[26.04.08] Ein neuer Sheriff ist in der Stadt

AW: [26.04.08] Ein neuer Sheriff ist in der Stadt

Lurker war offensichtlich nicht sehr angetan davon, diesen Posten übergestülpt bekommen zu haben. Aber welcher Nosferatu gierte schon nach einem Amt. Andere Ämter als das des Primogens waren bei den Nosferatu äußerst selten. Man wollte im Hintergrund bleiben.
Ein Nosferatu als Teil der Exekutive? Laufbursche des Sheriffs. Nein, da war Lurker wahrlich nicht zu beneiden. Aber als ob man einfach Nein sagen könnte wenn einem eine solche "Ehre" zuteil wurde.

Massimo nickte nur und gab keinen Kommentar ab. Es wäre zynisch jetzt zu gratulieren.
 
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...ganz von vorne beginnen?

Verwirrt sah Jenny zu Lurker hinüber.

Wie jetzt?

Enio und sie hatten doch riesige Fortschritte gemacht?
Sie hatten den Umgang miteinander seit gestern Nacht vollkommen umgestellt, war das nicht mehr als deutlich zu erkennen?
Früher hatte er nur etwas Nettes zu ihr gesagt wenn er sie kränken, aufziehen oder ärgern wollte, heute meinte er es spürbar ernst und verbarg es nur hinter einer dünnen Schicht Spott um seine Gefühle nicht vor anderen offenbaren zu müssen. Diesen deutlichen Unterschied in seinem Verhalten sah doch ein Blinder mit Krückstock.

Also ehrlich!

Jenny liebte das Verhältnis das sie in genau diesem Moment zu dem Brujah hatte.
Sie war seit gestern so etwas wie seine Gefährtin, aber da sie beide keinen besonders großen Wert darauf legten, sich durch offen gelegte Gefühle verletzlich zu machen, war die Art wie sie jetzt miteinander umgingen der einzig richtige Weg. Die Welt der Kainiten war geprägt von Verrat und Tod, nur ein Narr würde einem anderen Untoten sein ungeschütztes Herz präsentieren.
Wozu auch?
Guter Sex mit einem Vampir kostete Unmengen an körpereigenem Blut und war sogar dann nichts mehr als eine Lüge.
Nichts übertraf mehr den Geschmack von Blut, oder reichte daran auch nur annähernd heran.
Kein Gefühl konnte es mit der Sekunde aufnehmen, in der sich die gierigen Fangzähne in das Fleisch des willigen Opfers bohrten und der warme Lebensaft sich in den Schlund des Jägers ergoß. Mit einem Schauer der Lust auf dem Rücken dachte die Anarche daran wie es wohl sein würde, etwas von dem Blut des Pilgers zu kosten?
Es würde sie abhängig machen von ihm, aber dies war ein Preis den sie unter Umständen bereit war zu investieren.
Später einmal...?

Etwas das Lurker sagte, riß die Caitiff aus ihren lustvollen Gedanken.

Er war was?

Zur Hölle, das brachte sie endgültig in Schwierigkeiten. Es war das eine Enio anzuflunkern, das Gleiche aber mit Lurker zu veranstalten etwas völlig anderes. Sie würde dringend mit ihm reden müssen.

Verflucht!!
Fuck!!!
Spinnt der??
 
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Warum stand er eigentlich immer noch? Massimo setzte sich also schließlich hin, langsam und vorsichtig, als sei er in der Tat gebrechlich. Alte Gewohnheit.

Der Kauz flog fort von Jennys Schulter und drehte ein paar Kreise in der düsteren Bibliothek. Da fiel ihm eine Ratte ins Auge. Er landete in der Nähe der Ratte und beäugte diese.
 
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Der Ratte schien der Kauz irgendwie nicht zu gefallen und so verschwnd sie ziemlich schnell unter einem der Regale, wohin der Vogel ihr auf keinen Fall folgen konnte, sie wollte einfach nicht zum Vogelfutter werden, der sollte sich was anderes zu fressen suchen, sie hatte dieser netten toten Frau was versprochen, die ihr so leckeren Speck und Käse dafür gegeben hatte.
 
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Enio erwiederte nichts auf Lurkers Kommentar über das Gerede zwischen Jenny und ihm. So viel Spaß hatte er nun auch nicht jeden Tag und die Frotzeleien zwischen der Caitiff und ihm empfand der Brujah als erfrischende Abwechslung. Sie stritten sich nicht wirklich oder führten nicht jeden Abend die gleiche Diskussion... jedenfalls würde Enio das ganz sicher nicht machen.

Für Massiomo hatte Enio lediglich noch ein weiteres Kopfnicken übrig nachdem Lurker den offiziellen Vorstellungsteil hinter sich gebracht hatte. Der Verborgene würde bestimmt noch früh genug in die Geschehnisse dieser Stadt hineingezogen werden. Was für ein ausgezeichneter Zeitpunkt ausgerechnet jetzt hier aufzutauchen.

"Gut! Haben wir also alle die Sprüche zum Thema Sheriff und Deputy hinter uns. Es ist so wie es ist... ich bin der neue Sheriff und Lurker mein neuer Hilfssheriff. Sehen wir es positiv... wenn wir das nicht machen würden sondern einer dieser Ventrue, Tremere oder Toreador, die sich gerade exzessivem Streichkonzert widmen, wäre es wohl für alle hier Anwesenden und alle anderen Kainskinder dieser Stadt das aller beste, wenn wir heute Nacht noch die Stadt verlassen und Finstertal offiziell als Werwolfgebiet betrachten würden." Enio griff in die Innentasche seines völlig abgetragenen Wachsmantels und holte das Medallion hervor.

"Ich werde es wie gestern machen. Wir kümmern uns erst einmal um das hier und die schlechten Neuigkeiten kommen am Schluß. Und glaubt mir... heute werden sie noch schlechter als gestern." Hatte Enio etwa einen Hang zur Dramatik entwickelt? Bewußt war es ihm jedenfalls nicht aber er wollte die Recherchen über das Medallion nicht mit der schlechten Neuigkeit überschatten, daß Noir den Nosferatu direkt ins Werwolfgebiet schicken wollte.
 
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Der Kauz sah die Ratte verschwinden und flog zurück zu Massimo, setzte sich wieder auf seine Schulter.

Ja, ja, die hohen Herrschaften vergnügen sich gerade beim Streichkonzert. Vornehm geht die Domäne zugrunde…

Diese Einteilung in High und Low Clans gab es doch noch immer, nur dass die Tremere sich einen Platz bei den High Clans erobert hatten und die Brujah zu den Low Clans abgerutscht waren. Die Brujah - statt geistige Elite nur noch der Mann fürs Grobe. Und die Nosferatu, ja, auch sie erledigten für gewöhnlich das wofür sich gewisse Herrschaften zu fein waren. Nun, immerhin verschaffte das den Nosferatu eine Existenzberechtigung, nicht wahr? Natürlich würden sie stets nur am Katzentisch sitzen, etwas anderes war nicht zu erwarten.

Massimos Gesicht war unbewegt und verriet nichts von seinen negativen Gedanken. Dann richtete sich seine Aufmerksamkeit auf das Medallion. Sogar der Kauz betrachtete es neugierig.
 
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Immer noch recht ungehalten über Lurkers neue 'Berufung' zum prinzlichen Kanonenfutter lümmelte sich die Caitiff, jetzt wo der Kauz sich einen neuen Sitzplatz gesucht hatte, ebenfalls in einen der gemütlichen Sessel.

Darüber reden wir noch, Vater! Glaub mal ja nicht, dass du nicht auch ab und zu den Kopf gewaschen bekommen kannst!

Neugierig sah sie zu Enio hinüber, bemüht sich ihre finsteren Gedanken nicht anmerken zu lassen.

"Und uns den ganzen Spaß entgehen lassen, du spinnst wohl? Wir sollten lieber froh sein das uns diese Luschen nicht im Weg stehen. Allerdings sollte wir auch nicht den Fehler machen und uns von denen die ganze Drecksarbeit aufhalsen zu lassen.

Enio schien nicht auf Jennys Argument eingehen zu wollen und sie war auch nicht ernsthaft davon ausgegangen das er es tun würde.
Stattdessen führte er das Thema wieder zu diesem Amulett.
Was der immer mit dieser blöden Kette hatte. Sie seufzte innerlich und unternahm, der Vollständigkeit halber, einen letzten halbherzigen Versuch, den nächsten Test an sich selbst durchführen zu dürfen.

"Und was machen wir jetzt? Warten wir bis uns die Erkenntnis den Hintern küßt, oder machen endlich Nägel mit Köpfen? Mein Angebot steht..."

Sie brach den Satz ab und sah unsicher zu Lurker hinüber.
Es schien als wäre ihr etwas eingefallen, das er in der Nacht zuvor zu ihr gesagt hatte.
Lernte sie etwa tatsächlich dazu?
 
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Nach seiner Enthüllung hatte er deutlich gespürt das eine gewisse Spannung in der Luft gelegen hatte. Besonders Jenny hatte für ihn absolut am eindeutigsten reagiert. Sie hatte nämlich gar nichts getan. Nichts gesagt, war nicht aufgesprungen und hatte nicht den Tisch durch die Bibliothek geworfen. Sie musste mindestens eben so entsetzt sein über diese Neuigkeit wie der Nosferatu selber.
Seinem Clansbruder war keine Reaktion abzulesen. Das konnte aber an vielen Dingen liegen. Möglich das seine Maskierung nur dann Mimik nach Außen hin zuließ wenn er es wollte und das man deswegen nicht sah was in ihm vorging. Lurker kannte ihn einfach nicht genug um eine Reaktion zu lesen. Schließlich kam natürlich hinzu das Massimo einiges über die Feinheiten im Gefüge der Stadt noch nicht wusste und es deshalb gar nicht als dramatische Wendung empfand das man ein Amt an ausgerechnet dieses spezielle Mitglied seines Blutes verteilt hatte.
Vielleicht war der Kerl aber auch einfach nicht in der Lage eine erwartete Reaktion zu liefern. Lurker hatte bereits bei ihrem ersten treffen leichte schizoide Züge an ihrem neuestem Familienmitglied festgestellt. Wer wusste schon wie Massimo die Welt sah ? Was für Lurker und Stray eine Katastrophe war, schien für Enio ein guter und logischer Schritt zu sein. Also konnte der andere Nosferatu diese Ernennung durchaus auch einfach als kalten, einfachen Fakt abtun.

Der Sheriff machte einen harten Schnitt in alle eventuellen Gedankengänge zu diesem Thema. Wahrscheinlich das Beste das sie im Augenblick tun konnten. Vielleicht steckte in seinem Argument das es besser war sie nahmen die Sache in die Hand, anstatt das es jemand von den Schlipsträgern tat, mehr dran als man dieser Plattitüde zugestehen wollte ?

Als die adoptiv Nosferatu sich dann also unterbrach legte Lurker ihr beschwichtigend eine Hand auf den Unterarm. Dann sah er Massimo an.

Wir wollten dich bitten das du so viel über dieses Ding in Erfahrung bringst wie möglich. Die Umstände haben sich geändert und wenn wir nicht schnell reagieren wird uns dieser Krieg überrollen. Daher würde ich vorschlagen das ich die Observation der Kneipe übernehme und du dich an die Nachforschungen für dieses Amulett machst.
 
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Dieser Aufgabenwechsel war Massimo sehr recht. Er hatte nichts gegen Observation, aber Nachforschungen über ein geheimnisvolles Amulett anzustellen war doch ungleich reizvoller. Daher fiel es ihm nicht schwer der Bitte nachzukommen.

„Kein Problem, ich werde die Nachforschungen über das Amulett übernehmen. Mein Ghul kann ja dennoch, wie ursprünglich geplant, tagsüber die Kneipe observieren, oder spricht etwas dagegen?"

Dann wandte er sich an den Brujah.

"Herr Pareto, gibt es irgendwelche neuen Erkenntnisse über das Amulett, die Sie Lurker noch nicht mitgeteilt haben?"
 
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Tja... die Kneipe. Das war eigentlich eine recht gute Überleitung zu den schlechten Nachrichten. Aber eines nach dem anderen. Enio reichte Massimo das Medallion. "Nein leider nicht. Ich habe seither nicht mehr darüber herausgefunden. Lediglich das Experiment, daß ich gestern mit Jenny veranstaltet habe, hat überhaupt eine Reaktion hervorgerufen." Der Sheriff erzählte Massimo in Kürze den Effekt, den er erlebt hatte, nachdem er das Artefakt aktiviert hatte. Die Schmerzen beschrieb er weniger blumig als in der Nacht zuvor aber dem Nosferatu dürfte trotzdem klar werden, daß es sich nicht um gewöhnliche Schmerzen gehandelt hatte.

Out of Character
Nachzulesen hier


Enio hatte keine Ahnung wie viel der andere Verborgene bereits wußte also entschied sich Enio einfach so zu tun als wäre er voll eingeweiht. Bei Verständnisprobleme würde er ebstimmt nachfragen. "Über das weitere Artefakt - den Wolfsdorn - habe ich aber tatsächlich etwas mehr herausgefunden. Der beschissene Tzimisce hat ihn wohl einem Asamiten abgenommen. zumindest sieht es so aus als ob die Magiekundigen der Assasinen für seine Herstellung verantwortlich sind. Ein bösartiger Geist wurde in die Klinge gebannt und der hat sich offenbar großartig dazu geeignet Werwölfe aufzuschlitzen. Ob und in wie weit die beiden Artefakte überhaupt zusammenhängen können wir aber nach wie vor nur erraten" Enio warf Lurker und Jenny einen Blick zu. Seine Mine blieb unergründlich und ein wenig düster wie fast immer. Der Italiener lies unerwähnt woher er das erfahren hatte. Tja... auch ein dämliche Brujah konnte etwas herausfinden ohne massenweise Köpfe einzuschlagen.

"Ach ja... was die Observierung der Kneipe angeht. Ich würde schauen, daß ihr Ghul spätestens gegen Mitternacht am 28. weit weg von dem Laden ist. Sonst kann es sein, daß sie sich bald einen neuen zulegen müssen."
 
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Massimo nahm das Medaillon entgegen und betrachtete es eingehend. Hm…ob er schon mal irgendwo etwas über ein solches Schmuckstück gelesen hatte? Er verspürte den Impuls sogleich sein Gedächtnisarchiv zu durchforsten, aber jetzt war nicht wirklich der rechte Augenblick dafür. Er konnte schlecht hier und jetzt geistig abdriften.

„Ich nehme an Sie möchten die Informationen so schnell wie möglich. Da wäre es gut eine Telefonnummer zu haben.
Ist am 28. um Mitternacht irgendetwas Besonderes bei der Kneipe?“

Ein bösartiger Geist in einer Klinge…faszinierend…

„Haben Sie den Wolfsdorn auch dabei? Wenn ja, könnte ich ihn mal sehen?“
 
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Enio zögerte einen Moment. Er konnte es sich nicht erklären aber irgend etwas sträubte sich in ihm immer vehement, wenn es darum ging den Wolfsdorn aus der Hand zu geben. Selbst bei Kiera war das der Fall gewesen und dabei befand sich der Brujah mit der Caitiff in einem abgeschlossenen Raum und sie hätte damit niergends hin können. Trotzdem blieb immer ein ungutes Gefühl, als wenn der Dolch selbst nicht aus Enios Hand genommen werden wollte. Langsam kam das dem Italienere etwas seltsam vor.

Aber er überwand sich und holte schließlich das Artefakt ebenfalls hervor und hielt es Massimo entgegen. "Sagen wir es so... nicht sehr viel später als Mitternacht wird von dem Gebäude warscheinlich nicht mehr viel übrig sein." Detaills behielt Enio weiterhin für sich. Sie waren an dieser Stelle noch nicht nötig.
 
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Ob der Sheriff die Kneipe in die Luft jagen wollte? Hörte sich fast danach an. Aber wenn er sich jetzt nicht von selbst näher dazu äußerte, dann nicht, da wollte Massimo nicht nachhaken.

Was den Wolfsdorn betraf, so bemerkte Massimo das Zögern des Brujah. Ob er Bedenken hatte, den Dolch jemand anders anzuvertrauen, und sei es nur für kurze Zeit?

Wenn ich doch Aurenlesen könnte! Wenn da ein Geist drin ist, dann hat der doch bestimmt auch eine Aura…

Der Nosferatu hielt dann den Dolch in den Händen, betrachtete ihn und konzentrierte sich darauf, ob er irgendwas spürte von der Anwesenheit bzw. Bösartigkeit des Geistes.

Nichts, rein gar nichts? Da muss doch irgendwas spürbar sein…?

Da der Brujah den Dolch aber offenbar nicht sehr gerne hergegeben hatte, wollte Massimo ihn lieber nicht allzu lange behalten und gab ihn nach ungefähr einer Minute wieder zurück.

Das Medaillon lag nun in Massimos Schoß. Er nahm es wieder in die Hand, und dann konnte er es doch nicht lassen in seinem Gedächtnis zu kramen. Man konnte es förmlich in seinem Gehirn arbeiten sehen. Er stieß sogar relativ schnell auf ein Ergebnis.

„Es handelt sich hierbei offensichtlich um ein Schutzamulett, das von einem Tzimisce Koldunen erschaffen wurde und sehr alt ist. Noch genaueres werde ich erst dann sagen können, wenn ich genauer nachgeforscht habe.“
 
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"Wenn das aber ein Schutzamulett sein soll, wie kommt es dann, dass es einen fast umbringt, wenn man es mit Blut benetzt? Enio hat's fast weggehauen und da hat er nur'n verdammten Tropfen von seinem Blut drauf geträufelt. Ist das so ne Taktik von den Tzimisce Schwuchteln, oder stehen die nur darauf anderen weh zu tun?"

Jenny sah kurz zu dem Pilger hinüber um ihm mit einem kurzen Blick zu beweisen das sie es nicht abwertend meinte. Eine Geste der Rücksicht die zwar unnötig, grade deswegen aber umso aussagekräftiger war.
Was noch auffiel war die Tatsache, dass die Anarche wirklich nicht wusste was ein Tzimisce eigentlich genau war.

"Vielleicht ist es das Beste wenn wir das scheiß Dingen einfach in Stücke schlagen? Wir können dann auch gleich testen ob dieser Wolfspimmel da, überhaupt hält was er verspricht. Außerdem will ich nicht das Enio nur dann beschützt wird wenn er dafür vorher durch die Hölle gehen muss. Das stinkt also weg damit!"

Trotzig verschränkt die Caitiff ihre Arme vor der Brust und lehnte sich in dem Sessel nach hinten.
Natürlich sahen es die Anderen wieder ganz anders, aber das war sie ja schon längst gewohnt.
Ihre Sorge um Enio war nebenbei auch nur halbherziger Natur, wer sie kannte würde das auch sofort bemerken. Stray war in Wirklichkeit immer noch neidisch auf die Empfindungen die ihr da durch die Lappen gegangen waren, aber offen konnte sie dies ja nicht mehr sagen.
Dann eben lieber gleich kaputt hauen das Mistding und Ruhe!
 
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Als sein Clansbruder schon nach kurzer Betrachtung die ersten Informationen lieferte lehnte sich Lurker beinahe entspannt in seinem Sessel zurück. Ein genießerisches Lächeln lag ihm auf den schorfigen Lippen und er strahlte einen gewissen Stolz aus, obwohl man seine Mimik gar nicht sehen konnte. Er hatte doch gewusst das sie bei ihm an der richtigen Adresse waren. Wer brauchte schon die dämlichen Hexer, die einen doch nur hereinlegten ?
Den Ursprung aus den Reihen der Unholde hatte Lurker bereits fest angenommen, als er das kurze Aufblitzen des Wappens der Tzimisce in jener Gasse gesehen hatte. Auch wenn es mehr wie bei einem Blitz gewesen war, der beim photographieren ein Bild als negativ auf die Netzhaut brannte das dann langsam ausblich, hatte er es doch deutlich erkannt. Massimos weitere Analyse war ihm aber neu. Ein Hexer vom Drachenclan also. Wohlmöglich Zacharii selber.

Zu Strays Idee nickte der Nosferatu schließlich sachte. Das Amulett zu vernichten mochte sich als einzige, praktikable Lösung anbieten. Gut möglich das es ihnen gar nichts nütze oder ihnen sogar schadete. Der Clan aus dem fernen Osteuropa war fremdartiger als sich das jemand hier vorstellen konnte und stolz auf die Stärke ihres Blutes. Es war absolut denkbar das nur ein anderer Former diesen Gegenstand benutzen konnte.

Oder vielleicht einer ihrer Verbündeter ? Aus den Reihen von Nosferatu ?

Allerdings war es gefährlich damit herumzuspielen. Wer wusste schon ob das Ding einen Anwender der als 'unwürdig' eingestuft wurde nicht zu Staub zerblies ? Sie mussten zuerst mehr wissen.

Die Unholde haben ein gänzlich anderes Verständnis von Schmerz. Sie sprechen davon als Melodie zu ihrer Sinfonie die sie aus Fleisch und Knochen komponieren. Gerade Ihre Fremdartigkeit macht es ja so gefährlich mit diesem Ding zu experimentieren, bevor wir nicht genaueres darüber wissen.

Ja, ganz recht. Lurker kannte sich durchaus aus mit dem Clan des Drachen und er wusste scheinbar mehr, als nur aus den Schauermärchen die man sich unter Vampiren erzählte.
 
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Die Aussagen von Massimo klangen vielversprechend. Die Informationen waren zwar bisher noch ein bißchen mau aber Enio hoffte, daß der Verborgene bei seinen Nachforschungen noch ein bißchen mehr erfahren würde. Soviel also zu diesem Thema. Enio war jedenfalls wieder froh als er den Dolch in der Hand hielt. Der Nosferatu hatte richtig spekuliert... Enio hätte ihn Massimo ganz sicher nicht ein paar Nächte überlassen. Zu hoch war die Warscheinlichkeit, daß er ihn in den nächsten Nächten noch benutzen mußte.

Jenny übertrieb ein bißchen als es um die Schmerzen ging. Aber das war kein Wunder... der Brujah hatte sie ja selbst sehr dramatisch beschrieben. Der Schmerz war extrem kurz gewesen. Zum Glück! Enio hatte auch kein Bedürfnis weitere Selbstexperimente mit dem Artefakt anzustellen oder dem Ding eine größere Portion seines Blutes zu geben. Aber zerstören? Nein! "Wir werden ganz sicher nicht das Medallion einfach zerstören. Mag sein, daß ich da vielleicht sogar falsch liege und es tatsächlich das beste wäre aber so lange wir nicht mehr darüber wissen fällt diese Option definitv flach. Falls Massimo nicht mehr darüber in Erfahrung bringen kann werden wir es letztendlich doch den Tremere geben. Sollen sie sich einen Wolf damit Erforschen... für was haben wir die Penner überhaupt. Wenn einer von denen sich vor Schmerzen auf dem Boden krümmt braucht uns das auch nicht groß zu jucken. Aber vorerst werde ich das als letzte Alternative in Betracht ziehen. Letztendlich gebe ich aber Lurker recht. Wir sollten keine vage Experimente damit mehr durchführen."

Für den Sheriff war das Artefakt vorerst bei den Verborgenen in guten Händen. Man würde sehen was noch alles dabei heraus kommen würde. Jetzt galt es eine gute Überleitung zu den schlechten Nachrichten zu finden. Aber wozu eigentlich? Der Plan der Seneschall war sowieso ein Schuß ins Blaue... da kam es auf eine Überleitung nun wirklich nicht drauf an. Lurker mußte er das jetzt irgendwie beibringen und Jenny warscheinlich auch. Immerhin hatte er die Caitiff als die Rückendeckung für den Nosferatu vorgesehen.

"Jetzt zum glorreichen Plan der Seneschall was die Kneipe betrifft und die ersten Vorstöße gegen die Garou. Wir werden den Laden kurzerhand in die Luft jagen. Quasi als Zeichen unseres Unmutes. Dargol und ich werden uns darum kümmern" Enio klang nur ein klein wenig sarkastisch. "Das wäre das Einfache daran... auch wenn ich es noch nie für sonderlich prikelnd empfunden habe mit Sprengstoff zu hantieren. Der beschissene Teil an der ganzen Sache ist, daß Noir zeitgleich Lurker als Späher direkt ins Werwolfgebiet schicken möchte." Enio hob präfenitv die Hand um ungehaltene Zwischenrufe gleich im Keim zu ersticken. "Sie will das ganze ebenfalls mit einer Astrahlreise ihrerseits koppeln. Auf einen Einwand von mir, daß wir überhaupt nicht sicher sein können, daß Werwölfe verdunkelte Vampire irgendwie trotzdem orten können ist sie erst gar nicht eingegangen. Ebenso besteht eine Möglichkeit, daß ein Vampir, der seinen Körper verlassen hat von den Garou auf der anderen Seite entdeckt und auch angegriffen werden kann. Seis drum! Morgen wird eine Sitzung der Ältesten stattfinden wo diese Vorgehensweise noch einmal besprochen wird... und auch das genaue Timing. Ich kann nur hoffen, daß es in dieser Stadt noch jemanden gibt, der mit ein bißchen mehr Wissen und weniger "Ich möchte gerne" rüberkommt als dieses Ahnenküken. Sonst steht der Plan genau so und wir werden ihn genau so durchführen. Machen wir uns also lieber schon einmal Gedanken darüber wie wir die ganze Sache ein bißchen absichern können und das Thema Weiterexistieren dabei nicht ganz aufgegben müssen. Ich habe dazu auf jeden Fall einmal vorgesehen Lurker sowohl Jenny als auch die Ravnos Roxana mitzugeben. Klar das sich beide im Hintergrund halten müssen und dem geschätzten Deputy eine Flucht ermöglichen müssen falls eine notwendig sein sollte. Roxana könnte mit ihren Illusionen dabei eine ausgezeichnete Hilfe darstellen und das Jenny sowohl keine Angst hat als auch was drauf wissen wir ja. Dabei wäre es aber auch recht praktisch wenn du dich nicht nur auf deine Krallen verlassen würdest sondern auch mit nem silberbeladenen Schießeisen umngehen könntest. Viel hilf viel!" Sogar diese Sache brachte ein paar Ungereimtheiten mit sich. Zum einen vermutete der Brujah, daß es Lurker gar nicht recht war, daß die Caitiff ihn begleitete, da sein Beschützerinstinkt das warscheinlich nicht übers Herz bringen würde und zum einen hatte Enio keine Ahnung ob sich Roxana auf diesen Plan einlassen wollte. Die Tatsache, daß Noir Kainskinder wie Jenny nicht mit Silberwaffen ausstatten wollte ignorierte Enio ganz bewußt. Was das anging konnte sie ihm getrost den Buckel runter rutschen.

"Eröffnen wir also jetzt die große Vorwurfs und Jammerrunde. Ich bin für Vorschläge offen!" Was jetzt wohl kommen würde? Vielleicht unterschätzte er ja Lurker sogar und er sah es gar nicht als Problem in das Werwolfgebiet zu gehen. Jedenfalls hatte er gerade dem Nosferatu genügend Stoff gegeben um wieder zu denken, daß die Oberen ihn loswerden wollten.
 
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Massimo krallte seine Hände beschützend um das Schutzamulett. Nein, er würde es ganz gewiss nicht hergeben damit es zerstört wurde. Nicht, bevor sicher war, dass das Amulett so gefährlich war, dass ihnen gar nichts anderes übrig blieb als es zu zerstören. Falls es überhaupt zerstörbar war. Aber es wäre doch allzu schade, ein solches Artefakt vernichten zu müssen.

´Falls Massimo nicht mehr darüber in Erfahrung bringen kann´? Diese Möglichkeit stand außer Frage. Natürlich würde er mehr in Erfahrung bringen, und bestimmt genauso viel wie die Tremere es könnten, dessen war er sich sicher.

„Ich denke nicht, dass wir die Tremere zurate ziehen müssen“, äußerte Massimo daher zuversichtlich.

Dann die Sache mit der Kneipe.
Aha, hatte Massimo also richtig geraten, sie sollte tatsächlich in die Luft gejagt werden.

Eine frisch erschaffene Toreador, die vom Prinzen und künftigem Gemahl zur Seneschall und Ahnin gemacht wurde, so etwas war doch eigentlich ein schlechter Scherz, aber in diesem Falle leider Realität.
In Werwolfgebiet vordringen? Und wer wurde dorthin geschickt…
Massimo verzog den Mund und wartete ab wie Lurker und Stray reagierten.
 
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Enio sprach und Jennys Gedanken begannen sich mit Höchstgeschwindigkeit um sich selbst zu drehen.

Moah, du kannst es einem einfach nicht leicht machen oder? Wieso muss ausgerechnet Lurk seinen Hals hinhalten, warum muss ausgerechnet diese olle Zigeunertussi mit? Es hätte ja ausnahmsweise mal lustig werden können, aber nööööh!

Trotzdem wagte es die Caitiff nicht eine freche Bemerkung zu machen.
Nicht etwa weil ihr keine eingefallen wären. Ganz bestimmt nicht, nein sie wurde mit jedem weiteren Wort das der Sheriff aussprach zunehmend unsicherer ob sie die Aktion nun wirklich gut finden sollte oder nicht.
Der Kämpfer in ihr jubilierte und dankte Enio mit geiferndem Blutdurst für das entgegengebrachte Vertrauen, sie würde sich dessen mehr als würdig erweisen. Oooh ja, ganz bestimmt!
Der Nosferatu hingegen, war zutiefst entsetzt, das ausgerechnet Lurker ausgewählt worden war. Nackte Furcht um den geliebten Vater ließ ihr sonst so kaltes Herz in aufkeimender Panik verkrampfen. Nicht er! Bitte nicht er!

Hilfe von oben?
Oh ja na sicher würde die Matratze des Prinzen ihr kostbares Leben für ein paar Penner wie den erlauchten Kreis hier riskieren. Am Arsch, sie würde im letzten Moment wegen irgendwelcher dringenden Problemchen den eigenen Einsatz verschieben.
Gebrochene Fingernägel, Prinzens Pudel hat Blähungen oder irgendein Innenausstatter kommt mit neuen Gardinen, irgendwas war doch immer. Irgendetwas das immens wichtiger war, als das Leben derjenigen, die ihren Arsch ganz vorne an der Front riskierten.

Eigentlich ne gute Lektion für den Pilger, so lernte er was es hieß von den wichtigen dieser Stadt verarscht zu werden, dumm nur das ausgerechnet Lurker den Preis dafür zahlen sollte.
Plötzlich brach sich die Panik in Jenny bahn und drohte die Kontrolle zu übernehmen. Sie wollte nicht das Lurker antwortete, wollte die unvermeindliche Zusage nicht hören und irgendwie nach hinten verschieben....
Nicht! Sie plapperte los.

"Ich hab nur die Krallen. Ich kann mit Knarren gar nicht umgehen. Wenn ich schießen soll, treff ich sicher alles mögliche, nur nicht den Wolf der direkt vor mir steht. Sorry, Darling aber ich werd auf das zurückgreifen müsse was ich kann, darauf aber kannst du bauen!"
 
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Angst fühlte sich immer kalt an. Es gab sehr viele unterschiedliche Arten die zwar allesamt unangenehm waren, die aber allesamt eine merkwürdige, nicht messbare Kälte mit sich brachten. Die harmloseren Varianten waren das Gefühl von frösteln vor Furcht, der kalte Schauer der einem den Rücken hinunter lief und das bange, klamme Gefühl feuchter Hände. Dann gab es noch den ekelerregenden kalten Klumpen im Magen, der bei jeder Bewegung hin und her schwappte, oft einhergehend mit jenem Entsetzen das sich anfühlte als gefriere einem das Blut in den Adern.
Alle diese Arten waren Lurker wohl bekannt und seit vielen Jahren seine Begleiter. Heute jedoch stellte sich ihm ein ganz neuer Vertreter dieses Gefühls vor. Der blanke Horror. Dessen Kälte war kaum noch spürbar. Der Nosferatu
bemerkte mit einer gewissen, distanzierten Faszination wie das innere seiner Schädeldecke taub wurde. Es breitete sich aus, ein frostiges Prickeln und danach nur noch das taube Unvermögen irgendetwas zu tun.

Er reagierte gar nicht. Lethargisch wanderte sein Blick zwischen dem Sheriff und seiner Adoptivtocher hin und her. Sinnlose Wortfetzten flogen wie Atilleriefeuer durch die Luft. Die Kneipe...ein Angriff...Seneschall....
und immer wieder stockte sein Verstand an dieser einen Stelle, so das es ihm nicht gelang das eben gehörte in ein klares Gedankenkonstrukt einzuflechten.
Eigentlich hätte er erwartet das sich Schreckensvisionen vor seinem innerem Auge abspielen sollten. Bilder von einem Nosferatu, der durch eine furchtbare, dunkle Höhle schlich. Felsformationen ragten wie Zähne in seinen Weg und überall lagen schwarze, haarige Schatten in der Finsternis. Hoben und senkten sich mit einem lautem, rasselndem Atemgeräusch und atmeten stinkenden Raubtier Brodem in seine Richtung. Gleich würden sie ihn bemerken, Augen flackerten am Rande des Erwachens, Nasen zuckten kurz vor dem bewusstem wahrnehmen.
So ein Szenario vielleicht ? Aber nein, Lurkers Phantasie schien wie ausgebrannt. Überhaupt fühlte sich alles in ihm merkwürdig ausgehöhlt an. Schwäche war in seine Glieder gekrochen und ließ ihn zusammengesunken in seinem Platz zurück.

Sie schicken dich zum sterben dorthin.

Die Spitzfindigkeit das er schon lange tot war fand gerade keinen Einzug in seine Gedankenwelt. Die Herscher der Stadt waren ihm irgendwie auf die Schliche gekommen und entledigten sich seiner, indem sie ihn in den Tot schickten.

...mallachd...
 
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Lurker wirkte irgendwie neben sich und brachte keinen zusammenhängenden Satz hervor. Also ergriff Massimo das Wort. Wie gut, dass er selbst gerade einen völlig kühlen Kopf hatte.

„Und was für einen Sinn soll das Ganze haben? Soll im Werwolfsgebiet etwas gesucht werden, und wenn ja was, und was dann falls es gefunden wird? Und was, wenn die Werwölfe angreifen?
Ich persönlich halte dieses Unternehmen für schieren Wahnsinn. Das ist gegen jede Vernunft. Ein viel zu hohes Risiko. Und ich halte sehr wenig davon, wenn Nosferatu als Kanonenfutter herhalten sollen. Ich bin dagegen.“

Nicht, dass es viel zählte, dass er dagegen war, Befehl war Befehl, aber wenigstens wollte er es ganz klar sagen.
 
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