28.3.04 - Sex & Crime

Nightwind

Erzketzer
#StandWithUkraine
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11. September 2003
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Als Meyye diesmal aufwacht, ist es wegen des wenig dezenten Klopfens an der Tür, das sie aus ihrem todesähnlichen Schlaf reißt. Sie fühlt sich merkwürdig müde... kann es sein, dass die Sonne noch nicht untergegangen ist? Soetwas Ärgerliches! Immerhin kann es nicht mehr lange hin sein bis zur Dämmerung, sonst hätte wohl auch das laute Wummern nichts genützt. Sowas kann sich auch nur einer erlauben, ohne sich ihren durchaus furchterregenden Zorn zuzuziehen. Und wenn der jetzt nicht da draussen steht, wirds ungemütlich.

Sie reißt die Wohnungstür auf und sieht genau den, den sie dort erwartet hat, mit erwartungsvollem Gesicht und gleich darauf auch einem Grinsen, als er sie ansieht, wie sie so in nichts weiter als T-Shirt und Slip vor ihm steht, ihn anblitzt und genau so aussieht wie jemand, der gerade eben viel zu früh aus dem Bett geworfen wurde. Konrad, ihr Vermieter und ein Siebtel ihrer Herde. Zudem der einzige davon, der sie zuhause besuchen kann.
"Gerade aufgestanden?"
fragt er überflüssigerweise. Manchmal könnte Meyye ihm an die Kehle gehen, aber sie tut es natürlich nicht. Sie kann sich das gar nicht leisten.

Stattdessen fährt sie sich durch die Haare, dreht sie sich um und geht in den Vorraum ihrer Wohnung zurück... sie macht eine Show daraus, sich zu strecken und zu gähnen. Klar, dass er hinsieht und dass es ihm gefällt.
"Was hast du eigentlich gemacht, dass du noch im Bett liegst wenn die Sonne schon wieder am Untergehen ist?"
fragt er.
"Afterhour."
"Äh.. was?"
Sie dreht sich um zu ihm, blinzelt ihn verschlafen an. Klar, dass er als 40jähriger soetwas nicht kennt.
"Die Party nach der Party. Kann von spätnachts bis spätvormittags gehen."
"Ach so... was es nicht alles gibt. Was machst du jetzt?"
"Hm? Ich wollte duschen."
"Weißt du, Meyye... ich hab nicht viel Zeit."
kommt er zum Kern der Sache und ergreift ihre Hand, um sie zu sich zu ziehen. Sie läßt es zu und grinst zu ihm hoch.
"Komm doch mit rein."
"Ach, ein andermal vielleicht..."
meint er, während er schon damit beginnt, ihr Shirt hochzuschieben, seine Hände ihre Taille hinauffahrend.

Sie schmunzelt und entwindet sich ihm, um ins Schlafzimmer vorzugehen. Das T-Shirt zieht sie derweil über den Kopf und wirft es irgendwohin (auf diese Art hat sie schon mehrere Kleidungsstücke in der Unwiederfindbarkeit verloren). Am Bett bleibt sie stehen und schaut über die Schulter. Er versteht den Wink und schon nesteln seine Finger an dem Verschluß. Der BH fällt und Konrads Hände nehmen seinen Platz ein. Sie lehnt sich zurück, an ihn.
"Ich hoffe doch, du hast es nicht zu eilig."
gurrt sie mit diesem speziellen, rauhen Unterton, bevor sie sich umdreht und die Arme um ihn legt.
"Für dich hab ich immer Zeit."
sagt er, bereits mit keuchendem Unterton und einem Blick, den sie von ihm nur zu gut kennt. Sie fragt sich, ob sie auch so aussieht, kurz bevor sie zubeißt... wahrscheinlich noch ein wenig schlimmer, vermutet sie. Er ist heute schnell bei der Sache, also hält sie sich nicht mehr lange auf und hilft ihm, seine Kleidung loszuwerden. Es ist ja auch in ihrem Sinn, sie hat die Nacht noch was vor.

Es läuft eigentlich wie immer. Das Vorspiel springt auf halbem Wege einfach zum Run auf die Zielgerade und sie müßte wohl auch alles faken, wenn sie noch leben würde. Sie keucht und stöhnt und stößt andere Laute und Wörter aus, die dazu passen und die er hören will, und als er kommt schlägt sie ihm die Fänge in den Hals. Als sie genug hat, läßt sie von ihm ab und sinkt seufzend zusammen, liegt einfach still, wie er auch.

"Wow."
flüstert er nach einer Weile. Er war noch nie sonderlich einfallsreich.
"Wann mußt du weg?"
fragt sie und hofft, dass es bald ist.
"Naja... eigentlich so bald wie möglich, sonst schöpft meine Frau noch Verdacht."
Bingo. Sie erhebt sich und klettert von ihm und vom Bett, streicht sich durchs Haar.
"Schade. Aber dass du Ärger kriegst, will ich auch nicht. Ich geh dann duschen."
sagt sie und lächelt ihm nochmal zu, bevor sie aus dem Zimmer ins Bad geht. Das hat sie jetzt wirklich nötig...

Durch das Rauschen des Wassers hört sie die Tür gehen. Kurz darauf dreht sie ab. Sie hat von Anfang an darauf bestanden, dass er ein Kondom benutzt, nach einem Tip einer anderen Vampirin, damals als sie noch bei ihrem Erzeuger war. Es wäre auch eine der widerlichsten Sachen, wenn sie nachher seine 'Hinterlassenschaften' herausholen müßte. In ihm die Angst vor einer ungewollten Vaterschaft zu schüren, hat bisher recht gut geklappt. Und sie hat nichtmal gelogen, als sie sagte, dass ihre Regel seit einiger Zeit ausbleibt... lustig wars doch, die Nervosität und dann die Erleichterung, als die Entwarnung kam.

Während des Abtrocknens schaltet sie ihr Handy ein. Aha, eine Mailbox-Nachricht von Viktor. Na gut... notfalls wird es auch ohne ihn gehen. Sie speichert aber die Nummer, ist ja vielleicht ganz brauchbar. Dann zieht sie sich an und geht aus der Wohnung, einem Mord auf die Spur kommen.
 
Out of Character
So lob ich mir das Ausspielen der Herde!


Du bist das Tier, er das Opfer, was sollen also diese dämlichen Gedanken von "Würdelosigkeit" in deinem Kopf? Seit je her kann schliesslich der Jäger bestimmen auf welche Weise er zu jagen gedenkt...

Gedanken, die dich nicht lange im Bann halten, aber so überflüssig wie der pelzige Belag auf der Zunge nach einer durchzechten Nacht.
 
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