20.04.04 - Todesfuge

traum

Grinsekatze
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2. Oktober 2003
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Nachdem Dimitri Brenda zum Dom vorgeschickt hatte, fingerte er sein Handy aus der Tasche und sendete eine SMS an Wolf. Es war gestern mal wieder so typisch gewesen. Die nacht war schneller vorbei als man es erwarten würde und so konnte er sich nicht mehr mit ihm treffen. Aber heute würde er es tun, bevor er zum Dom aufbrechen würde. 'Hallo Wolf. Nenne mir bitte deine Position, ich bin dann sofort bei dir. Dimitri'

Anschließend trat er aus der Vordertür und verriegelte sie hinter sich. Er machte sich als erstes zu einem Kleidungsgeschäft auf. Es würde sicherlich niemanden stören, wenn er ein paar Kleidungsstücke entwenden würde. Nach einer guten halben Stunde erreichte er auch einen Laden mit einer großen Schaufensterscheibe. Die Kleidung dort drin war nicht besonders modern oder so, aber das musste sie auch nicht sein. Er warf noch einen verstohlenen Blick über die Schulter und machte sich auf einen Gullideckel zu. Seine Finger bohrten sich in die Löcher und Dimitri hob mit einer gewissen Anstrengung den Deckel ab, tapste zur Schaufensterscheibe und wuchtete den Gullideckel mit einem lauten Knall hindurch.

Zeit einkaufen zu gehen. Als erstes besorgte er sich eine große Sporttasche und suchte dann sorgsam Kleidung von den Ständern und aus den Regalen. Einen schwarzen Ledermantel, einen braunen Trenchcoat, einige weiße Hemden mit Spitzkragen, einige schwarze Hosen und schwarze Jackets. Den mantel legte er gleich an und stellte fest, dass noch Platz in der Tasche war. So schlenderte er in die Damenabteilung und warf noch ein paar schicke Hosen, enge dunkle Oberteile und eine warme Jacke mit Fellkragen in die Tasche. Er zog surrend den Reisverschluss zu und schulterte seine Beute. Sein Blick viel noch auf die Kasse des Geschäfts. Man konnte ja nie wissen, dachte sich Dimitri, trat hinter den Tresen und rüttelte und riss an der Klappe der Kasse. Na komm schon... du... beschiss...., er stemmte sein rechtes Bein gegen den Tresen und riss mit aller Kraft an der Klappe, welche nun auch aufsprang und Dimitri mit dem Rücken an die Wand klatschen lies. Na also, geht doch.

Er nahm alle Scheine mit die er in der Kasse finden konnte, sprang danach stylisch über den Tresen zurück und verlies mit knirschendem Glas unter den Stiefeln den Laden. Ein junger Mann stand nicht weit davon entfernt auf der anderen Strassenseite. Hat der mich gesehen?

Dimitri überquerte die Straße und sprach den Mann an. Bzw. er versuchte es, denn der glasige und leicht abwesende Blick des Mannes sprach Bände. Er hatte nichts gesehen und nichts gemerkt. Dimitri sah sich noch einmal um, wedelte leicht mit der Hand vor dem Gesicht des Mannes hin und her, und kicherte einmal, als er bemerkte, dass der Mann nicht im Geringsten reagierte. Dimitri nahm ein Frühstück zu sich, allerdings nur soviel, bis er satt war. Diese Völlerei hatte momentan nur wenig Sinn. Er leckte über die Wunde und klopfte dem Mann nochmal auf die Schulter, bevor er pfeifend zu seiner Zuflucht zurückkehrte.
 
Das leise Surren Dimitris' Handys verriet den Eingang einer SMS, in diesem Falle von Wolf.
'Der Parkplatz vor dem Stadion in der Innenstadt, eine schwarze Limusine.'
 
Dimitri nickte und schloss schnell die Tür zu seiner Zuflucht auf. Er nahm sich eine schwarze Hose, ein weißes Hemd und ein Jackett, zog alles schnell an und warf sich den Mantel wieder um die Schulter, klappte den Kragen hoch und verschwand in die Stadt um sich mit Wolf zu treffen. Mit schnellen Schritten glitt er durch den Regen Richtung Stadion.
 
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