25.04.04 - Am Rande der Nacht

Nightwind

Erzketzer
#StandWithUkraine
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11. September 2003
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14.982
Wer sagt eigentlich, dass es in der Stadt keine Raubtiere gibt? Die Nacht ist voll davon. Katzen schleichen um Hausecken und in Gärten, Eulen durchstreifen auch den Luftraum über den Häusern, wenn sie sich verirrt haben, aber auch in voller Absicht. In den Außenbezirken wagt sich gar der ein oder andere Fuchs aus dem Wald. Die Nacht ist voller Kreaturen, welche die Menschen bei Tag nicht zu Gesicht bekommen.

Eines der schlimmsten dieser Raubtiere betritt auf zwei Beinen den nächtlichen Stadtpark, und zumindest die Tiere meiden es und gehen ihm aus dem Weg. Ob es noch Menschen gibt, die hier herumlungern? Na, sie wird es schon herausfinden...

Aber ersteinmal ist der Stadtpark nur ein schwacher Ersatz für eine Nacht im Wald. Trotzdem, besser als gar nichts. Und jetzt in den Wald zu fahren, lohnt sich nicht mehr... es dauert nicht mehr lange, bis der Morgen dämmern wird.
 
Die Nacht ist in der Tat erfüllt von vielen Geräuschen. Wenn auch die Stadtgeräusche mehr in den Hintergrund gehen, so ist der Stadtpark wirklich keinadäquater Ersatz für den Wald. Hier gibt es keinen Busch, in dem noch keine Sterblicher gesessen hat, noch keine Lichtung, auf dem noch kein Liebespaar gelegen hat. Im Wald ist das anders, da ist die Natur noch der vorherrschende Part. Abseits der Wege da... Aaaaahhh

Ein spitzer Schrei reisst Meyye aus ihren Gedanken. Und da kommt ihr auch schon ein Mensch entgegengestürmt. Weg! Weg hier...

In den Büschen und Sträuchern ertönt das Geräusch einer heranwalzenden Gefahr. Äste brechen, als wenn etwas schweres, grosses durch das Unterhholz bricht, doch kein Schrittgeräusch ertönt.

Meyyes Nackenhaare stellen sich instinktiv auf. Es ist nicht mehr weit entfernt.
 
Erstmal ist eher Verwunderung das vorherrschende Gefühl, dass hier in aller Herrgottsfrühe noch solche action herrscht... sie sieht dem Mann nach, der (und das ist ja das eigentlich Ungewöhnliche daran) nicht vor ihr davonläuft, sondern von jemand oder etwas anderem.

Dann empfindet sie die Beunruhigung dieses Typen durchaus als ansteckend. Rasch zieht sie sich hinter einen Baum zurück und hofft, unentdeckt zu bleiben, während zugleich ihre Augen in unnatürlichem Rot aufleuchten, da sie erspähen will, was da herankommt.

[dice]

Out of Character
Geschick+Heimlichkeit
 
Meyye hörte etwas großes hinter sich an dem Busch mit großer Geschwindigkeit vorbei rauschen. Dieses etwas war schnell vorbei, aber auf der anderen Wegseite hörte sie ebenfalls wohl etwas recht großes durch die Büsche hetzen. Es war gut, dass sie sich zurück gezogen hatte. Weiter vorne, den Weg entlang, lief immernoch der Mann schreiend davon ... dann brach dieses Etwas aus dem Gebüsch von der rechten Seite des Mannes heraus.

Sie konnte einen sehr großen Schemen erkennen ... ca. 2,5m mit kräftigen Armen und Beinen, dieser riss den Mann von dem Weg und in das gegenüberliegende Gebüsch. Nun konnte sie weder das ... Wesen noch den Mann sehen. Noch ein kurzer Schrei und ein darauffolgendes trockenes Knacken ertönte in der sonst ruhigen Nacht. Nun konnte sie ganz leise seltsame Knurr-Laute hören, aber mit verschiedenen Stimmlagen. Dann war es still.
 
Ach du Scheiße! Okay... es ist groß, es ist schnell, es ist zu zweit und es wird den Typen da wohl nicht nur gerade knuddeln wollen. Starr, auch vor Schreck, bleibt Meyye wo sie ist, während das Gebüsch... nein, wohl nicht nur das Gebüsch.. fröhlich vor sich hinknackt. Heute ist nicht ihre Nacht. Sie sollte so schnell wie möglich verschwinden.

Andererseits... sie hat den Entschluß schon halb gefaßt, als ihr mehrere Gründe einfallen, doch zu bleiben. Was waren das für Dinger? Und.. sie kann dem Kerl wohl nicht mehr helfen, aber immerhin hat er wohl sowas wie versucht, sie zu warnen. Ach, zur Hölle... wenn das jetzt ihr neues Jagdgebiet sein soll, kann sie auch nachschauen was sich alles darin rumtreibt.

Also schleicht sie näher, mit hellwachen Sinnen, Augen die wie am Tage sehen und lieber zu langsam als zu wenig vorsichtig... bedacht darauf, stets Deckung von Bäumen oder Büschen zwischen sich und dem Ort zu haben, an dem die Geräusche nun verstummt sind...

Out of Character
Wenn ich irgendwas (z.B. Heimlichkeit) neu würfeln muß, sagt es. ;)
 
Meyye kam näher und im Gebüsch konnte sie zumindest nichts großes mehr erkennen. Es war immernoch so still, als wenn eben nichts vorgefallen wäre. Sie trat noch einen Schritt näher und auf dem Boden, zwischen dem Gebüsch lag die Leiche des Mannes, der eben noch auf sie zugerannt gekommen war. Von seinen Mördern fehlte jede Spur ... als wären sie im Nichts verschwunden.

Der Mann lag mit seltsam verdrehten Kopf da, doch sonst gab es kaum äußere Gewalteinwirkungen. Diese Wesen haben wohl darauf geachtet, sowenig Spuren wie möglich zu hinterlassen.
 
Beunruhigend. Sehr beunruhigend. Sehr groß, sehr schnell, sehr spurlos. Immer wieder nach allen Seiten sichernd, geht Meyye neben dem Toten in die Hocke und beginnt vorsichtig, ihn zu durchsuchen. Sie hat keine Ahnung ob Vampire noch Fingerabdrücke hinterlassen; sie versucht jedenfalls, sowenig wie möglich zu verursachen.

Alles was sie findet, seien es nun Brieftasche, Kugelschreiber, Feuerzeug oder sonstwas Auffälliges, nimmt sie an sich (bis auf die Armbanduhr). Dann macht sie, dass sie da wegkommt, dorthin, wo sie herkam. Erst wenn sie den Park schon hinter sich gelassen hat, wird sie sich ansehen, bei wessen Tod sie da Beinahe-Zeugin geworden ist...
 
Meyye stellte recht schnell fest, dass die "Mörder" des Menschen wohl die gleiche Idee hatten. Die Brieftasche war fort, es sollte also nach einem Raubmord aussehen. Als sie den Typen jedoch noch weiter untersuchte, fand sie noch einige Geldscheine lose in der hinteren Hosentasche. In den Socken des Mannes steckte ein Plastiktütchen mit weißem Pulver. Nicht besonders viel, aber immerhin etwas.
 
Preisfrage: Was ist zweieinhalb Meter groß, killt einen Menschen in Sekunden und verschwindet dann spurlos?
Wir sind nicht die einzigen Wesen an der Spitze der Nahrungskette, von denen die Menschen keine Ahnung haben. Wenn du mal ganz besonderes Pech hast, kannst du draussen in der Natur einem von ihnen begegnen, weil das ihr Reich ist. Einem Werwolf. Kein Scheiß, Meyye, die gibt es wirklich, genau wie uns. Wir müssen verdammt vorsichtig sein da draussen, weil das ihr Gebiet ist. Wenn du je einen siehst, dann verschwende keine Zeit mit Beten, es hilft sowieso nichts. Lauf nur, vergiß alles andere und lauf. Wenn du dann die Zuflucht erreichst und nächste Nacht wieder aufwachst, war es vielleicht doch ein Glückstag.

Ja, verdammt, in der Natur. Der Stadtpark zählt ja wohl kaum. Und außerdem hat sie schon viel wirres Zeug gehört, von Geistern, von irgendwelchen bizarr veränderten Ghulen der... wie auch immer dieser Sabbat-Clan heißt, sie hat sich diesen blöden Namen nie merken können. Weiß der Geier was es noch alles gibt, das so groß, so schnell und so stark sein kann und es aus irgendeinem Grund auf diesen Typen abgesehen hatte. Warum also ausgerechnet Werwölfe? Wie kommt sie jetzt da drauf?

Das Geld und das Tütchen nimmt sie mit, dann verläßt sie den Park und sieht zu, dass sie nachhause kommt. Erst dort wird sie versuchen, festzustellen worum es sich bei dem Pulver handelt, die gängigen Sachen kennt sie ja spätestens aus dem Mexican. Danach macht sie sich für den Tag fertig und legt sich hin. Viel Stoff zum Nachdenken... und wohl auch viel zu tun in der nächsten Nacht.
 
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