[22.04.] Der Fluch und das Ende?

Na dann eben nicht. Meyye geht davon aus, dass Lurker ihr später schon alles erzählen wird - oder Viktor, das wäre noch besser. Sie hört Johardo zu und verhält sich still, als er seinen Handy-Test macht, aber mehr kann sie nicht tun. Auspex... muß irgendwas mit Wahrnehmung zu tun haben. Aber das ist jetzt unwichtig. Wortlos wendet sie sich ab, um anscheinend die Gesellschaft zu verlassen, die auf Viktors Rückkehr wartet. Auch in Nikitas Richtung macht sie eine abwehrende Geste, wenn diese ihr folgen will. "Ich komme gleich wieder, bleib bei den anderen." sagt sie ihr und verschwindet hinter dem nächsten Gebäude. Ein Weilchen wartet sie, späht um die Ecke ob ihr vielleicht doch jemand gefolgt ist, dann schaut sie sich um, konzentriert sich aber in Wirklichkeit mehr auf das Zucken in ihren Ohren, wenn es noch da ist. "Tati? Bist du da?" fragt sie halblaut.
 
Tatjana erschien tatsächlich etwas schwummerig und stand bei ihr. Natürlich zuckten dabei die Ohren der Gangrel wieder extrem.

"Hi." Sie stand mit vor der Brust verschränkten Armen vor ihr. Irgendwie etwas abweisend, lockerte sich dann jedoch, seufzte, schüttelte den Kopf und umarmte Meyye. "Gut, dass dir nichts passiert ist ... wirklich. Ich bin sehr froh. Aber ... aber kannst du mir mal sagen, wer das da ist, die dir am Rockzipfel rumhängt? Es tut mir leid, ich habe mich um den Fluch gekümmert und konnte nicht die ganze Zeit dich beobachten."

Autsch. Wieso hat sie das denn gesagt? "Nein ... ähm ... tut mir leid ... ich meinte das so nicht. Aber wer ist das?" Eindeutig konnte Meyye die pure Eifersucht heraushören. Nicht so, wie bei Julian ... anders ... Nikita war ja ne Frau ...
 
Na wer weiß, vielleicht zeigt Meyye ja Tendenzen, das Ufer zu wechseln? Andererseits ist die Tatsache, dass sie von jemandem begleitet wird, so ungewöhnlich ja nun nicht, besonders in der Fluchsache hat sie sich mit allen möglichen Leuten getroffen... ob sie wollte oder nicht. Dennoch registriert ihr vorausschauend schlechtes Gewissen die Anfangspose ihrer Freundin richtig, auch wenn sie dann umarmt wird, was sie natürlich erwidert. "Alles klar bei dir? Ich hoffe... sag mal, ist Viktor noch im Umbra?"

Obwohl sie die Frage stellen mußte, die ihr gerade auf dem Herzen lag, ist ihr bewußt, dass Tati eine Antwort auf die ihre verdient hat. Naja, bringen wir's hinter uns. "Die Frau ist Nikita. Ähm... ich hab was angestellt." Dass eine dramatische Pause die Sache nicht gerade besser macht, bemerkt person immer erst nachher. "Sie war am Draufgehen, ist in den roten Bereich gelaufen. Da... hab ich sie zu meinesgleichen gemacht. Sie ist jetzt mein Kind." sagt sie und wischt sich geistig den imaginären Schweiß von der Stirn. Obwohl es dazu eigentlich zu früh ist... sie stellt sich gerade vor, wie verblüfft die anderen sein werden, wenn sie ein crinoswölfisches Gebrüll hören und dann Meyye durch die Straße fliegt.
 
Da Tatjana ja wusste, dass Viktor im Umbra war, antwortete sie auch gar nicht erst darauf. "Du hast jemanden FREMDEN zum Vampir gemacht? Das ist nicht dein ernst ... dein Kind ... so nennt man das bei euch wohl ... schön ... herzlichen Glückwunsch, zu deinem Riesenbaby, Mama Meyye!!" Das Wort Mama klang fast etwas abfällig.

Tatjana war nicht so wütend, dass sie Meyye über die Straße werfen würde ... konnte sie auch nicht mehr ... so ohne Zorn ist ein Garou nun einmal lammfromm ... und sie hatte hart gekämpft ... obwohl sie hätte im Bett bleiben sollen.

"So ... dann nimmst du also ... Nikita mit nach Hause? Wann wolltest du mich denn einweihen und mir sagen, dass ich meine Sachen packen soll? Wann denn?" Tränen sammelten sich in ihren Augen. "Keine Angst ... ich werde schon gehen ... ich lass dir die Zeit ... du hast ja nun eine Ewigkeit vor dir mit deinem Kind. Wahrscheinlich willst du es auch anders machen, wie es dein Erzeuger mit dir gemacht hat ... Ich bin dann wohl im Weg, oder??" Die Tränen konnte sie nicht aufhalten.

Sie schluchzte. "Viktor ist im Umbra. Ihn hats ... ziehmlich erwischt. Richard ist bei ihm. Ich ... muss wieder zurück ... Was Viktor braucht ist Blut und davon haben wir Garou genug ... vielleicht kann ja die Freundschaft zwischen Viktor und Richard bestehen." Den letzten Teil des Satzes verschluckte sie regelrecht.

"Ich werde mein Zeug später rausräumen ... damit ich euch nicht mehr im Weg bin oder euch stör. Ist es das, was du willst?"
 
Zuerst glaubt Meyye noch, Tatjanas Tonfall hat mehr damit zu tun, dass sie einen lebenden Menschen zu einem Untoten gemacht hat. "Was hätt ich machen sollen?" zischt sie daher eindringlich, bemüht sich aber weiterhin, leise zu bleiben. "Sie war am Draufgehen! Noch ne Leiche auf der Straße, und das nur weil sie sich mein Fahrrad ansehen wollte! Ich... konnte das einfach nicht mehr, verstehst du, Tatjana?" Alles, was Meyye seither durch den Kopf gegangen ist, zeigt sich in diesen Momenten in ihrem Gesicht. Dass sie sich elend fühlt, einen weiteren Menschen verflucht zu haben. Dass sie weiß, sich noch elender zu fühlen hätte sie es nicht getan. Die Zweifel, ob es trotzdem richtig war. Die drückende Ahnung von der Verantwortung der Jahrhunderte, die sie sich da vielleicht aufgebürdet hat.

Aber Tatjanas Ängste sind persönlicherer Natur. Und da Meyye nicht daran gedacht hätte, sie auszuladen, reagiert sie erstmal verblüfft. Ist es das, was du willst?
"Nein!" ist die fast schon verzweifelte Antwort, die möglicherweise etwas zu laut wird, ehe Meyye die Lippen zusammenpreßt und sich daran erinnert, dass sie leise sein muß. Abgehackt und schnell kommen die nächsten Worte, da sie nicht weiß, wieviel Zeit sie hat bevor die anderen aufmerksam werden: "Ich wollts dir so schnell wie möglich sagen. Ich habs dir jetzt gesagt! Heut nacht muß sie mit zu uns, aber sie hat ne eigene Wohnung, die ist nur noch nicht sonnensicher. Verdammt... ich bin auch davon überrumpelt. Wir müssen reden, wir müssen ne Lösung finden. Aber ich will dich nicht verlieren! Schwester!" Das letzte Wort kommt fast flehentlich, und offen starrt Meyye ihrer Freundin in die Augen, in der Befürchtung dass es vielleicht nichts ändert.
 
Tatjana zog die Nase hoch ... und kämpfte immernoch. "Scheiß Fluch! ... Ex-Fluch ... Tschuldigung ... ich habs ja nicht mitbekommen ... ich weiß nicht, was abgegangen ist ... ich kann meine Augen nicht überall haben. Wie kommt denn Nikita damit klar ... dass du sie ... ich mein ... ähm ... sieht sie es als Rettung? Ist sie verwirrt? Ich dachte, man stirbt dabei? Hatte sie denn große Schmerzen? Und ... was machen wir denn jetzt ... Ich will nicht wieder alleine sein ... das weißt du. Willst du es ihr sagen? Und wie lang soll ich denn weg bleiben? ... Du brauchst doch Zeit mit ihr, oder? Das musst du schon zugeben ... " Wieder zog sie die Nase hoch und wischte sich die Tränen aus den Augen.

"Ich bin einfach nur fix und fertig. Es war alles so viel in letzter Zeit ... ähm ... ja ... ich will dich doch auch nicht verlieren ... weißt du? Ich hab einfach Angst, dass ich dann alleine bin."
 
Meyye zuckt die Schultern und späht nochmal um die Ecke... frau kann nicht vorsichtig genug sein. Sie beruhigt sich, als Tatjana mit mehr Fragen kommt und der Moment der nackten Angst vorüber ist. "Weiß nicht... ich glaub, sie hat es noch gar nicht richtig mitbekommen... für sie ist das wie ein Traum, verstehst du? Denke ich zumindest. Sie verhält sich, als wäre das alles einfach nur neu und interessant. Wer weiß, wie lange das so bleibt." Sie schaut wieder Tatjana an. "Ja, sie ist gestorben. Nein, ich glaub nicht dass sie Schmerzen hatte. Als ich's getan hab... da war sie bewußtlos oder schon tot. Ich hab zugesehen, wie sie in den roten Nebel gelaufen... und einfach umgefallen ist. Ich hab sie rausgezogen aber... das war schon zu spät."

Sie seufzt. Dann nimmt sie Tatjana bei der Hand. "Ich sags ihr auf dem Heimweg, dass ich noch eine Mitbewohnerin hab. Und nein... ich will gar nicht, dass du wegbleibst. Sie soll sich gleich vom Anfang an dich gewöhnen, uns gibts nämlich nur im Doppelpack." Sie lächelt schief, dann schaut sie Tatjana wieder in die Augen. "Weißt du, sowas ähnliches hatten wir schonmal... da ging es um Julian. Ich hab dich wegen ihm nicht alleingelassen und ich werd's auch jetzt nicht tun. Du kannst mir vertrauen."
 
Tatjana lächelte kurz. "Ja? Ich muss nicht weg? Danke ... Ich ... ja ... gut ... dann bin ich beruhigt ... aber ich muss wieder zurück. Ich weiß nicht, wie Viktor ... ich mein, du bist in Raserei gegangen, wegen meinem Blut, aber wir sind zu dritt. Wir werden ihm nichts tun ... aber er braucht wirklich ne ganze Menge Blut ... Sein einer Unterarm ist weg ... und ein Stück aus dem Gesicht und so ... und sein Rücken und Bauch ... ja ... naja, das wird hoffentlich wieder. Aber ich muss helfen. Kannst du doch verstehen, oder? Er wirds auf jeden Fall schaffen ... das versprech ich. Wir bringen ihn dann zurück in seine Wohnung. Richard wird bei ihm bleiben ... Er war wirklich ganz toll ... hat das Ritual sehr gut gemacht ... du kannst wirklich sehr stolz auf ihn sein. Wir haben ihm Geister geschickt ... damit die ihm etwas helfen können ... sie haben ihn auch aus dem Kloster gebracht und uns dann berichtet ... naja ... aber als der Stein explodierte, hatte es ihn echt erwischt ... "

Tatjana seufzte nach dem Redefluß ... "Mach dir keine Sorgen, Schwester. Wir machen das schon ..." Sie nickte zur Bestätigung und umarmte sie fest.
 
Meyye blinzelt. Viktor bekommt Werwolfblut? Von Richard vermutlich. Oha. Dürfte interessant werden... sie wird ihn nächste Nacht auf jeden Fall mal anrufen, bevor sie vorbeischaut. Erschrocken weiten sich ihre Augen, als sie hört wie schwer es ihn zugerichtet hat (noch eine menschliche Reaktion, die sie sich bewahren konnte bis jetzt...). "Ach du Scheiße! Ich hoffe, ihr kriegt ihn wieder hin. Ich meine... er sich. Mit eurem... Richards Blut. Oh Mann."

Sie erwidert die Umarmung und drückt den warmen, lebenden Körper ihrer Freundin an sich, ehe sie sich wieder löst. "Wir sehn uns daheim. Dann stell ich dir Nikita vor. Die ist in Ordnung, keine Sorge. Bis dann... grüß die anderen von mir, vor allem Viktor." sagt sie noch, wartet noch bis Tatjana wieder im Umbra verschwunden ist, bevor sie zu den anderen zurückgeht.

"Ihr braucht nicht mehr zu warten. Viktor ist noch im Umbra und kehrt gleich von da aus in seine Wohnung zurück. Er ist zwar angeschlagen, wird's aber überstehen. Versucht am besten erst morgen abend wieder mit ihm Kontakt aufzunehmen." sagt sie so selbstverständlich, als hätte sie gerade mit ihm telefoniert. "Und nein, fragt erst gar nicht... ich hab so meine Quellen." kann sie sich nicht verkneifen hinzuzufügen und zu schmunzeln.
 
Martin runzelt etwas die Stirn, nickt danna ber erleichtert.

Jeder hier scheint voller Überraschungen zu stecken. Sie hat so ihre Quellen wie. Ich dachte nur Giovannis reden mit Geistern.
Egal.


Nun das ist doch mal eine gute Nachricht. Dann hoffen wir, dass es ihm schnell wieder gut geht, nicht wahr?

Martin wendet sich zu Johardo um.

Nun dann werde ich mich nun empfehlen. Ich denke die Situation hier ist geklärt. Ich denke... nun selbst die Menschen dürfte das hier nicht groß kümmern. Immerhin haben sie noch ganz andere Probleme.
Ich bin gespannt, ob wir morgen wieder alle so .. durstig sind.
Eigentlich dürfte das ja jetzt vorbei sein.

Nun wie dem auch sei.
Man sieht sich.


Seltsam...
Wieso klangen Martins Worte mehr wie ein Versprechen als nach einer Floskel?

Martin wendet sich um und verlässt mit leichten Schritten ganz als ob nichts weiter geschehen wäre unbeschwert pfeifend die Szenerie.
 
Johardo hört Meyye aufmerksam zu und macht sich in Gedanken ein paar Notizen für später. Das gilt es später zu klären. Nicked steht er auf und wendet sich an Ernest. Nun, ich denke wie beide verbringen den Tag bei uns.
Dann geht er in Richtung des Wagens und dreht sich noch einmal zu allen beteiligten um. Nun, jeder von uns hat sein Quentchen zu der Rettung Finstertals beigetragen. Es war wieder eine dieser für Johardo typischen pausen interessant.
Wieder dieses Geheimnisvolle lächeln. Ich bin mir sicher das jeder für seine Mühen auf die eine oder andere Art entlohnt wird. Und die Kainiten die sich nich um das Wohl der Stadt gekümmert haben werden auch etwas bekommen. Ich verabschiede mich.
Dann führt er den Weg zu dem Defender zu Ende und wartet auf Ernest.
 
Zwar ein wenig überrascht, aber durchaus zufrieden dass jetzt nicht die Inquisition oder pures Unglauben über sie hereinbricht (ihr wäre beides egal, sie wäre einfach gegangen), nickt sie den anderen noch zu und sieht Nikita an. "Es ist besser, du übertagst heute bei mir. Komm, wir müssen zu Fuß gehen und haben noch ein gutes Stück vor uns." sagt sie und schmunzelt kurz. Dann trabt sie los, Richtung Osten der Stadt.
 
Out of Character
zurück zum Batcave Robin!


"Wir können euch auch bestimmt mitnehmen!", bietet Ernest höflich an.

...und was ist das Umbra?! Klingt wie dieses Zeug das aus Walmägen gewonnen wird...
 
Meyye schaut kurz zurück, zu dem Menschen, dem einzigen Lebenden in der Runde... obwohl er ihr ein wenig blaß erscheint, aber wäre das ein Wunder nach dieser Nacht? Sie hebt leicht die Brauen... ob der Herr Obertremere mit einer Stadtrundfahrt einverstanden wäre? Außerdem will sie eigentlich nicht jedem Fremden ihre Zuflucht zeigen. Daher winkt sie ab. "Danke, wir kommen schon zurecht." ruft sie zurück und geht weiter.
 
Ernest läuft ihr ein paar Schritte hinterher und drückt ihr eine (nebenbei bemerkt sehr geschmackvolle) Visitenkarte in die Hand: "Meine Karte... falls sie etwas von Viktor hören."
Out of Character

Es ist eine Firmenkarte von U.K. Customs, nicht die des Gildehauses ;-)
 
Johardo entfernt sich noch einmal vom Defender und geht zu Dimitri und den am Boden liegenden Lurker zu. Er schaut Dimitri in die Augen. Du hast uns geholfen. Der Dank dafür ist deine Existenz, Dimitri. Sehe ich Dich noch einmal werde ich Dich vernichten. Übst du weiter Einfluss auf Camarilla getreue Vampire aus, werden wir Dich suchen und vernichten. Und nun verschwinde. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen im Defender platz zu nehmen. Dann, wenn Ernest auch eingestiegen ist wendet er sich an Ihn. Wir warten noch eine Weile bevor wir fahren. Ich weiss nicht wie weit ich Meyye trauen kann. Sie ist eine Gangrel. So lange es geht werden wir weiterhin warten ob Viktor wieder auftaucht. Ich hoffe das er es überlebt hat.
 
Kurz bleibt Meyye stehen und wirft Ernest einen ungeduldigen Blick zu, als sie schon wieder aufgehalten wird. Sie nimmt die Karte entgegen, wirft einen Blick darauf (und weiß gar nicht zu würdigen, ob die nun geschmackvoll ist oder nicht... in ihrer Welt werden Visitenkarten an Betonwände gesprüht) und steckt sie ein. "Schön, mach ich... auch wenn ich glaube, dass er sich eh recht schnell bei euch melden wird, wenn er wieder da ist. Noch was?"
 
"Nein...sonst nichts. Danke...ich wünsche ihnen alles Gute!", verabschiedete sich Ernest bevor er zu Johardo in den Wagen stieg.


Ernest starrte in die Nacht und hing eigenen Gedanken nach, die in erster Linie um seinen Hund kreisten.
"Ja...", sagte Ernest bedächtig nachdem sie losgefahren waren:"...ja...das hoffe ich auch!"
 


Bei Meyye übertagen? Seltsame Ausdrucksweise. Na wenn sie meinte, ich denk ich hab nichts schlechtes von ihr zu befürchten, bisher hat sie mir ja auch nicht geschadet.



...und folgt ihr.
 
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