[27.04.2008] Das letzte Telefonat der Nacht

Kalanni

Drachentochter
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15. Juni 2005
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Es war schon sehr spät, als Helena in dieser Nacht nach Hause kam und die ersten frühen Vögel begrüßten den neuen Tag mit ihrem Lied. Sie hatte noch unbedingt auf die Jagd gehen müssen, denn ihr Durst hätte sie vielleicht ansonsten zu einer dummen Tat hinreissen können, was es aber unter allen Umständen zu verhindern galt, sie konnte sich das nicht leisten und wollte sich dies auch nicht leisten.

Viel war geschehen und das wenigste davon war nach dem Plan gelaufen, eigentlich hatte sie es noch nicht wirklich begriffen, das würde wohl noch eine Weile dauern, aber sie sah es als ein Teil eigenes Versagen, daß die Sache mit Picher so gelaufen war, hätte sie denn was ändern können, hätte überhaupt einer in diesem Moment etwas ändern können? Was war real, was war Illusion oder Vision und wer hatte es ausgelöst?

Natürlich hatte sie keine Erlaubnis in die Bibliothek einzudringen, aber manches Mal konnte man sich nicht an alles halten, sie stand dazu, vorallem unter den ganzen Problemen, die die Stadt im Moment hatte. Ob Justify es verstehen würde? Sie würde es so gut wie möglich erklären müssen. Es war eine dieser Situationen, in der alles super war, so lange ihre Pläne aufgingen und keiner etwas wissen würde, wenn es nicht richtig lief. Egal ein gutes hatte die Sache, Justify Nox war wieder unter den Lebenden oder besser unter den Unlebenden.

Die Sache mit Picher ... verdammt, man konnte da die Schuld nicht einfach Peter zu schieben. Da waren andere Aspekte, unbekannte Aspekte, sehr verwirrende Aspekte.

Ein Blick auf die Uhr, dann griff sie nach dem Telefon und wählte Rotschildsnummer, es war schon fast Sonnenaufgang, sie konnte später nachdenken.

Kurz darauf würde bei dem Malkavianer das Telefon klingeln.
 
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Es klingelte zweimal bis abgehoben wurde.

"Von Rothschild", hörte Helena dann Evelinas Stimme, die recht müde klang.
 
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"Guten Morgen, Frau von Rothschild, hier ist Helena O'Niell", meldete sich Helena. "Ich wollte mich noch melden, wenn ich mit der Senneschall gesprochen habe, es gibt Neuigkeiten."

Eigentlich war die Pseudotorrie dafür das sie eine Kainitin war noch extrem wach, gerade zu ekelerregend wach.

"Könnte ich mit ihrem Vater sprechen?"
 
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"Guten Morgen, Frau O´Niell. Natürlich, einen Moment."

Wenige Augenblicke später war die Stimme des Malkavianers zu hören.

"Frau O´Niell, guten Morgen. Was gibt es für Neuigkeiten?"

Auch er klang, wie seine Tochter, müde.
 
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"Entschuldigen sie die frühe Stunde, aber es ging nicht schneller", begann Helena. "Zuerst die gute Nachricht, der Clan des Mondes hat wieder einen Primogen." Nun konnte er fast ein Lächeln in der Stimme erahnen. "Mr. Nox ist von seiner Reise zurück."

Nun, wie hätte sie es sonst ausdrücken sollen.

"Ob und in wie weit dann noch etwas von dem gemacht werden soll, was ich mit ihnen besprochen hatte, weiß ich allerdings nicht. Ich denke darüber sollte Nr. Nox entscheiden."
 
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Die Stimme des Malkavianers klang nun erfreut.

„Tatsächlich? Herr Nox ist zurück? Freut mich zu hören.
Die Suche nach ihm hat sich somit natürlich erledigt. Können Sie mir sagen wie ich mit ihm Kontakt aufnehmen kann, ist er telefonisch erreichbar?
Hm, aber es gibt auch eine schlechte Nachricht?“
 
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"Ich werde ihnen die Telefonnummer gerne geben", erwiderte Helena. "Ich denke, er dürfte wieder in der Bibliothek erreichbar sein."

Sie machte ein kurze Pause.

"Nun, ich mache mir eben immer noch so meine Gedanken, denn irgendetwas war halt nicht normal, was dort vorgefallen ist, allerdings ist das nicht gerade ein Thema für am Telefon. Ich/wir hatten noch keine Chance dies Mr. Nox zu berichten. Haben sie was zu schreiben, dann gebe ich ihnen die Nummer."

Die Telefonnummer kannte sie auswendig, so oft wie sie diese schon gewählt hatte, würde sie die nicht wieder vergessen.
 
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„In der Bibliothek ist also etwas Seltsames vorgefallen, hm, aber über so etwas sollte man besser nicht am Telefon sprechen, nein.“

Ferdinand suchte nach einem Notizblock und einem Stift.

„Ich habe jetzt etwas zum Schreiben.“
 
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Helena gab die Nummer durch. Es war eine Festnetznummer, ein Handy hatte Justify nicht.

"Darüber wollte ich auch im Café nicht sprechen, wie sie sicher verstehen können, immerhin betrifft es nicht mal meinen Clan." Eine kleine Pause. "Ich bin sicher, sie werden die Zusammenhänge noch erfahren, wenn es Mr. Nox für sinnvoll hält."

Nein, sie wollte da jetzt nicht vorgreifen.
 
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Der Malkavianer notierte sich die Nummer.

„Vielen Dank – auch dafür, dass Sie mich noch vor dem Schlafengehen informiert haben.“

Das worüber Helena nicht hatte sprechen wollen, offenbar hatte es also mit dem Clan des Mondes zu tun. Aber warum hatte sie an einer Stelle „wir“ gesagt? Wen meinte sie wohl damit, außer sich selbst, den Ravnos, der so nervös gewesen war? Nun, Ferdinand würde es schon noch erfahren, hoffentlich.

"Ich hoffe, ich werde bald mit Herrn Nox reden können."
 
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"Ja, schlafen sie gut, vielleicht werden wir uns morgen treffen", sagte Helena. "Ich denke schon, daß sie Mr. Noix bald sprechen können, immerhin wird er erfreut sein, daß es noch andere seines Clans in der Stadt gibt."
 
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„Schlafen Sie auch gut, Frau O´Niell. Wenn nicht morgen, so sehen wir uns sicher irgendwann in den nächsten Nächten.“

Nachdem also das Gespräch beendet war rief der Malkavianer Evelina und Henry zu sich.

„Eine erfreuliche Neuigkeit – der Primogen der Malkavianer ist wieder da.“

Diese Tatsache veranlasste Ferdinand zu einer Planänderung. Dies geschah intuitiv.
Natürlich hätte er gern eine eigenes Domizil, aber warum es überstürzen, vielleicht war es gar nicht notwendig, dass sie sich fest hier niederließen. Vielleicht war das weder klug noch sinnvoll. Dies bliebe abzuwarten.
Diese Domäne war gefährlich, soviel war sicher. Sollte man hier wirklich länger als nötig bleiben? Wozu sich schon festlegen. Ließ er das doch am besten noch offen.

„Geht morgen noch nicht zum Immobilienmakler. Den Grund erkläre ich euch morgen. Jetzt ist es Zeit zum Schlafengehen.“

Ferdinand gab seiner Tochter einen Gutenachtkuss. Dann begab er sich in sein Schlafzimmer, zog seinen Schlafanzug über und wartete bis seine Ghule im Bett waren. Sodann schlich er sich zur Eingangstür der Suite um zu kontrollieren ob sie abgeschlossen war.
Doch da es kein Schloss gab, zumindest nicht was er unter einem Schloss verstand, gab es auch keinen Schlüssel, mit dem man abschließen konnte. Und wie sollte man bei einem nicht existentem Schloss prüfen ob es abgeschlossen war??
Ratlos und frustriert blickte der Malkavianer auf die Tür, dorthin wo eigentlich ein Schlüsselloch sein sollte. Doch es war keins da. Das war der reinste Alptraum! Blutperlen traten ihm auf die Stirn.

Kein Schloss, eine Plastikkarte als „Schlüssel“ – nichts Besseres hätte man sich ausdenken können um mich in den Wahnsinn zu treiben! dachte er und lächelte grimmig.

Die Wohnung von Herrn Cortés dagegen hatte ein ganz normales Schloss. Doch Evelina fühlte sich dort unwohl. Also blieben sie im Hotel.

Ach Evelina – es gibt nichts, was ich nicht für dich ertragen würde.

Auch beim zehnten Mal Nachschauen war an der Tür kein Schlüsselloch, und jedes Mal wurde Ferdinand frustrierter.
Schließlich war der Malkavianer müde genug, dass er kein weiteres Mal aufstand um nachzuschauen und erschöpft einschlief.
 
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