[18.05.08] Unter den Berg oder die Geister, die man rief

G.I.Giovanni

Michael Köning
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Michael war mit seinem RTW gefahren und war wie verabredet kurz vor zwei am Tunnel und schaute sich schon mal aus sicherer Entfernung das Treiben an.

Er schaute sich nach Marta und Vicente um?


Marius würde erst mal gut getarnt im Wagen warten und Lischen würden sie wohl hier treffen.
 
In Anbetracht des knappen Zeitrahmens hatte sich Marta nicht lange nach verschickter Nachricht auf den Weg gemacht. Auf einen Versuch sich eine Fahrtgelegenheit zu erarbeiten verzichtete sie, konnte es aber nicht lassen, den jungen Türsteher von der Garderobe aus etwas anzuflirten. Der Zwischenstopp an ihrer Unterkunft war bloß kurz. Dort wurden die ihre Schuhe durch modische Stiefel ersetzt. Die kleinen Absätze behinderten sie so gut wie überhaupt nicht, als sie kurz darauf in Richtung des Schwarzen Kamps schritt.

Als Michael den Tunnel erreichte, stand die Vampirin gerade in einer Seitenstraße und verschaffte sich einen Überblick. Ihre Tasche hing über ihre Schulter und der schwarze Schirm schützte sie vor dem Regen. Es war zweifelhaft, dass Michael sie hier entdecken würde. Die dunkle Kleidung tat ihr übriges. Da änderte auch ihr Kleid nichts, das, von der Jacke nicht vollständig verborgen, wohl den Eindruck eines violetten Minirockes machte. Sonst war der einzige weitere Farbklecks ihr helles Gesicht mit den geschminkten Lippen - und diese verdeckte zum Großteil der Schirm. Die Clanlose musterte die Umgebung und nahm dabei besondere Rücksicht auf eventuell anwesende Personen, offen sichtbar oder auch halb verborgen.
 
Der Tunnel war weiträumig abgesperrt und etliche Polizeifahrzeuge standen bereit, um im Notfall die Sperrung auch durchzusetzen, es es gab schließlich immer irgendwelche Idioten, die trotz Sperrung in den Tunnel wollten.

Allerdings schien die Marta und Michael noch nicht gesehen zu haben.
 
Es würde nicht allzu lange dauern bis der Maserati des Italieners in die Strasse bog, der schwere, dunkele Mantel verbarg die stämmige Kontur und den recht einfachen, zweiteiligen Anzug.
Eine dunkele Mütze die in ihrer Form vielleicht mehr Erinnerungen an einen Russen, vielleicht Kanadier weckte als an einen Italiener bedeckte das Haupt, schützte nicht wirklich gegen den Regen.

Der Caitiff stieg aus und hielt in der rechten Hand, es mochte auffallen das er schwarze, enganliegende Handschuhe trug, eine schwarze Tasche.
Er hielt nur kurz an, sah sich um, die Limousine fuhr weiter während er sich nach den weiteren Teilnehmern der Expedition umsah.
 
Abgesperrt - war ja abzusehen. Von ihrer Position aus konnte sie zumindest drei Paare von Beamten erkennen, deren Aufgabe wohl darin bestand Schaulustige und Abenteurer fernzuhalten. Marta vesah sich die Absperrung näher. Bestand sie hauptsächlich aus Bändern oder waren auch festere Bestandteile wie Zäune oder Fahrzeuge integriert? Wie viele Polizeiwagen waren zu sehen und waren Truppentransporter darunter? Gab es Anzeichen auf menschliche Aktivität daran, oder wirkten sie abgestellt? Marta zog ihr Handy und begann ungeduldig darauf herumzuspielen, während sie nun die Polizisten musterte - Ausrüstung, Haltung, Stimung und geschätzte Anzahl. Ihr habt hier doch bestimmt einiges zu tun. Der Schwarze Kamp war nicht gerade für seine ruhigen und folgsamen Bewohner bekannt.

Was auf dem Display zu sehen war, schien der jungen Frau nicht wirklich zu gefallen, sollte sie jemand beobachten hätte er nun den Eindruck, dass wer auch immer sich mit ihr treffen wollte wohl verspätet oder auch gar nicht mehr auftauchen würde. Und dieser jemand war nun das nächte Ziel ihrer Aufmerksamkeit. Marta nahm das Handy ans Ohr und sah sich wie zufällig um. Standen Personen an den Fenstern? In wievielen Fenstern brannte noch Licht? Gab es Passanten? Waren Fahrzeuge besetzt? Vielleicht waren Personen anwesend, die eine 'Gefahr' für die Absperung darstellten. Journalisten? Obdachlose? Wenn das hier ein Einbruchsmanöver wird, hast du dich schlecht vorbereitet. Nicht, dass sie sich in der Kleidung nicht ebenso geschickt bewegen konnte - es fehlten einfach die Handschuhe.

Unabhängig davon was sie sah würde die Brünette das Telefon unverrichteter Dinge einstecken, den Schirm fester packen und sich dann, weder besonders zügig noch im Schlenderschritt, dem Italiener nähern, der gerade aus der Limousine gestiegen war. Auch wenn sie sich keine besondere Mühe gab leise zu sein, wurden ihe Schritte möglicherweise vom Geräusch des Regens überönt. Außerdem kam sie aus den Schatten, sodass sie der Ältere sie eventuell etwas später als üblich wahrnahm. Doch immer noch ein Stück bevor sie ihn letzlich ansprach. Wenn die Vampirin in Begleitung erschienen war, so blieb diese unsichtbar.

"Guten Abend! Schön, dass sie es einrichten konnten."

Im Anbetracht des Wetters schien die Kleine beinahe unverschämt gut gelaunt zu sein. Trotzdem achtete sie penibel darauf, zumindest den größten Pfützen auszuweichen und ihren Schutz gegen das kühe Nass nicht zu verlieren. Einmal durchnässt reicht im Monat.
 
Es waren keine Gafferbänder gespannt, sondern Metallabsperrungen, auch einige Fahrzeuge waren da und einige Fahrzeuge der Polizei und vom THW standen in der Nähe der Tunneleinfahrten. Sicher gab es in den Fahrzeugen noch mehr Personal, in einem der geschlossenen Fahrzeuge des THW schien es auch eine Art Überwachungseinrichtung zu geben. Gaffer an den Fenstern waren jetzt nicht wirklich zu erkennen, das hiess aber nicht, daß es nicht welche hinter den Vorhängen gab.

Ansonsten fiel die Flutlichtbeleuchtung auf, die den Tunneleingang in helles Licht tauchte und die Fahrzeuge, die gutbeleuchteten Polizeifahrzeuge, die quer über die Straßen standen, damit nicht irgendwelche halbblinden Chaoten trotzdem versuchten in den Tunnel zu fahren.

Eines war klar, Verdunkelung oder eine ähnliche Kraft wäre eindeutig von Vorteil, wenn man denn nun in den Tunnel schleichen wollte.
 
Der Blick des Caitiff glitt zu Martha, als diese aus den Schatten trat, schnell fast ruckhaft, man konnte eine gewisse Anspannung ablesen wenn einem auffiel das der Griff im die Tasche feste wurde. Der Ältere entspannte sich als er sie bemerkte. "Buonasera Martha. Natürlich, ich hoffe du musstest nicht zu lang warten?" die Worte wurden von einem Lächeln begleitet. Für seine Verhältnisse zeigte auch der Bestatter nahezu überschwänglich gute Laune, die der Situation, dem Tunnel vielleicht nicht gänzlich angemessen war.
Mit einer kleinen Geste bot er an ihr den Schirm zu halten. Sein Blick glitt in Richtung des Tunnels, der ersten Barrikaden sowie Polizeifahrzeuge. Eine Herausforderung, Michael hatte wohl recht. Wo ist er? Der Blick wanderte zurück, die Strasse entlang. "Hat sich Michael schon bei dir gemeldet?"

Er wandte sich wieder dem Tunnel zu, Metallabsperrungen, Flutlichbeleuchtung, der Aufwand der betrieben worden war erschien beachtlich, stellte ein Hindernis da.
Was den Italiener betraf so waren seine eigene Kräfte recht spezifisch, um nicht zu sagen begrenzt. Dennoch versuchte mit dem was ihm gegeben war zu arbeiten. Sein Geist griff raus, rief nach den Seinen. Nicolo irgendwo in der Nähe auftauchen zu lassen wäre wohl bei weitem zu auffällig gewesen, allerdings vermochte er zu lärmen, kleinere Dinge zu betätigen und damit eine Ablenkung zu schaffen.
 
Schön die beide sind schon da. Vicente und Marta würden Michael aus den weißen Vito steigen sehen, welcher in sicherer Entfernung geparkt worden war und er würde langsam auf sie zukommen. Toll Regen, aber weit besser als Sonne.

Regen hat auch seine guten Seiten, da haben die Meisten keine Lust riesige Anstrengungen außerhalb zu unternehmen. Licht wäre gut, aber noch wichtiger ist die Überwachung lahm zu legen, insbesondere Kamera. Sein Konterfeil braucht man sicher nicht bei den örtlichen Behörden. 5 Polizeigrüppchen a 2 Mann als brauche ich noch Hilfe für den Zweiten.

Michael hatte seinen Anzug gegen die Rettungswagenuniform mit Handschuhen und Mütze getauscht, allerdings war dies nicht in grell und bunt gehalten sondern in dunkleren Blautönen.

Just singing in the rain, ok besser nur walking in the rain, wenn er an den Kommentar von Lischen zurückdachte. War sie schon da?

„Einen guten Morgen“ grüßte Michael seine beiden Mitstreiter. Das Vicente viele Sachen andres sah, war Michael schon länger bewusst und wunderte ihn hier jetzt nicht. Aus seiner Sicht war dies sogar völlig verständlich und Michael würde wohl genauso denken und handeln an seiner Stelle, aber was trieb Marta an?


So richtig passend war sie ja nicht angezogen, was er dann bemerkte als vor ihr stand.
 

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Lischen zeigte sich nicht, sie lauerte im Hintergrund und würde sc hon dafür sorgen, daß da nichts ging, was sie niht wollte. Vorallem Vicentes Geister betrachtete sie mit viel Misstrauen, sie mußte zwar mit Marius leben, aber warum hat Michael keiner gesagt, daß sie bestimmt keinen Nicolo akzeptieren würde, der einfach nur bösartiger Seelenmüll war. Wollte Vicente den behalten, dann würde Micael sie wohl wegschicken müssen.
 
"Buonasera Michael." Vicente bedachte auch ihn mit einem freundlichen Gruß, wirkte allgemein etwas gelöster als üblich, eine spur weniger formell.
Ein Lächeln folgte sogar, was jedoch in diesem spezifischen Fall mehr daran lag das die seinen eingetroffen waren. Sich Fiora gewohnt ruhig meldete und der Schatten in der gewohnt unruhigen Art mit einem zischen sich im Verstand des Nekromanten meldete. Der wiederum würde die weiteren Worte abwarten.

Was Lischen betraf so wusste der Totengräber nichts um sie. Michael hatte sie bisher weder vorgestellt noch sie sich dem Italiener weiterhin gezeigt, tatsächlich sogar die Anweisung sich von diesem fern zu halten.
Bei der Betrachtung der Geister Vicentes, Nicolos mochte der Blick auch auf den Nekromanten fallen. Wenn es hieß 'Wie der Herr so's G'scherr' so mochte sie erkennen wieso Michael sie vor seinem Clansbruder gewarnt hatte.
Nicht nur das Vicente eine traditionelle Haltung und eher herrische Art und Weise zu eigen war, seine Ausstrahlung ihn als den untoten Blutsauger verraten mochte der er war, die Menschlichkeit welche Michael so in solchem Übermaß auszeichnete fehlte dem Totengräber vollkommen. Hinter der eher dünnen Fassade des freundlichen Lächeln, der menschlichen Gestik stürzte Steil eine fremdartige Dunkelheit heran. Eine Hinwendung zum Tod, Verfall und dem sterben welche in dieser Form selbst bei anderen Studenten des Todes nur selten zu finden war. Nicolo mochte ein bösartiger Psychopath sein, der ersten Einschätzung nach dürfte Vicente jedoch sich von diesem lediglich durch seine Intelligenz unterscheiden.
 
"Keine Sorge. So lange bin ich noch nicht da."

Und den kleinen Zeitüberfluss konnte sie schon für einige Beobachtungen nutzen. Da haben sie aber einen ganz schönen Aufwand betrieben. Eine einfache Absperrung war das jedenfalls nicht - hier sollte auf keinen Fall jemand in den Tunnel gelangen. Vermutlich die Gase - oder aber es brennt immer noch. Marta wusste nicht, wie lange sich ein solcher Großbrand hinziehen konnte, aber es gab sicher einige Chemikalien, die das bewerkstelligen konnten. Wenn es da immer noch brennt solltest du lieber draußen bleiben... Ein Problem für später - im Moment sah es eher ungünstig aus, überhaupt an den Tunnel heranzukommen. Zur Antwort auf Vicentes andere Frage neigte sie nur den Kopf in Richtung des Lieferwagens, der gerade einen blau gekleideten Michael ausspuckte. Dass es sich dabei um eine Rettungsdienstuniform handeln sollte, ging ihr nicht auf - dafür fehlte einfach das Rot. Ansonszen konnte sie keine weiteren Zivilpersonen ausmachen, doch die schiere Menge an Einsatzwagen wies auf eine Menge Hilfskräfte hin. Zu sehen war davon nichts - die Männer und Frauen lagen sicherlich in den Kojen und würden ihre Arbeiten am Morgen fortsetzen.

"Guten Morgen! Ich hoffe sie beide hatten bisher eine angenehme Nacht?"

Die Vampirin lächelte ebenfalls, was in ihrem Fall sicherlich auch wirkllich dem Arzt galt, wusste sie ja nichts von den Geistern. Dabei erzeugte sie einen recht interessanten Kontrast zu Vicente. Einerseits betonte es ihre eigene Schönheit - doch gleichzeitig wirkte der Totengräber noch kälter und berechnender. Vor allem wenn man um den Hintergrund seiner Mimik wusste. Ob Marta diesen Effekt bewusst herbeigeführt hatte, konnte man schlecht einschätzen. Hinweise darauf gab es zumindest keine. Haben wir schon einen Plan? Sie konnten wohl kaum an die Polizisten herantreten, nach der Lage fragen und dann Zugang zum Tunnel erbeten. Obwohl... Ein paar Informationen würden vielleicht sogar herausspringen, aber ob es sie dem Tunnel näher brachte?
 
Da Michael weder Fiora geschweigende Nicolo weder gesehen hatte noch genau kannte, hätte er Lischen auch nicht über sie informieren können. Er wusste von Vicente nicht mal, wie viele dienstbare Geister Vicente zur Verfügung standen, dass es nur zwei waren, würde Michael sogar überraschen, er hätte mir weit mehr gerechnet. Dies fragt man auch nicht so einfach.

Da er Vicentes Art mit Geisterumgang kannte bzw. vermutete, hatte er nur allgemein eine Warnung ausgesprochen.

Von der Abart Nicolos wäre Michael genauso abgestoßen wie Lischen. Aber warum sollte sich ein Psychopath ändern, nur weil er gestorben war und nun als Wriath sein Unwesen fristete. Auch Kainiten ändern sich nicht, nur weil sie zu diesen geworden sind. Eine Charakteränderung braucht Einsicht und Willenskraft sich zu verändern. Wobei Michael Vicente keineswegs als Psychopathen ansah, er hatte zwar völlig unterschiedliche Ansichten, aber die entsprangen nicht einer kranken Psyche sondern einer bestimmten Glauben- oder Überzeugungsansicht. Ein Psychopath hingeben lässt sich noch seinen Launen und Trieben steuern.

Aber er würde zugeben müssen, von Vicente beeindruckt zu sein sein Schatten zu kontrollieren, ist gefährlich und bedarf schon einer Menge Übungen. Sicherlich könnte Michael von Vicente da noch was lernen, auch wenn er dies andres verwenden würde.

Marius wartet gut getarnt als Wagen . In den Schattenlanden würde der RTW auffallen, aber nicht Marius es sei den man hatte die gleichen Speziellen Befähigungen wie Marius. Der Wagen war nur in den Schattenlanden existent wenn Marius in im wohnte.


Da Vicente von diesen Ort wie magisch angezogen werden würde,war Michael schon mit den Erhalt der Meldung klar. Würde er den Tod auf die Weise wie Vicente studieren, würde er sich auch so verhalten.
 
Gut wie kommen wir da jetzt daran vorbei und wollen wir dies überhaupt“ fragte Michael leise gespannt in die Runde. „ Immer zweier Patrouillen also müssen wir diese überzeugen und alleine mit Martas Reizen, auch wenn diese sehr verführerisch sind, wird dies leider nicht gelingen.“ Den Strom oder/und die Rechner könnte ich zumindest wahrscheinlich lahmlegen oder genauer lahmlegen lassen, aber dies reicht nicht.
 
"Kennst du dich hier näher aus Martha? Der Eingang scheint recht gut bewacht zu sein, allerdings hat ein Tunnel von solcher Länge oftmals Wartungsschächte, vielleicht sogar einen Kanalisationsanschluß den sich Finstertal und Burgh teilen."
Sein Blick ging zu den Wachen. "Was andere Wege betrifft."

Er legte den Kopf leicht schief "Wäre es dir möglich eine Wache einzunehmen? Durch mehr als nur das auftreten?" Die Frage mochte indiskret erscheinen, war aber wohl notwendig und es war wohl nicht zu überraschend das Vicente die Erkundigung derart offen vornahm. "Es mag allein nicht reichen, allerdings sollte Michael über die Möglichkeit verfügen die verbliebene Wache derart zu beeinflussen das wir eine Passage erhalten. Wobei natürlich die Aufmerksamkeit der anderen, Videoaufnahmen eine Herausforderung darstellen."

Es war mehr eine Pause als ein Enden, Vicente suchte den Blickkontakt Michaels. "Eine andere Möglichkeit wäre den Generator für das Flutlicht auszuschalten. Zumindest eines. Nico könnte für einen begleitenden 'Knalleffekt' sorgen und sich anschließend damit beschäftigen Autosirenen auszulösen, zu lärmen und dafür zu sorgen das die Aufmerksamkeit abgelenkt ist während wir im Dunkeln durch huschen."
Er öffnete den Geist, schuf eine Verbindung zu dem Schatten, nicht um ihn zu belasten, mehr um zu überprüfen das es ihm,... nun 'gut' ging. An und für sich sollte er sich bei dem Schußwechsel, bei Vicentes Mord, mehr als gut genährt haben, im Leid, Verzweiflung und dem Hass nahezu gebadet. Allerdings war die Vorsicht besser als ein nachsehen.
 
"Nein, aber weiter nördlich gibt es noch einen Bahntunnel. Kann sein, dass man über den hinein kommt, aber ich würde nicht darauf wetten. Und vermutlich ist er ebenso gesperrt."

Dass der Bahnverkehr ausgesetzt wurde, war bekannt, doch letztendlich hatte der Unfall nicht dort stattgefunden. Vielleicht ist er ja immer noch zugänglich Die Chancen waren gering, doch vorhanden. Bei Michaels Idee musste sie lachen. Soll ich mich jetzt geschmeichelt fühlen? Ein Versuch wäre vielleicht reizvoll, doch dieses Vorgehen hatte einige offenkundige Schwächen.

"Irgendwie klingt das eher nach einem Plan, der mich auf die Fahndungsliste bringt. Die Polizisten sind sicherlich zu gut ausgebildet, um sich einfach so ablenken zu lassen. Ja, ich könnte etwas nachhelfen, vielleicht sogar bei mehreren. Aber die Wirkung lässt sich schlecht kontrollieren."

Das war jetzt etwas hoch gestapelt, schließlich hatte sie sie Fähigkeit, die ihr hier vorschwebte, bisher nur ein einziges Mal angewandt - doch das mussten die beiden anderen ja nicht wissen. Sollte doch eigentlich funktionieren... Schließlich hatte sie auch bei Lukas keine weitere Konzentration aufbringen müsen. Ein anderes Vorgehen wäre mir eigentlich lieber. Immerhin war es möglich - sogar wahrscheinlich - dass sich das Opfer hinterher deutlich an sie erinnerte. Michael beherrscht also Gedankenbeeinflussung... Gut zu wissen, auch wenn die genaue Art und Weise zunächst unbekannt blieb. Den solltest du im Auge behalten. Vicentes Vorschlag klang schon etwas besser - was aber wohl vor allem daran lag, dass die zentrale Ablenkung hier nicht aus Marta bestehen sollte.

"Die Überwachung ist sicherlich trotzdem noch aktiv - aber vielleicht reicht die Dunkelheit ja. Trotzdem glaube ich, dass wir nicht alle Beamten gleichzeitig ablenken können. Da tritt dann vermutlich Plan B in Kraft."

Ein Zwinkern in Richtung Michael. Ich hoffe das klappt auch ohne. Schleichen und auffallen waren eben zwei Paar Schuhe und ließen sich eher schlecht als recht miteinander verbinden. Jedenfalls würde eine Ablenkung ihre Chancen deutlich erhöhen. Außerdem ist das hier nicht Fort Knox sondern nur ein verdammter Unfalltunnel! Also gut möglich, dass sie am Ende doch alle Wächter beschäftigen konnten.

"Wer ist eigentlich Nico?"
 
"Nico ist,..." Werkzeug. Monster. Freund? Falsch. Nun, Helena hatte es im Elysium nahezu allen erzählt und er selbst war vor dem Prinzen offen gewesen "Einer meiner beiden Diener die uns bei der Unternehmung unterstützen werden. Er wird, soweit es möglich ist aus dem Verborgenen arbeiten."

Tatsächlich konnte man ihn erblicken, würde man den eigenen Blick zu den Schattenlanden hin ausdehnen. Das Spinnenartige Wesen nährte sich über die Strasse. Mit breiten grinsen offen und mit den Messern alles andere als dezent erklom es das Gefährt das in der Nähe seines Meisters stand, blickte zu Fiora deren Gestalt unweit des Nekromanten stand und besah sich angestrengt die weiteren Personen.
"Eine Metallkiste, hier ist eine Metallkiste." die schartigen Kanten fuhren über den RTW, kratzen leicht daran, klopften. "Soll ich sie aufmachen? Darf ich? Ja, Meister? Hab' auch gesammelt. Hmmm.. drüben riechts gut." Sein Haupt wandte sich in Richtung des Tunnels von dem Fiora sich bemühte einen gewissen Abstand zu halten. Ein nervöses trommeln folgte, er spürte den Ruf wie eine Leine. Der Schänder hatte offenbar eine aufregende Nacht Anstrengend. Bastard. Bestie, tob doch. Reiß die beiden.. Die Gedanken waren nun nicht unbedingt für Vicente bestimmt, erreichten ihn dennoch.

Vicente blinzelte leicht, sah von Martha weg, hin zu dem Platz von dem er Nicolos Stimme vernahm. Die Stirn runzelte sich leicht als der Michaels RTW erblickte. Lass den Wagen in Ruhe und komm runter! Er ist ein Bruder und sie eine,.. anverwandte Schwester. Füge ihnen Schaden zu und du wirst die Nacht bereuen!
Die Nacht, die Beschwörung hatte wohl unweigerlich spuren hinterlassen, ermöglichte es das die Laune des Nekromanten schon fast gefährlich unstet war.

Leicht schüttelte er den Kopf, zumindest als Konservationsgesellschaft taugte Nicolo diesen Abend wohl kaum noch. Fiora, kannst du irgendwas erkennen, etwas ungewöhnlicheres, einen weiteren Nebeneingang, irgendwas zur Wartung oder dergleichen?

"Vielleicht sollten wir dem Bahntunnel eine Chance geben. Man könnte eine Station davor einsteigen, solange der Tunnel nicht direkt abgesperrt ist sollte es einfacher sein.
Ansonsten, worum handelt es sich bei diesem Plan B?"
 
Warum hatte Michael eigentlich nicht gesagt? Und das sollte von Vicente bezüglich seiner Möglichkeiten hätte er sich sparen können, zumindest wie er es dargestellt hatte.

Michaels Vorschlag war als Kompliment gemeint und nicht als ernsthafter Ünerlegung, wobei die mit den Einsatz ihrer Fähigkeiten wahrscheinlich auch den gewünschten Erfolg erzielen würde.


Michael fand Vicentes Vorschlag mit den Bahntunnel gut.

„Die möglichen Verbindungstunnel zwischen Bahn-und Fahrtrasse könnten gesichert sein.“ Wahrscheinlich mit Kameras, welche durch den Brand wahrscheinlich zerstört wurden. In den Verbindungstunnels selber erwarte ich allerdings keine weiteren Sicherheitsvorkehrungen. Verschlossen sollte die eigentlich nicht sein, da man sie als Notausgänge nutzen kann. Es sind halt viele Vielleichts, aber ich denke es kann nicht schaden mal kurz zu schauen, was der Bahntunnel macht, der müsste doch ganz in der Nähe sein. Zudem brauchen wir noch für Euch passende Kleidung. Meiner fällt gegenüber den THW nicht weiter besonders auf, es fehlt der Schriftzug und die markanten den gelben Verzierungen, wobei diese nicht jeder THW hat. Dann geht man wahrscheinlich als THW durch, auch für die Kameras, wenn im Tunnel überhaupt noch welche sind, der Brand müsste alle vernichtet haben.“

Eine kurze Pause und Michael führte weiter aus.

„Also Eure Fertigkeit ließe perfekt für Erkundigungen einsetzen, solange nur am Rand steht hat man noch nichts verbotenen getan und die Sicherheitskräfte werden den „Vorfall“ nicht erwähnen, da sie sonst zugeben müssen Interna an Dritten ausgeplaudert zu haben, den Ärgern wollen sie sich sicherlich ersparen.

Zuerst zum Bahntunnel?“ fragte Michael letztendlich.
 
Der Tunnel der Bahntrasse, war wesentlich weniger bewacht, hier war einfach nur alles abgesperrt und alles Signale standen auf Rot.

Das Loch ragte dunkel in den Berg und es war nicht mal Polizei zu sehen, nur einige gelangweilte Bahnarbeiten, gingen ihrer Arbeit nach, denn natürlich hätte man die Bahnstrecke gerne schnell wieder offen bekommen, die Verluste für die Region und die Wirtschaft konnte man schließlich nicht vernachlässigen.
 
Marta stieg aus dem Wagen und spannte die schützende Schwärze über sich. Dann nahm sie die Gegend in Augenschein. Hier, am südlichen Ende das Industriegebiets, rechnete sie mit weniger potentiellen Zuschauern, doch es konnte immer ein paar Herumtreiber oder Nachtwächter geben. Und diesen fielen sie umgekehrt auch eher auf. Zufrieden betrachtete sie den Eingang. Keine Polizei, keine Überwachung - perfekt. Blieben nur die Leute, die da unten ihrer Arbeit nachgingen - Sonntag nachts! Arbeiter für die Bahn scheint ein Scheiß Job zu sein... Dass es sich auf die Stimmung der Menschen auswirkte blieb zu bezweifeln, schließlich waren sie derartige Arbeitsbedingungen gewohnt. Etwas Müdigkeit würde schon helfen. Die junge Frau zählte die Beschäftigten und versuchte zu erkennen, ob sich die Arbeiten auch weiter in den Tunnel hinein erstrechten oder auf den Bereich vor der Öffnung beschränkt waren.

"Das sieht ja schon besser aus. Jetzt müssen wir nur noch irgendwie heran. Vielleicht mit einem kleinen Umweg?"

Ein Nachteil dieser Stelle war, dass sie um zum Tunnel zu kommen zunächst einen recht steilen und nicht gerade gut gedeckten Hang hinunterlaufen mussten, da die Gleise deutlich unter Straßenniveau verliefen. Und dass sie dort 'ganz zufällig' vorbei kamen, war dann auch eher unglaubwürdig. Aber wenn sie es schafften die Wiese zu überqueren, konnten sich sich dem Eingang womöglich unauffällig von der Seite nähern. Gut, dass du Schiefel angezogen hast.
 
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