und krachenden Geräuschen unterlegt die allen Anwesenden eine Gänsehaut auf den Rücken gezaubert hätte, wenn das noch möglich gewesen wäre. Das Gewicht der Schattenlord dürfte sich mit Beendigung der ersten Phase mehr als verdoppelt haben, aus den eben noch so niedlichen hundertachtundsechzig Zentimetern waren gut und gerne zwei Meter geworden und auch das Gesicht des Mädchens hatte nun jeglichen Liebreiz verloren. (Glabro)
Mit wildem Blick und einem unmenschlichen Knurren schüttelte das junge Mädchen den entstellten Kopf, die Verwandlung ging weiter.
Wieder brachen Knochen und setzten sich neu wieder zusammen, Muskeln und Sehnen streckten sich weit über das natürliche Maß hinaus. Mittlerweile hatte auch die Mimik der Schattenlord jede Menschlichkeit verloren und war nur noch Tier. Jetzt in dieser Gestalt wurde auch dem Letzten der Anwesenden endgültig klar warum Werwölfe derart gefürchtet waren. Silva hatte nun eine Körpergröße von über zwei Meter und fünfzig, wog gut und gerne dreihundert Kilogramm und war am ganzen Körper mit einem vollständig pechschwarzen Fell bedeckt. Ihr Maul zeigte fingerlange wie rasiermesserscharfe Fänge und geifernde Lefzen, ihr Blick verriet, dass der menschliche Verstand sich dem tierischen Instinkt fast vollends untergeordnet hatte. Gefährlich knurrend spie das riesige Ungeheuer schleimige Speichelfäden aus dem weit geöffneten Maul.
Würde sie nur einen Moment länger in dieser Gestalt verharren, wären alle hier anwesenden Kainiten in tödlicher Gefahr denn Vernunft gehörte nicht zu den ersten Eigenschaften eines ausgewachsenen Crinos.
Bevor es aber soweit war, verdeutlichten die wieder aufkeimenden abartigen Geräusche das sich der Körper einer weiteren beängstigenden Verwandlung unterzog.
Diesmal schrumpfte der Körper wieder und nun wurde auch ersichtlich warum sich die Garou zu beginn ihrer Umwandlung hingekniet hatte, denn ihre Form wandelte sich zuckend und bebend in einen riesigen unnatürlich wirkenden Wolf.
Noch immer war ihr Fell nachtsschwarz und glänzend, die Gefährlichkeit die Silva ausstrahlte hatte sich jedoch nur geringfügig vermindert.

Wie es schien hatte Silva vor diese Gestalt beizubehalten, denn die angsteinflößenden Geräusche ebbten ab und auch die abstoßenden Veränderungen in Fleisch, Haut und Knochen kamen zum Erliegen.
Die nun eintretende Stille hatte was Befreiendes.

Die Garou tat in ihrer gigantischen Wolfsform einen riesigen Satz nach vorne und begann dann die Möbel und anderen Einrichtungsgegenstände des verfallenen Labors zu beschnüffeln.

„Wyrrrrrm!“

War unter Knurren zu vernehmen, dann widmete sich die Schattenlord weiter ihrem Vorhaben.
 
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Miguels Frage beantwortete sich jedoch nun von selbst.
Mit ungläubigem Entsetzen beobachtete der Toreador die Verwandlung, starr vor Schreck, unfähig sich zu rühren.
Das konnte nicht wahr sein, was hier geschah, das musste ein Alptraum sein.

Er hatte noch nie einen Werwolf gesehen, geschweigedenn dessen Verwandlung.
Aber waren sie nicht im Krieg mit den Werwölfen? Und nun kamen diese Kainskinder mit einem Werwolf hier reinspaziert?! Was war hier los??

Schließlich fand Miguel seine Sprache wieder.

"Kann mir mal jemand sagen, was das zu bedeuten hat??"
 
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Gerade hat sie schon die Hand ausgestreckt und das Tintenfässchen fast umfasst, als der Ruf von Tremere 1.1 sie innehalten lässt. Sie sieht zu ihr, dann wieder zu dem Gefäß und zieht die Hand zurück. Sowas... Auspex funktioniert also so ähnlich wie eine Tiernase? Hätte sie nicht gedacht, dass der Eindruck den sie aufprägen kann alle anderen unkenntlich macht. Vielleicht ist die Fähigkeit doch nicht so nützlich wie sie dachte. "Schon gut, übernehmt ihr das." meint sie schulterzuckend und wendet sich von dem ganzen Zeug ab.

Silva zieht als nächste ihre Aufmerksamkeit auf sich. Offenbar will sie sich jetzt doch noch verwandeln... ist auch besser hier als in dem schmalen Gang. Sie sieht relativ unbeeindruckt zu wie die Garou in Glabro geht (wie lange ist es her, dass sie sowas zum letztenmal gesehen hat? Schon viel zu lange...), beim Übergang in Crinos wendet sie den Blick und beobachtet die anderen. Die meisten dürften sowas wohl zum erstenmal aus der Nähe sehen, und ohne auf Flucht bedacht zu sein. Hoffentlich tut niemand etwas Dummes.

Was die Hispo dann von sich gibt, entlockt ihr ein schwaches Schmunzeln. Glaubt sie gern, dass hier alles voller Wyrmgestank ist. Wahrscheinlich wegen des Effekts hat Silva ihre Gabe erst jetzt in dieser Form eingesetzt... oder es zumindest kundgegeben. Sie geht zur nächsten Tür, wo der Torrie schon wartend herumsteht, jetzt wahrscheinlich mit weit aufgerissenen Augen. Wenn es dahinter tatsächlich so ein interessantes Fenster gibt, wird Silva das in Wolfsform kaum zu würdigen wissen. "Erkennste keinen Werwolf, wenn'de einen siehst?" fragt sie ihn trocken.
 
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Nein, tun wollte Kiera Silva nichts, sie hatte einiges über gewisse Dinge nachzudenken, das änderte allerdings nichts an der Tatsache, dass sie sich den Vorgang genau ansah, allerdings das Knacken und die ganze Verwandlung waren, ließen ihr wirklich nur Schauder über den Rücken laufen, aber was hatte sie eigentlich erwartet, dass es wie mit einer Verdunkelung wäre?

Ich hatte auch schon Gangrel beim Verwandeln gesehen, doch dies war nicht so brutal vonstatten gegangen. Insgeheim fragte sie sich, ob das wohl wehtun würde.

Sie hörte und verstand das Wort und es war schon klar, die Garou würde das Ganze jetzt auch in der vollen Dosos abbekommen, was hier so vor sich ging, ob es in ihr wohl auch entsprechende Gefühle auslöste, wie es bei ihr war, denn sie mußte sich wirklich zusammen nehmen um nicht wegzulaufen. Was wäre, wenn die Tür jetzt zuginge und sie hier gefangen wären? Eine grauenhafte Vorstellung, dann fehlte nur noch, dass dieser Koldune hierauftauchte.
 
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Es antwortete niemand, seine Frage wurde ignoriert, also ging er doch am besten weiter zu dem Fenster.

Miguel schlüpfte also aus dem Raum, und es war ihm mittlerweile egal ob ihm jemand folgte. Hauptsache erstmal hier weg. Irgendwer würde ihm schon folgen, irgendwann.
Er ging die Steintreppe hoch. Da oben würden sowieso nicht all diese Leute in den winzigen Raum reinpassen, denn er war gerade mal vier Quadratmeter groß.

Miguel betrat den Raum, stieg auf die Leiter und kletterte auf das Gerüst. Er war verwirrt und hatte aber keine Lust im Moment über all das nachzudenken. Er wollte sich lieber ablenken. Er würde jetzt schlicht und einfach weiterarbeiten, und die anderen sollten doch machen was sie wollten.

Mitten im Raum stand ein kleiner unscheinbarer steinerner Gebetsschrein, der mit einer dicken Staubschicht bedeckt war. Vor ihm war eine ebenfalls steinerne Erhöhung in den Boden eingelassen. Deutlichen Abnutzungen wiesen darauf hin, dass hier einst für einen sehr langen Zeitraum sehr intensiv und häufig gebetet worden sein musste.
Zwei Lampen strahlten das vier Meter hohe Bleiglasfenster an. Der Schrein war so angelegt, dass er direkt auf das große Kirchenfenster zeigte.
Mittlerweile hatte man den Blick frei (wenn man mal von den Gerüststangen absah) auf den freigelegten unteren Teil des Fensters, und Miguel werkelte also nun wieder oben auf dem Gerüst.
 
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Also hatten sie ein Problem. Keiner traute sich - aus verständlichen Gründen - irgendwelche Gegenstände genauer in Augenschein zu nehmen und dabei die vampirische Kraft zu benutzen, die einen mehr erkenne lies als das Auge allein vermochte. Ihnen waren auf unangenehme Weise die Hände gebunden. Wie zur Hölle sollten sie mehr über diesen Ort herausbekommen?

Meyye versuchte sich wider einmal mit Gestochere im Dunkeln... im übertragenen Sinne. Der Hinweis von Caitlin hätte fast ein amüsiertes Lächeln auf den Mund des Brujahs gezaubert. Er mußte unweigerlich an ihren Aufenthalt in diesem Magiergebäude... Schloß... Burg oder wie immer man das nenne konnte, erinnern und daran wie die Gangrel etwas unvorsichtig an einer Phiole geschnüffelt hatte. Der Italiener konnte sich einfach den Kommentar nicht verkneifen. "Und trink nichts davon und schnüffel nirgends dran. Weißt ja... Dämonen können überall lauern." Das war mit Sicherheit ein Insiderwitz, den wohl niemand verstehen würde... auser der Betroffenen und Enio selbst.

Der Sheriff beobachtete interessiert die Verwandlung von Silva. Er hatte gar nicht gewußt, daß das auch langsam von statten gehen konnte. Seither hatte er Garou sich immer nur plötzlich und schlagartig verwandeln sehen. Eine neue Erkenntnis. Auch ihre Form war sonderbar. Der Brujah wußte seither lediglich von der Menschengestalt, der Wolfsgestalt und er grauenvollen Crinosgestalt. Den Rauwolf hatte er bisher noch nie gesehen. Sie sah damit aber auch nicht wirklich ungefährlicher aus als in ihrer Kampfgestalt und Enio wägte ab, daß sie warscheinlich immer noch die gleiche Körpermasse haben mußte. Es waren keine riesigen Schritte aber Enio lernte auch hierbei dazu.

Der Toreador war bisher noch nicht eingeweiht. Das mußte geändert werden... zumindest soweit er es vertragen konnte. Die Nacht hatte entscheidende Änderungen gebracht und die Dinge waren kompliziert geworden. Sie konnten es sich in ihrer momentanen Lage nicht leisten alle verschiedene Ansichten über den Krieg mit den Garou zu haben und jeder sein eigenes Süppchen zu kochen. Wobei Miguel noch eher als einfach einzuschätzen war, wenn es darum ging die geänderte Situation zu erklären. Aber der Toreador entfernte sich zu schnell als das er ernsthaft eine Antwort auf seine Frage erwarten konnte und mit Erklärungen rechnen durfte.

Enio lies die anderen vorerst in dem Raum alleine. Er erinnerte sich natürlich an die Größe des Gebetsraumes und wollte zudem dringend wissen was das Fenster bisher preis gab. Der Sheriff folgte dem Toreador und betrat den kleinen Raum. Konnte man an dem Fenster schon etwas erkennen?
 
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Als Caitlin den warnenden Ruf in Meyyes Richtung tätigte, war es für Alexander bereits zu spät.
Er hielt mitten in der Bewegung inne und hielt den Brieföffner still in der Hand. Uuups...., dachte er und wollte das Messer gerade wieder weglegen, sodass es vielleicht nicht auffiel, dass er ihn genommen hatte, da began die Verwandlung Silvas und Alexander bekam große Augen. Noch nie hatte er soetwas mitbekommen und er war auf nicht scharf darauf, dies nochmal zu erleben. Alles andere als unscharf war jedoch der Brieföffner, um den sich Alexanders Hand gelegt hatte, als er diesen verbergen wollte.
Dunkle Bluttropfen quollen nun zwischen seinen Fingern hervor, die jedoch nicht von ihm bemerkt wurden, denn er war gänzlich von dem teuflischen Schauspiel gefangen, welches sich dort abspielte...
 
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Miguel wandte sich um als er merkte, dass jemand den Raum betreten hatte. Es war zum Glück nicht diese Gangrel oder dieses Wolfsetwas, sondern der Sheriff.

Der Toreador wirkte ziemlich nervös, verwirrt und verunsichert.

"Was - was war das vorhin - ähm ein Werwolf? Aber ich dachte wir sind im Krieg mit denen? Mir wurde das vorhin einfach zuviel, da bin ich dann lieber gegangen. Ich habe so ein Biest noch nie gesehen, und dann sowas, und damit hatte ich doch gar nicht gerechet. Dieser äh Wolf, kommt der gleich auch hierher?"
 
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An den vermoderten Innereien, die der Koldune in Gläsern hielt, konnte Kiera nicht unbedingt etwas interessantes finden, aber vielleicht gab es einige andere Dinge, die interessant waren und die man mitnehmen konnte. Auch ein Teil der zerstörten Statue wäre interessant und so zog sie ein Tuch aus ihrer Tasche - nein, ihres war nicht aus Samt, sondern einfach nur auf Baumwolle und so nahm sie sich einen abgebrochenen Teil davon und packte ihn sorgfältig ein, es gab schließlich noch mehr Leute, die sich mit den selben Kräften auskannten wie sie.

Dann betrachtete sie wieder die Garou, konnte deren Nase etwas interessantes erbringen und würde sie ihr Wissen mit ihnen teilen?

Die Sache mit dem Trinken hörte sie zwar, doch selbstverständlich konnte sie damit nichts anfangen, allerdings war es genau das, es könnte auch sein, dass sich irgendwo eingesperrte Geister oder Dämonen befanden, deswegen ging sie zu ihrer Schwester um der diese Befürchtung oder Tatsache ins Ohr zu flüstern.
 
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Caitlin nahm lächelnd das Tintenfass mit Hilfe des Samttuches an sich und steckte es nach kurzer Überprüfung in die Tasche. Dazu kamen noch einige wenige Utensilien, die ihr nützlich erschienen, als sie aus dem Augenwinkel bemerkte, wie sich die Schattenlord verwandelte. Leider hatte sie von dem Plan nichts mitbekommen und war im ersten Moment drauf und dran, ihre Magie gegen den vermeintlich hinterhältigen Feind zu wirken, als ihr die gefaßte und interessante Haltung ihrer Mitkainiten auffiel. Sie wirkten kein bischen überrascht! Hatte sie etwas verpasst? War die Verwandlung in Ordnung? Selbst Kiera sah nur neugierig aus. Das beruhigte Caitlin sehr und sie entspannte sich sichtlich. Nun betrachtete sie den Vorgang mit anderen Augen.

Dann lauschte sie der Vermutung von Kiera und nickte zustimmend. "Ja, klingt plausibel. Aber bedeutet das, dass wir hier lieber gar nichts mitnehmen sollten? Oder sollten wir nur auf alles gefasst sein? Ich meine, man sieht den Gegenständen ja mit dem normalen Blick nicht an, ob sie einen gefangenen Geist beherrbergen." fragte sie leise zurück. Geister und Dämonen waren nun einmal nicht ihr Spezialgebiet.
 
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Enio stand da, stüzte sich mit beiden Händen an den Hüften und betrachtete das Fenster. Miguel war etwas irritiert von dem ganzen Auflauf hier unten. Wer konnte es ihm verdenken? Vielleicht war er ja noch nie einer Werwölfin begegnet und stand auf einmal vor einer, die sich auch noch gerade verwandelte.

Die Frage nach dem Warum? Wieso? Und was ist hier eigentlich los... war durchaus berechtigt. Enio überlegte kurz wie er es dem Toreador erzählen konnte ohne sich eine halbe Stunde den Mund fusslig zu quatschen. Viel war passiert. Der Sheriff konzentrierte sich auf das Wesentliche. "Ihre Informationen sind grundsätzlich richtig. Aber in der heutigen Nacht haben sich ein paar Dinge verändert und während dem Verhör dieser Garou... dieser Werwölfin hat sich herausgestellt, daß wir höchstwarscheinlich von einer dritten Macht gegeneinander ausgespielt werden oder zumindest einen gemeinsamen Feind haben, der viel Gefährlicher sein könnte als die Vampire für die Gestaltenwandler oder die Wolflinge für die Kainskinder. Deshalb haben wir einen vorübergehnden Waffenstillstand geschlossen um gemeinsam ein paar Nachforschungen anzustellen. Das gilt aber nur für Silva Parxx. Eben dieser Wolfsfrau, die sie eben gesehen haben. Kommen sie also nicht auf die Idee, wenn sie einen anderen Werwolf begegnen sollten zu denken, daß es eine Alternative zu einer Flucht oder dem Kampf um Leben und Tod geben würde. Wir sind und bleiben Feinde und die Absicht der Werwölfe ist es nach wie vor uns zu vernichten."

Das war mal das ganz Grobe. Ach ja... fehlte noch die Info über Zacharii. Enio konnte sich nicht mehr daran erinnern in wie weit er den Spanier in die Geheimnisse dieser Katakomben eingeweiht hatte und was er überhaupt von dem Tzimiscen wußte. "Was wissen sie über den Tzimiscen Zacharii, der hier unten früher sein Unwesen getrieben hat?"
 
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"Nein, man sieht es ihnen nicht an, aber vielleicht gibt es im Gildehaus einen Raum, der sicher ist und wo die nicht raus können oder so was", meinte Kiera. "Aber rein theorethisch kann man in alles Geister oder Dämonen bannen, wenn man gut genug ist."

Ja, sie hätte das gerne irgendwann gelernt, doch im Moment zählten andere Dinge.

"Vielleicht kennt dein Lord jemanden, der sich damit auskennt, ich hatte auch fast das Gefühl, als wären die Kräfte einfach zu stark und ich zu empfindlich dafür, vielleicht kann es besser einer machen, der abgebrühter ist als ich." Im Moment fühlte sie sich wirklich zu empfindlich für den vollen Einsatz ihrer Kräfte und die Erfahrung mit der Astralreise und dem Paket schien sie noch empfänglicher gemacht zu haben.

"Vielleicht sollte man es vernichten, aber lies erstmal nach, wie man das vorher entschärfen kann, denn alles was hier ist, ist nur negativ besetzt, wenn du mich fragst und was glaubst du was passiert, wenn ein anderen Teil von uns mit sowas Verbindung bekommt?"
 
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Miguel hörte aufmerksam zu und nickte.

„Aha, so ist das also.
Wenn ich irgendwo so einem haarigen Ungetüm begegne werde ich garantiert nicht geneigt sein mit dem ein Pläuschchen zu halten, keine Sorge. Das Beste was man da tun kann ist rennen."

Er schien sich langsam wieder zu beruhigen und überlegte dann wegen Zacharii.

"Hm, also ich habe gehört, Zacharii kann hexen und hat hier unten mehrere Jahrhunderte lang eine Frau gefangen gehalten. Das sagte mir Helena.
Diese dritte Macht, von der Sie sprachen, ist dass denn wohl Zacharii? Und ein Dämon? Ist dieser Tzimisce wohl tatsächlich mit einem Dämonen im Bunde? Von Dämonen habe ich leider überhaupt keine Ahnung, aber die sind sicher sehr bösartig und gefährlich, kann ich mir vorstellen."
 
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Tja, da haut der Torrie lieber ab... und eigentlich sollte es Meyye gar nicht soviel Spaß machen, ihn zu triezen. Er kann ja nix dafür, dieses Weichei. Böse Gangrel, böse. Mit einem kurzen Grinsen wendet sie sich wieder ab und schaut den anderen zu... leider punktet Enio noch mit seiner Bemerkung durchaus und nachdem sie das Gesicht verzogen hat zeigt sie ihm mal kurz den Mittelfinger, ehe sie so tut als würde sie ihn gar nicht mehr beachten. Aber er rennt ja ohnehin schon dem Fensterputzer nach.

Was hält sie eigentlich noch in dem Raum? Sie hat kein Auspex, ihre Sammlung an samtenen Taschentüchlein hat sie bedauerlicherweise zuhause vergessen und kaputte Statuen interessieren sie noch weniger als komplette. Also wartet sie einfach mal und schaut Silva dabei zu, wie sie auf ihre eigene Art nach Spuren sucht.
 
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Wie es schien war der Toreador mit seiner Arbeit recht gut vorangekommen. Die untere Hälfte des etwa vier Meter hohen und außerordentlich prunkvoll gestalteten Fensters war bereits freigelegt und man erkannte tatsächlich erste Details.

Zu sehen waren bisher die Beine zweier anscheinend kostbar gekleideter Personen aus dem späten Mittelalter. Die eine Person befindet sich in knieender, unterwürfiger Position und bringt der zweiten, stehenden irgendein noch nicht zu erkennendes Geschenk dar. Anscheinend jedoch ist es von besonderem Wert, denn im Hintergrund frohlocken mehrere schwarz gewandete Engel ob dieses denkwürdigen Augenblickes.

Das Fenster ist im unteren Bereich mit einem schwer zu entziffernden lateinische Schriftzug in seltsamen Buchstaben versehen, welcher frei Übersetzt folgende Bedeutung hat:

Phylacista Kozel bringt Baro té Zloduch den erbeuteten Pugio Arymdis dar und läutet damit die Kapitulation der Homo Lupius ein.

Out of Character
Einen gewissen Schwierigkeitsgrad habe ich gelassen, lest halt online Wörterbücher um den Rest zu knacken. Als einziges darf Discordia aufgrund seiner einzigartigen Begabung an dieser Stelle einen Wurf auf: Intelligenz+Linguistik gegen Acht machen. (Nachlesen kann er natürlich auch, wenn er das versteckte Rätsel findet und knackt, gibt's nen Extra-EP
 
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Enio sah bereits wieder das Bild auf dem Fenster an und warf gerade den ersten Blick auf den Schriftzug, während er Miguel noch eine Antwort gab. „Ja... das vermute ich auch. Jedenfalls weiß ich auch nicht viel über Dämonen und eigentlich wollte ich darüber auch gar nie mehr erfahren. Aber wie es den Anschein hat... lauert ja gerade einer über Finstertal. Also wenn wir viel Pech haben... lernen wir in nächster Zeit wesentlich mehr über Dämonen als uns recht sein wird.“

Enio laß die Schrift und verstand auf den ersten Blick nur Bahnhof. Dann aber schaltet sich sein Gehirn allmählich ein und er laß noch mindestens 3 oder 4 weitere mal den Text. Sprachkenntnisse, die eigentlich nicht die seinen waren... und doch waren sie es, regten sich in dem Brujah und auch ein paar Erinnerungsfetzen drangen in Enios Bewußtsein. Stückchenweise ergaben einzelne Wörter einen Sinn. Phylacista! Der Kerkermeister? Wieso Kerkermeister? Oder war das im übertragenen Sinn gemeint? Kozel... warscheinlich nur ein Name... mit Sicherheit sogar. Aber natürlich!!!
Das untote Äquivalent von Neuronen zwangen sich durch die manchmal etwas träge arbeitenden Synapsen. Meister Kozel! Der Geistliche, der den Wolfsdorn überhaupt hier unten eingemauert hat. Klar... der Kerkermeister!
Baro? Wurde natürlich bei den Roma für den „Altesten“ benutzt. Bedeutete aber auch „Großer“ oder „Fürst“. Zloduch! Das war einfach. Wurde im Tschechischen auch für Satan oder teufel benutzt. Aber auch für Unhold! Tzimiscen nannte man Unholde. Erst nachdem Enio das alles in den Sinn gekommen war sties die Erinnerung hinzu und hätte Enio fast die Hand gegen die Stirn klatschen lassen. Graf Zacharii! Zacharii tè Zloduch. Was hatte er Alte sich nur für einen Namen einfallen lassen? Verdammte Tzimiscen!! Sollten sie doch alle in der Hölle verroten.

Enio wirkte Zunächst abwesend auf Miguel. Er war ganz in den Schrifzug vertieft. Was konnte daran wohl so wichtig sein? Nach kurzer Zeit aber schon sah man dem Italiener deutlich an, das er krampfhaft nachdachte und ja... er sah auch etwas besorgt aus. Hin und wieder kniff er seine Augen zusammen als würde es ihm beim denken helfen oder könnte dadurch mehr erkennen.

Enio war sich eigentlich fast schon klar darüber was auf diesem Bild hier übergeben wurde. Pugio? Ein Dolch! Woher zur Hölle wußte Enio das überhaupt? Es war ein Stück weit wie in Trance. Manche Teile bekam Enios selbst heraus und manche Teile wurden ihm irgendwie... regelrecht zugeschoben. Als würde jemand neben ihm laut denken und dem Brujah vorsagen. Merkwürdig!
Pugio Arymdis... der Wolfsdorn. Keine Frage... er mußte es einfach sein. Homo Lupius war ein Begriff, der Enio so nichts sagte aber es lies sich herleiten, daß damit wohl die Werwölfe gemeit waren. Alles sprach dafür.

Also fassen wir zusammen. Meister Kozul... der Kerkermeister... bringt den erbeuteten Wolfsdorn Zacharii tè Zloduch dar und leutet damit die Kapitulation der Garou ein. Na super... tolle Information das war ja eigentlich nichts...
Moment mal. Hatte Zacharii nicht den Wolfsdorn aus der Asche eines Assamiten herausgepuhlt? Wieso sollte er ihm auf dem Fensterbild dann übergeben werden? Da war irgendetwas nicht richtig. Oder das was Kiera gesehen hatte war nicht richtig gewesen... obwohl sie den Dolch gründlich untersucht hatte und eigentlich einen sicheren Eindruck gemacht hatte als sie von dem Assamiten erzählte.

Enio hatte zwar den Sinn des Schriftzuges verstanden oer glaubte es zumindest aber irgendetwas schien noch unvollständig... noch nicht ergründet. Vielleicht würde ja der Rest des Bildes noch mehr enthüllen. Das würde er sicherlich aber Enio stellte sich natürlich die Frage ob ihm die Gesichter der Personen überhaupt weiterhelfen würden. Dazu gab es natürlich noch eine weitaus schrecklichere Alternative. Die Gesichter... oder zumindest eines davon würde ihm bekannt vorkommen. Was dann?

Zum ersten mal seit sehr sehr langer Zeit war Enio nervös und ungeduldig. Auf Miguel wirkte er im Moment wie zu Stein erstarrt. Nichts bewegte sich mehr. Kein atmen! Kein blinzelt und auch der Gesichtsausdruck schien eingefroren in der Zeit. Aber sehr aufheiternd wirkte der jedenfalls nicht.
 
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Miguel bekam mit, dass der Sheriff das Bild sehr intensiv betrachtete und es in seinem Gehirn zu rattern schien.
Der Toreador stieg herunter von seinem Gerüst um sich das Ganze jetzt auch mal etwas genauer anzuschauen. Da stand ja auch was geschrieben, aber das sagte ihm überhaupt nichts.
Aber vielleicht wurde ja der Rothschild daraus schlau, der war doch sehr gebildet. Schaden konnte es jedenfalls nicht ihm das mal zu zeigen. Zum Glück hatte Miguel Stift und Papier dabei. Er schrieb sich das Ganze Buchstabe für Buchstabe ab.
Der Sheriff wirkte jetzt so ernst, dass Miguel lieber davon absah ihn anzusprechen. Wenn er ihn jetzt aus seinen Gedanken riss explodierte er vielleicht, wie das bei einem Brujah eben manchmal vorkam.
 
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Irgendetwas hatte Enio noch übersehen... zumindest lies ihn dieses Gefühl nicht los das dem so war. Es war nicht richtig zu fassen. Wieder berief sich der Sheriff auf Erinnerungen und Kenntnisse, die nicht seine waren und er doch darauf zurückgreifen konnte. Tschechische Sprachkenntnisse halfen dabei natürlich ungemeint.

Aber irgendetwas blieb verborgen. Nur was?

Enio grübelte weiter und seine Versteinerung schien sich nicht lösen zu wollen.

Die Worte waren doch eigentlich klar. Es gab keine offenen Fragen mehr. Hatte irgendetwas noch eine tiefsinnigere Bedeutung als sich Enio bisher aufgedrängt hatte? Arymdis! Das war doch verdammt nochmal nur ein Name. Prophet Arymdis. Der Name des Dolches. Basta! Aus! Nix mehr hinzuzufügen.
Baro tè Zloduch hatte der Turiner bereits ausführlich auseinanderklafüselt. Da steckte schon genug drin und wollte Enio auch nicht noch mehr offenbaren.

Kozel. Wieder ein Name... und dazu noch ein sehr gebräuchlicher. Der Brujah wollte bereits den Namen wieder aus seiner Aufmerksamheit schieben als ihn die gestohlenen Sprachkenntnisse der Salubri völlig unerwartet aber dafür wie ein Dampfhammer trafen. "VERDAMMT!!!" Enio zuckte unwillkürlich zusammen... und wegen des unerwarteten und sehr lauten Fluches höchstwarscheinlich Miguel ebenfalls. Der Sheriff hatte offenbar etwas entdeckt und das war seiner Laune ganz und gar nicht zuträglich.

Kozel! Das war nicht nur ein Name... das hatte tatsächlich auch eine Bedeutung. Koza... die Ziege. Kozel... das männliche Gegenstück. Ziegenbock! ZIEGE! Enio hätte sich am liebsten selbst eine auf Maul gehauen. Hätten Caitlin und er doch nur ihr geplantes Vorhaben durchgezogen, dann hätten sie den Luden oder was auch immer er war schon sehr früh am Abend entlarvt. Aber nein... die Prioritäten hatten sich geändert und hatten damit warscheinlich die wichtigste Erkenntnis verschleiert. Was war er doch nur für ein Idiot gewesen. Das Blut... Cats Erzählungen über Zieges Blut. Die Probe der Haut. Es war einfach zu offensichtlich.

Enio drehte sich in Richtung Ausgang. Er ging aber nicht hinaus sondern begann abermals zu schreien... nur noch viel lauter als vorher.

"CAITLIN!!! MEYYEEEEEEE!!!! ZU MIR!"

Niemand da unten würde wohl annehmen, daß Enio Pareto da oben in der Gebetskammer völlig grundlos so rumschreien würde. Jedem würde klar sein, daß gerade etwas passiert war.
 
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